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Prolog

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Das Nichts

Das Nichts ist materie- und zeitlos. Es ist der leere Raum. Es befindet sich zwischen den Galaxien, die das Gegenteil vom Nichts sind: Anhäufung von schwerem kaltem Geröll vermischt mit glühenden Erzklumpen. Im Zentrum der Galaxie befindet sich das Kraftzentrum, ein Schwarzes Loch, das eine so große Kraft ausübt, dass selbst das Licht nicht mehr entrinnen kann. Immerwährend saugt es Materie aus der Umgebung ein und verwandelt sie in Nichts. Die Galaxie rotiert, so dass die Fliehkräfte dafür sorgen, dass die Materie dem gierigen Zentrum nur dosiert zugeführt wird. Es wird Milliarden von Jahren dauern, bis die Umgebung leer gesaugt ist. Dann, so könnte man spekulieren, hat sich das Zentralgestirn so voll gefressen, dass sich die massive Anhäufung aufbläht wie ein Luftballon. Und wenn die Spannung an der Zerreißgrenze angelangt ist gibt es einen großen Knall, dabei entstehen Materiebrocken, die ins All also ins Nichts hinaus gestoßen werden. Die Bahn dieser Körper wird aber durch eines der unzähligen zentrischen Kraftfelder sofort gekrümmt, so dass sie Strudel bilden, vergleichbar mit einem Hurrikan, oder dem Abfluss der Badewanne, in dem das wohlig warme, mit ätherischem Öl versetzte Badewasser, scheinbar im Nichts verschwindet.

Das Nichts ist allerdings nicht nichts! Überall herrscht Schwerkraft und alles ist mit Licht durchflutet. Der Mensch sieht nur einen kleinen Bereich des Lichtes: Den Wellenlängenbereich von 0,00039 mm bis zu 0,00077 mm. Der gesamte Bereich der bekannten elektromagnetischen Wellen erstreckt sich von 0,0000000000003 mm bis zu 30 Kilometer. Könnte man die Kosmische Strahlung, die Rundfunkwellen und die Wärmestrahlung auch noch sehen , so wäre der ganze Raum hell erleuchtet. Jeder Sender, jede Wärmequelle wäre eine Lampe die Licht ausstrahlt. Wir könnten vor lauter Wald die Bäume nicht mehr sehen.

Elektromagnetische Wellen sind also allgegenwärtig. Sie bewegen sich mit Lichtgeschwindigkeit (300 000 km/s).

Lichtwellen zeigen sich je nach Versuch als elektromagnetische Welle oder als Teilchen (Photon).

In der Quantenphysik kann man bei einem Doppelspaltversuch (Wand mit zwei sehr schmalen dicht beieinander liegenden Schlitzen) nicht voraussagen durch welchen Schlitz sich das Photon bewegen wird. Auf einem Schirm dahinter erscheint es aber, als ob es durch beide Schlitze gleichzeitig gelangt wäre. Dieses Ergebnis erklären sich einige Quantenphysiker damit, dass es parallele Universen geben muss. Im einen Universum fliegt das Photon z.B. durch den linken Schlitz, im anderen durch den rechten Schlitz. Wieder andere Physiker sprechen von einem vieldimensionalen Raum, von dem wir nur drei erkennen können. Die anderen lassen sich nur durch Mathematik fassen.

Die Frage erhebt sich: Sollen wir uns mit der sichtbaren Welt zufrieden geben? Gibt es einen imaginären Raum. Gibt es tatsächlich das Jenseits von dem fast alle Weltreligionen erzählen?

Das Jenseits

Ich befinde mich in einem Paralleluniversum. Einer Welt aus reinen Schwingungen und Wellen. Ich selbst bestehe aus fadenförmigen Wellen, vergleichbar mit einem Wattebausch, allerdings materielos und ständig in Bewegung. Die Welt ist voller Farben und Formen, die sich aber ständig wandeln. Mit anderen Individuen kann ich kommunizieren, indem ich ihre Gedankenschwingungen aufnehme. Da sich Wellen ungestört überlagern, können sich die Bewohner und die Gegenstände ungestört durchdringen. Es gibt keine Kollisionen. Auch keine Berührungsängste. Überdecken sich Wellen-Körper, so erhöht sich für diesen Moment natürlich durch Wellenüberlagerung die Energie. So führen Begegnungen zu einem allumfassenden Wohlgefühl. Da nach der Begegnung nichts zurück bleibt, sich nichts geändert hat, bleibt das Ereignis folgenlos. Von daher gibt es keine Angst, keine Beschädigung, keine Erwartungen und keine Verpflichtungen. Herrschsucht, Gier oder Hass sind in dieser Sphäre unbekannt. Da es keine bremsende Materie gibt, bleibt die Energie erhalten und verfügbar, es gibt keine Reibung, keine Dämpfung, kein Altern! Deshalb spielt Zeit natürlich keine Rolle mehr. Es existiert das ewige Leben.

Das materielle Universum mit den Galaxien ist mir natürlich nicht entgangen. Mit dem inneren Auge kann ich auch dieses wahrnehmen, aber es ist vergleichsweise langweilig und uninteressant. Die Wellen erscheinen eingefroren, die Formen sind starr. Sie können sich auch nicht durchdringen. Kollisionen sind angesagt. Alle Himmelkörper scheinen sich zu gleichen: Stein und Staub, manchmal kalt manchmal glühend.

Die Erde

Einzig der blaue Planet, der durch seine Farbe aus den anderen heraussticht, ist mir aufgefallen. Den, so beschließe ich, werde ich mir etwas genauer ansehen.

Es ist die blaue Hülle, die mir zuerst auffällt. Doch bei genauerer Betrachtung hat dieser Planet eine harte Kruste mit großen Flächen flüssigen Wassers. Daneben sehe ich noch große weiße Polkappen. Die harte Kruste ist entweder so graubraun wie die übrigen Planeten oder grün.

Bei genauerem Hinsehen erkenne ich ortsfeste grüne Gebilde, die mehr oder weniger schnell wachsen und mobile Wesen die sich über kurze oder lange Strecken bewegen, also Ortswechsel vornehmen. Diese treten oft auch als Vielzahl in Gemeinschaft auf. Da in dieser Sphäre die Energie nicht erhalten bleibt, müssen diese Wesen sich ständig welche zuführen. Manche ernähren sich von den grünen Gebilden, manche auch von anderen Wesen. Die Existenz der gefressenen Wesen geht dann in die der fressenden über. Manche schwimmen im oder auf dem Wasser, andere bewegen sich auf festem Boden, wenige können sich im Raum oberhalb der Oberfläche bewegen, sie fliegen.

Besonders häufig sind die aufrecht gehenden Wesen. Sie fallen durch unterschiedliche Farben auf und wohnen häufig in quaderförmigen Gebäuden. Auch benutzen sie oft bewegte Strukturen mit sich drehenden Beinen zur Fortbewegung. Diese bewegten Strukturen sind für sich jedoch tot. Sie bewegen sich nur, wenn sich die aufrechten Lebewesen darin aufhalten. Sie sind ihnen zu Diensten. Mit diesen toten Strukturen können sich die Aufrechten sehr viel schneller bewegen, als mit ihren eigenen Beinen. Mit Hilfe großer schwimmender Strukturen können sie sich auch auf blauen Flächen bewegen. Fliegende Strukturen befinden sich oberhalb der Flächen im freien Raum. Dort können sie sich aber nur einige Stunden aufhalten. Da sie vom blauen Planeten angezogen werden, müssen sie bald wieder zurückkehren.

Mein Interesse wächst. Wie gebannt starre ich auf diesen Planeten. Von Zeit zu Zeit entstehen mächtige Explosionen von ungeheurer Kraft. Sie zeigen zuerst Lichtwellen, reißen dann große Mengen Materie in den Raum, blähen sich auf, um dann wieder infolge der Anziehung friedlich und leise auf die Oberfläche zurückzusinken. In der Zwischenzeit hat sich jedoch der Ort der Entstehung gravierend verändert. Gebäude sind zerstört, es bleibt ein mehr oder weniger großer Krater, so wie auf den anderen Himmelskörpern üblich, übrig. Würde dies häufiger vorkommen, so wäre der blaue Planet bald nicht mehr von den übrigen Planeten zu unterscheiden. Dies ist aber nicht der Fall. Auslöser dieser zerstörerischen Explosionen sind die Aufrechten. Sie laden Unmengen kleiner fliegender Strukturen in große Flugstrukturen, heben von der Fläche ab und verlieren die gesamte Fracht eine kurze Zeit später aus dem Raum. Die Teile sinken dann, wegen der Anziehungskraft, verteilt über die Oberfläche ab. An jedem Auftreffpunkt passiert eine Katastrophe: Gebäude, Grünflächen und Wesen werden zerstört. Aber wozu das Ganze? Bei genauer Betrachtung erkenne ich, dass auch unzählige Aufrechte zerstört werden. Die davon gekommenen Aufrechten dieser Region zerstören sich anschließend gegenseitig mit sehr schnellen winzig kleinen Flugstrukturen, abgeworfen aus der Hand oder von den dienstbaren toten Bewegungsstrukturen. Ein Ende der Zerstörungen ist nicht abzusehen. Wäre dieser Zustand auf dem ganzen Planeten verbreitet, so gäbe es bald keine Aufrechten mehr. In fast allen anderen Regionen leben die Aufrechten und die übrigen Wesen aber friedlich miteinander zusammen.

Was ist das Geheimnis dieser verlustreichen Regionen? Wozu diese Zerstörungen? Soviel Energie wird nutzlos frei. Niemand und nichts profitiert davon. Während meiner Beobachtungen überkommt mich eine große Ratlosigkeit. Was geschieht denn da? Weshalb zerstören sich die Aufrechten gegenseitig und viele der schönen Strukturen des blauen Planeten? Es gibt keinen Grund so etwas zu tun! Nun höre ich eine Stimme: "Du warst noch nie da unten, sonst wüsstest Du Bescheid. Es ist an der Zeit, dass Du selbst dem Paralleluniversum einen Besuch abstattest." "Einerseits interessant da unten, aber muss man sich das antun", denke ich.

Schwingungen und Wellen

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