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Eine Jolle – was ist das?
ОглавлениеMeist wird man seine ersten Segelversuche mit einer Jolle unternehmen. Jollen, das sind offene flache Boote mit einer aufholbaren senkrechten Platte – dem Schwert – im Boden. Es verringert die seitliche Abdrift beim Segeln. Mit Jollen kann man bequem Ufer und Strände anlaufen. Da sie jedoch mehr oder minder leicht umkippen – kentern – können, gehören sie nicht auf die offene See. Allerdings müssen Jollen genügend Auftriebskörper oder Lufttanks besitzen, um das voll Wasser geschlagene Boot und seine Besatzung – die Crew – über Wasser zu halten. Sie sind damit quasi unsinkbar. Mit etwas Übung lässt sich also eine Jolle nach einer Kenterung wieder aufrichten, und nach dem Lenzen des Bootes kann man weitersegeln.
Kielboote sind größer und haben ein Ballastgewicht im Kiel. Sie sind deshalb kentersicher. Selbst wenn sie von einer starken Bö um 90° gekrängt, das heißt flach aufs Wasser gedrückt oder gar in einem Sturm »kieloben« gedreht werden – durch den Ballast richten sie sich, wie ein Stehaufmännchen, immer wieder in die Horizontale empor. Aber – sie können voll Wasser laufen und sinken.
Bei Kielschwertern steckt das aufholbare Schwert in einem kurzen Kiel. Sie verbinden den Vorteil eines geringen Tiefgangs – günstig für flache Gewässer und für den Landtransport – mit einer der Schwertjolle weit überlegenen Stabilität, bewirkt durch den Kielballast. Beim Hub- oder Liftkieler kann der Kiel, mechanisch oder hydraulisch, in den Bootsrumpf eingefahren werden.
Jolle
Kielschwerter
Kielyacht
Perfekter Segelspaß auf einer modernen Gleitjolle.
Schließlich, nicht zu vergessen, die Katamarane, meist kurz Kats genannt. Eigentlich sind sie Jollen, wenngleich sie mit ihnen wenig Ähnlichkeit haben. Da gibt es keinen Rumpf mit einem Cockpit, in dem die Crew sitzt, sondern nur zwei Schwimmer, die mit Traversen und einer dazwischen gespannten derben Plane, dem Trampolindeck, verbunden sind.
Kats können kentern, genau wie eine Jolle, nur kentern sie schwerer, wegen ihrer ausladenden Breite. Das Aufrichten eines Kats erfordert viel Übung und Kraft. Dafür ist er direkt nach dem Aufrichten wieder startklar: Die Rümpfe schwimmen hoch auf, das Lenzen entfällt.