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Produktionssteuerung

Sie werden sagen, dass dies kein Problem in der eigenen Firma darstellt, es läuft ja alles über ein PPS-System; alles computergesteuert ohne großen Aufwand - wirklich?

Ich kenne viele Firmen, bei denen läuft es eben nicht so wie erwartet. Seien Sie ehrlich, wieviel Zeit kostet es dennoch, das System zu pflegen, zu überwachen. Sind alle Ein-/Ausbuchungen richtig getätigt worden? Sind Sie sicher, oder schauen Sie nochmals nach….. – jeden Tag - immer wieder? Das kostet Zeit ohne Ende.

Prüfen Sie nochmals nach, ob es bei Ihnen besser läuft. Ich wünsche es Ihnen auf jeden Fall.

Ein einfaches und bewährtes Verfahren um die Produktion bedarfsorientiert zu steuern finden wir in Kanban. Die Automobiler unter Ihnen werden vielleicht sagen, dass dies ein alter Hut ist. Bedenken Sie bitte, dass es auch Leser geben wird, die nicht aus der Automobilbranche kommen und für die es vielleicht schon was Neues darstellt.

Also, Kanban bedeutet Karte oder Signal zum Beispiel für den Start der nächsten Fertigung. Alle notwendigen Informationen sind auf der Kanbankarte vorhanden: Teilenummer, zu produzierende Stückzahl, Behälter, nächster Fertigungsschritt ect…… Kanban soll hier nur angerissen werden, später gibt es dazu noch mehr zu veröffentlichen.


Klassisches Beispiel für die Steuerung über Kanban: Aufträge können über Kanban-Karten mit einem Vorlauf von z.B. 4 Tagen eingesteuert werden. Sind keine Kanban-Karten gesteckt, wird nicht produziert.

Merke:


Sollten Sie auf Grund von Betriebsvereinbarungen im Falle des Produktionsstopps (wenn alle Kanbankarten abgearbeitet sind) keinen kurzfristigen Stundenabbau beim Personal erreichen können, dann setzten Sie Ihre Mitarbeiter sinnvoll ein, in dem diese z.B. die Autonome Instandhaltung durchführen, oder sich in Sachen „5S“ nützlich machen.

Bei Kanban kann der Bestand des Lagers durch visuelles Management gekennzeichnet werden. Leicht zu überschauen und ohne EDV zu ermöglichen……!!! Sind Sicherheitsbestände angebrochen, wird wieder produziert.


Kennen Sie das: „Wir haben mehr produziert, weil es heute mal so gut gelaufen ist“. Klasse, oder? Natürlich nicht!!! Durch die Überproduktion wurde eventuell Material verbraucht, das für andere Produkte benötigt wurde. Und schon wieder wird im System nachgeschaut, ob noch genügend Material für die nächste Fertigung eines weiteren Teils, das benötigt wird vorhanden ist. Immer und immer wieder: prüfen, prüfen, prüfen.

Zusätzlich wurde Lagerplatz belegt, der anders hätte genutzt werden können. Bei Kanban ist die Anzahl der Lagerplätze fest definiert. Eine reguläre Lagerung der Überproduktion ist nicht möglich.


Funktioniert ihr EDV-System wirklich?

Ich vermute, Sie stehen hinter Ihrem System, vielleicht haben Sie als Mitarbeiter, Abteilungsleiter oder auch als Chef die Anschaffung Ihres Systems unterstützt bzw. vorangetrieben. Sicher wurde dies mit besten Gedanken an die Zukunft Ihrer Firma durchgeführt.

Sie werden mir jetzt dennoch Recht geben müssen, dass es nach der Implementierung eines solchen Systems Kontrollen geben muss, ob die Erwartungen auch erfüllt wurden.

Schauen Sie doch mal auf Ihre Sicherheitsbestände, sind gemäß Ihren Internen Vorgaben die Sicherheitsbestände aller Produkte vorhanden. Auch im Rohstoff und Zukaufteile-Sektor? Wie sieht es nach Inventuren aus? Passen die Bestände oder haben Sie plötzlich Mengendifferenzen – positiver oder negativer Art – beides ist nicht zufriedenstellen. Also werfen Sie ein Auge drauf!



Was kann Ihnen Schlimmeres passieren, als ein vorgegaukelter Sicherheits-/Lagerbestand, der in Wirklichkeit nicht vorhanden ist und auch nicht so schnell nach zu produzieren sein wird.

Kommt eine sofortige Kundenbestellung, dann sehen Sie auf Deutsch „Alt“ aus…. und das kann mächtig Ärger und Kosten verursachen… wenn nicht sogar Schlimmeres!

Plötzlich schlank ... Lean in 90 Tagen

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