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Hingabe

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Unsere Enkel spielen mit Lego. Sie bauen ihre Welt. Wir haben seit fast einer Stunde nichts von ihnen gehört. »Kommt, Essen!« Keine Reaktion. Sie haben alles um sich herum vergessen. Sie geben sich völlig ihrem Spiel hin.

Oder: Die beiden Nachbarsjungs bolzen im Garten. Bumm, bumm. Der Fußball knallt gegen die Garagenwand. Sie dribbeln, hechten, kabbeln sich. Mich, mit dem Rasenmäher im Nachbargarten, scheinen sie gar nicht zu bemerken.

Oder: Meine Kollegen sind im Gespräch. Ich höre irgendetwas von »Klima« und »Wahlen« und folgere, es geht um Klimapolitik. Ich möchte ihnen etwas sagen, komme jedoch nicht dazwischen. Zu sehr sind sie ins Gespräch vertieft.

So ist Hingabe.

Sie wird nicht verordnet und befohlen. Sie geschieht freiwillig, völlig ohne jeden Druck. Sie wird aus Interesse geboren, oder aus Freude, oder aus Liebe. Hingabe ist aus meiner Sicht ein anderes Wort für »Glauben« oder »Nachfolge«.

Jetzt wird deutlich, wie mein und unser Handeln und das Wirken Gottes aufeinander bezogen sind. Sie gehören untrennbar zusammen. Gott schenkt Glauben, Hoffnung und Liebe – und ich erlebe sie in der Hingabe meiner Zeit, Gedanken, Aktionen und Fantasie. Ich »verliere mich« an Christus und seine Botschaft. Ich »gebe mich voll hin« für die Sache Gottes ... Und natürlich ist dies freiwillig und von Herzen und nicht eine verkrampfte Aktion im Gehorsam gegenüber einer unangenehmen Forderung.

Was nicht unkritisch betrachtet werden will. Nie vergessen werde ich meinen Onkel, schon leicht angesäuselt an der Theke. Er meinte: »Nie wieder werde ich mich an etwas hängen und mein Leben dafür einsetzen! Oder sogar bereit sein, für jemanden zu sterben!« Ich hatte von meinem Glauben gesprochen, er sprach vom größten Fehler seines Lebens, dem Gehorsam gegenüber dem Führer. Da hatte er sich mit seinem ganzen jungen Leben hingegeben und war sogar bereit gewesen, für Volk und Vaterland zu sterben. Und er war tief enttäuscht worden.

Ich kann ihn verstehen. »Hingabe« als Lebens-Prinzip ist sehr fragwürdig. Wenn sich jemand an der falschen Stelle investiert, wird er oder sie nicht gewinnen, sondern verlieren. Im Ernstfall das Leben. Folglich werde ich sehr genau prüfen müssen, wofür und an wen ich mich hingebe.

Meinem Onkel habe ich damals gesagt: »Wenn du nichts hast, wofür du sterben würdest – hast du dann etwas oder jemanden, für das oder den du leben willst?« Es war mir so eingefallen. Er ist sehr still geworden und hat diese Frage zumindest hörbar für mich nicht beantwortet.

»Ja, ich will für dich leben.« So lautet mein gedachtes »Ja« zu Jesus Christus. Und wie wird es sichtbar, mal abgesehen davon, dass ich es vielleicht laut sage oder schwarz auf weiß schreibe? Es wird nur in der Hingabe sichtbar. Die Wirklichkeit meiner Christusbeziehung äußert sich in der Nachfolge, im Leben mit dem Glauben und im täglichen Miteinander. Wieder sehen wir, dass Denken und Machen, Glauben und Handeln unbedingt beieinanderbleiben. »Hingabe« ist ein guter Begriff dafür, finde ich – und vielleicht können wir auch darin vor allem von den Kindern lernen! (Mt. 18,3).

✪Der Ruf in die Nachfolge.

Der Neue Gehorsam.

Hingabe.

Welcher dieser drei Überschriften können Sie am meisten abgewinnen? Wie verstehen Sie das Verhältnis von Glauben als Geschenk und aktiver, tätiger Nachfolge?

mit Machen

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