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Am Tag danach

– Hi.

– Grüß dich, mein Lieber.

– Was gibt’s?

– Zunächst einmal, dass das Gleichgewicht, das mal im Telefonieren steckte, verlorengegangen ist, seit man immer gleich sieht, wer anruft.

– Welches …

– Lach nicht. Sieh mal, ich habe angerufen, und du hast »Hi« gesagt anstelle des gewöhnlichen »Hallo« oder »Hier ist Markús«, und ich habe »Grüß dich, mein Lieber« statt »Grüß dich, mein Lieber, hier ist dein Vater« gesagt, bevor ich dann eigentlich fragen wollte, wie es dir geht, anstatt mich darüber auszulassen, wie sich die Technik verändert hat …

– Es hätte aber auch Mama sein können, da steht nur »Eltern« auf der Anzeige.

– Ist ja auch egal.

– Jæja.

– Ja.

– …

– Und, hast du die Mittagsnachrichten gehört?

– Meinst du das, was der Ökonomie-Professor gesagt hat?

– Ja.

– Nein, aber ich habe im Internet darüber gelesen.

– Was meint ihr?

– Wir Bankleute?

– Ja.

– Es ist gelogen, einfach unglaublich, dass es sich jemand mit einer Stelle an der Universität Islands erlauben kann, zu behaupten, dass die Banken im Land faktisch bankrott seien.

– Aber wenn es wahr ist?

– Ist egal. Es wird wahr, sobald die Leute es ernst nehmen.

– Vielleicht gibt es keinen Grund, es nicht ernst zu nehmen.

– Doch Papa, wir müssen zusammenhalten.

– Einige scheinen da nicht dran zu denken.

– Nur die Neurotiker.

– Vielleicht muss man nicht wirklich krank sein, um auf sein Geld achten zu wollen.

– Ein Bankensturm ist eine sehr ernste Angelegenheit.

– Bezeichnest du das als Sturm?

– Kaum. Aber das macht sich nicht so gut, alle Filialen voller aufgeregter Leute, die Geld in Plastiktüten stopfen.

– Im besten Fall haben die meisten ja vielleicht nur Schulden bei der Bank.

– Viele kommen, um abzuheben, was ihre Kreditkarte noch hergibt. Was soll das?!

– Kommen sie damit denn nicht durch?

– Sicher!

– Verdammter Mist.

– …

– Glaubst du denn, dass es euch genauso ergehen wird wie Glitnir?

– Mensch, die Unternehmen sind so unterschiedlich.

– Wie du schon immer gesagt hast.

– Ja.

– Hoffentlich auch unterschiedlich genug.

– Den Büchern nach sollten sie das sein. Unser Kapital ist zum Beispiel viel sicherer. 63 Prozent unserer Kredite sind durch Einlagen gedeckt. Das ist eine besonders hohe Rate, und die Bank ist daher nicht so abhängig …

– Aber was macht ihr, wenn die Leute ihre Einlagen jetzt sofort haben wollen?

– Ein großer Teil davon ist gebunden.

– Wie groß?

– Ungefähr ein Drittel. Aber davon und von allem anderen einmal abgesehen, hält keine Geschäftsbank einen Ansturm ihrer Kunden aus.

– …

– Das Modell geht davon aus, dass nur relativ wenige innerhalb eines bestimmten Zeitraums an ihr Geld müssen.

– …

– So ist es halt.

– Ja, jæja. Genug davon. Wie sieht das Wochenende bei euch Eheleuten aus?

– Wir sind nicht verheiratet, Papa.

– Aber über die Möglichkeit habt ihr trotzdem schon mal nachgedacht.

– Ja, die Möglichkeit gibt es. Das Wochenende wird wahrscheinlich ruhig, entspannt und angenehm.

– Das ist gut.

– …

– Ihr arbeitet jetzt also weniger am Wochenende?

– Ja, in letzter Zeit. Aber man hat jetzt ja sowieso immer den Computer zu Hause.

– Was für eine Hölle.

– …

– …

– Aber Papa, es gibt gerade ziemlich viel zu tun, sollen wir uns nicht besser später noch mal hören?

– Doch, unbedingt.

– Heute Abend oder spätestens morgen.

– Ja, gut, mein Lieber.

– Bye.

– Tschüss.

Bankster

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