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Guten Appetit für gute Laune

Vollkornprodukte, fetter Fisch, Bananen und Joghurt können die Stimmung heben, während Früchte, Gemüse und mageres Eiweiß möglicherweise sogar vor Depression schützen.

Fermentierte Nahrung – für die Joghurt nur ein Vertreter unter zahlreichen ist – kann den Spiegel des Serotonins erhöhen. Das ist ein Nervenbotenstoff, ohne den wir Wohlgefühl und Zufriedenheit nicht empfinden können.

Diesen Informationen liegen gesicherte Fakten zu Grunde.

Fetter Fisch wie Lachs und Thunfisch enthält wertvolle Omega3-Fettsäuren. Sieverbessern die Flüssigkeitsverhältnisse im Gehirn.

Dunkle Schokolade mit einem Kakaogehalt von mindestens 70 Prozent setzt natürliche Chemikalien wie Koffein und Theobromin im Gehirn frei, die stimmungsverbessernd wirken.

Sauerkraut, Kimchi, Joghurt, Kefir und Kombucha sind fermentierte Nahrungsmittel, die im Verdauungstrakt die Vermehrung günstiger Bakterien bewirken. Diese Probiotika erhöhen das Serotonin im Gehirn, das wiederum unter Anderem Appetit und Stimmung steuert.

Bananen versorgen uns mit gut verwertbarem Zucker, mit Vitamin B6 und verdauungsverbessernden Ballaststoffen, was sich günstig auf die Produktion der körpereigenen Stimmungsmacher Serotonin und Tryptophan auswirkt.

Haferkörner und Haferflocken bestehen zu einem Zehntel aus faserigen Ballaststoffen und sind eine reiche Quelle für das Mineral Eisen. Eisenmangel ist weit verbreitet mit diesen Folgen: Müdigkeit, Trägheit, schlechte Stimmung.

Beeren, Nüsse und Samen entschärfen freie Sauerstoffradikale und kontrollieren Entzündungen, zwei Prozesse, die Gehirnzellen bedrohen. Das bewirken sie mit antioxidativen Farbstoffen, mit den Mineralstoffen Selen, Zink und dem Neurotransmitter Tryptophan.

Kaffee kann uns alle ein bisschen aufmuntern, auch mental. Das gelingt den natürlichen Inhaltsstoffen Phenole, Adenosin, Dopamin und Norepinephrin.

Bohnen und Linsen sind nicht nur reich an unverdaulichen Ballaststoffen, die eine zu rasche Nahrungsverwertung verlangsamen. Auch eigene Vitamine, Zink, Magnesium, Selen, Eisen und Aminosäuren regulieren nach Verzehr die Stimmung.

Die Erklärung: Über die Darm-Hirn-Achse wirken sich Verhältnisse im Verdauungssystem direkt auf unser mentales Befinden aus. Im Gehirn agieren etwa 100 Milliarden Nervenzellen, die dem Organismus vorgeben, was er zu tun hat. Im Darmtrakt sitzen etwa 500 Millionen Nervenzellen mit direkter Verbindung zu unseren grauen Zellen. Das geschieht hauptsächlich über den Vagusnerv, der in zwei Richtungen Botschaften übermittelt.

Wer also im Corona-Lockdown gerade Gute-Laune-Nahrung etwas vernachlässigt hat, muss sich nicht wundern.

Fünf Bedenken in einer Umfrage unter mehr als 60.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern hatten in den Wochen des Lockdowns eine Rolle: das persönliche Risiko, Auswirkungen auf das gewohnte Leben, mentale Gesundheit, medizinische Versorgung bei Bedarf und das eigene Wohlbefinden. Besonders groß war anfangs die Sorge um Nahrungsmittel und die notwendigsten Haushaltsprodukte. Erstaunlicherweise waren Menschen unter 25 und zwischen 25 und 45 kaum weniger in Sorge als die Altersgruppe ab 65 mit dem größten statistischen COVID-19-Risiko.

In der Regel nehmen Stressereignisse im Laufe des Lebens zu, und ihre negativen Effekte auf das Gewicht ebenso. Schon deshalb ist es auch ohne das Coronavirus schwierig, während des Älterwerdens das Gewicht zu halten. Dieser unerwünschte Trend setzt zusätzlich überraschend früh ein. Beginnend in den späten Zwanzigerjahren verbrennt der Körper im Laufe eines einzigen Tages um etwa 150 Kalorien weniger. Das wird durch eine Verschiebung erklärt: Abnahme von gierigen Muskelzellen, Zunahme an trägen Fettzellen. Auch der Stoffwechsel selbst arbeitet langsamer.

Frauen erleben die Menopause mit Gewichtszunahme, doch es sind nicht allein hormonelle Veränderungen, die sich auswirken, es sind auch die Jahre.

Mit COVID-19 verbundene Sorgen haben zu einer alarmierenden Zunahme der Stressbelastung und mentaler Probleme geführt. Für viele Menschen war das mit dem Lockdown verbundene Home Working diesmal anders als alle ähnlichen Erfahrungen mit dem Arbeiten von Zuhause davor. Denn einerseits war es auch praktizierte Isolation wie nie zuvor, und in zahlreichen Familien betrafen ähnliche Maßnahmen gleichzeitig auch Kinder und den Ehepartner, oft unter eingeengten Verhältnissen. Historiker verschärften mit düsteren Analysen und Prophezeiungen den auch durch weltweit vermittelte Beispiele von Chaos, Gewalt und Ungerechtigkeit entstehenden Stress.

Ohne die Möglichkeit, von früheren Erfahrungen zu lernen, stellten sich oft negative mentale Veränderungen ein: Ängste, Verwirrung, Symptome nach Stressbelastung. Konzentration und Leistungskraft wurden die Opfer. Viel zu spät und mit zu wenig Unterstützung in den Mainstream Media wurden einige maßgeschneiderte Regeln für das Home Working im Lockdown kommuniziert: Entwickeln Sie eine feste Routine, wie für das normale Arbeitswelt auch. Etwa Aufstehen, Duschen, Fertigmachen, Starten; setzen Sie sich realistische Ziele, nicht mit übertriebenen Erwartungen unter diesen erschwerten Bedingungen; reduzieren Sie einerseits Multitasking, andrerseits unnötige Ablenkungen; vergessen Sie Pausen nicht; üben Sie Nachsicht gegenüber sich selbst.

Prognosen einer globalen wirtschaftlichen Depression machen nicht nur sensiblen Mitmenschen schwer zu schaffen. In der Folge stieg das Interesse an natürlichen Substanzen zur Stimmungsverbesserung und an so genannten Nootropika, an natürlichen Medikamenten zur Verbesserung der geistigen Leistung. Betroffene suchen Linderung in Bezug auf Ängste, Anspannung, Stress und Schlafstörungen. Hilfreich sind nicht nur spezielle Nährstoffe allein. Benötigt werden für Synergieeffekte zwischen Vitaminen, Aminosäuren, Mineralstoffen und Spurenelementen auch so genannte Superfoods, denn erst sie garantieren, dass der Organismus nach Verzehr notwendige Vitalstoffe auch absorbieren und verwerten kann. Die Passionsfrucht, Sanddorn, die südamerikanische Acerolakirsche und Guarana erleben schon seit Langem große Wertschätzung. Ins Blickfeld gelangten über Nacht jetzt auch konsumierbare Hefen, unverdauliche Superballaststoffe und verschiedene Arten von Pflanzensamen.

Bereits zwei Jahre vor der neuen Pandemie erklärten acht von zehn Befragten, dass mentale Gesundheit für sie höchste Priorität habe. In verschiedenen Ländern beklagten 2018 zwischen 31 und 39 Prozent der Erwachsenen, dass sie täglich mindestens ein heftiges Stresserlebnis haben. Der Verkauf von Produkten mit Ginkgo erhöhte sich von 2014 bis 2018 um 21 Prozent.

Keine Altersgruppe ist ausgenommen. Eine Umfrage des ARD-Magins „Kontraste“ ergab: 71 Prozent von Schulkindern unter zehn Jahren leiden unter Beschränkungen, vermissen zum Beispiel ihre Freunde oder den gemeinsamen Unterricht wie früher.

Unter COVID-19 haben sich für Millionen Menschen durch Home Office die natürlichen Grenzen zwischen Arbeitswelt und Freizeit verwischt, was den Bedarf an natürlichen Substanzen zur Unterstützung von Multitasking und Wachsamkeit noch gesteigert hat.

Die Anti-Aging-Medizin hat inzwischen mehr als 100 solcher Mikronährstoffe mit positiven Wirkungen auf die Gehirntätigkeit identifiziert. Sie werden grob in drei Gruppen eingeteilt: Nootropika mit leistungssteigernden Wirkstoffen, Adaptogene zur Bewältigung der Anpassung an physikalischen, chemischen und biologischen Stress, und Vitamine.

Während diese Stoffe lange Zeit im Fokus der Ayurvedamedizin und der traditionellen chinesischen Volksmedizin standen, holt die westliche Medizin in schnellerer Geschwindigkeit auf. Spitzenreiter ist die Ayurvedaheilpflanze Ashwagandha. Die wissenschaftliche Literatur verweist auf die Vitamine A, C, D und E sowie auf B5 und B1 aus der umfangreichen B-Familie, weiters auf das Co-Enzym Q10 und das Mineral Selen.

Weg mit dem Corona-Bauch

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