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Kriegsende und Neuanfang.

Neue Zeiten, neues Leben, neuer Anfang, aber kaum begonnen und auch schon wieder beendet, es war nicht immer selbst gewollt, sondern oft ein zwangsläufiger Ablauf, oberste Prämisse war aber stellenweise eben auch, einfach nur das Geld für das tägliche Auskommen zu verdienen. Dabei stürzt man auch schon mal heftig, da hilft nur eins, stets schnell wieder aufstehen und niemals aufgeben, denn die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

Vieles war möglich, aber nicht immer und überall, man musste es sich, auch das Lernen, sprich fortbildende Schulen finanziell erlauben können, es blieb so manches dann eben auch nur ein Wunschdenken und streben und somit auch manches Mal leider auch unmöglich.

Der größte Teil der deutschen Bevölkerung war Anfang der Fünfziger Jahre ja noch auf der Suche nach einer festen, dauerhaften und belastbaren Lebenssituation, besonders in Beruf und Auskommen, viele suchten sogar auch noch nach ihrer eigenen Familie. Sehr viele waren regelrecht entwurzelt, da konnte der alte Beruf durch gesundheitliche Kriegseinwirkung nicht mehr ausgeübt werden, oder die ganze Familie auch nicht mehr auffindbar war.

In diesen Jahren, Ende der vierziger waren manche Dinge noch zu Neu und Anders, oder aber auch schon wieder zu Alt. Es war ein großer gewaltiger allgemeiner Umbruch allerseits. Fast jeder musste ja auch gänzlich neu beginnen, in der Familie, im Beruf eben auf der ganzen Linie, doch womit, es gab im Grunde doch nichts brauchbares mehr. So mancher stand vor dem totalen Nichts, einem gewaltigen Scherbenhaufen seines Lebens, hatte eventuell sogar ein Körperglied im Krieg verloren oder seine Familie war durch die Kriegseinwirkung auch nicht mehr existent, oder aufzufinden.

Nicht wenige mussten alles Gewesene vergessen und gänzlich von vorne anfangen, ob im Familienkreis oder auch erst mal einen neuen beruflichen Hintergrund finden. Allein die Männer denen ein Körperglied fehlte mussten sich ja auch nach neuen, anderen Betätigungsformen umsehen und davon gab es zu der Zeit eben nicht unendlich viele, in einer solch unsicheren Zeit war es gar nicht so einfach in ein geordnetes berufliches Leben zu starten.

Denn viele Leute waren auch schon zu Kriegszeiten aus Ihrem Beruf und Lebenskreis herausgerissen worden und stellenweise regelrecht entwurzelt worden, kurz gesagt es war noch vieles unausgegoren und zumeist recht Chaotisch, jeder versuchte irgendwie sein tägliches Brot zu verdienen.

Alle mussten jetzt auch erst einmal wieder Fuß fassen. Zudem waren noch lange nicht alle Kriegsgefangenen entlassen und wieder in ihren Heimatorten oder an ihnen mittlerweile bekannten Adressen angekommen. Von der altehrwürdigen Herrscher Zeit von vor dem Krieg mit den manchmal doch recht steifen überlieferten, zum Teil auch überholten Ordnungsbegriffen zu der nun neuen, nun beginnenden modernen Zeit.

Zu der Zeit konnte man alles in jeder Richtung vorfinden, manchmal auch in einer doch etwas kuriosen Mischung, so als ob man im alten Vorkriegsdenken verweilte, aber im modernen Nachkriegsgeschehen arbeiten musste, oder das Ganze auch anders herum.

Die neue Zeit war stellenweise schon recht abenteuerlich am Anfang der fünfziger Jahre, manches wurde einfach nur mal auf gutes Glück ausprobiert, stellenweise überbordend und mit der alten oder neuen Ordnung keineswegs immer konform.

In vielen Dingen und Köpfen tat sich oft ein direkter Widerspruch auf, vor allem in den technischen und geschäftlichen Bereichen, der Eine fand das Gleiche schlecht was der andere als gut bezeichnete. Vieles dringliche musste einfach nur mal erst provisorisch gemacht werden, irgendwie wird es schon gehen, egal wie, endgültig wollte oder konnte so mancher noch keine Entscheidung treffen.

Alt hergebrachtes mit neuen Vorgaben, Vorschriften und Materialien dann zu bewerkstelligen war genau so problematisch, wie umgekehrt Neues mit altem Material und Überliefertem zu erledigen. Diesem indirekten Widerspruch konnte man fast überall zu jener Zeit und in fast jeder Lebenssituation begegnen. Es wurde unendlich vieles erst mal auf Verdacht ausprobiert, denn das Gewohnte gab es nicht mehr und viel Neues gab es aber auch noch nicht. Es war über lange Zeit ein ständiges Experimentieren und Ausprobieren, vieles wurde daher erstmal nur notdürftig oder auch nur für den Moment oberflächlich als vorübergehend angesehen, getan und erledigt.

Es musste ja auch vieles dann eben mal schnell improvisiert werden, Not macht bekanntlich ja auch erfinderisch. Da wurde ein altes schweres starkes Motorradgespann, also mit Beiwagen von der Wehrmacht das auch mit Rückwärtsgang versehen war, dann noch zusätzlich mit einem einachsigen Anhänger bestückt, es wurde dann praktisch, in Ermangelung anderer Möglichkeiten als ein vollwertiges Transportfahrzeug von einer örtlichen Schreinerei genutzt.

Oder im Alltags Personenverkehr, ein großer langer Auflieger Anhänger mit Doppelachse hinten, war umgebaut und so als Reisebus benutzt worden, so manches abenteuerliches Unikat rollte zu der Zeit auf den Straßen. Was für Erwachsene schon recht problematisch und auch verwirrend war, stellt sich dann erst recht schwierig für einen Heranwachsenden dar.

Der in seinem Dasein nur in Bruchstücken ein etwas normales Leben und nichts anderes als gelinde gesagt nur Chaos erlebt hatte. Eben weil ja über Jahre hinweg auch die Vorbilder in der Form von Vater und Männern überhaupt in mittlerem Alter über viele Jahre fast gänzlich fehlten. Es ist schon ein komisches Gefühl, wenn man über viele Jahre kaum eine männliche Person, außer denen die in Uniformen steckten zu sehen bekam, und dann plötzlich waren wieder Männer in Zivil zu sehen, die dann so langsam wieder in das normale Leben zurückfinden mussten.

Denn es waren ja unzählige, die im Krieg geblieben, gefallen oder auch noch in Gefangenschaft waren, oder aber ebenfalls auch noch zum Teil Orientierungslos auf der Suche nach einer neuen beruflichen und privaten Perspektive waren, denn so manche Vorkriegstätigkeit gab es nicht mehr, oder in einer neuen noch unbekannten neuen Version. Fast alles war möglich, Hauptsache die spärlichen Vorschriften und die vermeintlichen alten oder neuen Sicherheitsvorgaben wurden eingehalten, die Umsetzung dieser manchmal abenteuerlichen Vorgaben würde so manchen Ordnungsbeamten heute glatt in Ohnmacht fallen lassen.

Neue grundsätzliche Verordnungen und alte, zum Teil unvollständige oder überholte Technik haben sich sehr schlecht im alltagsgeschehen einbinden und in Einklang bringen lassen.

Denn die neue Gesetzgebung steckte ja noch in den Kinderschuhen und war ja auch in so manchem Kopf auch noch nicht angekommen, denn von den alten Verordnungen und Gesetzgebungen der Hitlerzeit, die eigentlich überall noch präsent waren, wollte man wiederrum eigentlich nicht mehr viel wissen, dass ergab so manchen strittigen Disput und gewaltige Missverständnisse.

Doch wiederrum musste man doch kontinuierlich sich mit solchen eigentlich verachteten Dingen und Vorgaben befassen, was natürlich automatisch zu diversen Unstimmigkeiten und durch verschiedene Auslegungen zu reichlich Zündstoff unter den beteiligten Personen in Verwaltungen und auch bei den zivilen Anwohnern in den Ortschaften führte, so mancher machte sich auch seine eigene Vorschrift.

Es war schon eine abenteuerliche Mischung aus verzweifelten Aktionismus und gesetzestreuem Verhalten sowie auch nicht immer Gesetz konform, sehr oft ein wahrer Spagat zwischen dem Wollen und Können, alles nach dem Motto, was sein muss das muss sein, Hauptsache aber war, es funktioniert irgendwie und der Vorschrift oder dem Bedarf ist auch einigermaßen genüge getan.

Nach den kriegsbedingten Irrungen und Wirrungen, meinen unzähligen Umzügen und nach sechs durch die Kriegszeit bedingte Einschulungen in verschiedene Volksschulen in drei recht verschiedenen deutschen Landesbereichen. Zudem musste ich ja das neunte Schuljahr noch ableisten, da ja mein zweites durch die Kriegswirren total ausgefallen war.

Somit begann erst im Frühjahr 1953 auch für mich der, für damalige Verhältnisse geordnete Ernst des Lebens. Nun sollte auch für mich nach der Schulzeit, sich die mir noch völlig unbekannte Arbeitswelt öffnen.

Als Erinnerung noch Realität war

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