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Zwei Tage später

– Hallo.

– Grüß dich, mein Lieber.

– Hi Papa.

– Jæja.

– Wie geht es dir?

– Ganz gut.

– Nichts Besonderes?

– Nein, alles beim Alten.

– …

– Dein Onkel hat jetzt endlich den Schlittenanhänger fertig gebaut, hat verdammt lange gebraucht, aber jetzt ist er noch vorm Winter fertig.

– Das ist ja mal eine Neuigkeit.

– Ja. Hast du etwa den Neuigkeitsmangel hier in deinem Heimatort vergessen?

– Neuigkeitsmangel hätte ich jetzt auch gerne.

– …

– Hast du gestern die Nordlichter gesehen?

– Ganz sicher nicht. Wieso?

– Sie waren teilweise so gewaltig.

– Ja, und sie sind es auch jetzt noch, wenn es nicht so schneit wie gestern.

– …

– Du bist vorhin nicht ans Telefon gegangen.

– Das stimmt.

– …

– …

– Jæja, aber gibt es was Neues?

– Ich bin gerade nach Hause gekommen.

– So wenig zu tun bei der Arbeit?

– Wahrscheinlich nichts.

– …

– Vorhin hatten wir wieder eine Mitarbeiterversammlung.

– …

– Wurde ein neuer Organisationsplan vorgestellt.

– …

– Meine Abteilung wurde einfach dichtgemacht.

– Gerade eben?!

– Ja, genauer gesagt, das ganze Unternehmen, in der Form, wie es ist – war.

– …

– So ist es halt.

– Und hat man dir schon gekündigt?

– Ja.

– Mein lieber Scholli.

– …

– …

– Ich versuche gerade, ruhig zu bleiben und das zu kapieren.

– Du hast so einen Ausgang mal erwähnt, dass das möglich ist, aber vielleicht nicht ganz so – nicht so schnell!

– Im Nachhinein betrachtet …

– Aber dieses Tempo, einfach erbarmungslos!

– Sie mussten anscheinend rationalisieren. Vielleicht war es am besten, es sofort zu tun.

– Jetzt hör aber auf.

– …

– Aber trotzdem gut, dass das nicht völlig überraschend für dich kam.

– Das macht keinen Unterschied. Ich war nicht arbeitslos, aber jetzt bin ich es. Nichts macht es weniger trostlos.

– …

– Nichts.

– …

– So ist es halt.

– …

– Jetzt werden bald sicher Tausende mit meiner Ausbildung und ähnlicher Berufspraxis auf dem Markt sein.

– …

– Auf einem Markt, der kaum noch existiert.

– Vielleicht hättest du damals doch Isländisch studieren sollen, hier in der Stadt und in der Umgebung werden immer Lehrer gebraucht.

– Da sagst du was.

– Nein, ich rede einen verdammten Blödsinn, einfach das Erste, was mir eingefallen ist. So idiotisch, zu versuchen, im Nachhinein schlau zu sein.

– Und beschämend viele wollen jetzt im Nachhinein alles vorhergesehen haben.

– …

– Fast jeder Zweite hat das anscheinend alles kommen sehen.

– Was mich interessiert – ich bin schließlich dein Vater: Wie trifft euch das finanziell?

– Eher schlecht!

– …

– …

– Aber du scheinst darüber lachen zu können, das ist ein gutes Zeichen.

– Ich weiß nicht, was das war – mir ist nicht nach Lachen zumute.

– Verstehe, das ist unglaublich. Aber pass auf, dass du nicht kaputtgehst, mein Freund. Es kann sehr schwer sein, gebrochene Männer wieder aufzurichten.

– Ja, aber ich habe keine Ahnung – keine Ahnung, wie es weitergeht. Aber da sowieso alles zum Teufel geht, überlege ich gerade, einfach ein Video einzulegen, irgendein ganz blutiges.

– Ist Harpa nicht bei dir?

– Nein. Aber sie will nach Hause kommen, sobald sie kann.

– Ihr müsst gut zusammenhalten.

– Das machen wir, wir Eheleute.

– …

– …

– Hat sie ihren Job denn sicher?

– Diesen Ausdruck würde ich in Bezug auf Stellen im Finanzsektor heute nicht mehr verwenden.

– Nein. Aber grüß sie bitte ganz herzlich.

– Werde es ausrichten.

– Hast du es beim letzten Mal gemacht?

– Nein.

– Jæja, aber du versuchst, heute Abend daran zu denken.

– Ja.

– Und wir halten uns auf dem Laufenden.

– Klar.

– Tschüss, mein Lieber.

– Tschüss.

Bankster

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