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Kapitel 3

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Wittlich Industriegebiet am Vortag, später Nachmittag

Zwei Autostunden von Frankfurt entfernt sind am Donnerstagnachmittag im Büro von Nikolaus Herzog einige der leitenden Angestellten der Firma Spezialmaschinenbau Herzog GmbH am großen Konferenztisch versammelt. Einziger Punkt der Tagesordnung ist das für den morgigen Vormittag terminierte Treffen mit den Vertretern der ägyptischen Handelskammer. Die ersten Kontakte sind vielversprechend verlaufen.

Sebastian Steinmann, der Leiter der Vertriebsabteilung hat zu Beginn der Besprechung von seinen Eindrücken mit dem arabischen Geschäftsmann berichtet. „Ich habe diesen Herrn Nagib einmal gecheckt, der ist integer, erstklassige Referenzen, tritt als Einkäufer für mehrere Unternehmen auf. Nichts Negatives zu hören. Hier in unserer Gegend ist er zum ersten Mal aktiv.“ Die anderen am Tisch sitzenden Teilnehmer des Führungszirkels blickten gelangweilt vor sich.

Als Steinmann zum Schluss kommt und seine Zusammenfassung des Gesagten mit dem Wort „abschließend ….“beginnt, da richtet sich die Aufmerksamkeit aller wieder voll und ganz auf ihn. Genau hörten sie sich die letzten Sätze des Vertriebsleiters dann an. „….hat Ahnung von Geschäft, das habe ich sofort gemerkt, was der für Fragen gestellt hat, der wusste genau was er will, der war nicht so ein dahergekommener Small-talker.“ Dieser Scherz wird nur von ihm selbst mit einem glucksenden Gekicher goutiert. Damit muss ich leben, denkt Steinmann für sich. Wahrscheinlich hat wieder einmal keiner dieser Eifler Landeier sein pointiertes Englisch verstanden. Nun was soll`s.

Nikolaus, den alle nur Nick nennen, ist vor etwas mehr als zwei Jahren als Geschäftsführer zu ihnen nach Wittlich gekommen. Als Sohn und erklärter Nachfolger des Firmengründers Friedrich Herzog, der das Hauptwerk der Firma vor der Verlagerung in Köln-Deutz leitet, ist mit dem Junior ein frischer Wind durch die angestaubte Chefetage gefegt.

Als studierter Maschinenbauer ist er, mit einem Prädikatsexamen von der Technischen Hochschule Aachen in der Tasche, von seinem Vater mit der Leitung ihrer Firma in Wittlich beauftragt worden. Eine Promotion hat Nikolaus ausgeschlagen. Hier ist er ganz dem Ansinnen seines Vaters gefolgt, der zu sagen pflegte ein Doktor ist ein Mediziner, allenfalls noch ein Tierarzt. Oft sei das aber dasselbe. Ingenieure brauchen einen klaren Verstand und keine akademischen Titel. Da war sich sein alter Herr mit seinen Kollegen vom Köln-Deutzer Fabrikantenclub einig. In diesem Kölsche Klüngel auf dem Niveau des Stadtteils war die Meinung der Familienunternehmer noch von Bedeutung. Da gab es kein Vertun.

In Wittlich hatte sein Vater an verkehrsgünstigem Standort eine zweite Fabrikation aufgebaut, deren Leitung er an seinen Sohn übertragen hatte, damit dieser in seine Fußstapfen treten konnte. Das Unternehmen gilt als marktführend und hat beste Referenzen. In der Maschinenbaubranche ist die von Nikolaus Herzog geführte Firma eine dicke Nummer. An ihren Aktivitäten und Entwicklungen orientierte sich die Konkurrenz. Für Nick gibt es keine Beschränkungen, er hat von seinem Vater freie Hand bekommen und nutzt dies auch für seine geschäftlichen aber auch für seine privaten Aktivitäten. Nick ist ehrgeizig, will seinem Vater beweisen, dass er was drauf hat. Er will Geld verdienen, unabhängig sein.

„Was müssen wir für unser morgiges Treffen noch vorbereiten?“ Nikolaus Herzog richtet diese Frage mehr an sich selbst als an seine Mitarbeiter. „Am besten gehen wir alles noch mal schnell durch, dann erleben wir keine unangenehme Überraschung, wenn wir etwas vergessen haben sollten. Gerade der erste persönliche Kontakt mit einem neuen Kunden ist von vielen Kleinigkeiten bestimmt, die letztlich über den Erfolg einer solchen neuen Beziehung mitentscheiden. Aber wem sage ich das“ schloss der Geschäftsführer seine Ausführungen. Die anwesenden Mitglieder des Führungsstabes verstanden dies als Aufforderung, jeder für sich noch einmal die bei einem solchen Treffen übliche Vorgehensweise Revue passieren zu lassen. Nikolaus Herzog würde die Einleitung und Vorstellung ihrer Firma übernehmen. Dafür hatten sie eine Präsentation in elektronischer und in ausgedruckter Form dabei. Wichtiger als diese erste Aufwartung war dann die weitere inhaltliche Gesprächsführung.

Die arabischen Geschäftsleute hatten nach der ersten Kontaktaufnahme in Hannover relativ zügig eine Liste mit möglichen Kaufabsichten an den Vertriebsleiter ihrer Truppe gemailt. Schon daraus konnte Sebastian Steinmann ablesen, an welchen Produkten ihr neuer Kunde Interesse haben würde. Ihm gefiel die Vorgehensweise, nicht lange um den heißen Brei herumreden, sondern gleich zur Sache kommen. Steinmann schätzte die neuen Interessenten als gewiefte Geschäftsleute ein, die sicherlich mit allen möglichen Tricks und Finten aufwarten würden. Aber da waren sie bei ihm an der richtigen Adresse.

Der Verkaufsleiter gilt als ein gerissener harter Hund, wenn es darum geht zum Abschluss zu kommen. Bisher hat er große Erfolge auf diesem Gebiet zu verzeichnen. Sein angemessenes Gehalt und vor allem die üppigen Bonizahlungen am Jahresende versüßen ihm den Umzug von Köln nach Wittlich, das war ihm zuerst wie eine Degradierung vorgekommen, aber mit der Zeit lernte er die Vorzüge des Landlebens in der Eifel schätzen. Sein Chef Nikolaus Herzog räumte ihm die nötigen Freiräume ein und hat ihm eine beispiellose Karriere ermöglicht.

Hier in Wittlich kann er als Verkaufsleiter Schalten und Walten wie er will, nur die Zahlen müssen am Quartalsende stimmen. Und das tun sie, dafür sorgt er schon aus eigenem finanziellem Interesse. Sebastian Steinmann pflegt seinen ausschweifenden Lebensstil und schaut nicht aufs Geld. Teure schicke Designermöbel, High-Tech vom feinsten und sein Faible für Oldtimerautos bestimmen sein Leben. Sein ganzer Stolz ist ein mitternachtsblauer Jaguar E. Regelmäßige Besuche einschlägiger Clubs führen ihn ins nahegelegene Trier, das war es was er suchte und auch fand.

In der Szene suchte er sein Vergnügen, da war der dunkelhaarige Typ, Mitte Dreißig mit einem Haufen Geld bestens bekannt. Brot und Spiele, so nennt Steinmann seine besonderen Wochenendtrips. Zwei Leidenschaften sind es, denen er frönt. Geile Weiber und der Nervenkitzel beim Kartenspielen um Geld.

Sein neuster Spleen braucht noch diverse Arbeitsstunden, bis er wieder fahrbereit ist. Er hat auf einer Tour durch die ländliche Eifel auf einem Bauernhof das Wrack eines alten Porsche für einen Appel und ein Ei gekauft. Regelrecht abgeschwatzt hat er dem pensionierten Dorfbewohner dieses verrostete Teil. Jetzt steht der ehemals rote Traktor auf der Hebebühne in der Werkstatt seines Vermieters, die er mitbenutzen kann. Stunden verbringt er damit, den alten Haufen Schrott wieder herzustellen. Sebastian findet es einfach geil, wenn er bei seinen Freunden damit prahlt. Na die werden sich wundern, wenn er fertig ist und stolz sein Wunderwerk vorführt. Die werden Augen machen. Auf diese Überraschung ist er schon jetzt gespannt, wenn er mit seinem Porsche vor ihrem Treff antackert.

In Frankfurt wird Margarita Köhler-Suarez mit von der Partie sein. Als gelernte Controllerin ist sie die Zahlenfrau im Unternehmen. Vom Alter her ist sie mit ihren 37 Jahren die älteste im Dreierbund der engsten Firmenleitung. Als ausgleichendes weibliches Element versteht sie es zwischen Nick und Sebastian bei Differenzen durch ihre verbindliche Art zu schlichten. Als Mischung zwischen einer Femme fatale und einer gütigen Mutterfigur geniest sie darüber hinaus auch wegen ihres Geschicks im Umgang mit Zahlen ein hohes Ansehen. Vormachen kann ihr so leicht keiner etwas und vor allem, wenn es um steuerliche Fragen ging, dann blüht die schwarzhaarige stets business-like gekleidete Frau förmlich auf. Es macht ihr Freude, sich mit den Finanzbeamten herumzuschlagen. Wenn eine Steuerprüfung angesagt war, dann schlug die Stunde von Margarita Köhler-Suarez, dann war sie vorbereitet, spielt mit den Prüfern, versucht sie aufs Glatteis zu führen. Auch Steuerprüfer brauchen ihre Erfolgserlebnisse, das weiß Margarita, da hat sie vorgesorgt. Kleine Dinge zugeben, die großen Klopper verschleiern, das ist ihre Devise, das spart jede Menge Kohle.

Gerne erinnert sie sich an ihre Studienjahre, als sie bei Professor Zwick Finanzwesen belegt hatte. Damals war ihr einiges übertrieben vorgekommen, wenn der alte Universitätslehrer zum Ende der Vorlesung gerne einen Fall aus der Praxis zum Besten gab. Da gab es auch immer etwas zum Lachen, wenn Fälle aus dem Wirtschaftsleben kurz erläutert wurden. Gang und gäbe war das geflügelte Wort von Professor Zwick „die Kasse muss stimmen, da gibt es kein Vertun.“ Heute profitierte sie von diesen Beispielfällen. Ausgestattet mit einem scharfen Verstand und einem angeborenen Sinn für Zahlen hat sie immer wieder mit ihren Analysen verblüfft.

Schmunzeln muss die Controllerin immer noch, wenn sie sich an eine scharf geführte Debatte um die Mehrjahresplanung, damals noch in Köln, erinnert. Da wurde hitzig jeder Einzeletat verteidigt, fast schon beleidigend versuchen einzelne Mitarbeiter diejenigen, die Zweifel an der Richtigkeit von Annahmen anmeldeten, mundtot zu machen. Irgendwann hat es Margarita Köhler-Suarez dann aber gereicht. Es war gewagt, als relativ junge Mitarbeiterin im Beisein des Eigentümers Friedrich Herzog, die Aussagen eines altgestandenen Abteilungsleiters öffentlich in Frage zu stellen. Ein solches Gesülze ging ihr gegen den Strich.

Nach den Ausführungen des damaligen Leiters der Finanzabteilung, hat sich Margarita zu Wort gemeldet. Etwas überrascht blickt Friedrich Herzog von seiner Tagesordnung auf. „Ja bitte Fräulein Köhler-Suarez, haben sie noch eine Anmerkung?“ Üblich war es in diesen Runden nicht zu diskutieren oder gar die Ausführungen eines Vorredners in Frage zu stellen, das wusste sie damals noch nicht. Und dann noch als einzige Frau in dieser Männerriege, das konnte ja nicht gutgehen. Zunächst mit zaghafter leiser Stimme, dann aber zunehmend an Sicherheit gewinnend, gab sie zu bedenken, dass die vorgelegten Zahlen der Finanzabteilung in ihren Ansätzen viel zu hoch ausgefallen seien. Der Finanzbedarf des Unternehmens sei dadurch verzerrt.“

Als sie dann noch zum Abschluss ihrer kurzen Wortmeldung verkündet, sie habe die Auflistung im Kopf nachvollzogen und den Fehler festgestellt, da gab es einige Lacher, doch der Firmenchef fand das Ganze dann doch nicht so komisch, wie es für einige der in dunklem Tuch gekleideten Herren, erscheinen konnte. Da kannte der „Alte“ keinen Spaß.

Dr. Schneider wurde angewiesen, die Kostenansätze auf deren Richtigkeit hin zu überprüfen und den Sitzungsteilnehmern das Ergebnis später mitzuteilen. Mit einem bösen finsteren Blick auf die junge Controllerin verließ er daraufhin den Raum. Die junge Dame kam ihm gerade recht, was fiel ihr ein, gerade ein paar Wochen in der Firma und schon eine dicke Lippe riskieren. Na, der würde er nachher so richtig Bescheid geigen. Der weitere Verlauf der Abstimmung des Mehrjahresplanes verlief eher unspektakulär.

Es dauerte nur wenige Minuten, da wurde die schwere dick gepolsterte Eichentür zaghaft geöffnet. Leise huscht Dr. Schneider zu seinem Platz, versuchte wenig Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und setzte sich leise auf seinen Ledersessel. Sein Blick ist auf die vor ihm auf dem Tisch liegende Unterlage gerichtet. Er tat geschäftig und hofft inständig, die Sitzung sei bald vorbei und er braucht nicht mehr Stellung zu den von ihm vorgelegten Finanzzahlen zu nehmen. Doch da hat er die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Friedrich Herzog nutzt sofort eine in den Ausführungen des Vertriebsleiters eingetretene kurze Atempause.

Mit einem Handzeichen zeigt er an, dass er nun die Zahlen von Dr. Schneider besprechen wolle. Im Raum herrscht gespannte Aufmerksamkeit. Die gestandenen Führungskräfte hoffen sich zu amüsieren, wenn ihr alter Kumpan Julius Schneider die aufmüpfige junge Kollegin zu Recht weisen würde. Diesen Spaß auf Kosten eines anderen ließen sich die Herren nicht gerne entgehen. Schadenfreude ist auf ihren grinsenden Gesichtern unschwer zu erkennen. Doch das erwartete Spektakel trat dann nicht so wie erwartet ein. Dr. Schneider ergriff das Wort. Es fiel ihm sichtlich nicht leicht, eingestehen zu müssen, dass die Zahlen durchaus nach unten revidiert werden könnten. Höchstes Gebot in der Finanzabteilung war bisher immer die genügend vorhandene Liquidität gewesen. Aber bitte, wenn dieser Grundsatz über Bord geworfen werden soll, nur weil eine unerfahrene Mitarbeiterin meint, Knopf auf Spitz rechnen zu müssen, dann ist das eine völlig andere Sichtweise, meine Herren“ beschwichtigt Schneider. Schnell versuchte er das Ganze abzutun und die Aufmerksamkeit der Runde von sich fort zu lenken. Friedrich Herzog freute sich insgeheim, dass das Ganze so ausgegangen ist.

Nach der Sitzung gab es noch ein kurzes Gespräch unter Vieraugen zwischen Herzog und seiner neuen Mitarbeiterin. Zunächst wollte er sie darauf hinweisen, dass es nicht üblich war, dass die Führungskräfte untereinander Kritik übten. „Fräulein Köhler“ begann der Firmenchef, wobei er bewusst nur den ersten Teil des Doppelnamens der jungen Frau nannte, auch so ein kleiner Test, „sie haben gut aufgepasst und es ist ja auch ihre Aufgabe als Controllerin auf die Zahlen zu achten, vielen Dank.“ Margarita wartete ab, ob jetzt doch noch ein Donnerwetter wegen ihrer kessen Lippe dem alten Dr. Schneider gegenüber über sie hereinbrechen würde. Herzog wartete ab und sah der Controllerin offen ins Gesicht.

Dann schien er sich besonnen zu haben und setzte seine kurze Ansprache mit einer Frage fort. „Und was bedeutet das nun, haben wir die zweieinhalb Millionen nun übrig, um die sich der olle Schneider verrechnet hat?“ „Keineswegs, Herr Direktor, wir brauchen das Geld nicht bei der Bank als Kredit zu Finanzierung aufzunehmen. Dadurch sparen wir Zinsen und haben wenn doch ein höherer Mittelbedarf eintreten sollte, einen zusätzlichen Puffer, über den wir schnell im Rahmen unserer Kreditlinie bei der Stadtsparkasse verfügen können.“ Friedrich war von der Antwort verblüfft, aber auch positiv überrascht. Um sich keine weitere Blöße zu geben, fragte er nun Margarita, wie bei der nächsten Quartalsberichtsberatung ein solcher Flopp vermieden werden könne. Auch hier gab es nach kurzem Nachdenken eine ebenso einfache wie klare Antwort. „Die einzelnen Berichte müssten dem Controlling vorab zugestellt werden. Dann könnte ich die Werte gegenchecken und vor allem mit den Zahlen der anderen Abteilungen verknüpfen und in Beziehung zu einander setzen. Wenn da etwas aus dem Ruder läuft, ist das sofort zu sehen.“ Herzog war mit der Argumentation einverstanden. Das machte für ihn Sinn. Frau Köhler hatte aber noch einen Trumpf im Ärmel, den sie nun ausspielte. „Herr Direktor, da wäre noch eine andere Sache.“

Der Firmenchef runzelte die Stirn, unschlüssig was das jetzt noch sollte, das Mädchen hatte für heute schon genug für Unruhe unter seiner Altherrenriege gesorgt, nun ist aber genug. „Ja, legen sie los.“ Wir verschenken jede Menge Geld, weil die Finanzabteilung grundsätzlich nur zum Monatsultimo die Rechnungen bezahlt. Wir könnten Skonto abziehen wenn wir die kurzen Zahlungsziele einhalten. Das lohnt sich für uns.“ Der Firmeninhaber war von diesem Vorschlag nicht überzeugt. „Die paar Euro, das ist doch unerheblich, da machen sie sich mal keine Gedanken, Fräulein Köhler.“ Diese doppelte Betonung bei ihrem Namen empfand die Controllerin als reichlich unfair. „Wenn sie erlauben, Herr Direktor Herzog, dann stelle ich ihnen den sich ergebenden Vorteil für ein Jahr gerne bei Gelegenheit zusammen. Zu bedenken geben möchte ich noch, wenn wir die zu viel angeforderten Kreditsumme auf unserem Girokonto mit Null Zinsen parken und an die Bank im Gegenzug acht Prozent dafür bezahlen, dann ergibt sich hieraus ein recht ansehnlicher Betrag.“ Da schaute er der alte Firmenpatriarch das Gehörte bedenkend, tat wissend um sich bedeckt halten zu können. Hatte das Mädel wirklich recht? So hat er die Sache noch nie betrachtet. Dafür hatte er schließlich Dr. Steiner. „Ich denk darüber nach, vielen Dank Frau Köhler-Suarez.

Die weitere Zusammenarbeit entwickelte sich positiv. Herzog sah sich in der Rolle eines väterlichen Mentors bei seiner Entdeckung. Er förderte den weiteren beruflichen Aufstieg von Margarita in dem er ihr immer mehr auch schwierige Aufgaben übertrug. Und als Dr. Schneider in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet wurde, nahmen die übrigen Mitglieder der Riege der Abteilungsleiter es als selbstverständlich hin, dass Margarita Köhler-Suarez dessen Nachfolgerin werden sollte.

Als kurz nach dem Wechsel im Finanzbereich dann eine weitere wichtige Personalentscheidung anstand, da war es nur folgerichtig, das der Seniorchef seinen Sohn Nikolaus als neuen Geschäftsführer in der Wittlicher Fabrik vorstellte. Als klugen Schachzug empfand es der Firmenchef zudem, dass er Margarita seinem Sohn zur Seite stellen wollte. Da wusste er die kaufmännische Seite gut abgedeckt. So ein Mädel hätte er sich als Tochter gewünscht. Schwiegertochter wäre auch noch gegangen. Nun ja alles konnte er nicht haben. Mit seinem Sohn besprach er diese Personalentscheidung nicht. Auf einen solchen Gedanken wäre er nie gekommen.

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