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1. Traum: Unschuld

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Da stand das kleine Mädchen mit seinem roten Lockenkopf. Sein nachdenkliches Gesicht, die winzigen Fältchen auf der Stirn. Seine neugierigen Augen waren auf die singenden Geburtstagsgäste gerichtet. Löwen, Elefanten und Bären aus Zucker schmückten die Geburtstagstorte. Seine mutige Hand, zwischen Neugierde und Skepsis, Freiheit und Anpassung hin und her gerissen, steuerte direkt auf den Löwen zu. Die Hand der Mutter bremste es. Die Wunderkerze fehlte.

Der Rotschopf verwandelte sich in eine Schnecke. Die Schnecke lief Gefahr, von Menschen, Autoreifen, Gift zerstört, zerquetscht, aufgelöst zu werden. Das wollte ich nicht. Ich ging auf sie zu, legte sie auf die Hand und brachte sie in den Weingarten. Dort setzte ich sie auf den Boden und baute ihr ein Schneckenhaus. Sie brauchte Schutz.

Ich wurde gerufen, musste zu den Geburtstagsgästen nach oben, drehte mich um und blickte noch einmal zurück. Ich vermisste meine kleine unschuldige Schnecke, die mehr und mehr einem Regenwurm ähnelte. Jetzt war er verschwunden, verzweifelt rief ich nach dem kleinen Wurm. Panische Angst, ihn zu verlieren, trieb mich durch die Weinhänge. Ich begann zu laufen, zu schreien, bis ich die nasse Decke von mir warf und an einem ganz normalen Tag im November erwachte.

Der Balancierer – Mein Leben mit Epilepsie

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