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Naturheilkunde

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Die Naturheilkunde besteht aus einer beeindruckenden Vielfalt an effektiven

Maßnahmen und Therapien. So unterschiedlich diese auch sein mögen, ihr Ziel ist

immer dasselbe: Sie aktivieren und stärken die Selbstheilkräfte des Körpers. Die

meisten Maßnahmen aus der Naturheilkunde können Sie ohne Begleitung eines

Therapeuten durchführen. Andere naturheilkundliche Maßnahmen wiederum sind

nur von einem Fachmann anwendbar.

Das Wort „Naturheilkunde“ erklärt sich im Grunde schon selbst. Wer sich daher mit

der Naturheilkunde beschäftigt, macht sich kundig, wie die Natur heilt.

Denn während herkömmliche Arzneimittel Symptome unterdrücken (dabei oft neue

Symptome verursachen), aber oft nicht wirklich heilen können, ist das Ziel der

Naturheilkunde ein ganz anderes: Die Naturheilkunde aktiviert die körpereigenen

Selbstheilkräfte, die jetzt eine echte Heilung herbeiführen und das gesunde

Gleichgewicht im Menschen wieder herstellen können. Um dieses Ziel zu

erreichen, stehen der Naturheilkunde verschiedene Methoden und Maßnahmen

zur Verfügung.

Naturheilkundliche Maßnahmen und Therapien kann man in drei Gruppen

einteilen:

1. Methoden der klassischen Naturheilkunde,

2. Methoden der Naturheilkunde, für die bestimmte Programme oder Präparate

erforderlich sind und

3. Methoden der Naturheilkunde, die von Therapeuten durchgeführt werden

Methoden der „klassischen Naturheilkunde“

Die klassische Naturheilkunde ist der älteste Zweig der Naturheilkunde. Sie nutzt

fünf Elemente der Natur (Luft, Wasser, Licht, Ernährung, Bewegung), um die

Selbstheilkräfte des Menschen wieder zu neuem Leben zu erwecken.

Die Methoden der klassischen Naturheilkunde sind daher meist ohne großen

Aufwand durchführbar. Die Heilwirkungen der nachfolgenden Maßnahmen jedoch

sind – wenn man sie konsequent umsetzt – überwältigend. Sie sollten daher auch

immer begleitend zu den Methoden der Naturheilkunde aus 2. und 3. durchgeführt

werden:

a) Luft

Zu den Maßnahmen der Naturheilkunde, die das Element Luft einsetzen gehören

z. B.: Häufige Aufenthalte an der frischen Luft + Regelmäßiges Lüften in Räumen +

Bei offenem Fenster schlafen + Bewusstes Atmen.

b) Wasser

Das Element Wasser kann beispielsweise für die folgenden Maßnahmen der

Naturheilkunde eingesetzt werden:

- Hydro-Therapien

nach Pfarrer Sebastian Kneipp oder Vincenz Prießnitz (1799-1851 / Landwirt und

autodidaktischer ‚Naturheiler‘ / er gilt neben Kneipp und Siegmund & Johann

Siegmund Hahn {die „Wasser-Hähne“} als Erneuerer der Kaltwasser-Kur in

Deutschland & Österreich)

- Trinken von ausreichenden Mengen Wassers

- Wechselduschen

- ganzjähriges Baden im Freien u.a.

c) Licht

Das Element Licht hat in der Naturheilkunde ebenfalls eine enorme Bedeutung,

was schon allein die gravierenden Folgen eines Vitamin-D-Mangels zeigen, denn

das Vitamin wird mit Hilfe der Sonne im menschlichen Körper gebildet. Nutzt man

Licht und Sonne, dann umgeht man einen solchen Mangel und mit ihm auch viele

Krankheiten. Die folgenden Maßnahmen sorgen dafür, dass man mit ausreichend

Licht versorgt wird:

- Tägliche Spaziergänge, auch bei „schlechtem" Wetter

- moderate Sonnenbäder

- Sport im Freien dem Fitnessstudio vorziehen

- Tageslicht-Beleuchtung in Räumen u.a.

d) Ernährung

Mit der Ernährung kann der körperliche Zustand bekanntlich massiv beeinflusst

werden. Natürlich wäre eine basenüberschüssige Ernährung aus saisonalen und

regionalen Bio-Lebensmitteln die beste Wahl. Doch bietet die klassische

Naturheilkunde noch andere Methoden, mit denen über die Ernährung die

Gesundheit gestärkt oder der Heilprozess angeregt werden kann:

Auch das Fasten, also eine Zeit ohne Ernährung, gehört ebenfalls in diese Rubrik.

Eine Heilfastenkur entlastet den Körper enorm. Normalerweise benötigt der Körper

viel Energie zur Verarbeitung der Nahrung. Diese Energie steht ihm beim Fasten

im vollen Umfang zur Wiederherstellung seiner Gesundheit zur Verfügung.

e) Bewegung

Bewegung ist eine der wichtigsten Maßnahmen der Naturheilkunde. Bewegung hat

große & positive Auswirkungen auf den Körper und kann zudem viele Fehler in

anderen Lebensbereichen wieder wettmachen. Natürlich können Sie sich im

nächstbesten Sportverein oder Fitnessstudio anmelden. Doch gibt es auch

Möglichkeiten, sich Bewegung ohne Verein oder Studio zu verschaffen oder

lediglich einen Kurs zu besuchen, um eine bestimmte Bewegungsart zu erlernen,

die man anschließend auch zu Hause durchführen kann. Bewährte & effiziente wie

effektive Maßnahmen sind u.a.:

- Spazierengehen,, Wandern oder Nordic-Walking

- Auto öfter stehen lassen, Treppe statt Aufzug oder Rolltreppe nehmen

- Auf dem Mini-Trampolin in den eigenen vier Wänden schwingen

- Beckenboden-Training

- Yoga

- Feldenkrais-Methode A

Methoden der „Naturheilkunde, für die bestimmte Programme oder Präparate

erforderlich sind“

In diese Gruppe der naturheilkundlichen Methoden gehören spezielle Kuren oder

Programme, die oft über einen bestimmten Zeitraum hinweg durchgeführt werden,

z. B. eine vierwöchige Entschlackungskur, eine sechswöchige Darmreinigung oder

eine dreitägige Lymphreinigung.

Meist werden bei diesen Naturheilkunde-Programmen verschiedene Maßnahmen

kombiniert, was für eine sehr hohe Effektivität sorgt, z.B. eine bestimmte

Ernährung wird mit Selbstmassagen, Bewegung und der Einnahme bestimmter

Präparate kombiniert.

Beispiele für Naturheilkunde-Methoden aus dieser Gruppe sind die folgenden:

- Entschlackung

- Entsäuerung

- Darmreinigung + Darmsanierung

- Leber-Entgiftung

- Optimierung der Nierenfunktion

- Ableitung über das Lymph-System.

Schon an den Bezeichnungen dieser Methoden der Naturheilkunde erkennt man,

dass es offenbar stets darum geht, irgendetwas aus dem Körper zu entfernen, das

ihm in der Vergangenheit Schaden zufügte und ihn krank machte – ob es sich nun

um Schlacken, Säuren, Gifte oder alles zusammen handelt.

Diese innere Reinigung des Körpers spielt in der Naturheilkunde von jeher eine

zentrale Rolle. Denn wenn Schädliches entfernt wird, kann der Körper befreit

aufatmen und endlich seine gesamte Energie in die Selbstheilung investieren.

Innere

Reinigungen

tragen

daher

maßgeblich

zur

Verbesserung

der

gesundheitlichen Situation bei und vermögen in Verbindung mit den fünf Methoden

der klassischen Naturheilkunde nicht selten so manch zusätzliche Therapie

überflüssig machen.

a) Entschlackung

Da der Begriff „Schlacken“ ein Oberbegriff für alle Stoffe ist, die sich im Körper

befinden, dort aber nicht hingehören, ist auch der Begriff der Entschlackung ein

Oberbegriff für alle Ausleitmethoden der Naturheilkunde. So gehört beispielsweise

das Quecksilber zu den Schlacken und eine Quecksilberausleitung zu den

Entschlackungskuren. Auch Säuren sind Schlacken, so dass jedes Entsäuerungs-

Programm gleichzeitig eine Entschlackung darstellt. Genauso führt man eine

Darmreinigung durch, um Schlacken loszuwerden. Also gehören auch

Darmreinigungen zu den Entschlackungskuren.

b) Entsäuerung (Regulierung des Säure-Basen-Elektrolyt-Haushaltes)

Nahezu allen Erkrankungen liegt eine Störung des Säure-Basen-Gleichgewichts –

eine Übersäuerung des Körpers – zugrunde. Insbesondere die Ausleitungsorgane,

wie die Nieren, der Darm und die Haut leiden sehr stark unter einer Übersäuerung.

Doch sind es gerade diese Organe, die – wenn sie gesund und leistungsfähig sind

– zu einer enormen Selbstheilkraft führen. Daher sollte die Entsäuerung zur

Regulierung des Säure-Basen-Elektrolyt-Gleichgewichts und zur Aktivierung der

Selbstheilkraft ganz oben auf der naturheilkundlichen Maßnahmenliste stehen.

c) Darmreinigung & Darmsanierung

Ungesunde Ernährungsweise, regelmäßige Medikamenteneinnahmen sowie

übermäßiger Stress können den Darm ebenso verschlacken wie chronische

Verdauungsbeschwerden. Infolgedessen kommt es im Darm zu einer vermehrten

Toxin-Bildung, wodurch sich das dortige Milieu so weit verändert, dass

vornehmlich pathogene (krankheitserregende) Bakterien, Pilze und andere

Parasiten hier ihren optimalen Lebensraum vorfinden. Eine Dysbiose entsteht

(Störung der „gesunden“ Darmflora = Dysbiose).

Gleichzeitig verändert sich die empfindliche Darmschleimhaut: Sie wird

durchlässig, so dass Gifte und andere Schadstoffe nun über die in Mitleidenschaft

gezogene Schleimhaut ins Blut und von dort in den ganzen Körper transportiert

werden. Da überdies ein Großteil des Immunsystems im Darm ansässig ist, lässt

dessen Potential jetzt deutlich zu wünschen übrig.

Verständlich, dass ein solcher Zustand die Selbst-Heilkräfte und Selbst-

Regulationsfähigkeiten des Organismus stark einschränkt. So ist ein verschlackter

Darm samt Dysbiose ursächlich an sehr vielen Erkrankungen beteiligt. Aus diesem

Grund ist die Durchführung einer Darmreinigung zur Aktivierung der Selbstheilkraft

und generellen Verbesserung des Körpermilieus unverzichtbar.

d) Leber-Entgiftung (Detoxifikation)

Eine der vielfältigen Aufgaben der Leber besteht darin, sämtliche Giftstoffe aus

dem Blut zu filtern und sie unschädlich zu machen. Aufgrund der unzähligen

Schadstoffe, die tagtäglich über die Luft oder die Nahrung in den Körper gelangen,

ist die Leber vieler Menschen stark überlastet. Umso mehr natürlich, je

verschlackter der Darm der jeweiligen Person ist. Infolgedessen bleibt das Blut mit

Toxinen beladen. Das aber behindert nun sowohl die Versorgung sämtlicher

Körperzellen mit Nährstoffen und Sauerstoff als auch den Abtransport der

Schadstoffe aus den Zellen. Daraus können sich nun die unterschiedlichsten

Beschwerden entwickeln – es sei denn, man praktiziert einen gesunden Lebensstil,

der immer wieder auch eine Leber-Entgiftung umfasst. Diese Maßnahme ist

zugleich ein wichtiger Optimierungsfaktor zur Leberfunktion als zentrales

Stoffwechsel-Organ.

e) Optimierung der Nierenfunktion

Ist die Leber überlastet, sind es die Nieren automatisch auch, denn alle

Schadstoffe, die von der Leber nicht unschädlich gemacht werden konnten,

gelangen jetzt in die Nieren und müssen von diesen entgiftet werden. Also kommt

es auch zu einer Überlastung der Nieren.

Aus diesem Grund zählt eine ganzheitliche „Nierenreinigung“ zu den Maßnahmen,

die den Körper auf vielfältige Weise bei der Wiederherstellung seiner Gesundheit

unterstützen.

f) Aus- & Ableitung über das gesamte Lymphsystem

Das Lymphsystem ist eine Art körpereigene Kläranlage, deren Aufgabe darin

besteht, das Körperwasser von Giften, Schlacken, Bakterien, entarteten Zellen

sowie allen anderen Schadstoffen zu befreien. Zu diesem Zweck fließt die

Lymphflüssigkeit durch eine Ansammlung von Lymphknoten, in denen sie gefiltert

wird. Gesundheitsgefährdende Stoffe verbleiben in den Lymphknoten und werden

dort unschädlich gemacht. Bei einem überlasteten oder nur unzureichend

funktionierenden Lymphsystem gelangt die teilweise ungereinigte Lymphe ins Blut

und vergiftet schleichend den gesamten Körper. Dieser Entwicklung kann eine

ganzheitliche „Lymphsystem-Reinigung“ entgegenwirken.

Methoden der „Naturheilkunde, die von Therapeuten durchgeführt bzw.

angeordnet werden“

Manche Methoden der Naturheilkunde sind ohne einen fachkundigen und

erfahrenen Therapeuten und/oder ohne eine entsprechend ausgestattete

naturheilkundliche Praxis nicht möglich. So wird für die Colon-Hydro-Therapie

beispielsweise ein besonderes Gerät benötigt und um mit der Homöopathie, dem

Ayurveda oder der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) zu therapieren, sind

entsprechende mehrjährige Fort-, Weiter- & Ausbildungen erforderlich.

Fazit:

Es gibt in der Naturheilkunde ganz unterschiedliche Möglichkeiten, den Körper

wieder in eine gesunde Balance zu bringen. Und dennoch ist das Ziel einer jeden

naturheilkundlichen Maßnahme stets dasselbe:

Es geht immer darum, die Selbstheilungskräfte und Selbstregulationsfähigkeiten

des Körpers zu stärken oder überhaupt erst wieder zu aktivieren, so dass sich der

Organismus in aller Ruhe schließlich eigenhändig heilen kann.

Erfahrensheilkunde (Erfahrungsheilkunde)

Fakt ist - und das gilt insbesondere für die wissenschaftliche Medizin -:

„Alle wissenschaftliche Forschung, insbesondere die medizinische, beruht

zunächst auf Erfahrung durch Anwendung“. In einem ursprünglich wirklich

landläufigen Sinne ist dieses Sammeln von Erfahrungen ganz wörtlich zu nehmen:

indem man landauf und landab fährt, „erfährt“ man sich jenes Wissen, das die

Sinne unterwegs von Welt und Dingen zusammentragen. So war es bei einem der

berühmtesten Heilern früherer Zeiten hierzulande Paracelsus und seinen

ruhelosen Wanderungen im „Licht der Natur“, so war es auch noch bei Samuel

Hahnemann, als er von Ort zu Ort gehetzt wurde und dabei das Wagnis des

Wissens um die geheimen Kräfte der Schöpfung unternahm.

Der Begriff „Erfahrensheilkunde bzw. Erfahrungsheilkunde“ selbst findet sich

bereits im „Corpus hippocraticum" , einer vorhippokratischen Schrift. Dort heißt es:

„Die Heilkunst hat als Erfahrungskunst sichere Grundlagen von alters her. Der

Anfang ist gefunden und auch der Weg, auf dem so viele glückliche Funde in

langer Zeit gemacht worden sind und auch das übrige gefunden werden wird."

Niemand anderes als der Begründer der klassischen Homöopathie Samuel

Hahnemann (1755-1843) hat im Jahre 1805 in seinem Aufsatz „Heilkunde der

Erfahrung“ diesen Gedanken aufgegriffen. In seiner Einleitung definierte er die

Erfahrungsheilkunde so: „Die Heilkunde ist eine Wissenschaft der Erfahrung; sie

beschäftigt sich mit Tilgung von Krankheiten durch Hilfsmittel. Die Kenntnis der

Krankheiten, die Kenntnis der Hilfsmittel und die Kenntnis ihrer Anwendung bilden

gemeinsam die Heilkunde!“.

Johann Gottfried Rademacher (1772-1850, Arzt & Erfahrensheilkundler)

veröffentlichte sein Lebenswerk „Rechtfertigung der verstandesgerechten

Erfahrensheillehre“ und dort hat er festgehalten: „Wozu nützt eigentlich der Arzt,

wenn er Krankheiten nicht balder heilt, als die Natur, oder wenn er sie gar so

phantastisch behandelt, dass die Natur genötigt ist, gleichzeitig Arzt und Krankheit

zu bekämpfen?“

Kein geringerer als der weltberühmte deutsche Pathologe, Anthropologe,

Prähistoriker und auch Politiker Rudolf Ludwig Karl Virchow (13.10.1821-

05.09.1902) stellte sich von Anfang an positiv hinter den empirischen

Grundgedanken Rademachers, während er Auswüchse unter dessen Schülern

ebenso radikal bekämpfte. Der Leitartikel Virchows aus dem Jahre 1849 hatte die

Überschrift „Die naturwissenschaftliche Methode und die Standpunkte in der

Therapie".

So ging es weiter:

Die Erfahrungsheilkunde in der Mitte des 20. Jahrhunderts war demnach der

Vorläufer der heute als komplementäre Medizin (s.u.) bekannten besonderen

Therapierichtungen – lange bevor auch andere ärztliche Organisationen und

Veranstalter diese Methoden für sich entdeckten.

Dr. Franz Vida, das langjährige Vorstandsmitglied der späteren Ärztegesellschaft,

hat eine zeitgerechte, moderne Definition des Begriffes Erfahrungsheilkunde wie

folgt definiert:

„Erfahrungsheilkunde ist ein Sammelbegriff für diagnostische und therapeutische

Methoden, die durch den unmittelbaren Kontakt mit dem kranken Menschen

entstanden sind und für die praktische Ausübung der ärztlichen Heilkunst

unentbehrlich wurden. Sie zeichnen sich durch pragmatische, sichere und

überragende

Therapieerfolge

aus

und

sind

beim

Geübten

risikolos."

Fazit:

Erfahrungsheilkunde ist also nicht vorwissenschaftlich oder unwissenschaftlich.

Vielmehr sieht sie es als ihre Aufgabe an, durch Erfahrungsaustausch das Wissen

der einzelnen Ärzte zu verallgemeinern und zu systematisieren. Ihre gegenüber

der klinischen Methodologie wesentliche größere Flexibilität gestattet es ihr, auf die

Probleme der Praxis näher einzugehen. Von daher ist sie zumindest in der

allgemeinmedizinischen

Praxis

als

medizinische

Grundlagenmethodik

zu

postulieren.

Komplementär-Medizin

Unter dem Begriff Komplementär-Medizin wird ein breites Spektrum von

Disziplinen und Behandlungsmethoden zusammengefasst, die auf anderen

Modellen der Entstehung von Krankheiten und deren Behandlung basieren als

jene der Schulmedizin. Definitionsgemäß werden sie ergänzend zur Schulmedizin

eingesetzt.

Alternativmedizin – „Complementary and Alternative Medicine“ kurz: „CAM“ –,

Ganzheitsmedizin, Integrative Medizin, Naturheilkunde, traditionelle Medizin (z.B.

chinesische, europäische, tibetische A) sind verwandte Überbegriffe, die

Heilmethoden

oder

diagnostische

Konzepte

bezeichnen.

Die

heutige

Begriffsvielfalt geht zurück auf die lange Tradition der Auseinandersetzung

zwischen

anerkannten

medizinischen

Verfahren

und

den

sogen.

„Außenseitermethoden“.

Das Bundesministerium für Gesundheit favorisiert den Begriff Komplementär-

Medizin, um zu signalisieren, dass die Methoden nicht als Alternativen zur

Schulmedizin angesehen werden sollen.

Die Komplementär-Medizin grenzt sich von der Alternativ-Medizin dadurch ab,

dass sie nicht den Anspruch hat, schulmedizinische Verfahren zu ersetzen. Im

Gegensatz zur Alternativ-Medizin sucht die Komplementär-Medizin durch das

gemeinsame Wirken mit der Schulmedizin Synergieeffekte zu erreichen.

Komplementäre Methoden finden nicht nur in der Medizin Anwendung sondern

werden beispielsweise auch in der Psychotherapie, der klinischen Psychologie

sowie in der Gesundheitspsychologie und Musiktherapie eingesetzt.

Eine Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) lautet:

Der Begriff Komplementär-Medizin umfasst ein breites Spektrum von

Heilmethoden, die nicht Teil der Tradition des jeweiligen Landes sind und nicht in

das dominante Gesundheitssystem integriert sind.

Schulmediziner verlangen von den Komplementärmedizinern den Nachweis von

Studien und Metaanalysen. Anwender komplementärmedizinischer Verfahren

berufen sich bei der Frage nach der Wirksamkeit auf ihre eigenen therapeutischen

Erfahrungen und verweisen mit dem Hinweis „Wer heilt, hat Recht“ auf die

Wirksamkeit ihrer Behandlungsmethoden.

Auch nicht alle klassischen medizinischen Verfahren (sogen. anerkannte

schulmedizinische Methoden), die die deutschen Krankenkassen bezahlen, sind in

Studien und Metaanalyse belegt!

An

einigen

Universitäten

gibt

es

inzwischen

Forschungsprojekte

zur

Komplementär-Medizin, die in der Hauptsache von Stiftungsgeldern der

Krankenkassen im Rahmen von Modellprojekten gefördert werden.

Zu den komplementärmedizinischen Verfahren zählen (hierzu sind für die

Behandler spezielle Weiterbildungsvorschriften zu erfüllen):

a) Akupunktur der TCM

b) Chirotherapie/Manuelle Medizin/Osteopathie

c) Naturheilverfahren

d) Homöopathie

e) Physikalische Therapie und Balneologie

f) Psychotherapie

g) spezielle Schmerztherapie.

Alternativ-Medizin (Alternative Medizin)

Als Alternativ-Medizin versteht man Behandlungsmethoden und diagnostische

Konzepte, die sich als Alternative oder Ergänzung zu wissenschaftlich

begründeten Behandlungsmethoden verstehen, wie sie im Medizinstudium und im

Psychologiestudium gelehrt werden.

Letztere werden in diesem Sinn zur Abgrenzung auch als Schulmedizin

bezeichnet. Zu den alternativmedizinischen Behandlungsmethoden gehören

Behandlungsmethoden wie Naturheilverfahren, Homöopathie, Osteopathie und

Akupunktur.

Die Wirkungen vieler alternativmedizinischer Therapien ist nicht nach den

Maßstäben der Evidenzbasierten Medizin belegt oder nachgewiesenermaßen

unwirksam.

Traditionelle (Chinesische) Medizin [TCM]

Die Traditionelle chinesische Medizin - TCM – ist ein Heilverfahren aus dem

Bereich der Alternativmedizin, dessen Ursprung in China zu finden ist. Die

traditionelle chinesische Medizin setzt auf eine „ganzheitliche“ Betrachtung des

erkrankten Individuums, d.h. sie will therapeutisch die Verbindung zwischen Körper

und Geist berücksichtigen.

TCM versteht den Körper als ein zusammenhängendes System, in dem alle

Körperteile, Organe und Organsysteme durch "Energiebahnen" miteinander

verbunden sind und sich normalerweise in Harmonie und Gleichgewicht befinden.

Therapiemethoden:

Zu den Behandlungsmethoden der Traditionellen Chinesischen Medizin gehören

u.a.: Akupunktur, Schröpfen, Moxibustion, Diätetik, Heilkräutertherapie (beinhaltet

pflanzliche, mineralische und tierische Stoffe), Massagen (Tuina, Gua Sha)

Bewegungslehre (Qi Gong).

Traditionelle Europäische Medizin [TEM]

Traditionelle Europäische Medizin – TEM – oder Traditionelle Europäische

Heilkunde (TEH) ist ein nicht scharf definierter Begriff, unter dem eine Reihe von

Behandlungsmethoden

zusammengefasst

werden,

die

im

europäischen

Kulturraum entstanden sind. Diese Behandlungsmethoden gehören dabei meist

zur Alternativ- oder Komplementärmedizin. In der Medizingeschichte wird dieser

Begriff so nicht verwendet.

Behandlungsmethoden:

Zur Traditionellen Europäischen Medizin - die zunehmend auch in Kuranstalten

Anwendung findet - wird häufig die Kneipp-Medizin, die Naturheilkunde, die

anthroposophische Medizin und die Homöopathie gerechnet.

Während einige Autoren auch die Humoralpathologie und andere Elemente der

Klostermedizin

(beispielsweise

die

Hildegard-Medizin)

zur

Traditionellen

Europäischen Medizin zählen, wollen andere den Begriff enger fassen. Da sich die

den einzelnen Behandlungsmethoden zugrunde liegenden Theorien teilweise

widersprechen, gibt es im Gegensatz zu der traditionellen chinesischen Medizin

kein gemeinsames System.

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