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Drei seltsame Männer ritten meilenweit von Desierto entfernt durch die Wüste.

Marido, der Samurai, führte sie an. Bruce Luman und Josh Camper folgte ihm.

In einem Nest am Rande der Wüste hatte Marido den entscheidenden Tipp erhalten. Kate Harrison, die lebenslustige Witwe, die sich indessen wieder als Dirne verdingt hatte, hatte ihm erzählt, dass sie Chaco in dem verlassenen Wüstennest als Gefangenen des irren Feroz zurückgelassen hätte, als sie selbst mit Feroz‘ Maultier fliehen konnte. Und Marido hoffte nun, Chaco zu finden und so an Carringo zu gelangen, den er im Auftrag Andrew Hiltons töten sollte.

Marido war ein großer Japaner in einem dunkelblauen Kimono, der von einem Seidengürtel zusammengehalten wurde. Er war mit zwei Schwertern, Pfeil und Bogen und mit Messern bewaffnet. Sein dunkles Haar war zu einem Zopf geflochten, den er auf dem Kopf zusammengesteckt hatte. Die exotische, kraftstrotzende Gestalt blickte über die Wüste, die sich endlos vor ihnen ausdehnte.

Bruce Luman, der vor kurzer Zeit verletzt gewesen war und einen schweren Genesungsprozess hinter sich hatte, spürte die Anstrengung am meisten. Er hustete mitunter und wischte sich den Schweiß vom immer noch bleichen Gesicht.

Endlich zügelte Marido sein Pferd. Auch die beiden anderen hielten an. Josh Camper, dessen grauer Anzug völlig mit Staub bedeckt war, gab Luman seine Flasche. „Viel haben wir nicht mehr.“

Luman trank glucksend. Wasser lief ihm über die Mundwinkel und grub helle Streifen in den Schmutz und Staub.

Camper nahm ihm die Flasche wieder ab. Der untersetzte Mann mit dem nichtssagenden Gesicht und der Halbglatze verkorkte die Flasche mit mürrischem Gemurmel.

„Was hast du?“, fragte Marido.

„Wir sind falsch. Bereits im Morgengrauen hätten wir das Nest in der Wüste finden müssen.“

„Nicht im Morgengrauen, aber vor zwei oder drei Stunden“, schränkte Marido ein.

„Dann eben vor drei Stunden.“

„Wir müssen vorbeigeritten sein. Kate Harrison hat gesagt, die verlassene Stadt liege in der Mulde und man sähe sie erst, wenn man an der Halde stehe.“

„Vielleicht hat sie dir einen Bären aufgebunden.“ Camper schimpfte vor sich hin.

„Nein, ausgeschlossen.“

„Woher willst du das wissen?“

„Sie hat sich mit dem Halbblut gebrüstet. Da ich von ihm nichts wusste, habe ich sie in keiner Weise dazu animieren müssen. Es kam ganz aus freien Stücken aus ihr heraus. Es sprudelte wie eine Quelle.“

Josh Camper schaute nach Westen und nach Osten. Überall sah die Wüste gleich aus. „Und wo wollen wir suchen?“

Marido schaute sich ebenfalls um. Es gab keinen Hinweis auf die Stadt, aber er war überzeugt, dass sie existierte und Chaco sich dort befand. Chaco war für ihn der Schlüssel, um Carringo zu finden und den Auftrag auszuführen, mit dem ihn Hilton hierher geschickt hatte. Mindestens Linda und den kleinen Jellico musste er nach Mexiko schaffen, egal wie.

„Wenn wir Pech haben, suchen wir den ganzen Tag und finden es doch nicht.“

„Ja, vielleicht suchen wir den ganzen Tag und noch die Nacht“, gab der Samurai zu. „Aber finden werden wir es. Nur müssen wir planmäßig vorgehen.“

„Die Hitze macht mich fertig“, murmelte Luman.

„Du wirst es überleben, wenn du den Willen dazu hast“, sagte Marido. „Reiß dich gefälligst zusammen. Wir suchen zuerst östlich.“ Er lenkte sein Pferd nach links und ritt weiter, ohne sich nach den beiden anderen umzuschauen.

Luman und Camper wechselten einen Blick. Camper zuckte mit den Schultern.

„Wir haben nicht mehr viel Wasser“, sagte Luman.

„Das weiß Marido auch“, erwiderte Camper.

„Es würde nicht bis zurück in das Nest reichen.“

„Ja, Bruce. Deshalb muss es Desierto auch geben, und wir müssen das Drecknest auch finden. Weiter!“

Todesspiel in Desierto: Die großen Western von Heinz Squarra

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