Читать книгу Weg mit dem Corona-Bauch - Imre Kusztrich - Страница 6

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Fremdbestimmt statt selbstbestimmt

In der Theorie können neue Verhaltensformen sich eingewöhnen, und der Organismus findet sich schließlich in Harmonie damit. Doch für einzelne Personen ist diese Chance eindeutig geringer als für andere. Das gilt für Menschen mit Diabetes oder Bluthochdruck. Bereits eine geringe Gewichtsveränderungen kann den Blutzuckerspiegel oder die Kompression in den Blutgefäßen weiter ansteigen lassen und noch mehr ihrer Kontrolle entziehen.

Wenn Menschen mehr Zeit zuhause verbringen müssen, ergibt sich daraus ein anderer Tagesablauf. Das muss noch nicht einmal beinhalten, dass ein Besuch im geschlossenen Fitnessstudio wegfällt. Menschen im gewöhnlichen Arbeitsmodus bewegen sich eine ganze Menge, auch bei einem Job am Schreibtisch. Sie gehen zum Wagen oder zum öffentlichen Verkehrsmittel. Sie machen sich auf die Suche nach einem Mittagsimbiss. Der neue Rhythmus des Home Working ohne diese Routineaktivitäten verbrennt weniger Kalorien und kann zu gesundheitlichen Folgen führen.

Während des Höhepunkts der Coronakrise kauften Konsumenten in der Regel mehr tiefgekühlte Fertiggerichte, meistens mariniert, und in aller Regel sind es die versteckt untergemischten Nahrungszusätze in dem vor allem auf Geschmack getrimmten Produkten der Nahrungsbranche, die im Hormonsystem der Regulierung von Hunger, Appetit und Sattheit ein Chaos anrichten.

In jüngsten Studien mit Menschen erwiesen sich hochprozessierte Nahrungsmittel als Beitrag zu verringerter Sattheit, zu erhöhter Essenshäufigkeit, zu verschlechterten biochemischen Messwerten in Bezug auf Fettsucht und zu mehr Gewichtszunahme“ [5].

Also: Weniger Sattheit, mehr Mahlzeiten, stärkere Fettsucht, höheres Gewicht.

Möglicherweise fällt es Ihnen schwer, das zu glauben. Aber bedenken Sie. Wir sprechen von einem Organismus, der in jeder Sekunde geschätzte 30.000 bis 100.000 biologische Handlungen vollbringt. Am liebsten ohne irgendwelche Schadstoffe von außen.

Bevor Sie jetzt falsche Schlüsse ziehen: Hochprozessierte Nahrung ist ein echtes Problem, aber wahrlich nicht das einzige oder wichtigste.

Bequemlichkeit, Geschmack und unschlagbar niedrige Preise machen diese Art von ultraprozessiertem Essen fast unwiderstehlich. Während jedoch immer mehr Menschen zu Fertiggerichten und Snacks zwischendurch greifen, werden auch immer mehr Menschen dicker oder fetter.

Am häufigsten sind es Kartoffelchips, gesüßte Getränke mit Geschmack, Süßigkeiten, Desserts, Backwaren mit weißem Mehl, rotes Fleisch und mariniertes und industriell zubereitetes Fleisch.

Langsamere Gewichtszunahme im Laufe des Lebens oder sogar Abnehmen verbinden die Forscher mit Vollkornprodukten, Früchten und Gemüsen.

Die in der Studie untersuchten Amerikaner aßen zu wenig Ballaststoffe und nahmen zu viele Nahrungszusätze und appetitfördernde Chemikalien auf. Diese Substanzen veranlassen uns, rascher zu essen und häufiger zu essen. Bestimmte pharmakologische Stoffe bewirken ebenfalls negative Ergebnisse. Die gesundheitlichen Folgen sind erheblich. Sie werden hingenommen. Sie werden vertuscht.

Gleichzeitig wird die kontinuierliche Versorgung mit frischem Obst und Gemüse in Zeiten der Ausgangsbeschränkungen schwieriger und vernachlässigt. Sie werden wegen der eingeschränkten Haltbarkeit auch in geringerer Menge eingelagert.

Je mehr Gewicht zugelegt wird und je länger die Phase der ungewohnten Routine anhält, umso tiefgreifender sind Auswirkungen auf die Gesundheit. Besonders die Organsysteme im jugendlichen Körper sind der Gefahr ausgesetzt, dass sich Prozesse der Gewichtsvermehrung langfristig verfestigen und anhalten, auch wenn die entsprechenden äußeren Faktoren nicht mehr vorhanden sind.

Nach Auffassung der Repräsentanten der Anti-Aging-Medizin reagiert der menschliche Organismus auf jedes gesundheitliche Problem automatisch mit einer Heilentzündung. Sie soll mögliche Krankheitserreger mit Killerzellen und Fresszellen zerstören und beseitigen.

Entzündung ist eine geniale Waffe unserer Krankheitsabwehr. Stets ist sie der Versuch einer Korrektur durch das Immunsystem. Unser Fieber markiert krankmachende Erreger, und Soldaten der Krankheitsabwehr beseitigen sie. Diese Taktik wird fehlerhaft jedoch auch angewandt, wenn eine Entzündung das Problem nicht verbessern kann. Es ist nun einmal die erste Reaktion des menschlichen Immunsystems seit Urzeiten. Die gleiche Körperpolizei bekämpft mit aller Kraft auch krankmachende Nahrung oder das Coronavirus. Mit negativen Folgen vom Verdauungstrakt bis hinauf in das Gehirn.

Die meisten Menschen haben sich mit der Rolle von entzündlichen Prozessen, von inflammatorischem Stress für ihre Gesundheit noch nicht befasst. Aber auch über dagegen wirkende Kräfte, über anti-entzündliche Mikronährstoffe, wissen sie wenig. Sie können den gefährlichen Stress beenden. Doch sie kommen in den allermeisten Produkten der Nahrungsindustrie nicht vor.

Es gibt bewährte Anleitungen dafür, vom Essen unter Stress allmählich wegzukommen.

Seien Sie sich bei jeder Nahrungsaufnahme bewusst, warum Sie essen.

Führen Sie ein Nahrungstagebuch. Was nehmen Sie zu sich und unter welchen Umständen? Ist Essen Ihr ständiger Begleiter?

Wenn es nicht Hunger ist, kann vielleicht ein Spaziergang oder ein Telefongespräch Sie vom nächsten Happen abbringen.

Hören Sie auf echte Freunde, auf die Familie. Suchen Sie Unterstützung.

Probieren Sie ungewohnte Lebensmittel und seien Sie offen für andere Zubereitungsmethoden.

Entdecken Sie gesunde Snacks wie Früchte, Gemüse oder Nüsse.

Lernen Sie aus Fehlern, ohne sich zu verurteilen.

Muss es Pizza sein? Dann bereiten Sie sich selbst eine eigene zu, mit gesünderen Zutaten.

Wählen Sie eine ruhige Ecke, begreifen Sie , welche Gedanken Sie beschäftigen, meditieren Sie.

Mut machen ebenfalls Erkenntnisse der Anti-Aging-Medizin oder Präventionsmedizin zur Rolle speziell ausgewählter sekundärer Pflanzenstoffe.

Viele unserer Mikronährstoffe dienen im Königreich der Natur als chemische Abwehrstoffe gegen Fressfeinde und andere Gefahren und haben nach Verzehr auch für uns Menschen einen hohen Stellenwert. Besondere Unterstützung leisten sie gegen viele Faktoren, die unser Gewicht ansteigen lassen, unabhängig von den Kalorien. Es sind Substanzen mit Reset-Effekt, wie bei einem Computer, der abgestürzt ist: Vitamine, Aminosäuren, Spurenelemente, Mineralstoffe, Fettsäuren, Enzyme, sekundäre Pflanzenstoffe. Ihnen gelingt die Wiederherstellung eines Ausgangszustandes.

Sie können reparieren, was Nahrungsindustrie, Pharmabranche oder die Gesundheitspolitik in Coronazeiten mit unserem Körper angestellt haben.

Weg mit dem Corona-Bauch

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