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Wer reist im Flug, der wird nicht klug. Sprichwort aus Finnland

Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser!

Vermutlich lesen Sie dieses Buch, weil Sie gern reisen. Aber was erwarten Sie von einer Reise? Suchen Sie die Sicherheit des Gewohnten angereichert durch südliche Sonne und blaues Meer, oder reizt Sie die Lust auf Abenteuer? Falls Sie zur zweiten Kategorie gehören und unter Abenteuer nicht das Spiel mit dem Tod verstehen, sondern die Erfahrung von Neuem, die zwar ein gewisses Maß an Risikobereitschaft voraussetzt, aber eine Bereicherung darstellt und wertvolle Erinnerungen schafft, dann werden Sie sich in Ihrer Reiselust bestätigt finden. Sollten Sie aber jemand sein, der oder die lieber am Strand in der Sonne liegt und darauf verzichtet, das Urlaubsland besser kennenzulernen, hoffe ich, dass diese Lektüre in Ihnen die Lust erweckt, etwas mehr zu wagen. Möglicherweise sind Sie bisher davor zurückgeschreckt, auf eigene Faust zu reisen, weil sie fürchteten, sich in der fremden Sprache nicht verständigen zu können und in gefährliche Situation zu geraten. Ich kann Ihnen versichern, dass sich die Gefahren in Grenzen halten. Man kann eine abenteuerliche Reise unternehmen, ohne Leib und Leben aufs Spiel zu setzen. Es ist nicht nötig, Afrika per Fahrrad zu durchqueren oder mit dem Snowboard von Gipfeln in den Himalayas abzufahren, um etwas zu erleben.

Ich bin mein Leben lang gern gereist und die Erinnerungen an meine Reisen möchte ich nicht vermissen. Ich meine nicht nur Reisen in weit entfernte Länder, sondern ebenso Urlaube in der näheren Umgebung. Ein kurzer Aufenthalt in den Bergen, an einem See oder in einer Stadt nicht weit von zu Hause kann ebenso lohnend und aufregend sein wie eine Expedition in die Urwälder des Amazonas. Eine mehrtägige Autofahrt ins Blaue, eine einwöchige Radtour, eine alpine Wanderung von Hütte zu Hütte können durchaus abenteuerlich verlaufen.

Heute sind wir es gewohnt, überallhin zu fliegen. Dagegen ist nichts zu sagen, wenn man wenig Zeit hat, aber wer nach einigen Stunden an einem tausende Kilometer entfernten Ort ankommt, hat den Weg zum Ziel übersprungen. Fliegen beraubt uns eines wichtigen Teils der Reiseerfahrung. Ich habe es immer vorgezogen, langsam zu reisen: mit dem Zug oder dem Bus, mit dem eigenen Auto, per Autostopp, mit dem Fahrrad und zu Fuß. Eine Reise, die es verdient, eine solche genannt zu werden, soll man nicht ungebührlich beschleunigen. Der Weg ist mindestens so wichtig wie das Ziel. Auch wenn das Ziel nicht erreicht wird, bleibt der Lohn nicht aus. Er besteht aus den Erfahrungen, die man auf dem Weg gemacht hat, und den Erinnerungen an sie.

Das Folgende ist eine Auswahl von Erlebnissen, die sich am lebhaftesten in mein Gedächtnis eingeprägt haben. Sie stammen von Urlauben, von Reisen, die ich in Verbindung mit meiner Arbeit unternommen habe, sowie von Wanderungen und Klettereien in den Bergen. Es handelt sich nicht um großartige und höchst gefährliche Expeditionen in völlig Unbekanntes, sondern um die Art von Abenteuern, die jedermann offenstehen.

Glückliche Reise!

Reiseabenteuer 1950 - 2018

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