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Was ist ein Produktionssystem?

Seit über zehn Jahren beobachte und begleite ich diverse Unternehmen bei der Einführung von Verbesserungs-programmen und damit im Zusammenhang natürlich auch bei der Einführung von „Produktionssystemen“.

Was im Zusammenhang mit der Einführung eines Produktionssystems sehr auffällig war ist, dass in den wenigsten Firmen selbst die Abteilungsleiter und dem entsprechend dann auch die wenigsten Mitarbeiter auf dem Shopfloor bzw. in den verwaltenden Bereiche beschreiben konnten, was ein Produktionssystem ist und was ein funktionierendes Produktionssystem ausmacht.

Der Einfachheit halber belassen wir es hier bei der Definition:

Bei einem Produktionssystem handelt es sich um ein geordnetes Ganzes mit definierten Tools, die sinnvoll ineinandergreifen.

Die Betonung liegt auf „geordnet“ und auf „sinnvoll“!


Das war jetzt einfach, oder? Wir werden sehen was noch dahinter steckt…..

Nicht Alle sehen die Notwendigkeit ein!

Warum brauchen wir ein Produktionssystem? Es ging doch auch die ganze Zeit ohne. So ein Kram, die treiben jetzt wieder eine neue Sau durchs Dorf.

So hört es sich an vielen Stellen in den Firmen an, bei denen die Einführung eines Produktionssystems ansteht. Jeglicher Verän-derungsprozess wird vieler Orts kategorisch abgelehnt. Ich konnte beobachten, dass in solchen Situationen die Kommunikation zu den Mitarbeitern nicht richtig funktioniert.

Ein Großteil der Mitarbeiter in den Betrieben bekommt den Kostendruck - der nicht zuletzt auch auf Grund der Globalisierung entsteht - überhaupt nicht richtig mit. Im Klartext, es geht um Standortsicherung der Unternehmen, um Menschen die ihrer Arbeit weiter nachgehen möchten. Es ist wichtig, dass den Mitarbeitern auch die wahren Tatsachen vermittelt werden. Nur dann unterstützen die Mitarbeiter auch notwendige Veränderungen.


Die nächsten Jahre

Im letzten Abschnitt ging es kurz um den Kostendruck. Lassen Sie uns kurz mal einen kurzen Blick darauf nehmen, was mit großer Wahrscheinlichkeit eine Erhöhung der betrieblichen Kosten verursacht. Wir belassen es der Einfachheit halber bei den folgenden drei Bereichen:

1. Energie

2. Löhne

3. Rohstoffe


Einen Bereich können wir noch anführen, der wird aber nicht teurer, sondern sinkt wohl jedes Jahr. Gemeint sind hier die Preise für unsere Produkte. Diese gehen Zunehmens in den Keller. Ausnahmen bestätigen - eventuell mit Luxusprodukten und Produkte, bei denen ein Alleinstellungsmerkmal herrscht - die Regel!!!

Betrachten wir nun die nächsten fünf Jahre und legen die o.g. Kostenarten zu Grunde dann könnten leicht und locker folgende Mehrkosten auf uns zukommen:

Energie: + 3% pro Jahr = 15,0 %

Löhne: + 2,5 % pro Jahr = 12,5 %

Rohstoffe: + 3% pro Jahr = 15,0 %

Sie verstehen, hier geht es nicht um die möglichst wirkliche Zahl – hier geht es um den Trend. Auch wenn mal die Preise fallen, auf die Jahre gesehen, werden die Preise steigen! Was ist, wenn die Zahlen noch bedrohlicher werden? In unserem Beispiel sind es satte 42,5 %.

Bekommen Sie noch jedes Jahr weniger für Ihre Produkte – nehmen wir nur mal 2 % an – dann verlieren Sie nach dem fünften Jahr schon 10 % Umsatz auf Ihre Produkte aus den fünften Jahren zuvor. Dazu jetzt wie eben aufgeführt noch Mehrkosten für die genannten Bereiche von über 42 % ergibt ein riesiges Loch in Ihrer Kasse.

Bitte sehen Sie sich die Grafik an, trifft dies tatsächlich auch auf Sie zu, dann wird es Zeit etwas zu ändern.


???


Dieses „Gap“ gilt es auszugleichen – und dies gilt es auch den Mitarbeitern zu vermitteln.

Das ist immens wichtig! Wie viele Mitarbeiter glauben, dass die Firma das große Geld verdient?

Gerade bei Kleinunternehmen wo der Chef noch mit den Leuten redet, muss dieser Umstand klar kommuniziert werden – unbedingt.


Sie müssen es nicht tun….


Die folgende Aussage, gehört zu einer der besten und treffendsten in Bezug auf betriebliche Verbesserung, die ich bis heute gehört habe:

……Sie müssen es nicht tun, Sie sind nicht verpflichtet (den Konkurrenzkampf) zu überleben ……


Aber was ist mit Ihren Mitarbeitern? Stehen Sie da nicht doch in der Pflicht? Ich meine nicht die großen Dax-Unternehmen (ich denke wir wissen alle, dass es hier wohl um etwas anderes geht?), ich meine Sie als (Mit)Verantwortlicher im KMU, wo der Chef noch die Mitarbeiter mit Namen kennt. Mitarbeiter, die jahrelang für die Firma tagtäglich parat standen und noch parat stehe – ja ganz für die Firma da sind. Haben Sie nicht die „Pflicht“, die Arbeitsplätze für Ihre Mitarbeiter zu sicher? Ja, Sie als verantwortlicher Chef sollten diese Pflicht haben….


Soviel ich weiß, kommt der o.g. Ausspruch (……Sie müssen es nicht tun, Sie sind nicht verpflichtet (den Konkurrenzkampf) zu überleben ……) von Herrn Deming. Herr Deming ist der „Erfinder“ des PDCA-Kreises.


Auf Deutsch, Herr Deming hat den Aktionsplan in die vier Sektoren:

Plan

Do

Check

Act

unterteil und mit der visuellen Komponente der jeweiligen ausgefüllten Viertel eines Kreises den Fortschritt belegt.

Eine Verfahrensweise, die Heute noch ihre unangefochtene Gültigkeit hat.

Also, Sie wollen doch „überleben“, oder?

Nur wer voll dahinter steht, wird es schaffen ein Produktionssystem einzuführen, dass einen nachhaltigen Erfolg verspricht.

Sind Sie bereit ……..


alles in Frage zu stellen

alte Pfade zu verlassen

neue Verfahren und Lean-Tools einzuführen

herauszufinden ob alle Führungskräfte hinter „Lean“ stehen

eventuell auch Mitarbeiter zu versetzen/frei zu stellen

ect…..

Ja, wirklich?

Wir werden es sehen. Einzig und allein der Erfolg wird es belegen!

Plötzlich schlank ... Lean in 90 Tagen

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