Читать книгу Die Nächtezettel der Sinsebal - Hans Leip - Страница 13
Die Düne
Оглавление(Sinsebal ist an der See)
Mir zu hob sich die Welle, duckte sich, stieß die Dolche Schaum heraus, senkte sie sich in die Brust, fiel nieder und verseufzte.
Du Schäker Pierrot, wie wehen deine Ärmel beim Gelächter der Möwen! Ihr Tänze ohne Müdigkeit, wie süß und torkelnd ist der Atem vor dem, was unabsehbar ist. Du Laune See, du Puls aller Möglichkeiten! Ich sah die schmalen Rauten wie Katzenschwänze über den Sand streichen, aber im Westen polterten die Heldenbärte der Brandung. Einmal lag das Boot in einer Schale purpurner Mädchenröcke, einmal schwamm ich zwischen grünen Dromedaren, einmal ritten wir auf Igeln, einmal äfften sie mir meine Brüste nach, einmal warf es uns in Pfühle, blau wie dein Ring.
Zwei Wellen schlagen Flügel über mich, ihre Spitzen sind blau wie dein Ring; sie treffen einander, sind mein gotischer Baldachin, der in Finger zerspritzt, die werfen Perlen auf mein Haar. Mein Haar ist sehr schwarz auf dem Schüttelgrasgrün, meine Haut ist sehr weiß trotz der Flunderflunschwolken, rosa Kanten hat meine Hüftglocke, damit läuten die Wellen. Ich klinge davon, ein Schall meiner Glocke bin ich, ich schlängle von dannen in die große Ferne, wo Himmel und Meer aneinander ertrinken. Mein kleiner Durchschlupf ist der Horizont, dahinter sind die fremden Länder.
O Geruch des Meeres, o Küsse der fernen Küsten, o silberner Tag! Ich renne von der Düne, der Sand klickert in meine Ohren, Welle, o Welle.