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[Lied wird gespielt]

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Frau Berger, keine andere Schauspielerin hat die Buhlschaft in Salzburg so häufig und so lange gespielt wie Sie. Von 1974 bis 1982 zunächst mit Curd Jürgens, dann mit Maximilian Schell. Waren Sie eigentlich enttäuscht, als Ihnen die Buhlschaft angeboten wurde und Sie den Text gelesen haben? So spannend ist er ja nicht.

Ich war nicht enttäuscht, sondern ich wollte es einfach nicht machen. In den 60er-Jahren war „Jedermann“ eine hoffnungslos veraltete Kiste und ich habe mich auch am Telefon nicht verstellt, sondern Curd Jürgens gesagt: „Das kann man doch heute gar nicht mehr spielen.“ Er antwortete: „Wieso nicht? Es geht um Liebe, Leidenschaft, Leben und Tod, Himmel und Hölle. Darum geht es. Und wenn du sagst, die Sprache ist zu altertümlich, okay, da gebe ich dir recht. Hofmannsthals beste Arbeit ist es sicher nicht. Aber es ergreift die Menschen nach wie vor. Komm und schau dir das mal an.“ Tatsächlich ist es ja so, dass „Jedermann“ mittlerweile von vielen Ausländern gesehen wird, aus China, Japan, Südamerika oder sonst woher, die kein Wort Deutsch verstehen, aber sie verstehen, worum es geht. Es geht um das Essenzielle im Leben, um die Moral.

Ihre Mutter hat erlebt, dass ihre Tochter Senta Berger die Buhlschaft gespielt hat. Wie stolz war sie?

Sie war sehr beeindruckt. Alle anderen Arbeiten, die ich vorher gemacht hatte, vor allem die in Amerika, waren ihr natürlich fremd. Sie kannte auch die Leute kaum. Wer soll das jetzt sein? Dieser Kirk Douglas beispielsweise.

Genau, Kirk Douglas. Und Michael Douglas war immer Regieassistent, oder?

Stimmt.

Und „Die Straßen von San Francisco“ gab es noch nicht.

Das hätte sie sich auch gar nicht angeguckt, sie war überhaupt schwer zu beeindrucken. Außer in Salzburg, wie sie mich dort gesehen hat, und durch meine andere Theaterarbeit. Ich habe mal mit einer Lesung des „Fräulein Else“ von Arthur Schnitzler das Große Festspielhaus gefüllt. Da kam sie und sagte: „Jetzt glaube ich’s.“

Aber was kann schöner sein? Sie haben auch mal Musik gemacht. Elke Heidenreich hat Texte für Sie geschrieben und Sie haben gesungen. Es ist schon lange her. Haben Sie das Gefühl, Sie haben da eine künstlerische Facette versäumt, indem Sie das nicht wirklich weiterverfolgt haben?

Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust. Auf der einen Seite hat mir das Singen und das Tanzen wahnsinnig Spaß gemacht. Als Sie noch ein junger Bursche waren, lieber Hubertus, da habe ich schon die Senta Berger Show gemacht und auch eine Sendung über Wien mit Operetten und Wiener Liedern. Das hat mir alles wahnsinnig viel Spaß gemacht. Ich war allerdings sehr, sehr kritisch und das muss man auch sein. Man bekommt in diesem Beruf von allen Seiten verschiedene Meinungen zu hören. Du musst sehr stark bei dir selbst bleiben und auch wissen, ob das gut genug ist, was du da machst. Du kannst nicht nur aus purer Freude singen, es muss schon gut sein. Ich denke, ich war zu streng mit mir, ich hätte da ruhig weitermachen können. „Somewhere over the Rainbow“ war sozusagen das Signal für sehr viele Plattenfirmen, um mich zu fragen, ob ich das nicht machen will. Und ich wollte. Das war, glaube ich, 1989/90. Und so habe ich dann das folgende Lied, „Wir werden sehen“ mit Musik von Lydia Auvray und Text von Elke Heidenreich, aufgenommen.

Zehn Frauen

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