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5. Ausstattung Outdoor-Küche

5. Ausstattung Outdoor-Küche

Je nach geplantem Programm und den Orten, die dabei aufgesucht werden, kann die Outdoor-Küche eher schlicht und spartanisch oder auch üppig luxuriös ausgestattet sein.

Steht das Outdoor-Kochen an sich im Mittelpunkt des Projekts, kann z.B. die Herstellung von Besteck und Geschirr aus Naturmaterialien schon ein erster Teil des Programms sein. Dann genügt ein gutes Taschenmesser zum Schnitzen und Aushöhlen von Holz und ein Feueranzünder, um das Lagerfeuer zu entfachen.

Aus Holz können wir uns Löffel und Gabeln schnitzen. Aus Lehm können wir Schüsseln, Schalen und Teller formen, die wir im Lagerfeuer brennen. Flache Steine, die wir ins Feuer legen und darin 1 bis 2 Stunden heiß werden lassen, dienen uns als Pfannen. Als Teller können wir große, kräftige Blätter verwenden, z.B. von Walnuss- oder Kastanienbäumen.

Kürbisse werden zu Suppenschüsseln verarbeitet. Aus Kalebassen können wir gute Trinkgefäße und Trinkflaschen herstellen. Sie werden ausgehöhlt und getrocknet, und können zusätzlich mit heißem Bienenwachs ausgeschwenkt werden, um sie dicht zu machen. Man erhält ein leichtes und stabiles Trinkgefäß, das durch seine Wuchsform (unten breit und nach oben hin Flaschenhalsform) ideal für den Outdoorbereich geeignet ist. Auch bei Erschütterungen schwappt aus einer Kalebasse so schnell keine Flüssigkeit heraus! Allerdings bricht sie relativ leicht, wenn sie runterfällt oder zu hart aufgesetzt wird.


Foto: Kürbisschale

Rüdiger Nehberg gibt in seinem Buch „Survival-Abenteuer vor der Haustür“ auch noch zusätzliche Ideen zur Eigenproduktion der nötigen Ausrüstung, so z.B. zur Herstellung eines Messers: „Wer sich sein Messer selbst basteln will, braucht nur einen der großen Zimmermannsnägel von ca. 20 cm Länge. Je länger, desto besser. Er hält ihn mit einer Kombizange fest und macht ihn glühend, klopft ihn auf einer Eisenplatte langsam mit dem Hammer gleichmäßig flach. Sobald er erkaltet, wird er erneut glühend gemacht, bis er die gewünschte Stärke hat. (…) Danach erglüht ihr ihn abermals und taucht ihn zunächst mit der Spitze und dann ganz in Öl oder Wasser. Damit habt ihr das Eisen zu „Stahl“ gehärtet. Ihr braucht nur noch einen Griff zu schnitzen, ihn anzubringen und das Messer zu schärfen.“ (Nehberg R., 1999)

Für dieses Buch haben wir selbstverständlich auch diese Technik ausprobiert. Allerdings konnten wir dafür auf eine Steinkohleesse zurückgreifen, um unseren Nagel zu schmieden. Als Griff haben wir den metallenen Schaft mit einem Lederband umwickelt.


Foto: Nagel und Messer

Diese Eigenproduktion eines Messers kann bei einem Standortprojekt für Jugendliche als interessantes und spannendes Erlebnis gestaltet werden. Für Wanderprojekte, die mit wenig Material auskommen wollen, ist es sicher praktikabler ein gutes Messer mitzunehmen anstatt eines Nagels, einer Kombizange, eines Hammers und einer Eisenplatte.

In aller Regel werden wir jedoch ein wenig Material für unsere Outdoor-Küche einpacken, welches sich als hilfreich und sinnvoll herausgestellt hat.

Das Kochgeschirr sollte insbesondere für Wanderprojekte aus leichtem Material (Alu) und ineinander stapelbar sein. 2 – 3 Töpfe unterschiedlicher Größe dürften in den meisten Fällen ausreichen. In den kleinsten der Töpfe passen dann noch ein Topfgreifer, das Taschenmesser, ein Reinigungsschwamm und ein Leinentuch.

Als Pfanne dient meist der Topfdeckel des größten Topfes, der auch das Gesamtpaket verschließt. Als sehr platzsparend hat sich ein zusammensteckbares Kombi-Besteck, bestehend aus Löffel, Gabel und Messer (welches oft zusätzlich mit Dosen- und Flaschenöffner versehen ist) erwiesen. Die Gabel ist dann auch gleichzeitig Ersatz für einen Schneebesen, mit der sogar Milch für einen Cappuccino aufgeschäumt werden kann. Auch eine nicht zu kleine tasse (mindestens 1/4 Liter Fassungsvermögen) kann mehrere Aufgaben gleichzeitig erfüllen. Neben der Funktion als Trinkgefäß dient sie uns als Suppenteller, Messbecher und Schöpfkelle. Gut ist eine Tasse aus Metall, dann kann sie auch noch als Ersatzkochtopf für kleine Mengen verwendet werden.

Beim Kochen, Backen und Braten am offenen Feuer sind feuerfeste Arbeitshandschuhe eine wertvolle Hilfe und sollten nicht im Gepäck fehlen! Zusätzlich darf natürlich auch in der Outdoor-Küche die Erste-Hilfe-Ausrüstung nicht fehlen! Diese sollte neben der üblichen Normausstattung eine entsprechende Spezialisierung auf Schnitt- und Brandverletzungen aufweisen. Eine kleine Löschdecke sollte hier auch dabei sein, da auf Grund von Stichflammen-Gefahr beim Kochen und Braten mit heißem Fett oder Öl nicht mit Wasser gelöscht werden soll (vgl. hierzu 3.6.3 „Für den Notfall“)!

Während Standortprojekten, bei denen Gewicht und Größe des Materials keine Rolle spielen, dürfen in unserer Outdoor-Küche nie der Dutch-Oven und die Muurikka (siehe Kapitel 7) fehlen. Auch die gute Email-Kaffeekanne der Cowboys ist dann mit dabei.

Der Kaffee aus dieser Kanne schmeckt umso besser, je länger er im Feuer steht und vor sich hin köchelt. Wird er mit der Zeit bitter, wird einfach ein bisschen kaltes Wasser nachgegossen und somit die verdampfte Flüssigkeit ersetzt.

Eine Kohlenzange, eine lange Gabel und eine Schöpfkelle mit langem Stiel erleichtern uns außerdem die Arbeit an der Feuerstelle. Zusätzlich haben wir dann auch Schneidebretter und verschiedene Schüsseln zur Zubereitung von Teig und Salat dabei. Unterwegs ersetzen die Töpfe diese Funktionen, komfortabler ist es jedoch, wenn man nicht nach jeder Aktion den Topf gleich wieder abwaschen muss.


Foto: Cowboykanne

Apropos „Abwasch“: In der Outdoor-Küche können wir gut auf Spülmittel verzichten! Mit Wasser und Sand werden alle Essensreste genauso gut beseitigt, selbst Angebranntes in Töpfen oder Pfannen ist damit leicht wegzuscheuern. Wollen wir unter keinen Umständen auf Spülmittel verzichten, dann sollte es auf alle Fälle ein zu 100 % biologisch abbaubares sein.

Ob unterwegs oder vor Ort – eine Rolle Schnur sollte auf keinen Fall in der Outdoor-Küche fehlen. Die Schnur dient zum Einwickeln, Aufhängen und Befestigen und kommt recht häufig zum Einsatz. Gut ist hier eine etwas dickere Paketschnur zu verwenden, da Schnüre oder Seile mit Plastikanteilen schmelzen können.

Außerdem haben sich kleinere und mittelgroße Plastikdosen mit Verschluss bewährt, um Gewürze, aber auch Essensreste aufzubewahren und zu transportieren. Für die Gewürze z.B. lohnt es sich, die nach und nach rar werdenden Filmdosen für Kleinbildfilme zu sammeln. Im Zeitalter der Digitalbilder verschwinden diese kleinen schwarzen oder durchsichtigen Plastikdöschen mit Deckel leider immer mehr von der Bildfläche. Leider, da diese Kleinstbehälter, so viele wunderbare Funktionen in der Wiederverwendung erfüllen können. Hier als luftdichte und trockene Aufbewahrung von Gewürzen und Kräutern, aber auch als ideal zu transportierendes Material für unterschiedliche Kooperationsaufgaben.

Wie einleitend bereits erwähnt, kann es an dieser Stelle keine vollständige Liste der benötigten Materialien für eine Outdoor-Küche geben, da dies von zu vielen Faktoren und auch vom jeweils eigenen Gusto des Outdoor-Kochs abhängen wird. Die oben genannten Materialien sollen der Anregung dienen und können die individuell zu erstellende Materialliste nicht ersetzen, die auch vom jeweiligen Speiseplan geprägt sein wird.

Da wir natürlich keinen Müll an unserer Koch- und Lagerstelle hinterlassen wollen, empfehlen wir, für den entstandenen Abfall reißfeste Mülltüten mitzunehmen. Organische Abfälle, die sich zum Kompostieren eignen, können wir etwas abseits unseres Lagers mit einem Klappspaten vergraben. Andere organische Abfälle, die sich nicht gut kompostieren lassen (wie beispielsweise Orangen- oder Bananenschalen) und gekochte Essensreste verbrennen wir nach dem Essen in einem heißen Lichtfeuer.

Faszination Outdoor-Küche

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