Читать книгу Sagen, Märchen und Gebräuche aus Sachsen und Thüringen 1845 - Harald Rockstuhl, Werner Rockstuhl - Страница 23

18. Gott helf

Оглавление

Mündlich aus Halle

Als einst ein Mann bei Nacht an der Kirche, die auf dem Neumarkt zu Halle steht, vorüber ging, saß eine Frau in weißen Kleidern auf der Kirchhofsmauer und nieste. „Gott helf!“ rief der Mann; doch sie dankte nicht, sondern nieste gleich noch einmal. Und er rief wieder „Gott helf!“ Sie aber nieste zum dritten Male. Da wurde der Mann ärgerlich und sagte „Wenn dir Gott nicht helfen will, so helf dir der Teufel.“ Und nun fing die Frau laut zu klagen an und sprach „Hättest du zum dritten Male „Gott helf“ gesagt, so wäre ich erlöst worden; doch nun muß ich wieder hundert Jahr warten, eh mich Jemand erlösen kann.“

Anmerkung:

Vergl. Deutsche Sagen 1, 226. Wolfs deutsche Märchen und Sagen 257.


Halle. Postkarte um 1910. Sammlung Harald Rockstuhl.

Sagen, Märchen und Gebräuche aus Sachsen und Thüringen 1845

Подняться наверх