Читать книгу Weihnachtswunsch - Hans-Peter Schneider - Страница 16
ОглавлениеPlätzchenliebe
Der Plätzchenmann, als er gestochen
aus dem herrlich weichen Teig,
hört laut sein Zuckerherzchen pochen.
Ein bisschen ist er feig.
Trotz seiner Ängste wird er dann
im Ofen bräunlich heiß gebrannt.
Neben sich, da hat der Mann
die Plätzchenfrau erkannt.
Gemeinsam liegen sie am Teller
nach ihrem Ofenabenteuer.
Mann ist dunkel, Frau ist heller,
Frau ist kess, doch Mann ist scheuer.
Um sie herum wird schon gegessen,
drum sagt die Frau: »Oh Mann,
ich bin so von dir besessen,
nimm meine Liebe an.«
Über beide Ohren rot
wird da der Plätzchenmann.
Und in seiner großen Not
stimmt er die Rede an:
»Lass uns heute noch vermählen
durch Plätzchenbischof Nikolaus.
Wirst du mich zum Manne wählen,
reiß ich mit dir aus.«
Die Frau sagt »Ja!«, und war ergriffen
Von Liebe und dem kleinen Tim.
Der hat von ihr dann abgebissen,
bevor es vor’n Altar hin ging.
Wie bei Romeo und Julia
schwindet auch dieses Glück rapide.
Statt Brautkleid und der Jubelschar
gewinnt Tims Plätzchenliebe.