Читать книгу Diebstahl auf Xorumar Die Raumflotte von Axarabor - Band 223 - Hubert Hug - Страница 7
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In der Verladezentrale des Raumhafens auf dem Planeten Xorumar herrschte Ratlosigkeit.
Das teure und einzigartige Brambiti-Kunstwerk war gestohlen worden.
Als die beiden Träger aus ihrer Ohnmacht erwacht waren, konnten sie nichts anderes erzählen, als dass eine Dachplatte heruntergefallen wäre und sie blitzartig von oben – aus der entstandenen Dachluke – angeschossen worden wären.
Der Angriff, das flinke Auftreten, Landen und Verschwinden des Raumflitzers blieben ein Rätsel. Obwohl ein Mitarbeiter des Raumhafens ein Foto des fremden Schiffs schießen konnte, als es vom Boden abhob, war man nicht in der Lage, es zu identifizieren. Solche Raumschiffe waren auf Xorumar und auch auf anderen Planeten des Sternenreichs von Axarabor unbekannt.
Admiral Krösokus, der Leiter des Raumhafens auf Xorumar, kam bald zu dem Schluss, dass man in dem sonderbaren Fall des Kunstraubs nicht mehr weiterkäme und man von anderen Planeten Hilfe bräuchte.
Admiral Krösokus informierte die Besitzer des gestohlenen Kunstwerks auf Machante, das Paar Rosinanta und Amadis, über den Raub, und erklärte ihnen, dass der Angriff mit einer dem Sternenreich überlegenen Technologie erfolgt wäre, ein Überfall, gegen den man sich auch mit der besten Vorbereitung nicht hätte wehren können. Amadis' Kreislauf blieb fast stehen, als er die Unglücksbotschaft vernahm. Stotternd berichtete er das gerade Gehörte über den Raub ihres Brambitis seiner Frau, die dabei erblasste, sich setzte und jammerte, dass das ihr Ende bedeute.
„Schrecklich! Wir sind bankrott“, klagte Amadis am Ende seiner Rede, während er sich neben der am Boden zerstörten Rosinanta niederließ. Ihr hatte die unerwartet schlimme Nachricht die Sprache genommen, und Amadis versuchte sie zu trösten: „Ich werde gleich mit der Versicherung sprechen.“
Erst als ein paar Minuten vergangen waren, während denen sich Rosinanta etwas fassen konnte, zeigte Amadis ihr den Text auf dem Bildschirm, weil er noch hoffte, ein Detail, das ihre Aussichtslosigkeit etwas verbessern könnte, übersehen zu haben.
Doch es war nichts mehr zu ändern.
„Ja, wir sind am Ende. Wie konnte sowas passieren?“, flüsterte sie, während sie las, und legte sich schweratmend schräg in den Sessel. Ihre dunklen Augen blickten matt und waren halb geschlossen. Amadis schaltete den Handcomputer aus, denn er hatte begriffen, dass Rosinanta heute keine weiteren Katastrophen ertragen könnte.
Draußen stürmte es, und die Wohnungs-KI schloss alle Fenster.
Amadis kontaktierte auf dem Hauscomputer die Axku-Versicherung und schilderte ihr den Fall.
Es dauerte nicht lange, bis die Antwort der Versicherung kam.
„Was schreibt die Versicherung?“, wollte Rosinanta ungeduldig wissen, während Amadis aufmerksam den Text las.
„Die Versicherung bezahlt nur den Ausrufpreis im Katalog. Sie weigert sich, unsere Fantasiepreise, wie sie es nennt, auszuzahlen“, erklärte ihr Amadis zornig.
Rosinanta rechnete mit bösem Blick die Summe aus:
„Das sind ja dann nur siebenundvierzigtausend AIWs“, fluchte sie, während sie den Kopf hob und ihre wässrigen Augen rieb. „Eine Unverschämtheit!“
„Ich kann daran nichts ändern“, sagte Amadis in einem Ton, als läge bei ihm eine Schuld.
„Was machen wir?“, fragte seine Frau, während sie im Raum hin und her lief. Der erste Schock schien sich dabei zu vermindern.
Amadis fasste zusammen: „Wir wissen nicht viel über den Diebstahl. Diese Raumpiraten sind wohl zum ersten Mal aufgetreten. Es konnte bisher keine Spur zu dem sonderbaren Raumschiff gefunden werden. Der Überfall wäre höchst mysteriös abgelaufen. Ich gehe davon aus, dass wir den Brambiti wahrscheinlich verloren haben.“
„Wir müssen Hilfe holen. Es muss doch möglich sein ...“
Während Rosinanta sprach, kam eine weitere Nachricht von Admiral Krösokus.
Rosinanta nahm Amadis' Handcomputer und las die letzten Sätze laut: „Die Raumflotte von Axarabor soll informiert und um Hilfe gebeten werden. Diese ist schon mit ähnlich merkwürdigen Fällen fertig geworden.“
„Die Raumflotte von Axarabor?“, fragte sich Amadis. „Warum sollte die Raumflotte eingreifen, nur um uns zu helfen, nur um einen für die meisten Menschen wertlosen Brambiti zu suchen.“
„Vielleicht befürchtet man, dass die Räuber wieder zuschlagen, ... dann auch dem Sternenreich schaden ...“, meinte Rosinanta.
Amadis nahm seinen Handcomputer, den ihm Rosinanta reichte, und wollte Näheres von Admiral Krösokus wissen.
Bald blinkte das Signal einer Nachricht:
„Man vermutet, dass sich am Rande des Sternenreichs eine Population versteckt, die den Kontakt mit Axarabor meidet. Auf einem Planeten, von dem man bisher nicht wusste, dass er existiere“, antwortete Admiral Krösokus. „Man muss äußerst diplomatisch vorgehen, da wir die Interessen der Bewohner noch nicht kennen. Aber wir werden nach den Spuren des geraubten Brambitis suchen und sie verfolgen“, vertröstete Admiral Krösokus die beiden Machantianer.
„Können wir mitreisen?“, fragte Rosinanta in einem Gedanken der Hoffnung. Amadis nickte ihr zu und tippte den Wusch ein. Auch er wollte die Suche beschleunigen.
„Das müssen wir abklären“, antwortete Admiral Krösokus. „So eine Reise ins Ungewisse könnte für Sie anstrengend werden. Aber ich halte Sie auf jeden Fall immer auf dem neuesten Stand, soweit mir die Regierung das erlaubt.“