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Brücken im Orient
ОглавлениеDie Römer waren die ungekrönten Meister des Brückenbaus, nicht aber dessen Erfinder. Die Suche nach den Anfängen technischer Innovation führt, wie so häufig, in das alte Ägypten und nach Mesopotamien. Auch die Ägypter kannten bereits Brücken aus Stein, verwendeten dieses Material aber vor allem deswegen, weil Holz im Nilland Mangelware war. Die älteste erhaltene Brücke geht auf den Pharao Chephren (Mitte 3. Jahrtausend v. Chr.) zurück, der sich in Ägypten auch durch eine der berühmten Pyramiden von Gizeh verewigt hat. In Mesopotamien fand eine Brücke über den Euphrat Bewunderung, die wahrscheinlich unter Nebukadnezar II. (605– 562 v. Chr.) entstand. Sie war 126 Meter lang, bis zu 15 Meter breit und stand auf acht Pfeilern in der Form eines Schiffsrumpfes. Und auch die frühen Griechen können mit einigen beachtlichen Brücken aufwarten. Aus mykenischer Zeit, das heißt also aus der zweiten Hälfte des 2. Jahrtausends v. Chr., sind zahlreiche Brücken bekannt, die überwiegend in der sogenannten Kragsteintechnik konstruiert wurden: Die Steine wurden versetzt angelegt, so dass ein Steinblock jeweils etwas über den direkt darunter befindlichen herausragte. Diese Technik stellte einen gewissen Fortschritt gegenüber der Balkentechnik dar, die man als die historisch früheste Form ansehen kann. Dabei diente ein waagerecht verlegter Balken aus Holz oder Stein als Stützmaterial.