Читать книгу Ich lerne Segeln - Heinz Overschmidt - Страница 8
Komm mit segeln
ОглавлениеOft beginnt es so: Man steht an einem sonnigen Sommertag irgendwo auf einem Bootssteg oder an einem südlichen Strand. Vom Wasser her weht eine frische Brise. Dann kommen da ein paar braun gebrannte unbekümmerte Typen einher, steigen auf eins der Boote, hantieren hier und dort, ohne sichtbare Anstrengung, an etwas herum – und schon fährt mit einem ratschenden Laut das weiße Segel in die Höhe. Nun bindet einer das Boot vom Steg los und gibt ihm einen leichten Stoß. Oder schiebt es ins hüfthohe Wasser und hechtet hinein. Noch schlägt das Segel ein paar Mal hin und her. Da aber zieht schon der andere an der Segelleine, drückt ein bisschen an dem Steuer – das Boot legt sich etwas zur Seite und gleitet lautlos davon. So einfach ist das also, denkt man.
Man denkt das nur so lange, bis man selbst zum ersten Mal an Bord eines Segelbootes sitzt. Da geschehen plötzlich höchst verwirrende Dinge rings um einen her. Begriffe bekommt man an den Kopf geworfen, von deren Existenz man nie zuvor etwas gewusst hatte oder die man doch zumindest bisher in einem ganz anderen Zusammenhang kannte. Von Fallen ist da die Rede, die rein gar nichts mit waidmännischen Fanggeräten zu tun haben, ebenso wenig wie Curryklemmen mit einer indonesischen Reistafel. Man hört etwas von Schoten, die man nicht enterbsen kann, von einem mysteriösen Schwert, von Baum, Block und Fock – und bekommt wahrscheinlich schreckliche Minderwertigkeitskomplexe. Spätestens nach der ersten Viertelstunde ist man felsenfest davon überzeugt, die hohe Kunst des Segelns niemals zu erlernen. Bis man sich überlegt, dass die anderen sie schließlich ja auch nicht mit der Muttermilch in sich aufgesogen haben. Und was die können …
Beginnen wir doch gleich!