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4.Kapitel

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Durch ein seltsames Piepen wach geworden schreckte Worthington hoch und wurde augenblicklich von einem fürchterlichen Schmerz in der Schulter durchzuckt.

Rechts neben seinem entdeckte er noch ein zweites Bett, in dem ein älterer Herr schlief. Langsam dämmerte es ihm, dass er in einem Krankenhaus war, noch konnte er es sich nicht erklären, warum.

Während er so da lag, musterte er so gut es ihm trotz der Schmerzen möglich war, seine nähere Umgebung.

Zahlreiche technische Apparate waren neben und hinter seinem Bett aufgebaut, daher kam wohl auch dieses nerv tötende Piepen. An seinem Handgelenk war ein dünner Schlauch angebracht, der in einer Tropfflasche über seinem Bett mündete. Alles tat ihm weh, schnell gab er es auf, die verschiedenen schmerzenden Stellen alle zu zählen.

Vielmehr konzentrierte sich darauf, einen Punkt an seinem Körper zu finden, der nicht schmerzte.

Gott sei Dank, beide Beine waren noch dran, wie er nach dem Zurückschlagen der Bettdecke erleichtert feststellte. Allerdings war vor lauter Verbänden kaum noch etwas von ihm zu sehen.

Ich komme mir ja vor wie eine ägyptische Mumie, sinnierte er vor sich hin. Jetzt bewegte sich endlich der Vorhang, mit dem die beiden Betten notdürftig abgeschirmt waren und eine jüngere Frau in Schwesternuniform trat an sein Bett.

“Na, Herr Worthington, Sie haben ja fast eine Ewigkeit geschlafen! Wie fühlen Sie sich denn jetzt?”

fragte ihn die Krankenschwester lächelnd.

”Ich werde gleich nach dem Doktor rufen, er wartet schon sehr darauf, dass Sie endlich aus der Narkose erwachen” meinte sie eilig, ohne seine Antwort auf ihre Frage abzuwarten.

Bald darauf trat der Stationsarzt ins Zimmer und stellte sich als Doktor Walther vor. Sein Englisch war ausgezeichnet, wenn auch mit stark amerikanischem Akzent.

“Ich habe ein Jahr als Gaststudent an der Princetown University verbracht”, klärte er ihn auf. Mit dem Erklären der zahlreichen Verletzungen auf Englisch war aber dann selbst Doktor Walther etwas überfordert, doch es war immer noch verständlicher, als wenn er ihm alles auf Deutsch erklärt hätte.

Kurze Zeit später kündigte die Schwester einen Besuch an, einen Herrn Waller mit Tochter.

Bei der Nennung des Namens Waller zuckte Worthington etwas zusammen, sofort erinnerte er sich wieder an Ingrid Waller, seine Soldatenliebe in Graz. Was hatten sie doch für eine schöne Zeit miteinander verbracht, er und seine Zimmerwirtin, aus der später seine Freundin geworden war. Bis dann ihr Mann aus der Gefangenschaft zurückkehrte und die Beziehung von heute auf morgen zu Ende war.

Nachdem er am Vortag erfahren hatte, dass der Nachtportier Waller heiße, mochte er dem noch keine Bedeutung beimessen, war er doch der mysteriösen Nachricht wegen ziemlich durcheinander gewesen.

Nun tauchte aber plötzlich noch ein Mann auf mit dem gleichen Namen. Das musste zwar nicht unbedingt etwas bedeuten, denn der Name war doch bestimmt sogar in dem kleinen Graz nicht so einzigartig.

Aber alles Hoffen war vergeblich, als sein Besucher sich auch noch mit seinem Vornamen Hermann vorstellte, gab keinen Zweifel mehr. Es war der Mann, dem er seinerzeit Hörner aufgesetzt hatte. Herr Waller selbst schien jedoch von diesem pikanten Geheimnis jedoch keine Ahnung zu haben.

„Ich bin Nachtportier im Parkhotel und bringe Ihnen ihren Koffer sowie die besten Genesungswünsche unseres Direktors” begann er und fuhr fort

„Außerdem fühle ich mich auch ein bisschen mitverantwortlich an der ganzen Geschichte. Schließlich habe ich die kurze Nachricht für Sie vorgestern entgegengenommen! Es kam mir gleich etwas eigenartig vor, den Zettel hat ein kleiner Bub abgegeben, er sagte, dass ein Fremder ihn darum gebeten hätte“

Danach stellte er Albert seine Begleiterin vor. „Das ist meine Tochter Susanne, Herr Worthington!“

Sie sah noch ziemlich jung aus, Anfang zwanzig, blonde halblange Haare und hatte eine schmale, fast zierliche Figur. Irgendetwas an ihrem interessanten Gesicht faszinierte ihn sofort.

Ich werde doch nicht in meinem Alter plötzlich für junge Mädchen schwärmen, murmelte er vor sich hin, schließlich hätte sie seine Tochter sein können. Er riss sich zusammen und hörte sich das Anliegen der beiden an.

“Susanne arbeitet in einem Kaufhaus in Graz und ärgert sich jedes Mal, wenn sie sich mit englischsprachigen Touristen nur in ihrem etwas holprigen Schulenglisch unterhalten kann. Sie würde so gerne einige Zeit in England arbeiten um ihre Sprachkenntnisse zu verbessern. Aber man bekommt nur dann eine Arbeitsgenehmigung, wenn man ein Stellenangebot vorweisen kann.”

meinte Herr Waller und bat ihn freundlich, ihr doch eine Stellung in England zu besorgen.

Worthington versprach den Beiden, sich sofort nach seiner Rückkehr darum zu kümmern, aber vorher müsste er schließlich erst mal gesund werden.

Nachdem die Beiden das Zimmer verlassen hatten, bedauerte Worthington insgeheim, dass er Herrn Waller nicht nach seiner Frau gefragt hatte. Es war ihm einfach zu peinlich gewesen, denn der wusste anscheinend nicht, wen sie da eben besucht hatten.

Kurzerhand rief er die Telefonnummer an, die Waller ihm gegeben hatte, und zwar rechtzeitig, bevor dieser nach Hause zurückgekehrt sein konnte.

Es meldete sich tatsächlich Ingrid, ihre Stimme war unverwechselbar, wie eh und je. Er nannte seinen Namen und sie konnte ihre Überraschung nicht verbergen.

Allerdings klang ihre Stimme alles andere als freudig. Tja, er konnte ihr das wohl kaum verdenken. Damals war man ja ziemlich unsentimental auseinander gegangen und Worthington war nach England zurückgekehrt um seine Jugendfreundin Ann zu heiraten.

Trotzdem stimmte sie seinen Bitten schließlich zu, ihn im Krankenhaus zu besuchen.

“Aber mein Mann darf nichts davon erfahren!”

Kurz nach dem Auflegen des Telefonhörers klopfte es schon wieder an der Tür, sein Zimmernachbar drehte sich genervt zur Seite, sobald ihm klar war, dass der Besuch schon wieder nur Worthington galt.

Ein Mann trat ein, ein gemütlicher kleiner Dicker, Mitte fünfzig, der sich als Oberinspektor Pilz vorstellte.

“Ich bin Leiter der gleichnamigen Gruppe bei der Kriminalpolizei der Polizeidirektion Graz. Ich bearbeite den Bombenanschlag auf einen Wagen der Schlossbergbahn und die Anzeige gegen Unbekannt wegen Ihres Sturzes von der Schlossbergtreppe.”

Er ließ sich von ihm den Ablauf des Geschehens aus seiner Sicht schildern und wollte wissen, ob er den angeblichen Täter beschreiben könne.

“Was heißt denn hier angeblich, glauben Sie mir etwa nicht?” antwortete Worthington verärgert.

“Es ging alles so schnell, ich kann mich nur erinnern, dass der Mann etwa so alt war, wie Sie, einen altmodischen Ledermantel an hatte, und außerdem trug er einen Hut, was heute ja kaum noch jemand macht.”

Während er so überlegte, wie denn wohl dessen Gesicht ausgesehen habe, fiel ihm wieder ein, was ihm so bekannt vorgekommen war:

Der stechende Blick.

Alfons Sulic, dieser windige kleine Gauner, den er damals geholfen hatte hinter Gitter zu bringen. Natürlich konnte der Mann nicht gerade freundschaftliche Gefühle für ihn hegen, aber das war wohl kein Grund, gleich zwei Anschläge zu verüben und dabei auch noch das Leben völlig Unbeteiligter zu riskieren.

Worthington beschloss, ohne zu wissen weshalb, dem Polizisten nichts über seinen Verdacht mitzuteilen.

Oberinspektor Pilz fuhr unterdessen zurück in seine Dienststelle im Polizeipräsidium. Dort erfuhr er, dass der Herr Hofrat ihn zu sprechen wünsche. Pilz wusste, dass man seinen Chef besser nicht lange warten ließ und suchte umgehend dessen Büro auf.

“Meine Verehrung, Herr Hofrat”, begrüßte er ihn, nachdem auf sein Klopfen ein energisches “herein!” ertönt war.

“Ach Herr Kollege Pilz” antwortete dieser jovial, “ Gut, dass Sie kommen, was macht eigentlich Ihre Untersuchung wegen des Anschlags auf die Schlossbergbahn?”

“Wie Sie sicher wissen, Herr Hofrat“, antwortete er, „wurde eine Stunde nach dem Anschlag ein britischer Ingenieur, er heißt Worthington, die Treppe vom Schloss bergstieg hinuntergestoßen. Da drängt sich ein Zusammenhang doch förmlich auf!” antwortete Pilz. Doch das schien seinen Chef nicht zu überzeugen.

“Na, ich weiß nicht, Herr Kollege, ich will Ihnen da natürlich nicht dreinreden, aber könnte das nicht eher ein Unfall gewesen sein? Oder haben Sie schon mal die Möglichkeit eines Selbstmordversuchs in Erwägung gezogen?”

Das war schon eigenartig, aus unerfindlichen Gründen schien ihn der Hofrat unbedingt von der näheren Untersuchung des Falles Worthington abhalten zu wollen.

Doch das machte Pilz natürlich erst recht neugierig. Schließlich wusste er um dessen Ruf, Hofrat Dr. Pichler war doch einer dieser geschickten Wendehälse, der, obgleich er nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich in verschiedenen Positionen für die NSDAP tätig war, nach Kriegsende ganz schnell wieder auf die richtige Seite wechseln konnte.

Im obligatorischen Entnazifizierungsverfahren gelang es ihm überraschenderweise, seine Tätigkeit für die Partei als völlig harmlos darzustellen. Da er durchaus administrative Fähigkeiten vorweisen konnte und zudem auch noch den gerade für Österreicher so extrem wichtigen Titel “Doktor“, stand seiner Karriere im höheren Polizeidienst nichts mehr im Wege. So machte man ihn nach diversen Fortbildungslehrgängen auf der Wiener Führungsakademie zum Leiter der Grazer Kriminalpolizei.

Was ihm aber noch weitaus wichtiger war, vor zwei Jahren wurde er zum Hofrat ernannt. Kein Nichtösterreicher wird je ermessen können, wie viel dieser Titel für eine bestimmte Sorte Mensch bedeutet.

Von der eigentlichen Arbeit der Kriminalpolizei verstand er allerdings nicht allzu viel, und darum mischte er sich erfreulicherweise fast nie in die Arbeit von Pilz ein.

Darum war Pilz auch erstaunt, dass der Hofrat an diesem Fall interessiert war. Er, der er diesen Beruf von der Pike auf gelernt hatte, hielt wenig von diesen karrieregeilen Verwaltungshengsten, besonders suspekt waren ihm die Juristen.

Während seiner Zeit als Streifenpolizist hatte es noch keine Funkgeräte gegeben, erklärte er gerne jedem, der ihn auf seine eigenbrötlerische Art ansprach. „Da war jeder Polizist auf sich gestellt und musste versuchen, mit all den Problemen allein fertig zu werden. Dabei waren Menschenkenntnis und selbstständiges Handeln erforderlich und es blieb keine Zeit für neumodische Polizeitheorien, wie sie die Führungskräfte auf ihren Seminaren heutzutage lernen.“

Dass sich nun der Hofrat so für diesen speziellen Fall interessierte, musste einfach einen besonderen Grund haben. Bisher war er doch immer froh gewesen, wenn man ihn mit laufenden Untersuchungen nicht weiter belästigte und ihn erst dann zuzog, sobald er der Presse schon stolz einen Täter präsentieren konnte.

Um näheres darüber herauszufinden, beschloss Pilz, dem Kollegen Baier im Polizeiarchiv einen Besuch abzustatten.

Die Beiden waren lange Zeit auf derselben Wachstube in der Keplerstrasse, mit Baiers körperlicher Konstitution stand es wegen einiger Leiden jedoch nicht zum Besten, und somit hatte man ihm einen ruhigen Job in der Registratur gegeben.

“ Servus Gustl, wie geht's der Frau Gemahlin und den Kindern?” fragte er diesen gleich zur Begrüßung.

“Geh, Schwammerl, jetzt red´ doch net so g´schwollen!” antwortete ihm sein alter Spezi,

“Du willst mir ja doch nur wieder einen Haufen Arbeit machen, weil du allein nicht mit deinem Fall weiterkommst!“

Den Spitznamen Schwammerl hatten sie ihm damals auf dem Wachzimmer gegeben, als Anspielung auf seinen Namen Pilz. Und wenn er sich manchmal notgedrungen im Spiegel betrachtete, musste er zugeben, dass seine Figur langsam aber sicher seinem Spitznamen ähnlich wurde.

“ Ja, du hast schon recht, Gustl, ich brauche ja wirklich was von dir! Hast du irgendwelche Akten über einen gewissen Worthington, Albert, aus Großbritannien?”

fragte er seinen Kollegen. „Der hat mir erzählt, dass er nach dem Krieg für die britische Militärverwaltung in Graz gearbeitet haben soll.“

Computer waren damals bei der Grazer Polizei noch kaum in Verwendung, deshalb war man auf das gute Gedächtnis von Leuten wie Baier angewiesen, die mit geübtem Griff in die Kartei meistens das Gewünschte hervorzauberten.

Der musste jedoch die Frage verneinen, glaubte aber den Namen schon mal im Zusammenhang mit einem alten Fall gelesen zu haben.

“Ich versprech dir, Schwammerl, ich werd mich drum kümmern. Ich ruf dich an, sobald ich was weiß!”

An seinen Schreibtisch zurückgekehrt, fand Pilz dort den Bericht des technischen Sachverständigen DI Wallauch vor.

Die spezielle Ausführung des Sprengstoffanschlages auf die Schlossbergbahn würde darauf schließen lassen, dass der Täter einst Angehöriger der deutschen Wehrmacht war, vermutlich bei den Pionieren. Diese Auskunft riss Pilz auch nicht gerade vom Hocker, von der Sorte würde es wohl noch Tausende geben, und die alle zu überprüfen wäre wohl ein Ding der Unmöglichkeit gewesen.

Trotzdem beauftragte er Inspektor Vasic, einen seiner fähigsten Mitarbeiter damit, sich um diese Sache zu kümmern.

“Sie kennen doch jemand beim Landesmilitärkommando, der früher bei der Waffen SS war. Fragen Sie ihn doch mal, ob er uns nicht ein paar Informationen geben könnte!”

Vasic´s Vorfahren kamen aus Slowenien, nichts desto trotz sprach er den breitesten südsteirischen Dialekt, den Pilz je gehört hatte. Ganz im Gegensatz zu ihm selbst war Ivo Vasic einer von der schlankeren Sorte. Manchmal hatte man fast das Gefühl, er wäre eben erst aus einem Kriegsgefangenenlager zurückgekehrt, so schlotterten seine Hosen um die dünnen Beine. Wenn sie mal beide zusammen unterwegs waren, so konnte man fast meinen, Dick und Doof vor sich zu haben. Doch von doof war bei ihnen keine Spur, so mancher Ganove hatte sich schon gewundert, wie schnell er von ihnen überführt worden war.

Am nächsten Morgen läutete gleich das Telefon, Kollege Baier aus dem Archiv war am Apparat:

“ Servus Schwammerl, ich hab doch gleich den richtigen Riecher gehabt. Dieser Worthington war mal in einen Fall als Zeuge verwickelt, es ging um einen Schwarzmarkthändler und Waffen Schieber, er hieß Alfons Sulic. Der Mann wurde hauptsächlich auf Grund der Aussage von Albert Worthington zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Das waren noch Zeiten damals. Heute würde ihn bei so einer Sache jeder Pflichtverteidiger heraus hauen und wenn schon zu keinem Freispruch, dann maximal zu einer bedingten Strafe verhelfen!”

“Dieser Worthington war 1947 einige Zeit als Verbindungsmann und Dolmetscher zu den lokalen Behörden für die britische Besatzungsmacht tätig. Übrigens kam dieser Sulic eh schon nach zwei Monaten wieder aus dem Häf´n raus. Es heißt, dass sich eine hochrangige Person für ihn eingesetzt hatte. Der ganze Verwaltungsapparat war damals von ehemaligen Nazis durchsetzt, die sich gegenseitig behilflich waren, wo immer sie konnten. War wohl ein alter Kamerad oder so, der Sulic.”

“Und wie hieß diese hochrangige Person denn eigentlich?” fragte Pilz.

“Davon steht nichts in den Akten, das tut mir leid!”, bedauerte Kollege Baier.

Inzwischen war Inspektor Vasic ins Büro zurückgekehrt. “Ich hab mich mit meinem Spezi beim Kommando unterhalten, er meint, wir sollten mal mit einem Herrn Friedel sprechen.

Der war während des Kriegs bei einem Pionierkommando, das die heikelsten Aufträge bekam. Die Mitglieder des Trupps waren glühende Verehrer des Führers. Bis heute sollen sie sich in einem geheimen Kameradschaftsklub treffen und von alten Zeiten schwärmen.”

“Herr Friedel wohnt übrigens in einer Mansardenwohnung in der Prankergasse 8!“

“Na gut, ich werd morgen mit ihm reden, schaden kann´s ja eh nicht!”

So langsam kamen ja doch einige Informationen zusammen, dachte Pilz und um in Ruhe darüber nachzudenken, ging er zum Hauptplatz in sein Lieblingslokal, einem Würstelstand. Für so eine Imbissbude ließ er gerne jedes Luxusrestaurant links liegen.

Er bestellte sich wie immer ein Paar Käsekrainer, eine grobe Schweinswurst mit kleinen Käsestückchen, dazu Senf und frisch geriebenen Kren, wie in Österreich der Meerrettich genannt wird. Nicht zu vergessen eine Kaisersemmel, damit ließ sich auch der Rest Senf so schön auftunken.

Zum Runterspülen noch ein kühles Gösser Bier, ach, es gab für ihn einfach nichts Besseres!

Frisch gestärkt und voller Tatendrang kehrte er in die Dienststelle zurück, wo ihn kurze Zeit später ein Anruf vom Hofrat erreichte.

Der sagte nur lapidar: “Herr Oberinspektor Pilz, ich muss Sie hiermit davon unterrichten, dass die Ermittlungen im Fall Worthington eingestellt werden. Die Untersuchung des Anschlags auf die Schlossbergbahn wird uns ab sofort entzogen und an die Staatspolizei abgegeben. Das Ganze geschieht auf höhere Weisung, da kann ich leider gar nichts machen!” und legte auf.

“Höhere Weisung, wenn ich das schon höre”, murmelte Pilz vor sich hin, “Es hörte sich nicht so an, als ob er darüber traurig wäre! Jedes Mal wenn einer von den Großkopferten in etwas verwickelt ist gibt es eine höhere Weisung und schon wird alles vertuscht. Aber ich werd schon noch dahinter kommen!”

Reich ins Heim

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