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Die MTA-Studie von 1999

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Obwohl seit über 50 Jahren einer ständig zunehmenden Zahl von amerikanischen Kindern zentral wirksame Stimulanzien verschrieben werden und ungeachtet der Tatsache, dass viele Kinder diese Medikamente fünf Jahre oder länger nehmen, waren bis vor Kurzem keine Fördergelder des NIMH mit dem Ziel bewilligt worden, die Gefahren der Langzeit-Einnahme von Ritalin und anderen Stimulanzien aufzudecken. Im Jahre 1999 wurde die sogenannte MTA-Studie veröffentlicht (Multimodal Treatment Approach = multimodaler Behandlungsansatz), die Kindern galt, die ein Jahr lang mit Stimulanzien behandelt worden waren. Davor wurden die behandelten Kinder bei den meisten Studien höchstens ein paar Monate beobachtet. Einer der an dieser ersten MTA-Studie maßgeblich beteiligten Forscher, Professor Peter Jenson, äußerte sich folgendermaßen:

„Wir haben die beste Studie gemacht, die es auf unserem Planeten je gegeben und die Eltern und Lehrern dieser Kinder geholfen hat – und was kam dabei heraus? Es kam heraus, dass die medikamentöse Therapie bei diesen Kindern immer noch die wirksamste war.“5

Laut Eric Tailer, einem renommierten britischen Kinderpsychiater, war die wichtigste Schlussfolgerung der Studie, dass eine sorgfältig durchgeführte Medikation besser sei als jede andere Behandlung; aufgrund dessen sei zu fordern, dass die medikamentöse Therapie allen Kindern mit ADHS zugänglich gemacht werde.

Diese erste MTA-Studie war ein Triumph für die Pharmaindustrie und für die Befürworter von Ritalin bei ADHS. Gleichzeitig erwies sie sich als Blamage für die weltweite Gemeinschaft der Kinderpsychiater und als Katastrophe für die steigende Zahl von Kindern, die infolge dieser Studie als „ADHS-Kinder“ abgestempelt und mit Stimulanzien behandelt wurden.

Das Studienergebnis wurde weltweit publiziert und führte dazu, dass immer mehr Kinder auf der ganzen Welt das Etikett „ADHS“ erhielten und mit zentral wirksamen Stimulanzien behandelt wurden. In mehr als zehn Ländern, die ich besuchte, um Kurse in rhythmischem Bewegungstraining zu geben, habe ich Berichte über eine ständig steigende Zahl von Kindern gehört, die seit dem Jahr 2000 mit zentral wirksamen Stimulanzien behandelt werden.

Bewegungen, die heilen

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