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Allergien: Auch Ältere bedroht

Ältere Menschen sollten sich nicht darauf verlassen, dass sie vor Allergien geschützt sind. Die Aussage „Wer mit 50 keine Allergie hat, bekommt auch keine mehr“ sei falsch, betont Dr. Hartwig Lauter vom Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB). Untersuchungen des DAAB mit 5.000 Heuschnupfenpatienten hätten ergeben, dass die Zahl der Allergiker mit Krankheitsbeginn über 50 in den letzten zehn Jahren kontinuierlich zugenommen habe. Die genauen Ursachen sind bislang unklar.

Allergien seien grundsätzlich nicht heilbar, betont der Experte. Behandlungsziel sei vielmehr, für die Patienten eine weitgehende Beschwerdefreiheit zu erreichen. Neben der Hyposensibilisierung, die nach Angaben Lauters bei rund 80 Prozent der Heuschnupfen-Patienten erfolgreich ist, können auch Naturtherapien bei Allergien helfen. Dazu zählen Kneippsche Anwendungen, Entspannungsverfahren, Akupunktur, Homöopathie und die Phytotherapie.

Möglicherweise gibt es für Allergiker bald neue Hilfe. Derzeit testen Wissenschaftler der Uni Mainz eine „Allergiebremse“ für das Immunsystem. Dabei soll der körpereigene Botenstoff IL-10 die allergische Reaktionskette unterbrechen. Im Tierversuch war das Verfahren bereits erfolgreich.

Zugleich weist der Experte darauf hin, dass Diäten bei Allergien in der Regel nicht helfen. Bislang gebe es keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass eine Anti-Allergie-Ernährung Erkrankungen vorbeugen oder sie heilen könne. Auch der „Sauberkeitswahn“ in vielen Haushalten sei nicht hilfreich. Er verhindere nämlich, dass der Organismus im Kleinkindalter mit allen möglichen Krankheitserregern und Schadstoffen in Berührung komme und so sein Immunsystem trainiere, betont Lauter.

Quelle: VITAL

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