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In die Schusslinie geraten/das Feuer eröffnen Es auf jemanden abgesehen haben

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Soldaten im Schützengraben während des Ersten Weltkrieges

Eine höchst unangenehme Lage: Wer sich scharfer Kritik, meistens noch dazu von vielen Leuten, ausgesetzt sieht, ist definitiv ‚in die Schusslinie geraten‘. Oft genug ist oder fühlt sich auch jemand unschuldig, auf den dennoch – in unseren Tagen immerhin jedoch nur noch verbal – ‚das Feuer eröffnet wird‘. In den Zeiten der unsäglichen multimedialen Shitstorms kann das aber genauso weh tun wie eine körperliche Verletzung.

Dies sind gängige umgangssprachliche Wendungen, überaus plastische, handfeste Sprachbilder, die wir auch heute noch mühelos aus dem Militärischen herleiten können, in diesem Falle aus der Lage im Falle eines Verteidigungsgefechts: Soldaten haben dabei nämlich den Auftrag, einen angreifenden Feind unter Feuer zu nehmen. Dazu beziehen sie an der Front mehr oder weniger ausgebaute Stellungen, von wo aus sie einen Bereich im Gelände vor sich zu überwachen haben. Zeigt sich dort der Feind, so ‚gerät er in die Schusslinie‘ und ‚das Feuer wird (auf ihn) eröffnet‘. Aber auch einem einzelnen Schützen, beispielsweise einem Sniper, wie die Scharfschützen heute genannt werden, kann man ‚in die Schusslinie geraten‘. Mit allen unerfreulichen Konsequenzen …

Aufs Korn genommen

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