Читать книгу Mainfranken Reiseführer Michael Müller Verlag - Hans-Peter Siebenhaar - Страница 11

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Das historische Brückenrathaus ist das Wahrzeichen Bambergs

Bamberg und seine Viertel

Der „heilige Bezirk“ der Stadt zieht sich am westlichen Ufer der Regnitz den Hang hinauf. Hier konzentrieren sich Klos­terbauten, prunkvolle Bischofs­re­si­de­nzen, Pa­läs­te des Geldadels und der mäch­tige Dom - eine steinerne Macht­de­monstration der ab­so­lutistischen Fürst­bischöfe. Aus vielen Ecken, Win­keln und Eingängen blicken Ma­don­nen her­vor, 200 sind es allein im his­to­ri­schen Zentrum. Im Dom ruht Papst Cle­mens II. in einer Gruft - das einzige Grab eines Pontifex maximus nördlich der Al­pen. Nebenan der schönste aller Bam­berger Höfe - die Alte Hofhaltung: hol­pri­ges Kopf­stein­pflaster, Stein, Holz und Fach­werk unter einem gotischen Steil­dach.

Mit­tel­punkt Bambergs ist heute die Fuß­gängerzone um den Grünen Markt und den Maxplatz. Auch wenn die In­nen­stadt als Einkaufsort an­ge­sichts der Park­situation und der Konkurrenz der Ein­kaufsmärkte am Stadt­rand gelitten hat, lohnt sich unbedingt ein Bummel. Der Max­platz wurde zwar kaputt mo­der­nisiert, doch steht hier das Neue Rathaus mit sei­ner ba­rocken Fassade. Gleich daneben, in Rich­tung des linken Reg­nitz­arms, liegt der Grüne Markt mit der ba­ro­cken St.-Martins-Kir­che von 1693. Wo­chen­tags drängen sich die Men­schen zwischen den dicht ste­hen­den Stän­den der Obst- und Ge­mü­se­bau­ern. Am Platz steht auch das ori­gi­nel­le Wahrzeichen der Stadt, der Nep­tun­brunnen „Gobl­mo“ (Gabelmann), im Sommer der Jugendtreff.

Der Hain (→ Unterwegs in der Stadt) ist ein Villengebiet unmittelbar neben der Altstadt. Die malerische Lage am gleich­namigen Park mit seinen Frei­zeit­einrichtungen von Schwimmbad über Ruderklub bis Tennisverein ma­chen das Stadtviertel zu einem be­vor­zug­ten Wohngebiet. Die Gärtnerstadt jenseits des Rhein-Main-Donau-Kanals (RMD) hat sich bis heute ihre klein­städ­tische Struk­tur bewahren können. Bam­berg hat eine große Garten­bau­tra­di­tion. Die knollige Kartoffel mit dem Na­men Bamberger Hörnla genießt auch außerhalb Fran­kens einen exzel­len­ten Ruf.

Geschichte

Bambergs Urzelle war das „Castrum Ba­ben­berg“ im Bereich des heutigen Doms. Die An­fänge dieser ka­ro­lin­gi­schen Sied­lung reichen bis ins 8. Jh. zu­rück. 997 be­gann der spätere deutsche Kö­nig Hein­rich II. (ab 1002) mit dem Aus­bau der Burg. 1007 wur­de sie zum Sitz eines neu gegründeten Bistums er­ho­ben, dem die älteren Diöze­sen Würz­burg und Eichstätt Gebiete abtre­ten muss­ten. Be­vor er 1046 zum Papst ge­wählt wurde, war Clemens II. hier Bi­schof. Bamberg stieg in dieser Zeit zu einer der wich­tigs­ten Städte des Hei­li­gen Römischen Reiches auf. Wie­der­holt fanden an der Reg­nitz Reichs­tage statt.

Vermutlich zu Beginn des 13. Jh. wur­de auf den Fundamenten der bei­den vor­aus­ge­gan­genen (abgebrann­ten) Dom­bau­ten der Grundstein für das heu­tige Bau­werk gelegt; die Ein­weih­ungs­feier­lichkeiten fanden im Mai 1237 statt.

Fischerstechen auf der Regnitz

Die Fischerstecher, bewaffnet mit vier Meter langen Holzstangen, balancieren auf dem Bug der langen, schmalen Kähne. Der Fahrer des Bootes muss sich dabei mög­lichst ruhig fortbewe­gen, nicht ruckartig, denn sonst wird sein Kom­pag­non eine leichte Beute für den Gegner und in den Fluss ge­sto­ßen. Alljährlich Ende August zur Sandkerwa, dem größ­ten Volksfest der Re­gion, treten die Besten zum Wett­bewerb an. Die Sand­straße verwan­delt sich wäh­rend der Kirchweih in eine ki­lo­meterlange Theke. Die Sandkerwa ist übri­gens kein von oben verordnetes Fest, son­dern wurde von den Bür­gern im Jahr 1950 aus der Taufe gehoben. Viel­leicht erklärt das ih­re Beliebt­heit. Je­weils am Montag gegen 22 Uhr steigt ein präch­ti­ges Feuerwerk in den Himmel, das Zehntausende in die Alt­stadt und an das Reg­nitz­ufer lockt. Im Jahr 2015 gab auf dem Wasser ein ganz besonderes Gefährt: Der fränkische Milliardär Michael Sto­schek war während der Sandkerwa un­ge­nehmigt mit einem Amphi­bienfahrzeug auf der Regnitz unterwegs. Der Chef des Au­to­mobilzulieferers Brose, der die Aufregung um seine Ak­tion nicht ver­stand, musste für seine Aktion ein Bußgeld von 200 Euro zah­len (für seine Idee eines Kfz-Klebekennzeichens musste er da­ge­gen eine Geldbuße von 150.000 Euro zahlen).

Die Bürgerschaft siedelte zuerst auf dem schmalen Streifen zwischen dem lin­ken Reg­nitzarm und dem Berggebiet. An­fang des 12. Jh. wuchs die Stadt in den Bereich der heutigen Innenstadt hi­nein. Höhe­punkt der städtischen Ent­wick­lung war der Bau des Rathauses im 14. Jh. In den folgenden Jahr­hun­derten kam es ständig zu Aus­ein­an­der­set­zun­gen zwischen Geistlichkeit und Bür­gerschaft, denn die Pri­vilegierten des „heiligen Bezirks“ woll­ten sich nicht an den Baukosten für eine si­chere Wehr­anlage beteiligen.

Von 1612 bis 1630 regierte der He­xen­wahn die Stadt. Bischof Georg Fuchs von Dorn­heim und sein Weih­bi­schof Fried­rich Förner ließen in be­son­ders ein­ge­rich­te­ten Kammern 600 Men­schen fol­tern und anschließend um­brin­gen, da­r­un­ter den Bür­ger­meis­ter.

Die Wende kam Anfang des 18. Jh. mit den bauwütigen Bischöfen von Schön­born. Unter ihrer Herrschaft er­hielt die Stadt das bis heute prägende ba­rocke Ge­wand. Es wurde viel abge­ris­sen, re­no­viert, um­gestaltet - Bam­berg erlebte sei­ne große ku­l­tu­relle Blü­te­zeit.

1796 wurde die Stadt, wie ganz Süd­deutsch­land, von der französischen Re­vo­lu­tionsar­mee erobert. Ein fol­gen­rei­ches Ereignis, denn 1803 ging Bamberg mit sei­nem Bistum als Entschädigung an Bayern.


Der Bamberger Dom ist nie fertig

Zu Beginn des 20. Jh. wurde Bam­berg kurzzeitig sogar zu dessen Haupt­stadt, als die 1919 aus München vor der Rätebewegung geflüchtete ba­ye­ri­sche Re­gie­rung mit ihrem ersten de­mo­kra­tisch gewählten Ministerpräsidenten Hoff­mann in der Domstadt Zu­flucht fand. Die Neue Residenz wurde Re­gie­rungs­sitz, im Ge­richts­gebäude kam das Jus­tizministerium, im Bahnhof das Ver­kehrs­mi­ni­s­te­rium unter. Die Sitz­un­gen hielt der Landtag in den Har­mo­nie­sä­len am Schil­ler­platz ab. Am 12. Au­gust 1919 wurde dort die „Bam­ber­ger Ver­fassung“ ver­ab­schie­det, die bis zur Macht­übernahme der Nazis in Kraft blieb. Das 95 Artikel um­fas­sende Werk war die erste demokratische Verfas­sung Ba­y­erns. Sie gilt noch heu­te in vie­lerlei Hin­sicht als modern. So sah sie Volks­be­gehren und Volks­ent­schei­de vor und ge­stand jedem Bürger den „An­spruch auf eine an­gemessene Woh­nung“ zu.

Im Zweiten Weltkrieg blieb die Stadt - an­ders als ihre großen Nachbarinnen Würz­burg und Nürnberg - vom Bom­ben­hagel der Alliierten weitgehend ver­schont. Viel schlechter erging es der seit dem 11. Jh. bestehenden jüdischen Ge­meinde, de­ren Mitglieder während der nationalsozialistischen Diktatur sys­te­matisch in Kon­zen­t­rationslager ver­schleppt und getötet wurden. Nur zwei der insgesamt 270 Ge­mein­de­mit­glie­der, die nicht vorher emigriert wa­ren, über­leb­ten den Terror.

Geschrieben und gedruckt - nicht immer ein Ruhmesblatt

Bam­bergs prominente Bürger hat­ten stets ein kritisches Verhältnis zur Stadt. E. T. A. Hoffmann schrieb nach seinem fünfjährigen In­ter­mezzo an der Reg­nitz am 21. April 1813, dem Tag seiner Ab­rei­se: „Meine Lehr- und Marter­jah­re sind nun in Bam­berg ab­ge­büßt.“ Ein Jahr vor Hoffmann war der Philo­soph Ge­org Wil­helm Friedrich He­gel nach Bamberg gekommen, der als Redak­teur der „Bam­ber­ger Zeitung“ ei­nen kritischen Journalismus be­grün­den woll­te und an der Zen­sur schei­terte. Auch der Buchdruck hat in Bam­berg eine be­deutende Rolle gespielt. Verschiedene Quellen sprechen von der nach Mainz zweitältesten Buchdruckerstadt Deutschlands. Ein Ge­selle Gu­ten­bergs, Albrecht Pfister, druckte die sog. Armenbibel und stattete sie mit Holz­schnitten aus. Stadtführer wählen gerne den Weg vom Sonnenplätzchen in die Schimmelsgasse, die von der Judenstraße direkt zur Regnitz führt, und zei­gen das Haus mit der einstigen Druckwerkstatt. Eine Gedenktafel aller­dings sucht man vergebens.

Sehenswertes

Der Bamberger Dom

Zusammen mit den Kaiserdomen in Speyer, Mainz und Worms ist der Bam­ber­ger Dom eines der imposantesten deutschen Bauwerke des Mittelalters. Seine vier schlan­ken Türme be­herr­schen seit Jahrhunderten das Bild der Stadt. Der Bau ent­stand in der Zeit des Über­gangs von der Romanik zur Gotik, die wuchtigen Ton­nen­ge­wölbe zeigen schon eine gewisse Leichtigkeit. 1237 er­hielt der heutige „Dom St. Pe­ter und Georg“ unter Bischof Eckbert von An­dechs seine feierli­che Wei­he. Der Dom steht an der Stelle einer von Hein­rich II. errichteten Kathed­rale, die 1012 ge­weiht wur­de. Nach dem Drei­ßig­jäh­ri­gen Krieg wurde der Dom mo­der­nisiert und erhielt eine barocke Innen­aus­stat­tung. In der Roman­tik wurde der ba­ro­cke Zierrat komplett wieder entfernt. „Stil­reinigung“ nannte man das 1836 un­ter König Lud­wig I. Das bekannteste Kunst­werk im Dom ist das Standbild des Bam­berger Reiters, die ä­l­tes­te er­hal­tene lebensechte Reiterplastik des Mit­telalters. Die­ses Werk eines un­be­kann­ten Bildhauers, entstanden um 1235, wurde als Ideal­bild des mit­tel­al­ter­lichen Kö­nigs- und Rittertums von den Nationalsozialisten pro­pa­gandis­tisch missbraucht.

Hoch­grab für Kai­ser Heinrich II. und Gemahlin Kunigunde

Das Grabmonument wurde vom Würz­bur­ger Bild­hauer Til­man Riemen­schnei­der zwischen 1499 und 1513 aus Juramarmor geschaffen, es liegt zwi­schen den Treppen zum Georgenchor. Die Be­trach­tung der Re­liefs lohnt - sie er­zählen die Le­genden der bei­den hei­li­gen Bistums­grün­der: die Feuerprobe der Kai­serin, bei der Kuni­gunde über glü­hen­de Pflug­scha­ren (Zei­chen der Frucht­barkeit) gehen muss­te, um ihre Unschuld zu beweisen, da sie des Ehe­bruchs angeklagt war; ihre Ent­loh­nung der unzufriedenen Bauarbeiter von St. Ste­phan; die Sterbeszene Heinrichs II.; die Wä­gung der Seele durch Erzengel Mi­chael und die Heilung eines Stein­lei­dens Kaiser Hein­richs durch den hl. Be­ne­dikt.


Säulenheilige

Marienaltar Im südli­chen Querschiff; ein Werk von Veit Stoß (1523). Im Zentrum des Altars aus Lin­den­holz steht die Geburt Christi. Das ur­sprüng­lich für Nürnberg bestimmte Meis­ter­werk kam dort nur für kurze Zeit zur Gel­tung (in der Karmelitenkirche) und wurde, nach­dem sich Nürnberg zur Reformation be­kannt hatte, nach Bamberg gebracht.

Papstgrab Papst Cle­mens II. (ehemaliger Bi­schof von Bamberg) war nur neun Mo­nate lang das höchste Kir­chen­amt ver­gönnt. Vermut­lich wurde Cle­mens 1047 von sei­nem ab­gesetzten Vorgänger ver­giftet! Das Grab ist nur im Rah­men einer Führung zu­gänglich.

Ecclesia und Synagoge An den südlichen Chor­schranken stehen die beiden be­rühm­ten Plas­tiken aus der ersten Hälfte des 13. Jh. Wäh­rend die Synagoge mit ver­bun­de­nen Augen und gebrochenem Stab als Be­sieg­te dargestellt wird, soll Ecclesia, die Ver­körperung der Kir­che, durch ihre Krone als Herrscherin wirken.

Die beiden Domkühe (-esel) Die Plastiken am nord­west­li­c­hen Turm wurden als Dank für die flei­ßi­gen Dombauhelfer angebracht. Das Ori­ginal kann aus nächster Nähe im Dom­mu­seum besichtigt werden. Die an der Fassade angebrachten Kopien wurden zwar erst nach dem Zwei­ten Weltkrieg der Wit­terung ausge­setzt, sind aber heute schon stark angegrif­fen.

Ostchor-Krypta Die dreischiffige Hallen­kryp­ta beherbergt das Grab des Bischofs Gun­ther von Bamberg. Hier ist auch König Kon­rad III. be­graben, der 1152 starb und die Kro­ne an Fried­rich Barbarossa weitergab.

Fürstenportal Haupttür des Doms (um 1230) am nördlichen Seitenschiff mit einer Dar­stel­lung des Jüngsten Gerichts.

Gnadenpforte Die romanische Pforte (am Ostchor) zeigt den hl. Georg (links) als Rit­ter, Pet­rus mit dem Buch, die thronende Ma­ria so­wie das heilig gesprochene Kö­nigs­paar Hein­rich und Kunigunde (rechts).

♦ Mo-Mi 9-18, Do/Fr 9.30-18, Sa 9-11.30 und 13-16.30 Uhr (um 12 Uhr öffentliches Or­gel­kon­zert), So 13-18 Uhr. Nov. bis März Mo-Mi 9-17, Do/Fr 9.30-17, Sa 9-16.30, So 13-17 Uhr. Eintritt frei. Eine Be­sichti­gung wäh­rend der Gottes­diens­te ist nicht mög­lich.

Füh­rungen: Mo-Sa 10.30, 14, 15 Uhr, So 14 und 15 Uhr, Nov. bis April Mo-Sa 10.30 und 14 Uhr, So nur 14 Uhr. Pers. 5 €, unter 15 J. frei, Tickets im Diözesanmuseum (siehe unten).

Virtueller Rundgang: Einen informativen Rund­gang bietet die sehr gute Webseite www.bamberger-dom.de.

Diözesanmuseum

Das Museum links neben dem Dom war ursprünglich das ge­mein­same Haus der St.-Georgen-Brüder. Aus dem Dom­kapitel ent­wi­ckelte sich das sog. Metropolitan-Kapitel, die Verwaltungs­ge­meinschaft des Bis­tums. Das heutige Kapitelhaus wurde 1773 nach den Plä­nen von Balthasar Neu­mann fer­tig­ge­stellt. Herz­stück der Samm­lung (im Ober­geschoss) sind die präch­ti­gen mit­tel­al­ter­li­chen Textilien, da­runter der Ster­nenmantel Kaiser Hein­richs II. und der Man­tel seiner Gat­tin Kunigunde. Der um 1020 aus blau­em Sei­dendamast ge­fer­tigte Man­tel des Bis­tums­gründers Hein­rich beschreibt mit sei­nen Gold­sti­cke­reien die ge­samte Him­mels­sphäre mit vielen Sternbildern und religiösen Sym­bolen. Der Durch­mes­ser des ein­drucks­vollen Gewands be­trägt fast drei Meter. Der mit auf­wen­di­gen Gold­sti­cke­reien ge­schmück­te Ku­ni­gun­den­man­tel zeigt Darstellungen aus der Weih­nachts­geschichte und dem Le­ben von Petrus und Paulus. Beachtens­wert auch die teil­weise erhaltene Tu­nika Kai­ser Heinrichs II. (11. Jh.), der Chor­man­tel der heiligen Kunigunde (um 1000) und das Grabtuch des Bamberger Bi­schofs Gun­ther (11. Jh.).

♦ Di-So 10-17 Uhr, Mo geschlossen. Eintritt 5 €, erm. 4 €, un­ter 15 J. frei, Familie 8 € bzw. 4 €. Dom­füh­rungen siehe oben. Dompl­atz 5, Ein­gang links ne­ben dem Eingang zum Dom. Tel. 0951-5022502, www.dioezesanmuseum-bamberg.de.

Alte Hofhaltung


Die schöne Pfort hält, was sie verspricht

Der Komplex am Domplatz, in dem heu­te das Historische Museum unter­ge­bracht ist, steht an der Stelle der eins­ti­gen königli­chen Pfalz, die bei der Grün­dung des Bistums (1007) in den Be­sitz des Bi­schofs über­ging. Die meis­ten Gebäude, die man heute sieht, stam­men aus dem 15. und 16. Jh. Die Front zum Domplatz wird vom Kanz­lei­bau (1568) bestimmt. Den schöns­ten Teil der Alten Hofhaltung, den In­nen­hof, be­tritt man durch die Schöne Pfor­te, die ein Relief mit Maria, flankiert von Kai­ser Heinrich II. und Kuni­gunde, schmückt. Der Innenhof wird durch ho­he spätgoti­sche Fachwerkgebäude (häu­fig auch als deutsche Renaissance be­zeichnet) mit maleri­schen Galerien be­stimmt, die in der zweiten Hälfte des 15. Jh. entstanden. Im Sommer dient das Ensemble als Kulisse für die Frei­lich­tins­zenierungen der Calderón-Fest­spie­le. Ge­gen Ende des 16. Jh. hatte die Alte Hofhaltung als Fürsten­sitz ausge­dient. Beamte und Diener zogen ein, Stal­lun­gen und Wirt­schaftsräume ent­standen.

Historisches Mu­seum

Das stim­mungs­volle Museum ist im Re­nais­san­ce­bau der Alten Hofhaltung (am Eingang links) und in weiteren Ge­bäu­den um den Hof untergebracht. Auf etwa 4000 m² Ausstellungsfläche - ausgehend vom neuen Anbau - sind in der früheren Bischofs- und Kaiser­pfalz Ex­po­nate von der vor­ge­schicht­li­chen Zeit bis ins 20. Jh. zu sehen. Zur Samm­lung ge­hören Skulp­tu­ren aus 1000 Jahren (z. B. die „Bam­berger Göt­zen“) sowie Gemälde vom Mit­tel­al­ter bis in die Gegenwart. Hinzu kom­men hand­werkliches Gerät, wis­sen­schaft­li­che Ins­trumente und Uhren aus dem 16.-19. Jh., Baugeschichtliches wie et­wa das Modell der Bamberger Ket­ten­brü­cke aus dem 19. Jh., die als Vorbild für die Brooklyn Bridge in New York gilt, und die Dauerausstellung „Im Fluss der Geschichte - Bambergs Le­bens­ader Regnitz“. Der alte Marstall wur­de saniert und beherbergt heute wech­selnde Aus­stellungen sowie all­jähr­lich die weihnachtliche Krippen­aus­stellung. Im zweiten Ober­geschoss be­findet sich seit 2015 die Dauer­aus­stel­lung „Jüdisches in Bamberg“. Wert­vol­le Tafel­ge­mäl­de des Ba­rock schmü­cken als Leih­gaben die Staats­gale­rie der Neu­en Residenz.

♦ Mitte April bis Ende Okt. Di-So 10-17 Uhr (im Winter nur zu Sonderausstellungen). Ein­tritt 7 €, erm. 6 €, Schüler 1 €. Domplatz 7, Tel. 0951-871140 (Kasse), www.museum.bamberg.de. Aus­kunft zur Alten Hofhaltung und Re­si­denz: Schloss- und Garten­verwaltung Bamberg, Dom­platz 8, Tel. 0951-519390.

Neue Residenz mit Staatsgalerie

Mit dem Bau des fürstbi­schöflichen Ba­rockpalastes wurde 1695 be­gon­nen. Auf­traggeber war Lothar Franz von Schönborn, der Fürstbischof von Bam­berg und Kurfürst von Mainz, der als großer Barockbau­herr in die Ge­schich­te ein­ging, obwohl das Dom­ka­pi­tel ein Bau­verbot erlassen hatte, um Geld zu spa­ren. Doch 1697 hob der Papst das Ver­bot auf, und Schön­borns Architekt Jo­hann Leon­hard Dien­tzenhofer bekam den Auftrag für die Neue Residenz. Schon 1704 war alles in Rekordzeit fix und fer­tig. Bis heu­te blieb der präch­tige Ba­rock­bau un­ver­än­dert. Noch groß­zü­gi­ge­re Pla­nungen, u. a. von Bal­tha­sar Neu­mann, zu de­ren Ver­wirk­li­chung ein Teil der Alten Hofhaltung hät­te ab­ge­ris­sen wer­den müssen, wur­den aus Geld­man­gel verworfen. Ein Teil des rie­sigen Pa­lasts kann im Rah­men einer 45-minütigen Führung be­sich­tigt wer­den: viel Stuck, frän­kische und fran­zö­si­sche Möbel, Por­zellan und Fayencen aus China und Hol­land - an nichts wur­de in den fürstbi­schöflichen Wohn- und Re­prä­sen­tati­ons­räumen ge­spart.

Höhe­punkt der Führung ist der Kai­ser­saal mit sei­ner plas­ti­schen De­cken­bemalung (1707-09, Zen­tral­pers­pek­ti­ve von der Mit­te des Rau­mes). Durch se­ine Fresken ver­suchte Hof­maler Mel­chior Steidl, den nied­ri­gen Raum hö­her wir­ken zu las­sen. Die Säle wur­den mit aus Wien im­por­tier­ten Fay­ence­öfen be­heizt; die Be­feue­rung er­folg­te durch se­pa­rate Be­diens­te­ten­gänge. In den Räu­men leb­te Kö­nig Otto I. von Grie­chen­land bis zu sei­nem Tod 1867 mit sei­ner Ge­mah­lin Ama­lie, nach­dem der Wit­tels­bacher fünf Jahre zu­vor aus Hel­las ver­trie­ben worden war.

Staatsgalerie: Die Galerie der Bay­e­ri­schen Staats­ge­mäl­de­samm­lung mit Schwer­punkt Spätgotik und Ba­rock ist im 1. Stock des Gebsattelhauses (west­licher Flügel) un­ter­ge­bracht. Zu sehen sind zahl­rei­che Bil­der be­rühm­ter Künst­ler aus der Dü­rer­zeit, zum Bei­spiel Mi­cha­el Wol­ge­mut, Hans Bal­dung Grien oder Hans Wolf. Wich­tigs­tes Ex­po­nat ist die Lu­cre­tia von Lukas Cra­nach d. Ä. Ein Flü­gel der Neuen Re­si­denz wird auch von der Baye­ri­schen Staats­bib­lio­thek genutzt (→ Museen).

♦ Tägl. 9-18 Uhr (Okt.-März 10-16 Uhr). Ein­tritt 4,50 €, erm. 3,50 €. Dom­platz 8. Füh­run­gen durch die Prunk­räume etwa al­le 20 Min. An der Kasse auch In­fos und Tickets zu Dom­berg­führungen, die die Neue Re­si­denz, die Alte Hofhaltung und den Dom um­fassen (4 €, erm. 3 €; Kombiticket in Verbindung mit Schloss Seehof 7 €, erm. 5,50 €). Tel. 0951-519390, www.schloesser.bayern.de.


Nicht immer ist der Rosengarten der Residenz so menschenleer

Ro­sengarten

Die von der Residenz ein­gerahmte Ter­ras­se, voll vom Duft tau­sender Ro­sen­bü­sche, bietet einen ma­le­rischen Blick zum Michelsberg und über die Stadt. Um den Springbrunnen sind Ro­sen­bee­te mit Rokokofigürchen (an­tike Göt­ter und Jahreszeiten) von Fer­dinand Tietz sym­metrisch an­ge­ord­net - es sind al­ler­dings nur Kopien, die Originale wer­den im His­torischen Museum auf­be­wahrt. Der pit­toreske Pavillon wurde als Teehaus mit chinesischem Rokoko­dach erbaut und dient heute tagsüber als Café (nur im Sommer).

♦ Kam­mer­mu­sik-Serenaden: Für die abendli­chen Konzerte von Juli bis September (20 Uhr) kann man sich keinen schö­neren Rah­men vorstellen. Tickets ab 23 € (bis 10 J. frei) Dom­platz 8. www.rosengarten-serenaden.com.

Katakomben des fränkischen Roms

Das Bamberger Berggebiet wurde im 17. und 18. Jh. durchlöchert wie ein Schwei­zer Käse - in den feinkörni­gen Sand­stein ließen sich spie­lend Stollen trei­ben. Die Ge­wölbe waren sozusagen der überdi­mensionale Kühl­schrank der Stadt. Die konstant niedrigen Tempera­turen waren op­timal für die La­ge­rung von Bier, Wein und Nah­rungs­mitteln. Lan­ge schlum­merte die Un­ter­welt Bam­bergs im Dunkel des Vergessens, ehe sie von den Na­zis wiederentdeckt wur­de. 1944 be­zo­gen zwei Bamber­ger Rüs­tungs­zu­liefer­be­triebe Stollen unter dem Stephans- und Kaulberg. Am 22. Feb­ruar ka­men bei der Bom­bardie­rung des Stephans­berg­bun­kers 54 Men­schen um, da­run­ter auch Zwangsarbeiter. In die­ser Zeit wur­den unterir­dische Ver­sor­gungslager an­gelegt, die die Stadt nach Kriegs­ende kurzzeitig in ein Schla­raffen­land ver­wan­del­ten: Wein, Scho­ko­lade, Zigaret­ten in Hülle und Fül­le. Wochenlang soll der wür­zige Ge­ruch des Weines über dem Ste­phans­berg gelegen haben. Die „Ka­ta­kom­ben des fränkischen Roms“ kön­nen im Rah­men einer Gruppen­be­sich­ti­gung be­gangen werden.

♦ Führungen: Zuletzt Mai bis Okt. immer Fr 20 und Sa 14.30 Uhr, 12 €/Pers. Gelegentlich auch Kinderfüh­run­gen. Ta­schen­lampe für je­den ist Pflicht, war­me Klei­dung und feste Schuhe werden empfohlen. An­mel­dung unter Tel. 0951-2976200. Infos und Ter­mine auch bei der Tourist-Information.

Karmelitenkloster auf dem Kaulberg

Hinter der ba­ro­cken Eingangsfassade war­tet ein wun­der­schö­ner romanischer Kreuz­gang (1392) mit schönen Ka­pi­tell­motiven auf seine Entde­ckung. Se­hens­wert ist auch die Karme­li­ten­kir­che, die von Leonhard Dien­tzenhofer zwi­schen 1692 und 1701 ba­rock um­ge­stal­tet wurde.

♦ Klosterpforte tägl. 8-11.30 und 13-18 Uhr. Preis­gekrönter Klosterladen („schönster Klos­terladen Deutschlands“) in ei­nem 400 Jah­re alten Gewölbe (Di-Sa 10-18 Uhr), hier kann auch ein Audioguide für die Besichtigung ge­lie­hen werden (4 €). Karme­li­ten­platz 1 (Kaul­berg), Tel. 0951-95290.

Obere Pfarre

Der hohe Turm mit der einstigen Tür­mer­wohnung prägt die Silhouette der Bam­berger Altstadt. Die Obere Pfarre, ein Bau aus dem 14. Jh., ist die größ­te go­tische Kirche der Stadt. Be­ach­tens­wert sind die Brautpforte an der Nord­sei­te und das Gnadenbild der thro­nen­den Muttergottes im Zentrum des Hoch­al­tars.

♦ Eisgrube 4, Un­te­rer Kaulberg.

Synagoge


Der Turm der Oberen Pfarre war einst bewohnt

Die jüdische Gemeinde Bam­bergs ist durch den Zuzug von Bür­gern aus Ost­eu­ropa wieder gewachsen. Das neue Ge­meindezentrum mit Sy­na­goge, Mik­we und Ge­mein­schafts­räu­men an der Willy-Lessing-Straße (Nä­he Schön­leins­platz) wurde 2005 ein­geweiht. Zu den Vortragsveranstaltun­gen und Got­tes­diensten sind Besucher herzlich will­kommen.

♦ Willy-Lessing-Str. 7a, Tel. 0951-297870.

Michelsberg und Benediktiner­klos­ter

Auf Ausläufern des Steigerwalds thront das einstige Kloster St. Michael über der Stadt. Nicht nur wegen der schönen Aus­sicht, auch wegen der außer­ge­wöhn­lichen Deckenmalerei in der frü­he­ren Klosterkirche lohnt ein Besuch. Ge­gründet wurde St. Michael schon un­ter Heinrich II., als die Ge­gend noch nicht vollständig christianisiert war. Als mächtiger Streiter gegen das Hei­den­tum erhielt Erzengel Michael die Pa­tenschaft. Im 12. Jh. erlebte das Klos­ter sei­nen geistigen und wirt­schaft­li­chen Höhepunkt. Nach Brand­ka­tas­tro­phen und star­ker Beschädigung in den Bau­ernkriegen machten Leonhard und Jo­hann Dient­zen­hofer aus der mit­tel­al­ter­lichen Klosterburg zwischen 1696 und 1725 ei­ne weit­ge­hend barocke An­lage. Davon zeugt auch das Innere der Klos­terkirche. Ku­rios ist am Ende des rech­ten Seitenschiffs die Heilig-Grab-Ka­pelle: An der De­cke ein bildreicher To­ten­spiegel. Die Stuck­re­liefs zeigen un­gewöhnliche Sichtweisen: Da holt der Tod Arme und Reiche, Kinder und Alte, aber er bläst auch Sei­fen­blasen und denkt, einen Toten­schä­del be­trach­tend, über sich selbst nach. Heute sind im ehemaligen Kloster ein Altersheim und das Brauermuseum zuhause (→ Mu­seen).

Der „Himmelsgarten“ von Sankt Michael - ein gemaltes Blumen-Früchte-Kräuterbuch

Manchmal haben Katastrophen auch etwas Gutes, zum Beispiel die vom 27. April im Jahre 1610. Da brannte die Mi­chels­kirche, wie die Bamber­ger das Gotteshaus nennen, lichter­loh. Nur die Fun­damente blieben stehen. Als das Dach vier Jahre später völlig neu aufgebaut war, ging der Abt da­ran, sich für die Aus­stat­tung des gotischen Deckenge­wölbes etwas Be­son­deres ein­fallen zu las­sen. Ein Himmelsgarten zum Lob Gottes sollte dar­aus wer­den. So pin­selten im frühen 17. Jahrhundert versierte Fres­ken­ma­ler 580 Pflan­zen bo­tanisch genau an die De­cke - ein gemaltes Blu­men-, Früch­te- und Kräuterbuch sozusagen: Maiglöck­chen, En­zian, Sei­fen­kraut, Ka­mille, Jas­min, Tomate, Ananas, Granat­apfel, Tabak und so fort. Manchmal irr­ten die Künst­ler al­lerdings ein wenig: So ist die Bohnenblüte gelb statt weiß und die Toma­ten­blü­te rot statt gelb gemalt. Zart und leicht wirkt die De­cken­malerei am Kreuz­rip­pen­gewölbe der ehemaligen Klo­sterkirche. Die natürli­chen Far­ben der Kräuter und Gräser, der Bäume und Sträucher, der Blüten und Früch­te sind auch vier Jahrhunderte nach ihrer Ent­ste­hung so leuch­tend wie am ersten Tag.

♦ Achtung: Die Kirche ist wegen umfang­re­i­cher Sanierung seit Jahren ge­schlos­sen.

Essen & Trinken Café-Restaurant am Mi­chaels­berg, auf der Rückseite der Klos­ter­an­lage in den alten Ge­mäu­ern. Im Som­mer Gar­tenbetrieb, toller Blick über die Dä­cher Bam­bergs. Eigene Kondito­rei, diver­se Ta­ges­me­nüs. Tägl. 11-18 Uhr, Di und Mi Ruhetage. Tel. 0951-57484, www.cafe-michelsberg.de.

Ristorante da Francesco, Nordseite des Klos­terho­fs. Ein Ort für gehobene Ansprüche, mit Ju­gend­stil-Wintergar­ten, umgeben vom ehr­würdigen Ge­mäuer über der Stadt - schö­ner als im Lokal der beiden Brüder aus Sizilien kann man in Bamberg kaum spei­sen. Sinn für Äs­the­tik, gepaart mit Klas­sikern der italie­ni­schen Küche, sai­so­nalen Köstlichkeiten und ex­qui­si­ten Wei­nen. Mai-Sept. Di-So ab 11 Uhr, Okt.-April ab 17 Uhr, Sa/So Mittagstisch; Mo Ru­he­tag. Tel. 0951-2085777, www.francesco-bamberg.de.

Das Gebäude besticht schon durch sei­ne Lage auf einer künstli­chen Insel - eine Brücke „durch“ das Rathaus ver­bindet hier Oberstadt und Unterstadt. Die Ursprünge des Gebäudes gehen auf das 11. Jh. zu­rück, im Kern ist es go­tisch. Der Sage nach verweigerte der Bi­schof den Bamberger Bürgern einen ge­eigneten Platz, um ihr Rathaus zu bau­en. Statt zu resignieren, begannen die Bürger, sich in der Regnitz neues Bau­land zu schaffen: Hunderte Eichen­holz­pfähle wurden in den Fluss ge­schla­gen, die so geformte Insel diente als Baugrund des imposanten Ge­bäu­des. Das Rathaus markiert bis heute die Gren­ze zwischen der bischöflichen und der bürgerlichen Stadt. Nach einer Ex­plo­sion im Jahr 1440 wurde das Alte Rat­haus neu errichtet, 1668 wurde ihm ein originelles Fachwerkgebäude, das Rott­meis­terhaus, an­gefügt. Heute do­mi­nieren barocke Elemente, denn der go­tische Bau wur­de Mitte des 18. Jh. vom Bamberger Architekten Michael Kü­chel „modernisiert“. Die Außen­fas­sa­de ist über und über mit Fresken be­malt, Allegorien für die Tugenden von Her­r­schern. Eine Seite ist dem Bischof, eine der Bürgerschaft zugewandt. Bei ge­nauem Hinsehen entdeckt man auch die vier Elemente und die vier Jahres­zei­ten. Das Mittelbild auf der Ostseite zeigt die bischöfliche Re­gierungs­füh­rung. Prächtige Rokokobalkone mit dem Wappen der Stadt und des Bi­schofs schmücken den Brü­cken­turm.

Die Eichenpfähle tragen das Rathaus bis heute und erweisen sich als äußerst be­lastbar - von 1897 bis 1922 fuhr so­gar die Straßenbahn durch das Rat­haus ...


Klein-Venedig wurde in den vergangenen Jahren aufwendig restauriert

Im Inneren befindet sich im 1. Stock der Ro­ko­ko­sit­zungssaal, den die Stadt für Repräsentationszwecke nutzt. In zwei Ge­schos­sen des Gebäudes ist seit 1995 die Porzellansamm­lung „Glanz des Barock“ des verstorbenen Kölner Kunst­mä­zens Peter Lud­wig unterge­bracht. Unter den 450 Exponaten be­fin­den sich Straßburger Fa­yen­cen und Por­zellan aus der Manu­faktur in Mei­ßen. Bamberg genießt auch einen über­ra­genden Ruf als Krippenstadt - ein Glanz­licht des Krippenwegs ist zur Weihnachts­zeit ebenfalls im Al­ten Rat­haus zu sehen: eine Barock-Krip­pe aus der Samm­lung Ludwig

Sammlung Ludwig Di-So 10-16.30 Uhr, Ein­tritt 6 €, erm. 5 €, Schüler 1 €, Familie 12 €. Tel. 0951-871871, Info zu Füh­run­gen Tel. 871142.

Welterbe-Besucherzentrum

Das Sandsteingebäude mitten in der Reg­nitz, nur wenige Meter vom his­to­ri­schen Rathaus, ist nicht zu übersehen. Be­reits seit 1993 zählt Bamberg zum Unesco-Welterbe. Das 2019 eröffnete Be­su­cherzentrum beherbergt eine Dau­er­ausstellung, die zum interaktiven Ken­nenlernen der Welterbestätte ein­lädt.

♦ April bis Okt. 10-18 Uhr, Nov. bis März 11-16 Uhr. Unter Mühlbrücke 5, www.welterbe.bamberg.de, Tel. 871816, Eintritt frei.

Klein Venedig

Kleine, schiefe Fachwerkhäuser mit Bal­konen und winzigen Vorgär­ten am Ufer, davor schaukelnde Fischerkähne - das Bamberger Post­kar­ten­motiv! Die meis­ten der Wohnhäuser stammen aus dem 17. Jh. und wurden in den ver­gan­ge­nen Jahrzehnten von ihren Besitzern auf­wendig saniert. Klein-Venedig bil­det auch die Kulisse für das Fi­scher­ste­chen beim größten Bamberger Volks­fest, der Sandkerwa. Der Flussabschnitt von der Unteren Brücke bis zur Mar­kus­brü­cke ist im Au­gust Mittelpunkt der Sandkirchweih mit Fischerstechen (→ Kasten) und Feuer­werk.

Auf den Spuren der Poeten

Um 1800 zählte Bamberg neben Hei­delberg, Jena und Berlin zu einem Zen­trum der romantischen Bewe­gung. Wilhelm Heinrich Wa­ckenro­der, Fried­rich Wil­helm Joseph von Schelling, Ludwig Tieck, Achim von Arnim, E. T. A. Hoff­mann und Jean Paul gaben sich im „fränkischen Rom“ ein Stell­dich­ein. Auch im 20. und 21. Jahrhundert be­sitzt die Stadt ein reges literari­sches Leben. Da­für ste­hen Namen wie Hans Wol­l­schläger, Karlheinz Deschner, Gerhard C. Krischker, Paul Maar und Tankred Dorst. Aus Bam­berg stammen übrigens auch die Er­folgsautorin Tan­ja Kinkel (geb. 1969), die mit Historienroma­nen Mil­lio­nen­auf­la­gen er­zielt, und der Publizist, freie Jour­nalist, Rundfunk- und TV-Autor Peter Braun (1960-2016), der mit zahl­rei­chen Veröf­fentlichungen, ins­be­son­de­re auch zu E. T. A. Hoffmann, auf sich auf­merksam mach­te. In Bam­berg lebt und ar­bei­tet ferner der Historiker, Li­te­ra­tur­wis­sen­schaftler und Do­zent Dr. Rolf-Bern­hard Essig (geb. 1963), der in seinen Büchern und Lesungen von Kü­hen auf dem Eis, pfei­fen­den Schwei­nen und seltsamen Bärendiensten er­zählt - kurz­um über alles, was hin­ter unseren Redensarten und Sprich­wör­tern steckt.

Mit Stolz erinnert die Stadt daran, dass der Abt Ger­hard von Seeon Bam­berg schon im Jahr 1012 als „Buchstadt“ lobte. Bistums­grün­der Hein­rich II. ver­sah die Stadt mit großzügiger Start­hilfe, wozu auch die be­rühm­te Minia­tur­h­and­schrift der sogenannten Bam­ber­ger Apo­ka­lypse zählte. Das Scrip­to­rium der Be­ne­dik­ti­nermönche auf dem Mi­chelsberg und später der Au­tor Hugo von Trim­berg mach­ten Bam­berg im Mittelalter zu einer der be­kann­tes­ten Schreib- und Il­lumi­na­to­ren­werkstät­ten..

Schloss Geyerswörth

Südlich unterhalb des Alten Rathauses, über eine Holz­brü­cke erreichbar, liegt das Ende des 16. Jh. errichtete fürst­bi­schöf­lichen Stadt­schlosses, des­sen präch­tig ausgemalter Renaissancesaal der Stadt für repräsentative Zwe­cke dient. Der Turm des Schlos­ses bietet ei­nen der schönsten Blicke auf die Stadt, ist aber für die All­ge­mein­heit ge­schlos­sen.

♦ Im Jahr 2017 beschloss der Stadtrat eine Sa­nie­rung von Schloss Geyerswörth in Höhe von knapp 17 Mio. Euro, die Hälfte des Geldes steu­ert der Bund bei. Bis die Sanierung be­en­det ist, wird es keine Veranstaltungen im lau­schi­gen Innenhof geben.

Böttingerhaus


E.T.A. Hoffmann und Kater Murr

Den wohl schönsten Bürgerpalast in der Altstadt ließ sich der hohe Beam­te Ignaz Tobias Böttinger, Berater des Fürstbischofs Lothar Franz von Schön­born, von 1706 bis 1713 nach dem Vor­bild italienischer Palazzi erbauen. Lei­der erwies sich der imposante Bau nach seiner Fertigstellung als unbewohnbar - das Treppenhaus ist zum Hofgarten offen und nicht beheizbar, für frän­ki­sche Winter völlig ungeeignet. Böt­tin­ger baute daraufhin für sich und seine 12köpfige Familie ein zweites Mal: die Villa Concordia. Das kara­mell­farbene Böttingerhaus ist heute in Privatbesitz und beherbergt eine Kunstgalerie.

♦ Judenstraße 14.

Villa Concordia

Nur 200 m von seinem Barockpalais ent­fernt ließ sich Ignaz To­bias Böt­tin­ger wenige Jahre nach dem miss­glück­ten Bau des Böttingerhauses von 1716 bis 1722 von Johann Dient­zen­ho­fer ein an der Regnitz gelegenes ro­man­tisch Wasserschloss bauen. Heute ist die „Concordia“ Sitz des Inter­na­tio­na­len Künstlerhauses Bambergs - eine Art Villa Massimo in Fran­ken. Hier fin­den Konzerte, Ausstellungen und an­de­re Veranstaltungen bei oft frei­em Ein­tritt statt. Un­ter ihrer der­zei­tigen Lei­te­rin, der Lyrikerin Nora Gom­rin­ger, hat das Künstlerhaus enorm ge­won­nen. Gom­ringer erhielt u. a. 2015 den be­gehr­ten Ingeborg-Bach­mann-Preis.

♦ Concordiastraße. Den schönsten Blick auf die Villa hat man vom Mühlwörth aus.

St. Martin

Die Jesuitenkirche der Brüder Dien­tzen­hofer am Grünen Markt, zugleich die ein­zi­ge barocke Kirche der Stadt. Da sich der arme Orden keine Kuppel leis­ten konn­te, malte Giovanni Francesco Marchini 1714 eine originelle Illusion. Be­ach­tens­wert ist die Pietà im rechten Seitenaltar aus dem frühen 14. Jh.

Jakobskirche

Die Säulenbasilika mit ihrem hell­gel­ben Sandstein auf dem Domberg ist An­laufpunkt für den Fränkischen Ja­kobs­weg von Kronach nach Nürnberg. Be­ach­tens­wert sind das große barocke De­ckenfresko im Tiepolo-Stil des Würz­bur­gers Chris­toph Fesel und die klei­nen spätgotischen Wandfresken.

Altenburg

Die wuch­tige Burg mit ihrer hohen Ring­mauer wird bereits 1108 ur­kund­lich erwähnt und war knapp 150 Jahre spä­ter Wohnsitz der Bischöfe. Der 33 Me­ter hohe Burgturm auf dem höchs­ten der sieben Hügel der Stadt ist von über­all zu sehen. Seine markante Lage wur­de einst zum Zweck der schnel­leren Kom­munikation genutzt: Der am Turm hän­gende Eisenkorb diente der Über­mitt­lung von Feuersignalen an die 20 km entfernte Giechburg bei Scheß­litz. 1553 wurde die Altenburg im sog. Mark­grafenkrieg schwer beschädigt. Res­taurierungsarbeiten gab es im 19. und 20. Jh.; da­bei entstanden auch eine Ka­pelle (1843) und ein weiteres Ge­bäu­de, in dem heute ein stimmungsvolles Res­taurant untergebracht ist.

♦ Unterhalb der Burg befindet sich ein großer Parkplatz, mit dem 6-Hügel-Bus vom Domplatz ist sie in ca. 15 Min. erreichbar. Infos zur Be­sich­tigung unter Tel. 0951-53387.

Museen

E.T.A.-Hoffmann-Haus

Zwei Jahre war er arbeitslos, dann trat er die Stelle als Theaterkapellmeister in Bam­berg an. Ernst Theodor Ama­deus Hoff­mann (1776-1822), der Jurist aus Kö­nigsberg, wur­de allerdings bald das Opfer intriganter Ensemblemitglieder, so­dass er das damals 17.000 Ein­woh­ner zählende Städtchen nach fünf­jäh­ri­gem Auf­enthalt 1813 wieder verließ. Bis da­hin wirkte er als Mu­sik­kri­tiker, Büh­nen­bildner, Regisseur und nicht zu­letzt auch als Komponist. In Bam­berg ent­stan­den u. a. die romantische Oper „Au­rora“, das „Miserere“ und die „Duetti“ für die Musikschülerin Julia Mark. Der Bam­berger Wein- und Buch­händ­ler Fried­rich Karl Kunz avancierte schließ­lich zum ers­ten Ver­leger Hoff­manns. Am Schil­ler­platz (!) steht das klei­ne, schmal­brüstige Häu­schen, in dem der Poet mit seiner Frau lebte. Die Räu­me seiner ehe­ma­li­gen Woh­nung in dem 1762 er­bauten Haus kön­nen be­sich­tigt wer­den. Im Erdgeschoss wur­de ein fan­ta­sievoll-ver­wirrendes „Spie­gel­ka­binett“ ein­ge­rich­tet, wie es Hoff­mann wohl selbst ge­liebt hät­te. Hier kann der Besucher in Licht­kästen das Mul­tita­lent Hoff­mann ken­nen­ler­nen: Ma­nus­krip­te, Partituren, Ta­ge­bü­cher usw. Im Ober­ge­schoss sind u. a. Bü­cher aus­gestellt. Neuerdings kann man sich Hoff­mann hier auch in­ter­ak­tiv am Bild­schirm nähern. Übrigens hat die Stadt dem Dich­ter auch künst­le­risch ih­re Re­fe­renz er­wie­sen, indem sie ihn zu­sam­men mit dem Ka­ter Murr in Bron­ze gie­ßen ließ. Das Denk­mal steht schräg ge­gen­über vom Mu­seum.

♦ Mai-Okt. Di-So 13-17 Uhr, Eintritt 2 €, Schü­ler/Stu­d. 1 €. Schillerplatz 26. Führungen unter Tel. 0951-2976200.

Gärtner- und Häckermuseum

Bam­berg war einst eine bedeutende Gärt­ner­stadt mit bis zu 550 Meistern. Im 16. Jh. notierte ein Chronist: „Keine Land­schaft Deutsch­lands erzeugt mehr und grö­ßere Zwiebeln, keine grö­ßeren Rü­ben und Kohl­köpfe. Füg hier­zu die Süß­wur­zel, die im Bam­ber­ger Land in sol­cher Men­ge aus­gegraben wird, dass man hoch­ge­türm­te Wagen damit bela­den sieht.“ Die­ses Süßholz, besonders wich­tig als Arznei und für die Lak­ritz­pro­duktion, wurde bis nach Prag, Wien und Ungarn exportiert. Da­neben lie­fer­ten die Gärtner ihren Ge­mü­se­sa­men bis nach England. Das 1979 als Mu­seum er­öffnete Gärtner­haus von 1767 ver­mit­telt mit dem Haus­garten einen Ein­blick in die Le­bens- und Ar­beits­welt um 1900. An­läss­lich der Lan­des­gar­ten­schau 2012 wur­de das Mu­se­um re­no­viert und neu ge­staltet. Trotz der über­aus ge­lun­ge­nen (auch in­ter­aktiven) Aus­stellung über die Arbeits- und All­tags­welt der Gärt­ner und Hä­cker ist das ei­gent­liche High­light des Mu­seums der Sor­ten­gar­ten da­hin­ter: eine lebendige, blü­hende Gar­ten­bau­kul­tur. Gärtner- und Häcker­fest ist am dritten Sonn­tag im Juli.

♦ Mitte April bis Anfang Nov. Di-So 11-17 Uhr. Eintritt 4 €, erm. 3,50 €, Kind/Jugendl. 1 €, Audio­guide im Eintritt enthalten. Mit­tel­straße 34, Tel. 0951-30179455, www.ghm-bamberg.de.

Naturkundemuseum

Schon das Ge­bäu­de des ehemaligen Je­su­iten­kol­legs, das auf Plä­ne von Leon­hard Dien­t­zen­ho­fer zurückgeht, ist se­hens­wert. Im West­flügel ließ 1795 Fürst­bi­schof Franz Ludwig von Erthal den „Vo­gelsaal“ ein­rich­ten. Er gilt - welt­weit - als der schöns­te historische Na­tur­kun­de­saal die­ses Stils und hat mehr als 200 Jahre wechselvoller Ge­schichte in na­he­zu originalem Zustand über­lebt. Die Wand­vertäfelungen, die um­lau­fen­de Galerie und die reich ver­zier­ten Vi­tri­nen ma­chen den Saal selbst, nach einer aufwendigen Re­no­vie­rung, zu einem glän­zenden Aus­stel­lungs­stück. Die klas­sizistische Raum­schöp­fung ver­mit­telt mit Tau­senden bun­ter Tier­prä­pa­ra­te (hauptsächlich Vö­gel) na­tur­kund­li­che Kenntnisse mit oft­ re­gio­na­lem Bezug. Die interes­sant auf­berei­tete Dau­er­aus­stel­lung er­zählt die Geschichte der Erde und des Lebens mit Hilfe mo­derner Medien.

♦ April-Sept. Di-So 9-17 Uhr, Okt.-März 10-16 Uhr. Eintritt 3,50 €, erm. 2 €, unter 18 J. 1 €, unter 6 J. frei. Fleischstraße 2. Tel. 8631249, www.naturkundemuseum-bamberg.de.

Fränkisches Brauereimuseum


Die Fresken am Alten Rathaus sind Sinnbild barocker Lebensfreude

„Das Bier hier ist gut“, lobte schon der Philo­soph He­gel vor fast 200 Jahren. Da­ran hat sich bis heute nicht viel ge­än­dert. Die Ver­ar­bei­tung von Hopfen und Malz hat in Bamberg eine lange Tra­dition. 1979 grün­dete sich ein För­derverein, der in den historischen Ge­wöl­ben der ehe­ma­ligen Be­ne­dik­ti­ner­brau­stätte auf dem Mi­chels­berg das kleine Museum ein­rich­te­te, das viele Be­sucher anlockt. His­torische Geräte und hunderte weitere Ex­po­na­te do­ku­men­tieren den Produk­tions­prozess von der Her­stel­lung des Malzes bis zum trink­fertigen Bier. In eintägigen Semi­na­ren kann man sich zum zertifizierten „Bier­kieser“ (Fachberater des Bieres) au­sbilden lassen.

♦ April-Okt. Mi-Fr 13-17, Sa/So/Feiertag 11-17 Uhr. Eintritt 4 €, erm. 3,50 €. Michels­berg 10 f. Besichti­gun­gen unter Tel. 0951-53016, www.brauereimuseum.de.

Staatsbibliothek: Allein wegen des pracht­vollen Lesesaals lohnt ein Be­such der Staatsbibliothek in der Neuen Re­sidenz. Die Bestände stam­men aus den 1803 sä­ku­la­ri­sier­ten Klös­tern des Bistums. Heute verwahrt die Forschungsbib­lio­thek 370.000 Bän­de, darunter 5500 Hand­schriften und 3400 Bücher aus der Früh­zeit des Buch­drucks. Zu den Glanzlichtern ge­hö­ren die sog. „Bamberger Apo­ka­lyp­se“ aus dem 11. Jh. und der „Bamberger Psal­ter“ aus den Jahren 1230/40. Wech­sel­aus­stel­lun­gen ge­ben vertiefte Ein­bli­cke in die Schätze.

♦ Mo-Fr 9-17, Sa 9-12 Uhr, im Aug. Sa ge­schlos­sen. Ein­tritt frei. Neue Residenz, Dom­platz 8, www.staatsbibliothek-bamberg.de.

Unterwegs in der Stadt

Auf die Bierkeller

An warmen Sommerabenden ist Bam­bergs Innenstadt fast ausgestorben. Wenn die Schatten länger werden, spa­zie­ren seit Jahrzehnten die Bamberger hoch zum Stephansberg und zum Kaul­berg. „Auf dem Keller“ wird das sau­be­re Tischtuch ausge­breitet, die frän­ki­sche Brotzeit ausgepackt und ein küh­les Fassbier bestellt. Geöff­net sind die Bier­keller von Anfang Mai bis Ende Sep­tember. Karte

♦ Spezial-Keller 37, die „demokratisierende Kraft des Bieres“ (Gerhard C. Krischker) spürt man auf dem Spezi-Keller, wie er von Ein­hei­mischen genannt wird, am besten: Hier dis­kutie­ren Stu­denten mit Pro­fes­so­ren, Le­ser mit Journalisten, Bürger mit Stadt­räten. Der Bier­keller auf dem Ste­phans­berg (ne­ben der Stern­war­te) bietet ei­nen maleri­schen Blick aufs Dom­viertel und vor­zügli­ches Rauch­bier. Der Schrift­s­teller Gün­ter Eich ver­e­wigte vor Jahr­zehn­ten Kel­ler, Bier und Blick in sei­nem Ge­dicht „Aus­sicht vom Spezial-Keller“. Wäh­rend des Som­mersemes­ters ist der Spezial-Keller Wall­fahrtsort für Bam­ber­gs Studen­ten. Ein­fache frän­kische Brot­zei­ten wie Ziebe­les­käs (Quark mit Salz, Pfeffer, Schnitt­lauch oder Küm­mel) und Bratwürste. Kinder­spiel­platz. Im Winter lockt der Kachel­ofen in der Gast­stube. Di-Sa ab 15 Uhr, So/Feiertag ab 10 Uhr (mit Mit­tags­tisch), Mo Ruhetag. Stern­wart­str. 8, Tel. 0951-54887, www.spezialkeller.de.

Wilde Rose 39, weitläufiger Keller am Ste­phans­berg, seit 100 Jahren Sommertreff der Bam­berger unter Kastanienbäumen. Kein Aus­blick. Im Sommer Jazz- und Blas­mu­sik im Mu­sik­pavillon. Selbst­be­die­nung. Eigenes Obst wird zu Obst­brän­den verarbeitet. Bei schö­nem Wetter Mai bis Sept. ab 16 Uhr, Sa/So/Feiertag ab 15 Uhr. Obe­rer Stephansberg 49, Tel. 0951-57691, www.wilde-rose-keller.de.

Greifenklau 40 → Brauereigaststätten

Vom Alten Rathaus zur Altenburg

Der rund einstündige Spaziergang be­ginnt beim Alten Rathaus. Gehen Sie in Rich­tung Dom, nach 150 m biegt links die Lugbank ab, die zum Pfahl­plätz­chen, dem Wohn­haus Hegels, führt. Von dort zieht sich die breite Straße Un­terer Kaul­berg steil den Berg hoch. Auf Höhe der Oberen Pfarre mit ihrem ori­ginellen Turm (loh­nen­de Be­sich­ti­gung) biegen Sie rechts in das Gässlein Hin­terer Bach (Treppe) ab. Nach we­ni­gen Metern treffen Sie auf den Fuß- und Radweg im Domgrund, der zwi­schen dem Kaul- und Domberg durch ma­lerische Gärten führt. Er endet an ei­ner kleinen Kreuzung (Sutte). Von dort gibt es zwei Möglichkeiten:

♦ Kürzere Va­ri­an­te: Gerade­aus beginnt die Alten­burger Straße. Die we­nig befah­rene As­phalt­stra­ße führt nach 1,5 km zum Ziel.

Romantische Variante: An der Kreu­zung in die kurze Ziegelgasse abbiegen und dort nach wenigen Schritten in die Garten­straße, die nach 100 m einen schar­fen Knick (bei der Villa) macht und sich jetzt wie das Tal Teu­fels­graben nennt. Die dich­te Wohnbebau­ung endet hier. Nach 300 m macht der Weg eine Rechts­kurve, Sie halten sich links und fol­gen der Be­zeich­nung Teufelsgraben. Von fern sieht man schon den Bergfried der Alten­burg. Der Weg führt vorbei an Hausgärten und Wo­chen­end­häus­chen. Am Ende, ca. 700 m nach der Biegung, links halten. Der steile Pfad mün­det in den Rü­be­zahl­weg, der das letzte Stück durch den Wald der Bergkuppe nach oben führt.

Der Hain, grüne Oase mit Fluss­schwimm­bad

Schon E. T. A. Hoffmann genoss die Spa­ziergänge durch den malerischen Hain zwi­schen den beiden Reg­nitz­armen. Im Mittel­alter wuchs hier noch wilder Au­wald, der 1803 von Stephan Frei­herr von Stengel auf Wunsch des baye­ri­schen Königs nach dem Vor­bild des Eng­lischen Gartens in Münc­hen ge­stal­tet wurde. Mit sei­nen Pavil­lons, Denk­mä­lern, Tempelchen und einem bo­tani­schen Garten ist der Hain ein zen­t­rums­na­her Ort der Ruhe und Er­ho­lung.

Baden/Essen & Trinken Hainbad: Das Fluss­schwimm­bad im Luisenhain ist Bam­bergs ori­ginellstes Freibad - es ist ein Flussbad, ge­le­gen an ei­nem der schönsten Ab­schnit­te der al­ten Regnitz. Auf Holzplanken kann man sich son­nen, entspannen und Ab­küh­lung im (oft ziem­lich kalten) Fluss su­chen. Das Bad ver­fügt über ein Plansch­becken, einen Spiel­platz und einen Kiosk. Da es nur wenige Parkplätze gibt, am besten mit dem Rad oder dem Bus (Linie 909) hinfahren. Im Sommer tägl. 9-20 Uhr, Vor-/Nachsaison tägl. 8-19 Uhr. Mühlwörth 18a.

Bootshaus 38, neben dem Flussschwimm­bad, im Domizil des Bam­ber­ger Rudervereins gibt es eine idyllische Gar­ten- ­und Kunst-Wirt­schaft, von deren Bier­gar­ten aus man die Sport­ler auf der Regnitz be­obach­ten kann. Mai-­Sept. ab 11 Uhr, Okt.-April Kaffee und Ku­chen ab 14 Uhr, ab 18 Uhr Küche, Mo Ruhetag. Sonn-/Feiertage Mittagstisch sowie Kaffee und Ku­chen. 1mal im Monat Brunch (Reservierung empfohlen) Tel. 0951-24485, www.bootshaus-restaurant.de.

Kulturgeschichtliche Spaziergänge

Wer die Stadt abseits der Tou­ris­ten­pfa­de kennenlernen möchte, den lädt der Ve­r­ein „Geschichte für Alle“ zu Stadt­füh­rungen zu kultur­ge­schicht­li­chen The­men ein. Die spannenden Rund­gän­ge beleuchten zum Beispiel die He­xen­verfolgung, eines der dun­kels­ten Ka­pitel der Stadt, führen durch das li­te­ra­ri­sche Bamberg und durch das Gär­t­ner­viertel oder widmen sich der Kri­mi­nal­geschichte Bambergs und wei­teren his­to­rischen Themen. Un­be­kann­te Ecken, vergessene Persönlichkeiten und un­scheinbare Straßen erwachen wie­der zum Leben.

♦ Geschichte für Alle e. V. ist über das Ins­ti­tut für Regionalgeschichte, Tel. 0911-307360, in Nürn­berg erreichbar. Bü­ro­zei­ten: Mo, Di, Do 9-12 und 14-17, Mi, Fr 9-12 Uhr. Wiesentalstr. 32, 90419 Nürnberg, www.geschichte-fuer-alle.de.

Bamberger Skulpturenweg

Einer Weltkulturerbestadt bekommt es gut, wenn sich die internationale Kunst­welt hier ein Stelldichein gibt. Das In­ter­nationale Künstler­haus Villa Con­cor­dia hat 1998 damit begonnen, einen Zyk­lus „Moderne Plastiken“ in der In­nen­stadt zu installieren. Der Start mit den Bronze-Skulptu­ren von Fernando Bo­tero aus Kolumbien sorgte für er­hitz­te Diskussionen, die auch weiterhin je­den Neuzugang begleiten, wie bei­spiels­weise die Skulp­tur Ankerfigur des Schweizers Bernhard Luginbühl (an der Konzerthalle) oder zuletzt die Skulp­tur „Langsamer Traum“ des Por­tu­giesen Rui Chafes (vor dem Res­tau­rant Bischofsmühle). Insgesamt zehn Künst­ler haben in Bamberg ihre Plas­ti­ken ge­zeigt, sechs haben eine „Vi­si­ten­kar­te“ ihres Schaffens (mit gro­ßem fi­nan­ziellen Enga­gement der Bam­berger Bür­ger) hinterlassen; die am pro­mi­nentes­ten platzierte ist si­cher­lich der „Cen­tu­rione I“ (2002) des Bild­hauers Igor Mitoraj an der Unteren Brücke. Die Groß­plastiken verteilen sich in der In­nenstadt, ihre genauen Standorte sind auf einer digitalen Karte verortet:

www.bamberg.info/skulpturen.

Auf der Erba-Insel

Ab Mitte des 19. Jh. bis 1993 befand sich im Stadtteil Gaustadt an der Reg­nitz die Baumwollspinnerei Erlan­gen-Bamberg (kurz „ERBA“). Nach de­ren Ende lag das Gelände lange brach - und wurde erst mit der Vergabe der Lan­des­gartenschau 2012 an Bamberg zu neuem Leben erweckt. Entstanden ist auf dem rund zwölf Hektar großen Areal zwischen Regnitz und Kanal ein neuer Park mit zahl­reichen Frei­zeit­mög­lichkeiten: Picknickplätze und Lie­ge­wiesen, Beach­volley­ball- und Bas­ket­ballfelder, Skywalks über dem Was­ser, Abenteuerspielplätze sowie meh­re­re Cafés/Restaurants. Integriert in die An­lage wurden die hier schon an­säs­sigen Schrebergärten. Ganz an der Nord­westspitze der Insel räkelt sich die Bron­zefigur „Baerbala“ von Rainer Kur­ka nack­t in der Sonne. In südöstlicher Rich­tung geht’s an der Regnitz entlang bis zur Markusbrücke (Klein Venedig). Auch die Bamberger Uni fand auf dem Are­al Raum für ein neues Domizil (für die In­for­ma­tiker), und in der alten „Zwir­nerei“, dem mächtigen Back­stein­kom­plex gleich ne­ben der Brücke, sind Stu­dierende in moderne Apartments ein­gezogen.

♦ Stadtbus-Linie 906 bis „Spinnerei“.

Bamberger Symphoniker: Klang von Weltruf

Von der Moldau kamen 1946 Musiker an die Regnitz. Instru­men­talisten aus Prag und ganz Böhmen gründeten im Exil die Bam­berger Symphoniker. Im Lauf eines halben Jahrhunderts brach­ten es die Musiker (mittlerweile in in­ter­na­tionaler Be­setzung) zu ei­nem Spitzenorchester mit Weltruf. Tour­neen füh­ren die Sym­pho­ni­ker rund um den Globus. Unter ihrem früheren Inten­danten Rolf Beck haben sich die „Bamberger“ - wie das Orchester kurz ge­nannt wird - einen jahrzehntelang gehegten Wunsch erfüllt: eine ei­gene Kon­zerthalle in der Heimatstadt. Die architektonisch ge­lun­gene „Sinfonie an der Regnitz“ löste 1993 den viel zu engen Do­minikanerbau ab. Im Jahr 2008 und 2009 erfolgten Umbauten zur Optimierung der Akustik, eine umfas­sen­de Renovierung und Fo­yer­erweiterung. Aufsehen haben die Bamberger Sym­phoniker zu­letzt vor allem durch ihre Schubert- und Maler-Einspielun­gen er­regt, die im Bamberger Konzerthaus aufgenommen wurden.

Seit 2005 sind die Symphoniker neu organisiert: Sie nennen sich nun „Stif­tung Bamberger Symphoniker - Bayerische Staats­phil­har­monie“. Der Chef­di­ri­gent ist bereits seit dem Jahr 2000 Jona­than Nott. Die Bamberger lie­ben „ihr“ Or­chester. Schließlich sind 10 % der Bevölkerung Abonnenten des Orches­ters.

♦ Konzerthalle Bamberg, Mußstr. 1, Tel. 0951/9647100, Tickets Lan­ge Str. 22, Tel. 0951/9808220, www.bamberger-symphoniker.de.

Basis-Infos

Die Bamberg Card bietet Ein­tritt in fast alle Mu­seen der Stadt, die Benutzung aller kom­munalen Busse sowie eine Stadt­führung. Zu haben für 16 € pro Per­son in der Tou­rist-In­for­mation. Die Karte gilt am Tag der Ausstellung und an den bei­den fol­genden Tagen.

Information Tourist-Information, das im ehe­ma­ligen öffentlichen Badehaus ein­ge­rich­te­te Büro - mit herrli­chem Rosengarten davor - ist einer Weltkultur­erbe-Stadt würdig. Mo-Fr 9.30-18 (im Winter bis 17 Uhr), Sa 9.30-16, So/Fei­er­tage 9.30-14 Uhr. Ge­yers­wörth­str. 5, 96047 Bam­berg, Tel. 2976200, www.bamberg.info. Daneben das Res­taurant und Café Aposto (mit Son­nen­ter­rasse): Tel. 0951-91700481.


Mit der Bamberg Card sind Fahrten mit kommunalen Bussen umsonst

Verbindungen Bahn: Viele Züge nach Haß­furt, Schweinfurt, Würz­burg. Bamberg gehört zum Nordbayerischen S-Bahn-Netz des VGN-Verbunds. Rei­se­zentrum im Bahnhof Mo-Fr 8-19, Sa 8-16, So 9-16 Uhr. Ser­vice-Tel. 0180-5996633.

Bus: Zentraler Busbahnhof (ZOB) nahe dem Grünen Markt/Max­platz. Fahrten nach See­hof, Al­ten­burg, Gau­stadt etc. Tagesticket im Stadt­gebiet 4,50 € (1 Tag oder Wochenende), Fa­mi­lien-Ta­ges­kar­te 7,20 €. Ser­vice­zen­trum am ZOB Tel. 0951-774900, www.stadtwerke-bamberg.de und www.vgn.de.

Schifffahrten auf Regnitz und Main, kür­zere Tou­ren via Klein Vene­dig zum Hafen ab Mai im Stun­den­takt von 11-16 Uhr. Erw. 12 €, Kind 6 €. Anlegestelle Am Kra­nen, Tel. 0951-26679, www.personenschiffahrt-bamberg.de.

Stadttouren 2-stündige Stadtführung „Fas­zi­na­tion Weltkulturerbe“ mit Besuch von Dom, Alter Hofhaltung, Altem Rat­hau­s, Klein Venedig und weiteren his­to­ri­schen Bauten - mit kundiger Leitung. Tägl. 10.30 und 14 Uhr, von Jan. bis März nur 14 Uhr. 9 €, erm. 4,50 €. Zudem ver­schiedene Spe­zialführungen, z. B. „Bam­berg und sein flüs­siges Brot“, „Erlebnis Gärt­nerstadt“, „Leidenschaft für Gerstensaft“ mit Bierverkostung, Fahrradtouren sowie Abend­führungen, z. B. der Nacht­wäch­ter­rund­gang. Anmeldung bei der Tou­rist-In­for­ma­tion. Dort gibt’s auch Au­dioguides für den „Stadt­rund­gang auf ei­ge­ne Faust“ (8,50 €). Weitere themenbezogene Führungen siehe auch oben „Kulturgeschichtliche Spaziergänge“.

Außergewöhnliche Stadtführungen und Tou­ren in die Fränkische Schweiz orga­ni­siert Erik Berkenkamp. Tel. 0170-8336032, www.bamberk.de.

6-Hügel-Tour mit der Bamberger Bahn, ei­gent­lich ein Bus, nos­talgische 60 Min. von 10 bis 17 Uhr (im Winter 11-15 Uhr), Un­ter­bre­chun­gen nach Belieben. Tagesti­cket 9 €, Kind 3 €, Familie 19 €.

Bamberg mit Fahrrad in den Hain, in die Gärt­nerstadt und zu den schönsten Punkten der Stadt auf 12 km. Infos: www.bambergundrad.de.

Größere Touren ins Umland findet man unter: www.adfc-bamberg.de.

Einkaufen Unverpackt Laden: Interes­sante Auswahl an Lebensmitteln, Haar- und Dusch­seifen, Gewürzen und Tees sowie Bü­chern zum Thema Nachhaltigkeit und Müll­ver­meidung. Für den Spontaneinkauf stehen Glä­ser bereit, die man vor und nach dem Abfül­len wiegt. Für Naschkatzen empfehlen wir ge­rös­te­te Kakaobohnen oder kara­mel­li­sierte Ca­shew­nüs­se. Mo-Fr 10-18, Sa 10-16 Uhr. In der Nähe des Bahnhofs, Luit­pold­str. 36, Tel. 0951-18327752, www.unverpackt-bamberg.de.

PeBo’s Ideenreich: Wer ungewöhnliche Ge­schenkideen sucht, ist hier richtig. Neben Uni­ka­ten aus eigener Nähstube - Brotbeutel, Kis­sen, Unterwäsche für Männer - gibt es re­cycel­tes Kunsthandwerk und Babysets. Besonders ge­fallen haben uns die „Happy BAGS“ aus im­präg­nierter Bio-Baumwolle, die lebens­mit­tel­echt, waschbar und damit perfekt für eine frän­ki­sche Brotzeit sind. Obere Königstr. 13, Tel. 0951-30141162, www.pebos-ideenreich.de (mit Online-Shop).

Wenzels Ölmühle: Ein Schatzkästchen an Ölen findet man jeden Di und am 1. Fr/Sa im Monat am Stand von Familie Wenzel auf dem Maxplatz in Bamberg. Neben Hanf-, Walnuss-, Haselnuss- und Schwarzkümmelöl gibt es Ra­ri­tä­ten wie Mohn- oder Borretschöl. Alles wird kalt gepresst, ist naturbelassen und bio-zer­ti­fi­ziert. Das Leinöl wird vor Ort frisch ge­presst. Max­platz, Tel. 0951-51076951.

Theater/Konzerte

E.T.A.-Hoffmann-Theater: Das 1802 ge­grün­dete städtische, 2003 umfassend mo­der­ni­sier­te Thea­ter bie­tet mit drei Spielstätten ein Programm aus Schau­spiel, Komödie, Tra­gö­die, Mär­chen, Mu­si­cal etc. E.T.A.-Hoff­mann-Platz 1, Tel. 0951-873030, www.theater.bamberg.de.

Chapeau Claque: Das als Verein orga­ni­sierte Kindertheater bietet neben Theater­auf­füh­run­gen in der Stadt auch bayern­weite Kin­der­kul­tur­projekte an. Seit 2015 hat der Ver­ein mit dem Werkstatttheater in der Gra­fen­stein­straße (Nähe Bahnhof) einen neuen Spiel­ort. Im Som­mer auch Open-air-Vor­stel­lun­gen an wech­seln­den Spielorten. Grafen­stein­str. 16, Tel. 0951-39333, www.kindertheater-bamberg.de.

Ein Platz für leise Töne - das Brentano-Theater von Martin Neu­bauer

Maximal 32 Leute passen in den Raum, die Bühne ist kaum zwei Qua­d­ratmeter groß, mehr als fünf Schauspieler haben darauf nicht Platz. Eben diese Nähe von Publikum und Akteuren sind das Be­sondere am Bamberger Brentano-Theater. Im zum „The­a­ter­saal“ umfunktionierten Wohnzimmer werden unter Leitung des Schau­spie­lers und Rezitators Martin Neubauer u. a. Stücke der Ro­man­tik und des Ju­gend­stils gespielt. Das Ausgraben ver­ges­se­ner Dich­ter/innen ist dabei sein Herzensanliegen. Ei­nen „Platz für die leisen Töne“ nennt Martin Neubauer seine Mini-Er­kerbühne. Hier verwirklicht er sei­nen Traum eines stillen, nicht kom­mer­ziel­len Litera­tur­theaters. Kar­tenbestellung & Information Tel. 0951-54528. Die Höhe des Eintritts bestimmt der Besucher selbst. Gar­ten­str. 7 (An­fahrt über den Unteren Kaul­berg, beim Kar­me­li­ten­platz rechts ab, dann durch die Ziegelgasse in die Gartenstraße).

Mein Tipp Bamberger Marionetten­thea­ter: Ein Kleinod ist das Theater im Staub’schen Haus, ei­nem Stadt­pa­lais von 1795 in der Alt­stadt. Bühne, Fi­gu­ren und Dekora­tions­fun­dus stammen aus dem Theater-Bau­jahr 1821. Auf­ge­führt wer­den Opern und Schau­spiele, alle­samt Klas­si­ker wie „Zauberflöte“, „Don Juan“, „Doctor Johannes Faust“ oder auch „Hänsel und Gretel“. Der kleine Zuschauerraum ist ganz im Stil der Zeit aus­gestattet. Untere Sand­str. 30, Tel. 0951-67600, www.bamberger-marionetten­theater.de.

Theater „Licht und Schatten“: Die 1000-jäh­ri­ge Geschichte der Stadt als modernes Schat­tentheater. Kapelle Alte Hofhaltung auf dem Domberg. Karten für 15 € bei der Tourist-Information. www.theater-der-schatten.de.

Übernachten/Essen & TrinkenKarte

Hotels **** Villa Geyerswörth 31, eine der stil­vollsten Übernachtungsmöglichkei­ten in Bam­berg ist eine auf mehrere Häu­ser ver­teilte Nobelherberge am alten Lud­wig-Main-Kanal. 40 unterschiedliche gestaltete Zimmer. Alle Se­hens­wür­digkeiten sind von hier zu Fuß zu er­reichen. Em­p­feh­lens­wer­tes Restau­rant „La Villa“ im Erd­ge­schoss (obe­res Preisseg­ment, son­nige Ter­ras­se). Allerdings trauen sich nicht vie­le Be­su­cher dorthin. DZ ab 179 €, Früh­stücks­buffet 18 €/Pers. Gey­ers­wörth­str. 15-21a, Tel. 0951-91740, www.villageyerswoerth.de.

Palais Schrottenberg 17, das malerische Ba­rockpalais aus dem Jahr 1710, früher Re­si­denz der fränkischen Adelsfamilie Schrot­ten­berg, ist heute ein stilvolles Hotel im Her­zen der Alt­stadt. Dank umfas­sen­der Renovierung wur­de ein ar­chi­tek­to­ni­sches Schmuckstück wie­derer­weckt. Die Zim­mer sind aufwendig aus­ges­tattet (Mar­mor­bäder). DZ AB 125 € inkl. Früh­stück, auch Apartments. Ka­sern­str. 1, Tel. 0951-955880, www.palais-schrottenberg.de.

**** Residenzschloss 5, mondänes Hotel zu Füßen des Mi­chelsbergs. Ursprünglich war das Gebäude ein Kran­kenhaus, das Fürst­bi­schof Franz Lud­wig von Erthal 1789 er­bauen ließ. Die Her­berge am Ufer der Reg­nitz (gegen­über der Kon­zerthalle der Symphoniker) bietet jeden Kom­fort, den an­spruchsvolle Gäste er­war­ten: Sauna, Dampfbad, Fit­ness­raum, Fahr­radverleih u. a., dazu 2 Re­s­tau­rants im EG. Hinzu kom­men 180 stilvoll aus­ge­stat­tete Zimmer und vier Sui­ten. Promis und Stars, die in Bam­berg auf­tre­ten, nehmen be­vor­zugt im „Resi“ Quartier. DZ ab 109 € (Economy). Untere Sandstr. 32, Tel. 0951-60910, www.welcome-hotels.com.

*** Welcome-Kongresshotel 1, ge­gen­über am ruhigen Regnitzufer, 167 mo­derne Zim­mer und vier Suiten. Kleiner Soft­well­ness­bereich mit Dampfbad, Sauna, Whirl­pool und Fit­ness­raum. Hotel­res­tau­rant, Ta­gungs- und Ver­an­stal­tungs­be­reich im denk­mal­ge­schütz­ten Zie­gel­bau mit der Gast­stät­te Plü­ckers, DZ ab 118 € (Stan­dard). Muß­straße 7, Tel. 0951-7000-0, www.welcome-hotels.com.

**** Messerschmitt 16, das Restaurant und Ho­tel am Schönleinsplatz ist eine Ins­ti­tu­tion in Bamberg. Schon bei seiner Grün­dung im Jahr 1832 zählte es zu den be­vorzug­ten Adres­sen der Stadt. Selbst Willy Brandt wuss­te hier die vorzügliche Küche zu schätzen. In den ge­mütli­chen Gasträumen (gediegen ein­ge­rich­tet, Holz­vertäfelung) wer­den Spezialitäten auf­ge­tischt: frische Fischgerichte, je nach Saison z. B. Mainaal, Hecht und Zan­der sowie Wild aus hei­mischer Jagd. An warmen Sommertagen speist man im Brunnengärtchen (kein Ruhe­tag). 65 kom­for­table Zimmer. DZ ab 150 €. Lan­ge Straße 41, Tel. 0951-297800, www.hotel-messerschmitt.de.

Alt-Ringlein 21, bereits um das Jahr 1300 wird das Alt­stadthaus als Glockengießer- und Münz­werk­statt erwähnt, ab 1545 dient es als Gast- und Brauhaus. Seit 1987 beher­bergt es eines der schönsten Mit­tel­klas­se­ho­tels Bam­bergs. Das Ge­bäude verbindet alte und moder­ne Ar­chi­tek­tur. Zimmer in gedie­gen-rustikalem Stil. Das Mobiliar des Res­tau­rants ist dunkel wie das Rauchbier ge­gen­über, da speist man gerne Fränkisch. Elegant-ba­ro­cker Früh­stücks­raum, reich­hal­tiges Früh­stücksbuffet. Gro­ßer Bier­gar­ten. DZ ab 118 €. Dominika­nerstr. 9, Tel. 0951-95320, www.altringlein.com.

*** Brudermühle 26, bis in die Mitte des 19. Jh. dreh­ten sich hier Mühlräder, spä­ter ent­stand aus der Mühle Bam­bergs erstes Was­ser­werk. Heute ist die Brudermühle ein be­hag­li­ches Ho­tel in der Altstadt. Nur einen Kat­zen­sprung vom Alten Rathaus ent­fernt, bie­tet das rus­tika­le Res­tau­rant auf zwei Etagen fränkische Spe­zialitä­ten mit sai­so­na­len Höhepunkten, u. a. Spargel, Pilze, Fo­rellen und Wild aus ei­ge­ner Zucht bzw. Jagd. Dazu kredenzt die Familie Vog­ler fränkische Weine. Die meisten Be­su­cher lockt im Sommer die schö­ne Ter­ras­se. Das Ho­tel bie­tet 16 Zimmer, alle mit Bad. Fahr­rad­ver­leih. An der Haus­ecke eine prächtige ba­ro­cke Sta­tue Him­mel­fahrt Mariens. DZ ab 125 €. Schranne 1, Tel. 0951-955220, www.brudermuehle.de.

Hotel-Gasthof Wilde Rose 11, tra­di­tions­rei­ches Haus inmitten der Fuß­gän­ger­zo­ne (na­he Gabelmann-Brunnen). In dem gemütli­chen Restaurant, einem ehemaligen Brau­haus, kom­men fränkische Spe­zia­litä­ten und sai­sonale Ge­rich­te auf den Tisch. Gesetztes Pu­b­likum. Kom­for­table Zim­mer mit Bad. Fahr­rad­ver­leih. DZ ab 93 € inkl. Früh­stücks­buf­fet. Keßlerstr. 7, Tel. 0951-981820, www.hotel-wilde-rose.de.

Bamberger Hof Bellevue 20, das kom­for­table Haus am Schönleinsplatz (ums Eck das E.T.A.-Hoffmann-Theater) ist ein Klas­siker unter den Bamberger Herber­gen. Schon in der Em­pfangs­halle spürt man noch Belle-Époque-Atmo­sphäre. Ge­ho­be­ne Ausstat­tung, viele Stamm­gäste. 41 Zimmer, neun Suiten. Im Erd­ge­schoss das Café Luit­pold (→ Ca­fés). DZ ab 135 €. Schön­leinsplatz 4, Tel. 0951-98550, www.hotelbambergerhof.de.

Hotel Nepomuk 35, die oberen Mühlen, traum­haft in die Regnitz gebaut, haben lange aus­ge­dient. Heute beherbergt das wie in­ein­an­der­geschoben wirkende Fach­werk­haus auf der Pfahl­insel, das nur über ei­ne Brücke zu er­rei­chen ist, ein Hotel und das Restaurant „Eckerts“ (→ Restaurants). Mo­dern aus­ge­stat­tet­e Zimmer (teilweise toller Blick). DZ ab 107 €. Obere Mühl­brücke 9, Tel. 0951-98420, hotel-nepomuk.de.

Ibis Styles Bamberg 15, in der ver­kehrs­rei­chen, aber sehr zentralen Langen Straße be­fin­det sich das 2019 eröffnete Ibis-Hotel. Es ist Teil einer neu errichteten Ladenpassage in der Alt­stadt. Funktional und komfortabel. DZ ab 89 € (ak­tuel­le Preise im Netz). Lange Str. 29, Tel. 942530, www.accor.com.

Tandem 7, modernes, fa­milienge­führ­tes Haus an der Regnitz direkt in der Alt­stadt. Besonders bei Fahr­rad­fah­rern an der Main-Regnitz-Route be­liebt. Von jedem Fens­ter aus ein­zigartiger Blick auf Klein Ve­ne­dig. Im Café gibt es selbst ge­ba­cke­ne Ku­chen. Mit Fahr­radraum und Raum zum Trocknen der Klei­dung. DZ ab 88 €, im Gästehaus ab 45 €/Pers. inkl. Bio-Früh­stück. Un­tere Sand­str. 20, Tel. 0951-51935855, www.tandem-hotel.de.

Ferienwohnungen In den letzten Jahren hat die Zahl der Ferienwohnungen stark zu­ge­nom­men. Die Tourist-Information verfügt über ein komplettes Verzeichnis. Emp­feh­lens­wer­te Woh­nungen sind:

Domblick, modern-elegante Wohnung in einem denkmalgeschützten Anwesen. Bis 5 Pers. 2 Pers. ab 80 €/Tag. Fa­milie Herdegen, Sie­chen­str. 53, Tel. 0951-64788, www.fewo-bamberg.com.

Exklusiv-Apartments-Hofmann, mitten in der barocken Altstadt. Drei bequeme Apart­ments (50, 70 und 75 m2) mit Fach­werk­wän­den, historischen Möbeln, Küche und mo­der­nem Bad. 60 bzw. 65 € für 2 Pers./Tag. Obere Sand­str. 18, Tel. 09547-1460, www.exclusiv-appartements.de.

Zum Alten Häusla, barockes Haus von 1730 mit vier verschiedenen Apartments. Ge­müt­li­che Atmosphäre, nied­ri­ge Decken, rustikale Ein­richtung aus Ei­che. Ma­lerischer Garten hin­ter dem Haus. 2 Pers. 65 € für eine Nacht. Sa­bi­ne Stier, Mi­chelsberg 9, Tel. 0160-90562806, www.gaestehaus-bamberg.de.

Jugendherberge Jugendherberge Bam­berg Am Kaulberg 33, modernes Haus mit gehobenem Komfort und ein­ma­li­gem Terras­sen­blick auf die Tür­me von Dom und St. Mi­chael. 108 Betten in 15 Zwei­bett- sowie Mehr­bett­zim­mern. Übernachtung/Früh­stück ab rund 27 €, mit HP 33 €. Unterer Kaul­berg 30, Tel. 0951-29952890, www.jugendherberge.de.

Camping Campingplatz Insel 41, sym­pa­thische Anlage in idylli­scher La­ge ganz im Sü­den der Stadt, im Stadt­teil Bug. Rund 170 Stell­plät­ze. Wasch­maschinen und Wä­sche­trockner. Man kann auch Boot fahren und angeln. Erw. 6,50 €, Kind 4 €, Zelt 4-8 €, Au­to 4 €, Ca­ra­van/Womo 10 €. Ganzjährig ge­öff­net. Am Cam­ping­platz 1, Tel. 0951-56320, www.campinginsel.de.

Wohnmobile, 25 Stellplätze am Heinrichs­damm. Mit Ver- und Entsorgungsein­richtun­gen, freies WLAN. 24 Std. 15 €. Zur Stadt 10 Min. Fußweg, Bushaltestelle davor. Tel. 0951-777250, www.stadtwerke-bamberg.de.

RestaurantsKarte

HENRII 27, allein die Lage ist schon spek­ta­ku­lär, von der Terrasse über der Regnitz bietet sich ein wunderschöner Blick auf das be­rühm­te Rathaus. Das 2019 eröffnete Restaurant mit regionaler und mediterraner Küche gilt als ei­nes der angesagtesten der Stadt. Frühzeitig re­ser­vie­ren - vor allem für abends telefonisch. Im Mit­telpunkt stehen Steaks, Pasta und Ge­mü­se. Mittleres Preisniveau. Schickes Am­bien­te mit nicht immer ganz einfachem Service. Un­te­re Mühlbrücke 5, Tel. 29993429.


Übernachten

1 Welcome-Kongresshotel 5 Residenzschloss 7 Tandem 11 Wilde Rose 15 Ibis Styles Hotel 16 Messerschmitt 17 Palais Schrottenberg 20 Bamberger Hof Bellevue 21 Hotel Alt Ringlein 26 Brudermühle 31 Villa Geyerswörth 33 Jugendherberge 35 Hotel Nepomuk 41 Campingplatz Insel

Essen & Trinken

2 Kropf 3 Fässla 4 Brauerei Gaststätte Spezial 8 Pelikan 16 Messerschmitt 23 Ambräusianum 24 Hofbräu 25 Edelfrei 27 HENRII 28 Bischofsmühle 29 Bar Schwarzes Schaf 30 Keesmann Bräu 34 Klosterbräu 35 Eckerts 36 Galerie am Stephansberg 38 Bootshaus 40 Greifenklau

Cafés

6 Café Leander 9 Café Müller 10 Hofcafé 12 Café Villa Remeis 13 Café Graupner 14 Kaffeehaus Beckstein 19 Eis-Café Bassanese 22 Café Luitpold

Sonstiges

18 Schlenkerla 32 Gaststätte Mahr's Bräu 37 Spezial-Keller 39 Wilde Rose Keller

Das Hofbräu ist bei Einheimischen und Besuchern gleichermaßen beliebt

Bischofsmühle 28, in der historischen Müh­le am Rande der Altstadt kommen Wein­trin­ker auf ihre Kosten; nicht nur ausgesuchte frän­ki­sche Tropfen, auch solche aus Frank­reich, Ita­li­en und Spanien werden hier kre­denzt. Die Gäs­te schät­zen auch die le­cke­ren kleinen Spei­sen. Hier gibt es noch echten Ziebeleskäs und gute fränkische Bratwürste. Angenehme Be­die­nung. Mo-Sa ab 17 Uhr, So Ruhetag. Geyers­wörth­str. 4, Tel. 0951-27570, www.bischofsmuehle.de.

Hofbräu 24, beliebtes Lokal mit Bar zwi­schen Al­tem Rathaus und Zufahrt zum Dom. Die ehemalige Münzpräge ist im Ju­gend­stil ein­ge­richtet, aber bei schönem Wet­ter sitzen die Gäste draußen. Frän­kische und internationale Kü­che, sechs Bier­e vom Fass und die große Wein­karte lassen keine Wün­sche of­fen. Tägl. ge­öff­net, So nur bis 16 Uhr. Karo­li­nen­str. 7, Tel. 0951-53321, www.hofbraeu-bamberg.de.

Eckerts 35, hier speist man auf zwei Ebenen plus Dach­ter­ras­se wie auf einem Schiff, das Alte Rat­haus im Blick. Von Früh­stück bis Mid­night-Dinner mal Fränkisch, mal leicht, mal deftig, stets re­gional und sai­sonal. Fränkische Weine und Biere. Tel. 0951-9842500, www.das-eckerts.de.

Restaurant Kropf 2, leider nur Mi- So ab 17.30 Uhr geöffnet. Der kleine Spaziergang zu dem am Rande der Altstadt gelegenen Res­tau­rant lohnt sich. Denn das stilvolle Lokal lockt mit einer weit überdurchschnittlichen und kre­a­tiven Küche. Vor allem Vegetarier und Ve­ga­ner werden über die große Auswahl staunen. Kropf macht der Gärtnerstadt Bamberg alle Ehre. Die in Bamberg bekannte Fischer-Familie ver­fügt zudem über eine eigene Fischzucht und Jagd. Untere Königsstraße 28, Tel. 2083095, www.kropf-restaurant.de.

Edelfrei 25, feine Küche im alten Gemäuer eines Barockpalais in der Karolinenstraße, am Fuß des Dombergs. Angeschlossen ist eine Vino­thek. Regelmäßig Weinabende und andere Events. Di-Sa mittags und abends geöffnet, So/Mo geschlossen. Karolinenstr. 26, Tel. 0951-18074487, www.edelfrei.com.

CafésKarte

Café Müller 9, das Studentencafé schlecht­hin in der Innenstadt, was auch mit der Nä­he zur Universität zusam­men­hängt. Eine Mi­schung aus traditionel­lem Kaffee­haus und War­tesaal, immer bes­tens be­sucht, auch abends sehr beliebt. Wech­seln­de Tages­ge­richte, relativ günstig. Au­straße 23/Ecke Fisch­stra­ße, wenige Schrit­te vom Grü­nen Markt. Tel. 0951-202943.

Kaffeehaus Beckstein 14, 1887 wurde die Bä­cke­rei in der Langen Straße gegründet. Sie zählt zu den besten der Stadt, glaubt man kun­di­gen Bambergern. Das Café ist wie die Stadt: gemütlich und rus­tikal. Ein Ka­chel­ofen wärmt an kal­ten Ta­gen und auf den Sofas lässt es sich stundenlang aus­hal­ten. Von der Wand blickt der Bam­berger Reiter die Gäste an. Wer einmal die lecke­ren Bamberger Hörn­chen pro­bie­ren möch­te, sollte das im Beck­stein tun. Im Som­mer ver­wandelt es sich durch die zu öff­nende Fens­terwand in ein Stra­ßencafé. Schü­ler fühlen sich in dem wienerischen Am­bien­te genauso wohl wie äl­tere Da­men. Preis­wert. Mo-Sa 7.30-18 Uhr, So ge­schlos­sen. Lange Straße 9, Tel. 0951-25435, www.kaffeehaus-beckstein.de.

Bio/Regional Café Leander 6, sympathisches Kuchen­para­dies etwas versteckt im Innenhof, trotz­dem zentral an der Fußgängerzone. Neben gu­ter Auswahl an hausgebackenen Kuchen und Tor­ten bekommt man feine Suppen, knusprige Pa­nini und frische Salate in regionaler Bio-Qua­li­tät. Dazu Fair-Trade Kaffee, veganes und „nor­ma­les“ Früh­stück, Putensteak mit Bio-Pommes. Dank Kinderspielecke fühlen sich auch Familien wohl, Sofas und Tische verteilen sich auf meh­re­re Räume, gemütliche Wohn­zim­mer­atmo­sphä­re. Selbstbedienung. Tägl. 9-18 Uhr. Haupt­wachstr. 10, Tel. 0951-30122241, www.cafeleander.de.

Eis-Café Bassanese 19, die Lage des Cafés direkt am Alten Rathaus ist nicht zu über­treffen. Der rich­tige Platz für einen Cap­puccino für zwi­schendurch. Nicht nur der Kaffee ist lecker, auch die Eis­spe­zialitäten sind es. Netter Service. Karo­li­nen­str. 2, Tel. 0951-509568.

Café Luitpold 22, der Wintergarten des schi­cken Bistro-Cafés im Hotel Bamberger Hof ist wie ein Aquarium: sehen und ge­seh­en wer­den. An Wochenenden ist in dem Ca­fé mit sei­ner rustikal-nostalgi­schen Ein­rich­tung kaum ein Stehplatz zu be­kom­men. Die Terrasse mit Blick in einen klei­nen Park ist im Som­mer Publi­kums­mag­net. Am Sonn­tag Brunch, 19,50 €/ Pers. Schön­leinsplatz 4, Tel. 0951-25700, www.luitpold.de.

Café Graupner 13, das Graupner ist Bam­bergs feinste Patisserie, die Ku­chen sind exquisit. Auf beque­men Ses­seln lässt sich bei einer Tasse Kaf­fee das Stra­ßenleben be­o­bach­ten. Gesetz­tes, kon­ser­vatives Pu­bli­kum. Das dazugehörige Hotel zeigt sich wie Bamberg: barock. EZ 65-98 €, DZ 85-135 €, inkl. Früh­stück. Auch Ferien­apartments für bis zu 4 Pers. (ab 170 €). Lange Str. 5, Tel. 0951-980400, www.hotel-graupner.de.

Hofcafé 10, macht in einem begrünten In­nen­hof dem Namen alle Ehre. Früh­stück gibt es bis 16 Uhr, außerdem Brunchteller und Ge­rich­te (Mittagessen), viele Ökoprodukte, z. B. Ge­treidekaf­fee. Alles zu angeneh­men Preisen. Auch glutenfreie und vegane Speisen. Au­straße 14, Tel. 0951-25447, www.hofcafe-bamberg.de.

Café Villa Remeis 12, der städtische Ster­nen­forscher Karl Remeis ver­mach­te die 1811 erbaute Villa auf dem Ro­then­berg ober­halb von Sankt Getreu der Stadt, damit sie als Kaffee­haus diene, weil er sich auf diesem sch­önen Fleckchen Erde so wohlgefühlt habe. In der Tat: Bamberg liegt den Gästen zu Füßen, wenn sie in den ge­mütlichen Stuben oder auf der Terrasse die köstlichen Kuchen ge­nießen. Be­t­rieben wird das Kleinod vom So­zialdienst ka­tho­li­scher Frauen als Therapieange­bot für psy­chisch kranke Menschen. Di-So 12-18 (!) Uhr (Stadtbuslinie 910). Tel. 0951-57912, www.cafe-villa-remeis.de.

KneipenKarte

Pelikan 8, die Studenten­knei­pe schlechthin. Der Pelikan überlebte alle Moden und blieb bis heute unverändert. Noch im­mer ist er Abend für Abend (ab 17 Uhr) brechend voll. Im Som­mer wird der klei­ne Innenhof als Bier­gar­ten genutzt. Gro­ße Auswahl an Bie­ren, man kann auch preis­wert essen, u. a. Wok-Gerichte. Mi Ru­he­tag. Untere Sand­str. 45, Tel. 0951-603410, www.pelikan-bamberg.de.

Galerie am Stephansberg 36, das un­schein­bare historische Haus unten am Ste­phans­berg, dem Pilgerweg zu den Bam­ber­ger Kellern, gilt als Institu­tion. Das 1971 er­öff­nete Haus ist Treffpunkt der Bam­ber­ger. In der urge­mütlichen Lokalität kom­men Wei­ne aus Fran­ken und Rot­weine zum Aus­schank. Im Som­mer ge­nießt man auf der Steintreppe die nächt­li­che Stadt. Di-So ab 19 Uhr, Mo Ru­he­tag. Un­te­rer Ste­phans­berg 5, Tel. 0951-56000.

Das Schwarze Schaf 29, wohnzimmerhaft gemütliche, winzige Cocktailbar, die am spä­te­ren Abend sehr voll wird - Barchef Sven Goller hat schon diverse Preise für seine Kreationen gewonnen. Eher junges Publikum. Tägl. ab 19 Uhr. Schranne 7.

BrauereigaststättenKarte

Da hocken sie, die Alteingesessenen, immer be­reit, mit dem Tisch­nach­barn einen Schwatz an­zufangen. Aber lieber nicht über Politik. Höchs­tens über den Bürgermeister. Doch Bier, Brotzeit, Bas­ket­ball und Wet­ter bie­ten genug Ge­sprächs­stoff. Die Auswahl an Brauerei­gast­stätten ist stattlich, es gibt elf Brau­er­ei­en in Bamberg, die meisten haben ihre ei­gene Wirt­schaft neben dem Sudhaus. Wer hier zu Mittag isst, wird nicht ent­täuscht, auch nicht vom Preis. Außerhalb der Essenszeiten kann die mit­ge­brachte Brot­zeit auf den blank ge­scheuerten Holz­tischen aus­ge­packt werden. Ein Recht, das sich die Bamberger nicht neh­men las­sen. Die lo­ka­le Bier­spe­zia­li­tät ist natür­lich das Rauchbier.

Schlenkerla 18, die bekannteste Brauerei­gast­stätte. Nicht wegen ihrer Lage unter­halb des Dombergs, sondern we­gen des Rauchbiers hocken hier Touristen und Einhei­mi­sche bei­sam­men - frän­kische Gemütlichkeit hinter Fach­werk­ und But­zenscheiben. Das Mek­ka der Rauch­bier­fans verdankt seinen Na­men einem Brauer, der durch seinen schlen­kernden Gang auf­fiel. Es gibt deftige Ge­richte („Bam­ber­ger Zwie­bel“), Brot­zei­ten und ein Bier mit starkem Rauch­ge­schmack aus der ei­ge­nen Mälzerei - di­rekt aus dem Ei­chen­holz­fass. Tägl. ab 9.30 Uhr. Do­mi­ni­ka­ne­rstr. 6, Tel. 0951-56050. Und die Web­site informiert in 12 Spra­chen, das sagt mehr als viele Worte: www.schlenkerla.de.


Das weltbekannte Bamberger Rauchbier

Klosterbräu 34, in einer ruhigen Alt­stadt­gasse - eine der schönsten und äl­tes­ten Braue­rei­gaststätten. Das 1533 als fürst­bischöf­liches Braun­bierhaus ge­grün­dete Kloster­bräu braut eines der bes­ten Biere Bambergs. Im Hinterhof be­fin­det sich die Brau­stätte, die jährlich rund 5000 hl Bier produziert (Führungen und Brau­kurse möglich). Zu den Spezialitäten zäh­len Pils, Rauchbier, Schwärzla, Braun­bier und Bock. Fränki­sche Küche. Lau­schiger Biergarten an der Regnitz. Okt. bis März am Mo Ruhetag, sonst durchgehend geöffnet. Obe­re Mühlbrü­cke 13, Tel. 0951-52265, www.klosterbraeu.de.

Ambräusianum 23, Bambergs erste und einzige Gasthausbrauerei. Eine In-Kneipe mit blitzenden Kupferkesseln, drei Sorten Bier plus Bock und Sandkerwa-Festbier so­wie fränkisch-rus­tikaler Speisekarte. Di-So ab 11 Uhr, Mo Ruhetag. Domi­ni­ka­ner­str. 10, Tel. 0951-5090262, www.ambraeusianum.de.

Spezial 4, fast immer voll, vormittags, nach­mit­tags - erstaunlich, denn Touristen ver­schlägt es weniger hierher. Hauptsäch­lich sind es Handwerker, Kraftfahrer und Bau­ern aus dem Umland sowie Alt­ein­ge­ses­sene und Stu­den­ten. Der Name „Spe­zial“ - so wird vermu­tet - ist von den „Spe­zeln“ (Freunde) abgeleitet, die hier zu­sam­menka­men. Die Brauerei Spe­zial wird 1536 erst­mals ur­kundlich er­wähnt. Spe­zia­li­tät ist das Rauch­bier. In eige­ner Mäl­ze­rei tro­ck­net das Malz auf einer Dar­re über Bu­chen­holz­feu­er. So wird der cha­rak­teristi­sche Rauch­ge­schmack erzielt. Ein­fache frän­kische Kü­che (Brat­würs­te, Knöch­la, Spieß­bra­ten etc.). Tägl. 9-23, Sa nur bis 14 Uhr. Obe­re König­str. 10, Tel. 0951-24304, www.brauerei-spezial.­de.

Fässla 3, gleich gegenüber vom Spezial - ein Stück Ur-Bamberg. In dem mit dunklem Holz verkleideten Gastzimmer werden bo­denstän­di­ge Gerichte und deftige Brot­zei­t­en ser­viert. Fäs­ser als Bar im Ein­gangs­be­reich, der noch bis in die 50er-Jahre mit Pfer­defuhrwer­ken durch­fah­ren wurde. Spe­zialität der Privatbrauerei, die noch mit Wasser aus ei­ge­nem Tiefbrunnen braut: Zwerg­las Mär­zen mit 13,8 % Stamm­wür­ze­gehalt. Im Sommer lädt ein Bier­gar­ten ein. Tägl. ab 8.30 Uhr, am So keine Küche und nur bis 12 Uhr geöffnet. Auch Zimmer: EZ 60 €, DZ 80 €, inkl. Früh­stück. Obere Kö­nig­str. 19, Tel. 0951-26516, www.faessla.de.

Mahr’s Bräu 32, Brauerei seit 1670. Seit über 100 Jahren hat sich das ori­gi­nelle Er­schei­nungs­bild der Gaststätte kaum verändert. Zum Aus­schank kommt preisgekröntes, un­gespun­de­tes Bier aus dem Ei­chenholz­fass, das mit Malz aus der Region und Ökostrom gebraut wurde. Gute, preis­werte Küche aus Fran­ken, auch vegetarierfreundlich. Samstag gibt es fri­sche Weißwürste, Sonntag fränkische Brat­würs­te. Vorm Haus ste­hen Holz­tische unter Kas­ta­nien­bäumen. Mo 17-21.30, Di-Fr 11.30-14 und 17-21, Sa 10-12 und 14-17, So 11.30-14 Uhr. Wun­der­burg 10, Tel. 0951-915170, www.mahrs.de.

Keesmann Bräu 30, etwas moderner, bür­ger­li­cher als das Gegenüber. Gute Auswahl an frän­kischen Ge­rich­ten und Brotzeiten. Zu den Spezialitäten ge­hö­ren Knöchla mit Kraut und Erbsen so­wie Karp­fen blau. Mitte Oktober beliebter Bock­bieranstich. Großer Gar­ten. Auf An­frage Brauereifüh­rungen für Grup­pen. Mo-Fr ab 10 Uhr, Sa 9-15 Uhr, So Ruhetag. Wun­der­burg 5, Tel. 0951-9819810.

Greifenklau 40, oben am Kaulberg, mit Bier­gar­ten hinterm historischen Zehnthaus. Lager-, Fest- und Bockbier der Brauerei sind sehr ge­schätzt. Fränkische Bratenkü­che und auch In­ne­reien le­cker zubereitet. Brau­erei-Grün­der war Domherr Graf von Greifenklau im Jahre 1719. Di-Sa ab 10.30 Uhr, So/Mo Ruhe­tage. Lau­ren­ziplatz 20, Tel. 0951-53219, www.greifenklau.de.

AktivKarte

Schwimmen Hainbad, Flussschwimmbad.


Bamberg en miniature

Bambados, Familien- und Sportbad, das erste Passivhaus-Hallenbad Europas, 2011 eröffnet. Ein 50-m-Becken, zwei Rut­schen, Strö­mungskanal, Wasserfall­grot­te, Dachterrasse mit Warmwasser-Au­ßen­becken, Piratenschiff für Kinder und sechs Saunen mit Garten und Na­tur­ba­de­teich lassen keinen Wunsch offen. Erw. 4,60 (1½ Std.) bis 9,60 € (Tageskarte), Kind 2,70-6,60 €. Pödeldorferstr. 174, Tel. 775555, www.stadtwerke-bamberg.de/bambados.

Das Frei­bad ne­benan verfügt über Schwimm-, Erlebnis, Wellen-, Kin­der­becken sowie 57-m-Groß­wasserrutsche und Piratenschiff. Erw. 4,90 €, Kind 2,50 € (Tageskarte). Pö­del­dorfer­str. 176, Tel. 0951-775140.

Rudern Am Leinritt im malerisch-dörfli­chen Stadtteil Bug, dort, wo sich die Reg­nitz in einen lin­ken und einen rechten Arm teilt, wer­den Tret- und Ruderboote ver­lie­hen. Man kann sich auch ganz ro­man­tisch rudern lassen, näm­lich vom Bam­ber­ger Gon­doliere Jürgen „Luigi“ Rie­del. In einer ech­ten venezianischen Gon­del sieht man Klein Venedig, Altes Rathaus, die Denk­mal-Schleuse des Ludwig-Kanals und den Hain aus ungewöhnlicher Perspek­tive. Karten in der Tourist-Information (6 Pers. 60 €/30 Min., Abfahrt an der Oberen Brü­cke am al­ten Kanal). Gon­del­te­lefon Tel. 0951-1206327, www.gondelfahrt.info.

Schloss Seehof in Memmelsdorf

Die barocke Schlossanlage nordöstlich von Bamberg mit ihrem Park mit sprudelnder Kas­ka­de, sandsteinfarbenen Skulpturen und alten Baumriesen ist ein beliebtes Aus­flugsziel.

Die quadratische, vierflügelige Anlage mit hau­ben­be­krön­ten Eck­pa­vil­lons wurde von dem italienischen Archi­tek­ten Antonio Petrini zwi­schen 1686 und 1696 geplant. Der auf einer kleinen An­höhe gelegene Bau, der leider nur in Tei­len zu­gäng­lich ist, sollte der Macht und Würde des abso­lu­tis­ti­schen Bau­herrn, Fürst­bi­schof Marquard Se­bas­tian Schenk von Stauffenberg, Aus­druck verleihen. Im 18. Jh. wurde das Schloss von solch berühmten Bau­meis­tern wie Jo­hann und Heinrich Dient­zen­hofer, Balthasar Neumann und Jo­hann Michael Kü­chel verändert und er­wei­tert. Der wuchtige Komplex besitzt auch reizvolle In­nen­räu­me wie den im Ro­ko­kostil ausgestatteten Hauptsaal, das Treppenhaus und die Kapelle mit einem Al­tar von Antonio Bossi, in der heute auch Trauungen stattfinden. In der Orangerie des Schloss­es ist ein Res­tau­rant-Café un­tergebracht, im Som­mer mit netter Terrasse.

Der Garten mit seinen weitläufigen Spa­zierwegen ist zu jeder Jahreszeit ein reiz­volles Ziel. Wer seinen eigenen Pick­nickkorb mitbringt, findet rund um die Kaskaden mit ihren Wasserspielen schat­tige Plätze unter alten Bäumen, an denen sich herrlich die Zeit ver­trei­ben lässt.

Schloss: April-Okt. Di-So 9-18 Uhr, Mo ge­schlos­sen, Nov.-März ganz ge­schlossen. Be­sich­ti­gung nur mit Füh­rung. Eintritt 5 €, erm. 4 €. Kombi-Ticket in Verbindung mit Neuer Re­si­denz Bamberg: 9 € bzw. 7 €. Verbindung: Bus­li­nie 907 ab Bamberg. Infos un­ter Tel. 0951-409571.

Schlosspark: ganzjährig Eintritt frei.

Wasserspiele: Mai bis Anfang Okt. täg­l. 10-17 Uhr zu jeder vollen Stunde.

Restaurant-Café: Schönes Café in der Oran­ge­rie, in der auch Marmeladen aus dem Obst des Schlossgartens (Orangen und Erd­bee­ren) ver­kauft werden. Di-So 9-18 Uhr. Weih­nach­ten bis Mi­t­te Jan. ge­schlossen. Tel. 0951-4071640.

Bio/Regional Brauereigasthof und Hotel Höhn, 230 Jahre Fa­mi­lien­tra­dition in 7. Generation und eben­so alt ist das das Görchla-Bier­rezept. Das Be­sondere: Der Sudkessel wird immer noch mit Holz angeheizt, um das naturtrübe, un­fil­trier­te Landbier herzustellen. Das Bier findet nicht nur in der Küche Verwendung (Bier­brat­würs­te, Braumeisterpfanne ...), es schmeckt auch als Görchla-Brand oder in Pralinenform ex­zellent. Die Küche ist mal bodenständig, mal mo­dern mit fri­schen Produkten aus der Re­gi­on. Küchenchef Sebastian Höhn hat auch ein Herz für Vegetarier und bringt neben den frän­ki­schen Klassikern auch eine ab­wechs­lungs­rei­che Gemüseküche auf den Teller. Brauerei­füh­run­gen ermöglichen ein „Bier-Erlebnis mit allen Sinnen“. Charmantes 3-Sterne-Hotel mit etwa 40 Zimmern, teils barrierefrei. Ruhiger Hof­garten. Di Ruhetag. DZ ab 89 €. Hauptstr. 11, Tel. 0951-406140, www.gasthof-hoehn.de.


Mainfranken Reiseführer Michael Müller Verlag

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