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2. Kapitel
Tanne oder Fichte

„Hauptsache groß!“, sagte Herr Parmakoski. „Der Baum soll bis unter die Zimmerdecke reichen, wie immer.“

„Aber nie wieder eine Fichte!“, antwortete Frau Parmakoski entschieden. „Die nadeln viel zu schnell. Das sind richtige Billigbäume, die könnte es auch im Ein-Euro-Laden geben. Es stecken immer noch Fichtennadeln vom letzten Jahr im Teppich.“

„Wir müssen wieder eine Fichte nehmen“, beharrte Herr Parmakoski. „Tannen sind viel zu teuer. Was sagst du dazu, holde Elisa?“

Die sechsjährige Elisa saß am Tisch und bastelte Weihnachtssterne.

„Die Eltern einer Schulfreundin nehmen an der Baumlotterie teil“, sagte sie. „Da gibt’s zehn Tannen zu gewinnen. Sogar Edeltannen.“

„Zehn Tannen für’s ganze Land? Da hat man doch keine Chance“, sagte Herr Parmakoski.


„Sei nicht immer so negativ!“, grummelte seine Frau. „Ich finde Elisas Idee großartig. Wir machen das einfach. Kostet ja nichts. Ich ruf da gleich mal an. Die Verlosung ist schon heute Abend.“

„Und wenn wir keine Tanne gewinnen? Dann stehen wir Heiligabend ohne Baum da.“

„Irgendwas Stachliges finden wir auch Heiligabend noch.“

Für Helga Parmakoski war die Sache beschlossen. Sie telefonierte sofort mit der Baumlotterie. Als sie nach ihrem Nachnamen gefragt wurde, musste sie ihn zweimal buchstabieren. Es war immer das Gleiche.


„Sag mal, warum haben wir eigentlich so einen schwierigen Familiennamen?“, fragte sie, nachdem sie aufgelegt hatte. „Offenbar kann den kaum jemand aussprechen. Und merken kann ihn sich erst recht niemand.“

„Der Name ist schon lange in meiner Familie“, erwiderte ihr Ehemann. „Irgendwo wird er schon herkommen.“

„Warum heißen wir denn nicht Schmidt oder Müller oder Krause oder von mir aus auch Ahonen?“

Matti Parmakoski zuckte mit den Schultern, aber nur innerlich, weil er der Meinung war, dass zu viel Bewegung schadete.

„Na ja, weil alle so heißen“, sagte er. „Dann könnte man uns nicht mehr von den anderen Menschen unterscheiden.“

„Man könnte uns immer noch unterscheiden, und zwar am Vornamen.“

„Ja, Helga.“

„Ja, Matti, mein Schnuckiputzi.“


Beide schwiegen und sahen zu der Zimmerecke hinüber, in der zu Weihnachten immer der Baum stand. Ob Fichte oder Tanne, der Baum war jedes Mal so groß, dass er bis unter die Zimmerdecke reichte. Und das, obwohl der Raum wirklich sehr hoch war.

„Wenn es mit der Lotterie nicht klappt“, sagte Herr Parmakoski, „dann haben wir keine Zeit mehr, einen anderen Baum zu besorgen. Dann kriegen wir nur noch Baumabfälle.“

„Das wird schon“, sagte seine Frau, und Matti zuckte wieder innerlich mit den Schultern.

Der Baum gehört mir!

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