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Die Erörterungen führten nicht weit. Alles musste so lange Theorie bleiben, solange sie keine Spuren, Hinweise, Zeugenaussagen oder andere Anhaltspunkte in Händen hatten. Nach einer Stunde sagte Kadok zu seinen Mitarbeitern:

„Machen wir Feierabend für heute. Wir werden noch Zeit genug haben, uns darüber den Kopf zu zerbrechen. Mehr Zeit als uns lieb ist, fürchte ich. Meine Frau hat heute Abend Eisbein mit Sauerkraut gekocht, auf meinen Wunsch hin. Und Sie, meine Herren…?“

„Ans Essen denke ich weniger“, griente Spier. „Meine Freundin wartet auf mich – schon über eine halbe Stunde.“

„Die wird ganz schön sauer sein, wie?“

„Ja, Chef, während Sie sich auf Ihr Eisbein freuen, muss ich mir überlegen, wie ich bei meiner Freundin wieder gutes Wetter mache.“

„Gehen Sie mit ihr essen“, schlug der Kommissar schmunzelnd vor

Sie hatten noch nicht das Büro verlassen, als sich Brinkmann telefonisch meldete.

„Ja, was ist los?“, erkundigte sich Kadok überrascht.

„Entschuldigen Sie bitte mein sonderbares Benehmen vorhin, Herr Kommissar. Ich war etwas unhöflich zu Ihnen, aber wie ich Ihnen schon sagte, war ich nicht allein. Als die anderen heraushörten, dass ich mit Ihnen telefonierte, da blieb mir nichts anderes übrig, Sie verstehen?“

„Natürlich, und was ist mit dem Brief?“

„Ach so, ja, ich will’s versuchen, aber es wird nicht leicht sein. Wenn meine Frau den Brief vermisst oder sonst jemand…“

„Der Umschlag würde mir vorerst genügen.“

„Gut, aber versprechen kann ich Ihnen nichts. Ich rufe Sie eigentlich aus einem anderen Grund an. Vor etwa zehn Minuten habe ich einen Anruf erhalten.“

„Von wem?“

„Von einem Mann. Er sagte, unser Sohn Erich befinde ich in seiner Gewalt. Es gehe ihm gut, und er lasse uns grüßen.“

„Kennen Sie die Stimme des Mannes?“

„Nein.“

„Hat er nicht irgendetwas gesagt, was uns einen Anhaltspunkt geben könnte, wo sie den Jungen gefangen halten?“

„Er hat nur die Forderung von einer Million DM Lösegeld bestätigt und nochmals vor der Polizei gewarnt.“

„Sonst nichts?“

„Er will sich wieder melden, hat er zum Schluss gesagt – und dann aufgelegt. Ich wollte Ihnen das sagen, denn Sie wissen ja, dass ich nicht die Meinung unseres Familienrats teile.“

„Ich danke Ihnen sehr, Herr Brinkmann. Bitte, ich will Sie nicht in Gewissenskonflikte bringen, aber es wäre für uns und für Sie außerordentlich wichtig, die Stimme des Anrufers auf Tonband festzuhalten. Wahrscheinlich wird er Sie wieder anrufen. Deshalb wäre ich Ihnen dankbar, wenn ich Ihnen einen meiner Mitarbeiter ins Haus schicken dürfte, der nur die Telefonanrufe überwachen und aufzeichnen soll.“

„Sie wissen, dass wir die Polizei nicht einschalten wollen?“

„Das wird auch nicht geschehen, Herr Brinkmann, mein Wort darauf! Wir wollen uns nur so gut wie möglich für die Stunde rüsten, in der wir eingreifen dürfen – nachdem Sie Ihren Sohn wieder gesund zu Hause haben.“

„Wenn Sie meinen, dass das nicht auffällt… Es könnte doch gut sein, dass die Verbrecher mein Haus beobachten lassen.“

„Mein Mitarbeiter wird dafür sorgen, dass sein Besuch nicht auffällt. Wenn Sie ihm den Umschlag geben könnten – er weiß schon, wie er ihn mir zukommen lässt.“

„Gut, Herr Kommissar, ich bereite meine Frau vor. Wann kommt Ihr Mitarbeiter?“

„In einer halben Stunde. Und Kopf hoch, Herr Brinkmann, es wird schon alles gut gehen.“

Vom Golfplatz verschwunden

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