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Eine halbe Stunde ist vergangen. Kein Schuss fiel mehr.

Nick liegt immer noch vor der Felsnase hinter dem großen Stein. Davis raucht verdrossen und sucht immer wieder die Höhe der anderen Seite ab. Patter ist nicht zu sehen.

Nick dreht sich und feuert sein Gewehr ab. Die Kugel prallt gegen die Felsen und jault zum Himmel.

„Nicht schießen!“, ruft Jesse plötzlich von der anderen Seite.

Wy und Matt sind gleichzeitig hoch. Nick repetiert erst noch das Gewehr.

Auf der anderen Seite taucht Jesse auf, das Messer in der Hand.

„Weg“, sagt er flach.

„Was?“, fragt Matt.

„Er ist weg … Geflohen!“

Fluchend rennt Nick los. Matt stolpert hinter ihm her. Wy geht zu den Pferden, nimmt die Zügel und folgt den anderen. Als er sie drüben erreicht, stehen sie starr und blicken den Hohlweg hinunter.

„Dort kam ich herunter“, sagt Jesse und zeigt zu einem kaum sichtbaren Pfad. „Da war er schon weg. Er muss sich heimlich verkrümelt haben.“

Nick Haskell dreht sich langsam um, blickt Wy durchbohrend an und presst die Lippen fest aufeinander. Dann springen sie auf, und er zischt: „Du bist schuld! Er stand vor mir wie auf dem Teller, als wir oben waren. Mit dem zweiten Schuss hätte ich ihn erledigt. Und nun?“

Wy schiebt Matt den Pinto zu.

„Nimm Nick mit aufs Pferd“, sagt er. „Wir holen ihn sicher ein.“

„Ist das alles, was du dazu zu sagen hast?“, knurrt Nick.

„Im Moment ja. Wir haben doch festgestellt, dass es mehr als einhundert Meilen bis in die nächste Stadt sind. Wir haben Pferde. Er muss laufen. – Jesse, willst du bei mir aufsteigen?“

„Nein, ich laufe vor euch her.“

Der riesenhafte Schwarze schwingt sich herum und rennt den Weg hinunter. Wy steigt auf.

Er sieht, dass auch Matt aufsteigt und den Fuß aus dem Bügel nimmt, um Nick aufsitzen zu lassen.

Wy mache eine einladend Handbewegung und grinst leicht.

„Nach euch.“

„Angst?“

„Nur Vorsicht, Nick. Vielleicht habe ich dir noch nicht erzählt, dass dein Steckbrief eine ganze Zeit in San Antonio hing.“

„Ach?“

„Yeah. Es stand darauf, dass deine Kugel von hinten kam. Die Leute konnten später nicht verstehen, dass man dich nicht aufknüpfte.“

„Schicksal“, grinst Nick. „Nimm an, ich hätte auf den Richter einen guten Eindruck gemacht.“

„Das kann ich leider nicht annehmen, Nick. Vielleicht hielt er dich für sehr jung und besserungsfähig.“

„Kann auch sein. Willst du nun losreiten?“

„Natürlich, Nick. Nach euch.“

„Los, Matt. Er hat Angst.“

Matt schnalzt mit der Zunge. Wy lässt den Rappwallach hinter den beiden gehen.

Sie haben den Schwarzen nach fünf Minuten wieder eingeholt. Er rennt weiter, ohne sich umzusehen. Er bleibt erst nach zehn Minuten stehen, dreht sich und zeigt einen Wildwechsel hinunter, der stellenweise mit Geröll bedeckt ist.

„Was ist los?“, forscht Matt. „Dort kann er doch nicht hinunter sein.“

„Irgendwer ist hinunter“, widerspricht Jesse. Er geht zu einem Stein, der an der Oberfläche heller grau als die anderen ist. „Er wurde gedreht“, redet er weiter. „Jemand hat ihn angestoßen, dass er sich drehen konnte.“

„Du gehst hinunter. Jesse“, bestimmt Wy. „Mit den Pferden schaffen wir das nicht. Der Weg wird aber wieder in den Canyon münden. Crim hat also nur abgeschnitten.“

Das Rudel der Fünf: Harte Western Edition

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