Читать книгу Winterpony - Iain Lawrence - Страница 14

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Es ist der 12. Januar 1911. Captain Scott schreibt in sein Tagebuch, dass die letzte Ladung von der Terra Nova an Land gebracht wurde. Nur noch das Fleisch bleibt auf dem Schiff, bis die Männer Höhlen als Vorratskammern in das Eis geschlagen haben.

Es ist Mittsommer und die Sonne geht nie unter. Gestern fegte ein Schneesturm über das Land, das jetzt mit neuen Schneewehen bedeckt ist. Die Temperatur fällt auf minus zehn Grad Celsius.

Die Hütte oberhalb des Strandes, an der Flanke des rauchenden Mount Erebus, wo die Mannschaft den Winter verbringen wird, ist fast fertig. Ein Stall mit Wänden aus Strohballen grenzt an eine Seite. Im Augenblick errichtet der Schiffszimmermann in einer Ecke eine Dunkelkammer für den Fotografen. Dann wird ein Tisch für den Captain aufgebaut und eine Arbeitsstation für die Meteorologen.

Die Hütte ist fünfzig Fuß lang und nicht ganz in der Mitte durch eine Wand aus Kisten geteilt. Scott hält sich an die Marinetradition, die er sein ganzes Leben lang gepflegt hat, nämlich dass die Männer der Mannschaft von den Offizieren getrennt unterkommen.

Er ist fröhlich und voller Optimismus. In sein Tagebuch schreibt er: «Acht Tage nach unserer Ankunft sind wir endgültig GELANDET – eine sehr anständige Leistung.»

Aber Amundsen holt auf. Der Norweger ist bereits im Meereis angelangt, und seine Reise geht schneller voran. Rinnen öffnen sich für die Fram, und das Schiff macht gute Fahrt. «Ein viertägiger Vergnügungsausflug», wie Amundsen es nennt.

Am 11. Januar, als Scott und seine Männer in einem Schneesturm sitzen, erblickt Amundsen vom Deck der Fram aus die Große Eisbarriere. Er nähert sich der Bucht der Wale, die nur noch hundert Meilen entfernt ist.

Aber plötzlich scheint Amundsen das Glück zu verlassen. Die Bucht ist mit Eis verstopft, und er kann nicht hinein. Er versucht es im Osten und kehrt am nächsten Morgen zurück. Und noch während er hinschaut, schieben sich die Eisschollen in der Bucht auseinander. «Eine nach der anderen trieb aufs Meer», schreibt er später. «Es dauerte nicht lange, da war die Passage frei.»

Am 14. Januar landet er auf der Großen Eisbarriere, auf dieser riesigen dicken Platte aus Treibeis, und sucht nach einem Ort, um seine Hütte zu errichten. Aus den 97 Hunden sind mittlerweile 116 geworden, und er bringt sie alle an Land.

Durch die Wahl des Landeplatzes hat Amundsen Scott plötzlich überholt. Er ist sechzig Meilen näher am Pol als der Engländer.

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