Читать книгу Wellensittiche - Hildegard Niemann - Страница 8
Allein oder zu zweit? Männchen oder Weibchen?
ОглавлениеIm Freiland bietet der Schwarm dem Wellensittich Sicherheit, bei Ihnen zu Hause liegt die Verantwortung bei Ihnen. Weil Sie aber nicht immer bei Ihrem Vogel sein können, sollten Sie mindestens zwei Vögel halten, denn mit einem Gefährten an der Seite fühlen sich die kleinen Australier geborgen.
Außerdem haben die Wellensittiche dann auch einen Spielgefährten, wenn Sie einmal sehr wenig Zeit für Ihre Heimvögel haben. Ob Sie sich dabei für ein Paar oder zwei Männchen oder Weibchen entscheiden, bleibt Ihnen überlassen. Optimal ist die Haltung in einer kleinen Gruppe. Achten Sie bei der Zusammenstellung des Schwarms auf ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis. Weibchen erkennen Sie an der braunen, Männchen an der blauen Wachshaut. Da Weibchen aggressiv reagieren können, wenn sie in der Überzahl gehalten werden, empfiehlt sich ein Verhältnis 2:1 Männchen zu Weibchen. In jedem Fall ist Wellensittichkauf eine Sympathiefrage. Entscheiden Sie sich daher für die Vögel, deren Charakter Ihnen zusagt. Männliche Wellensittiche sind ein wenig gesprächiger als weibliche, neigen aber dazu, sich im Alter zu wenig zu bewegen. Weibliche Wellensittiche haben einen stark entwickelten Nagetrieb und sollten viel weiches Holz zur Verfügung haben. Um Nagespuren an Tapeten und Möbeln zu vermeiden, kann man den Sittichen Pappkartons und Kork anbieten.
Auch wenn die Sittiche den Kindern gehören: Die Verantwortung und Fürsorge für die kleinen Australier liegt immer bei den Eltern.
Wellensittiche und Kinder
Wellensittiche sind ideale Heimtiere für Kinder: Sie lernen durch die Vögel Verantwortung und Fürsorge für ein anderes fühlendes Wesen zu übernehmen. Als Überraschungsgeschenke sind die kleinen Papageien jedoch denkbar ungeeignet, vielmehr sollte die Entscheidung für Wellensittiche immer vom Kind getroffen werden. Natürlich tragen die Eltern aber letztlich die Hauptverantwortung für die Vögel. Ihre ersten Wellensittiche dürfen Kinder mit acht bis zehn Jahren halten. Machen Sie Ihren Kindern als Erstes deutlich, dass Wellensittiche Beutetiere sind.
Sie haben deshalb vor allem Angst, was größer ist als sie selbst, sich bewegt oder von oben kommt. Aus diesem Grund muss man sehr rücksichtsvoll mit ihnen umgehen. Die ersten Wochen im neuen Heim entscheiden darüber, ob ein stabiles Vertrauensverhältnis zwischen dem Kind und den Vögeln entstehen wird (› >).
Mit einem einfachen Trick lernen Kinder rasch, die »Reviergrenze« der Wellensittiche zu respektieren: Ein auf den Boden geklebtes farbiges Kreppband markiert die Zone, ab der die Vögel nervös reagieren: Hier beginnt die Privatsphäre der Wellensittiche. Innerhalb dieser Zone sollte sich Ihr Kind langsam bewegen und freundlich mit den Sittichen sprechen. Pflegen Sie anfangs die Vögel unbedingt gemeinsam mit dem Kind. Später darf das Kind dann die Vögel allein versorgen, Sie sollten aber stets kontrollieren, ob die Bedürfnisse der Sittiche befriedigt wurden. Übrigens: Kinderzimmer sind kein guter Platz für den Käfig der Wellensittiche, da Kinder häufig außer Haus sind und die Vögel zu viel allein wären. Ideal ist dagegen der Wohn- und Essbereich mit Familienanschluss.
Wellensittiche und andere Heimtiere
Als Beutetiere stehen Wellensittiche im Freiland unter dem ständigen Druck, einem Fressfeind zum Opfer zu fallen. Nicht alle Heimtiere sind deshalb geeignete Wohngefährten.
Hund und Katze zählen zu den natürlichen Feinden von Vögeln. Der schnelle Flug löst den Jagdtrieb aus, und es kann zu bösen Unfällen kommen. Deshalb sollte man Wellensittiche nie mit Hunden oder Katzen allein im Zimmer lassen, auch nicht, wenn die Käfigtüren der Wellensittiche geschlossen sind. Hunde können sich an dem Käfig aufstellen, diesen anbellen oder sogar umwerfen. Katzen springen auf den Käfig und versuchen, durch die Gitterstäbe nach den Wellensittichen zu greifen.
Meerschweinchen und Zwergkaninchen harmonieren gut mit Wellensittichen. Allerdings müssen Sie darauf achten, dass die Vögel nicht mit dem Futter der anderen Tiere in Kontakt kommen, da die Bakterien in deren Speichel schädlich für sie sind.
Ratten und Mäuse sollten keinen Kontakt zu Wellensittichen haben, hier kann es zu üblen Bissverletzungen durch die Nager kommen.
1 NUR HUNDE , die das Kommando »Aus!« befolgen, dürfen sich unter Aufsicht den Vögeln nähern. Bellen und Toben sind Tabu: Es ängstigt die Sittiche.
2 FÜR KATZEN sind Vögel Beute - aus der Freundschaft wird nichts werden. Katzenbisse und -kratzer sind für Wellensittiche lebensgefährlich und müssen vom Tierarzt versorgt werden.
3 KANINCHEN UND MEERSCHWEINCHEN verstehen sich gut mit Sittichen. Ein wachsames Auge auf die gemischte Truppe ist trotzdem nötig.