Читать книгу Grundlos heiter - Harald Malz - Страница 6

Vorwort

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Grundlos heiter zu sein, ist schwierig. Aber man kennt Hilfsmittel – nur dann ist’s nicht mehr grundlos. Heinz Erhardt löste melancholische Stimmungen mit alkoholischen Getränken auf. Er singt: »Wenn ich einmal traurig bin, trink ich einen Korn, wenn ich dann noch traurig bin, trink ich noch ’n Korn …« Wilhelm Busch weiß, dass der von Sorgen Verfolgte immer auch Likör hat. Schiller meint: Ernst ist das Leben, heiter die Kunst. Ist Heiterkeit etwas, das man sich mühsam erarbeiten muss, oder ist sie ein Geschenk? Heiterkeit ist aufgeräumte, frohgemute Stimmung. Im Mittelhochdeutschen bedeutete das Wort »Klarheit«. Noch erhalten in der Wendung »heiteres Wetter«. Ich finde, das ist eine wunderschöne zweite Bedeutung. Doch wie kann Kunst Heiterkeit auslösen, wenn man bisweilen von Schreibblockaden geplagt ist? Dann wird auch die Kunst plötzlich bitterernst. Dagegen kann oftmals nur noch eine Tafel Schokolade Abhilfe schaffen, sage ich.

Wenn jedoch erstmal das Hindernis »Schreibblockade« aus dem Weg geräumt ist, sprudelt meine Fantasie geradezu über: die Zeitungslektüre, ein einzelnes Wort, eine Beobachtung, ein Traum oder eine ungewöhnliche Assoziation sind die Inspirationen für meine Kurzgeschichten. Viele meiner Geschichten und Texte sind in Lesungen erprobt – und haben Heiterkeit ausgelöst. Das ist auch der Grund, warum ich sie in diesem kleinen Buch konservieren möchte, um sie auf diese Weise noch weiterzuverbreiten und damit die ihnen innewohnende Fröhlichkeit.

Auch ich bin nicht wirklich grundlos heiter, aber beim Verfassen meiner Texte ergreift mich häufig diese angenehme Verfasstheit, die ein gewisses Suchtpotential birgt. Doch Heiterkeit ist flüchtig. Ich glaube, niemand ist in der Lage, sie auf Dauer festzuhalten. Ich wünsche mir, dass die Lektüre meines Buches einen Hauch von Heiterkeit verbreitet und ein Lächeln auf die Gesichter meiner Leser zaubert.

Grundlos heiter

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