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14.6 Stoffwechsel (Metabolisierung) von Fremdstoffen

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Der Magen-Darm-Trakt spielt wie die Leber eine wichtige Rolle bei der Metabolisierung von Fremdstoffen, bei der giftigere oder weniger giftige Metaboliten durch Enzyme der Darmwand oder der Bakterien im Darminhalt entstehen können.

Im Magen können ohne Beteiligung von Enzymen einige säurekatalysierte Reaktionen stattfinden. So werden aus Nitrit und sekundären Aminen Nitrosamine gebildet.

Speiseröhre und Magen weisen niedrige Aktivitäten an Cytochrom P450 (CYP) und Phase-II-Enzymen auf. Die Aktivitäten steigen im oberen Dünndarm an und nehmen dann in Richtung Kolon wieder ab.

Bei manchen Stoffen beginnt die Metabolisierung bereits bei der Passage durch die Zellen der Darmwand („intestinaler First-Pass-Effekt”). Ein Beispiel ist Tyramin, ein biogenes Amin, das in fermentierten Speisen (Käsesorten, Salami, Hering) in Mengen vorkommen kann, die einen lebensbedrohlichen Blutdruckanstieg verursachen, wenn nicht schon in der Darmwand ein Abbau stattfinden würde. Viele phenolische Verbindungen werden während der Resorption zu etwa 50% mit Sulfat und Glucuronsäure konjugiert, während CYP-Enzyme ihre Substrate während der Resorption in der Regel zu weniger als 10% metabolisieren.

Während in der Darmschleimhaut Oxidationen (Phase I) und Konjugationen (Phase II) stattfinden, überwiegen im sauerstoffarmen Milieu der Kolonbakterien die gegenteiligen Reaktionen, nämlich Reduktionen (z. B. von Azoverbindungen) und Spaltung von Konjugaten (z. B. von Phenylglucuronid). Beide Vorgänge können von Bakterien energetisch genutzt werden, können aber auch toxikologisch bedeutsame Produkte liefern: Reduktionsreaktionen führen zur Bildung von Nitrit und Ammoniak. Die mit der Galle ausgeschiedenen Konjugate setzen die nicht konjugierten Ausgangstoffe frei, die lipophiler sind und erneut resorbiert werden können (enterohepatischer Kreislauf). Glucosidasen der Darmbakterien ermöglichen die Freisetzung toxischer Stoffe aus verschiedenen Nahrungsglycosiden, so z. B. Cyanwasserstoff aus dem Amygdalin der Bittermandel. Darmbakterien bilden in geringen Mengen Nitrosamine und andere Mutagene, die in den Fäzes nachweisbar sind und möglicherweise zum Krebsrisiko beitragen.

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