Читать книгу Ben und Lasse - Der Rucksack mit dem Diebesgut - Harry Voß - Страница 6
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2. Dezember
Am vierten Advent kommt Moni mit einer furchtbaren Überraschung in den Kindergottesdienst: „Da wir unser Stück inzwischen so gut können, habe ich mir überlegt, es einen Tag vor Heilig Abend, also am 23. Dezember, schon einmal aufzuführen. Und zwar auf dem Weihnachtsmarkt unserer Stadt. In der Mitte des Marktplatzes ist ja eine große freie Fläche. Da singen auch schon mal Chöre oder der Posaunenchor spielt etwas vor. Dort können wir unser Stück vor den Besuchern des Weihnachtsmarktes aufführen. Und ich habe mir gedacht, wir machen daraus eine ganz besondere Aktion. Wir machen einen Flashmob.“
„Was?“, brüllt Lasse. „Einen Mäsch-Flop?“
„Flashmob“, berichtigt Moni. „Das bedeutet, da kommen Menschen zusammen, die erst einmal so tun, als seien sie völlig normale, unbeteiligte Personen. Und auf ein Zeichen hin stellen sie sich plötzlich zusammen und singen etwas vor oder machen sonst eine gemeinsame Aktion. Und so, dachte ich, können wir es auch mit unserem Stück tun.“
„Eine tolle Idee!“, ruft Elisabeth gleich.
„Wie soll das gehen?“, fragt Jonas misstrauisch.
„Also.“ Moni reibt sich ihre Hände vor lauter Vorfreude. „Wir kommen am 23. Dezember alle auf den Weihnachtsmarkt. Und zwar um kurz vor fünf. Jeder hält sich irgendwo in der Nähe der freien Fläche auf dem Marktplatz auf und tut so, als sei er ein ganz normaler Besucher. Keiner trägt sein Kostüm. Um Punkt 17 Uhr komme ich dann mit einem großen Wäschekorb auf den Platz. Darin liegen eure Kostüme. Ich stelle den Korb ab, nehme den Stab mit dem Stern und klopfe damit dreimal auf den Boden. Das ist euer Zeichen. Dann kommt ihr aus allen Ecken zu mir gelaufen, zieht eure Kostüme an und dann startet unser Stück. Wie findet ihr das?“
„Klasse!“, ruft Lasse, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob er das wirklich verstanden hat. Aber es wirkt neu und aufregend, darum denke ich mir, dass Lasse seinen Spaß haben wird. Ob allerdings ich darauf Lust habe, mit einer Schaffell-Weste auf dem Marktplatz unserer Stadt zu stehen, will keiner wissen. Also sage ich lieber nichts. Ich will auch Moni nicht ihren Spaß verderben. Darum lasse ich mich auf diese Aktion ein.
Am 23. Dezember laufen Lasse und ich schon ab halb fünf den Weihnachtsmarkt auf und ab. Papa ist noch auf der Arbeit und Mama muss Besorgungen für Weihnachten machen. Darum sind beide nicht da. Lasse war total enttäuscht, als Mama ihm das gesagt hat. Aber sie hat gleich hinterher geschoben: „Wenn ich euer Stück heute schon sehe, dann ist es ja morgen im Gottesdienst gar keine Überraschung mehr.“ Das hat Lasse eingesehen. Wir haben mit Mama verabredet, dass wir nach der Aufführung noch ein bisschen auf dem Weihnachtsmarkt bummeln dürfen. Später bringt uns Moni nach Hause.
So weit der Plan. Aber wer ahnt denn schon, dass sich einen Tag vor Heiligabend mitten auf dem Marktplatz ein neuer Kriminalfall ergeben wird?