Читать книгу Fritze un Flori vortällt sick wat - Fritz und Florian erzählen sich etwas - Ilse Köhler - Страница 9
Ohne Wöre
ОглавлениеNa, dat ward ja Tiet! „Dat Möbelauto kummt, Mama, dat Möbelauto!“ röppt Lena operejet un rennt von Balkon in de Köke un wedder retour. „Teddy, sühst du all dat lüttje Mäken, dat da jejenober in de Wohnung intrecket?“ Woll nich. Jedenfalls wacket Teddy mit en Koppe. Lena zerrt ne op de Balkonbrüstung. „Kiek, da unde, dat Auto. Hinde in Kinnersitz, dat is dat Mäken, mit dat wi nu speelen könnt. Mama! Mama!“
As Mama kummt, sind de nie’en Mieter all utestejen. De Mann besprickt sick mit de Möbelpacker, de Fru hilpet en lüttjet Mäken in Lenas Ölder ut dat Auto. Lena zappelt un winket. „Huhu, hier oben!“ Dat Mäken kieket nich op. Lena brüllt ut vullen Halse: „Hallo, hier oben bin ick!“ Aber dat Lüttje da unne kieket immer noch nich.
Blots öhre Mudder winket fründlich taurüjje. Da kieket ok dat Mäken hoch un lächelt sau’n betchen vorschamt. Lena röppt wedder: „Ick bin Lena, un wie heits du?“ Dat Mäken kiekt blots öhre Mudder an. De fuchtelt nu sau komisch mit de Hänne in de Luft rumher. As sei damidde fertig is, maket dat Mäken ok sau ne Sparenzchen. Lena treckt en Flunsch. „Blöde Kauh! Säjjt einen nichmal, as sei heiten deit.“ „Ach, Fäulein Unjedür, nu teuf doch erstemal af. Dat Kind is doch noch ganz fremd hier“, begeuset Mama öhre Lena.
Lena klemmt Teddy undern Arm, schnappet sick de Schüppe un den Sandemmer un trampet vorarjert na butten. Sei sett sick op den Rand von de Sandkiste un schüppet den Sand von eine Siete op de annere. Immer wedder kieket sei in Richtung Möbelauto. Ok dat Mäken riskeert af un an en Ooge na Lena rober. Un denn drepet sick öhre Blicke. Dat schu’e Lächeln wieset sick wedder, un ok Lenas mürrischet Jesichte hellt sick op. Sei röppt: „Kumm her, kannst middespeelen!“ Dat Mäken kummt un sett sick tau Lena. De plappert gliek dropp los: „Hier, dat is mien Teddy, Ick heite Lena, un du?“ Dat Mäken bekieket sick den Teddy, säjjt aber nißt. Da buut sick Lena energisch vor sei op un säjjt mit Nadruck: „Haste nich jehört? Ick heite Lena, un wie heitst du?“
Dat Kind kieket niepet op Lenas Lippen un säjjt den langsam un en betchen afsunnerlich: „Anna“, un kloppet sick dabie op öhre Bost. Denn wieset sei op Lena: „Du Lena?“ Wedder düsse komische afjehackte Sprake.
Da kummt Annas Mudder un fröjjt: „Na, ji Beiden, wie wörre dat denn mit en Ies?“ Sei höllt de Kinner twei Lutsche-Ies entjejen. Anna lejjt öhr Ies sachte op de Sandkiste un fänget an, as dull mit de Hänne tau wedeln. Öhre Mudder ok. Lena kieket vull Unvorstand von einer tau annern.
Dat market de Mama von Anna un vorklart: „Ja, Lena, dat hier is Anna öhre Sprake. Sei kann nich hören. Un wenn’en nich hören kann, lehrt’en ok dat Spräken nich“. „Denn kann Anna gar nich hören, wenn ick wat säjje? Un ok nich antwören?“ Lena fröcht dat ganz leise un bedeppert.
Mama lacht: „Nee, nee, sau is dat ok nich. Wenn du Anna wat vortällen wutt, denn moßt du dick sau henstellen, dat sei diene Lippen seihn kann. Wenn du fein langsam un dütlich sprickst, kann sei an diene Lippen seihn, wat du säjjst.“ Lena haalt deip Luft. „Denn hört Anna mit de Oogen? Aber wenn ick sei wat frage, kann sei ja nich antwören.“ Mama vorklart wieder: „En betchen kann Anna reden, aber et maket sei veel Mäuhe, de Wöre ruuttaubringen. Da mosste en betchen Jedür häbben.“
Anna lacht un fuchtelt wedder mit de Hänne. Mama nicket. „Un wat was dat“, föjjt Lena. „Anna säjjt, dat sei sick freut un jern mit dick speelen will.“
Lena treckt de Stirne kruus. „Dat is wat: mit de Oogen hören un mit de Hänne spreken.“ Sei stellt sick vor Anna hen nun säjjt ganz langsam un dütlich: „Kannst du mick dat ok biebringen?“ Anna nickköppt. „Fein“, freut sick Lena, „ick bringe dick miene Sprake bie un du mick diene. Dat ward en Spaß!“
Un denn sett se sick beide mit Teddy op den Sandkistenrand un lecket öhr Ies.