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„Expedition“ durch die Rohre

Am nächsten Morgen wurde Fiona von dem Baulärm geweckt. Als sie gestern nach Hause gekommen war, hatte sie mächtig Ärger bekommen, weil sie sich nachts heimlich aus dem Staub gemacht hatte. Sie befürchtete, dass ihren Kameraden das Gleiche passiert war.

Sie schob die Vorhänge weg und sah, wie ein Kran dicke, graue Rohre in die Luft hob. „Die sind ja wirklich schon weit“, bemerkte Fiona. „Hmh, das kann was werden! Wozu sind die Rohre? Was meinst du, Maxl? Max?“, rief Fiona. Gleich darauf sah sie, wie der Dalmatiner auf die Baustelle zuraste. Sie riss das Fenster auf. „Max“, brüllte Fiona, sodass man es sicher im ganzen Dorf hörte, „Max, komm zurück!“ Doch der Hund dachte gar nicht daran. Als eines der dicken, grauen Rohre auf die Erde gesetzt wurde, kroch Max hinein. Fiona zog sich ein T-Shirt an und düste sofort nach draußen. „Max, komm da raus“, rief sie in ein Rohr. Doch Max wollte, dass Fiona reinkam.

„Hey, Fio, was machst du da?“, rief jemand. Hinter ihr standen Julian, Lenny und Finn in Gummistiefeln und Matschhose.

„Max hat sich in dem Rohr verkrochen und will nicht mehr raus! Jetzt werde ich reinkriechen“, rief Fiona.

„Da komm ich mit“, rief Lenny begeistert und raste auf Fiona zu.

„Ich auch“, brüllte Julian und kam nach. Finn sah sich noch einmal um, dann kroch er mit seinen Freunden in das Rohr. Als alle in der Mitte angelangt waren, legte sich Max hin.

„Raus, du blöder Hund! Aber schnell“, brüllte Fiona wütend. Plötzlich spürten die Freunde einen harten Ruck.

„Au“, schrie Finn, als er sich den Kopf anschlug. Das Rohr wurde vom Kran in die Luft gehoben und schwankte ein wenig. Die Freunde hatten Mühe, das Gleichgewicht zu halten, und deshalb brach im Rohr ein riesiges Chaos aus. Es ging nach oben, nach rechts ...

Lenny robbte auf dem Bauch an das linke Ende des Rohrs und schaute hinunter. War das hoch! Bestimmt um die fünf Meter. Gleichzeitig begann das Rohr durch Lennys Gewicht linkslastig zu werden und Finn drohte abzurutschen. „Hilfe“, brüllte er, als er zum Rohrende schlitterte. Panik erfasste ihn. Gleich würde er fallen.

Fiona schoss vor und gerade noch rechtzeitig packte sie Finns Beine. „Danke, Fio“, seufzte Finn erleichtert.

„Komm wieder in die Mitte“, rief Julian. Lenny krabbelte zurück. Doch Max kannte keine Geduld, und als das Rohr gesenkt wurde, sprang er aus einer Höhe von fast zwei Metern hinab.

„Neiiin, Max!“, schrie Fiona entsetzt.

Das Rohr lag nun etwa einen Meter in der Erde. Man konnte locker hinaufklettern. Zu allem Unglück hörten die Detektive nun auch noch laute Stimmen und Schritte, die näherkamen.

„Max, raus! Lenk sie ab“, zischte Julian. Max flitzte los und schnitt den Männern den Weg ab.

„Der Hund schon wieder“, brüllte einer, „der verbrennt mir noch den letzten Nerv! Das Tier muss weg hier!“ Kaum waren die Detektive aus dem Rohr geklettert, traten die Männer den Rückzug an und wollten zum Rohr zurück. Da sprang Max auf eine Schubkarre und brachte sie zum Umfallen. „Blödes Stück“, fluchte der erste und marschierte auf die Karre zu. Finn und seine Freunde huschten hastig hinter einen Erdhaufen und krabbelten darauf, um besser beobachten zu können, was da passierte. Dabei rutschte Julian auf einem großen, runden Stein aus. „Salz und Pfeffer“, fluchte der Detektiv, als er auf dem Bauch landete. Und zu allem Unglück polterte der Stein den Hügel hinunter. Julian rappelte sich hastig auf und die Freunde gingen schnell in Deckung.

„Was war das?“, fragte der erste Arbeiter.

„Da stimmt was nicht“, meinte der zweite. Er kam auf sie zu. Hilfe! Julians Herz klopfte. Und er hatte das ausgelöst! Die Detektive pressten sich an den Boden. Lenny machte sich ganz klein. Ein paar Meter vor sich sah sie die Schuhe des Mannes. Dieser spähte über die Wiese, wohl in der Hoffnung, etwas zu sehen. Doch als er nichts entdecken konnte, drehte er sich um und ging weg. Max raste über die Wiese. Der andere Mann verfolgte ihn noch.

„Hilfe! Nicht!“ Finn hielt sich die Augen zu und musste einen Schrei unterdrücken. Fast wäre der Mann auf ihn getreten!

„Wir müssen weg“, zischte Fiona.

Und auch Lenny verkündete: „Rückzug!“

Als sie am Ende der Wiese angekommen waren, richteten sich die Freunde auf und Fiona pfiff auf der Vogelpfeife. Friiilliiit! Max stellte die Ohren auf. Seine Freunde riefen ihn. Er schlug einen Haken. Und noch einen. Ja! Er hatte den Arbeiter abgehängt und raste zum Ende der Wiese. „Toll, Max“, lobte Lenny.

„Perfekt“, meinte auch Finn.

„Was meint ihr, sollen wir noch mal in die Rohre rein?“, wollte Fiona wissen.

„Klar!“, rief Julian.

„Und ob“, stimmte Lenny mit ein. „Abends, wenn keiner auf der Baustelle ist, nimmt jeder eine Lampe mit, dann kriechen wir in die Rohre!“

„Abgemacht!“, rief Finn.

„Welche Lampe hast du mitgenommen?“, wollte Lenny wissen.

„Meine Beste!“ Julian streckte seine blaue Taschenlampe in die Luft.

„Okay“, sagte Lenny und steckte ihre etwas kleinere Lampe ein, „dann komm!“ Auch Fiona hatte eine kleine, silberne, Finn ebenfalls. Auf der Baustelle war nichts los.

„Wow, sind die weit“, rief Finn, als sie bei den Rohren ankamen.

„Das sind mindestens zehn!“, vermutete Fiona.

Max bellte. Er wollte da rein.

„Max geht als Letztes“, verkündete Julian. „Finn ist vorne!“

„Ich krieche als Zweiter“, meldete sich Lenny.

„Dann komme ich“, rief Fiona.

Finn rief plötzlich: „Wartet mal und hört in das Rohr rein!“ Die Freunde horchten in das Rohr. Finn rannte zu einem der Kanaldeckel und schlug mit aller Kraft darauf. BUMM!

„Aua, meine Ohren“, rief Lenny lachend.

„Das war laut“, rief Fiona.

„Also muss das Rohr zu dem Kanaldeckel führen“, rief Julian begeistert. Finn schaltete seine Taschenlampe ein, dann kroch er in das Rohr, die anderen hinter ihm her.

„Ziemlich kühl“, bemerkte Julian.

„Und ganz schön eng“, stellte Fiona fest.

Finn schlug sich den Kopf an. „Aua“, jaulte er. „Total eng!“

Von oben hing eine Spinne herab. Angewidert senkte Lenny den Kopf. Fiona begann eine Melodie zu pfeifen. Es hallte fürchterlich! Immer tiefer krochen die Freunde in das Rohr, bis es immer dunkler wurde.

Julian würgte: „Boah, wie stickig! Hier ist die Luft schlecht!“ Max schien das nicht zu beeindrucken. Die fünf krochen weiter. Das Licht vom Ausgang war nicht mehr zu sehen. Der raue Beton schürfte Fionas Knie auf. Es wurde feucht, doch den Freunden machte das nichts aus. „Uaah, mein Hals wird steif! Täusch ich mich, oder wird das hier immer enger?“, meldete sich Julian.

„Ach, du und deine Wahnvorstellungen“, zischte Lenny und fuchtelte in der Luft herum. Da blieb ihre Hand an einer klebrigen Spinnwebe hängen. Sie kreischte, schüttelte das Zeug angeekelt herunter, schwankte und knallte dabei jaulend an die Rohrwand.

Die Raubkatzenbande

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