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Erste Nachforschungen

Es gongte. „Kommt“, rief Lenny. Fiona packte ihre Schultasche, Julian und Finn sprinteten den Mädchen hinterher und auch einige Klassenkameraden schlossen sich ihnen an. „Dann hole ich euch heute schon um halb drei ab“, meinte Lenny.

Als die Freunde aus dem Bus stiegen, war die Laune bestens. „Da ist Max!“, lachte Finn plötzlich und deutete nach vorn. Tatsächlich – Max kam ihnen entgegen.

„Was will euer Hund hier?“, fragte ein Mädchen und schob ihre Brille auf die Nase.

„Er hat unser Buch im Maul“, rief Julian und kicherte.

„Max, du Streuner! Was hast du vor?“, fragte Fiona lachend. Der Dalmatiner ließ das kleine rote Buch vor Fiona fallen und hechelte. Sie hob es auf und ging weiter, als wäre nichts gewesen. Max ging brav neben ihr her – bis sie zur Wiese kamen. Und genau das wollte Max nun ausnutzen. Er wollte Fiona und die anderen dazu bringen, in den Container zu schauen. Draußen war keiner zu sehen.

Max rempelte Fiona an. Erschrocken ließ sie das Buch fallen. Max schnappte es und rannte zum weißen Container.

„Max! Wir haben keine Zeit für so was! Bleib hier, komm zurück“, schrie Julian. Der Hund ließ das Buch vor dem Container fallen.

„Bring uns das zurück, Max!“, befahl Fiona energisch. Max winselte. Sie sollten nun endlich kommen.

Seufzend schmiss Fiona ihre Schultasche ins Gras und schlich zum Container. Die anderen folgten ihr. Die Detektive bückten sich.

„Wir schleichen unters Fenster, holen das Buch und gucken kurz in den Container rein“, schlug Lenny vor. Finn pirschte sich an das Fenster, horchte, schnappte sich das Buch und wagte einen Blick in den Container.

„Da ist ja gar keiner drin“, rief er überrascht.

„Lass sehen“, sagte Fiona.

„Blöd, dass ich meine Kamera nicht dabeihab“, knurrte Lenny.

„Was habt ihr denn hier verloren?“, rief plötzlich eine scharfe Stimme. Die Freunde fuhren herum. Einer der Arbeiter lief auf sie zu.

„Wir haben was verloren, unser Buch nämlich“, sagte Fiona trotzig und hielt es hoch.

„Na, jetzt habt ihr’s ja wieder! Los, verschwindet von der Baustelle!“, schimpfte der Mann. Max kläffte.

„Aus“, sagte Lenny streng.

„Den hab ich heute doch schon mal gesehen“, bemerkte der Mann und zeigte auf Max.

„Das kann nicht sein“, widersprach Fiona. „Mein Hund war noch heute Morgen in der Wohnung eingesperrt.“

Der Mann nickte. „Aber lasst euch nicht noch mal erwischen!“ Max sah dankbar zu Fiona hoch.

„Aha, so ist das“, grummelte Finn, als sie gingen.

„Natürlich kommen wir heute wieder her“, rief Lenny, „und dann nehm ich meine Kamera mit!“

„Ich hab mir was ausgedacht“, schlug Finn vor. „Wenn im Container keiner drin ist, können wir vielleicht schnell reinschauen!“

„Super Idee, aber wir müssen vorsichtig sein! Was tun wir, wenn wer kommt? Dann haben wir Feuer am Hintern“, sagte Julian.

„Dann warnt uns Max“, erklärte Fiona, „der bleibt draußen stehen!“

„Toll! Gehen wir gleich?“, fragte Lenny. Die anderen nickten.

„Hoffentlich ist keiner drin“, flüsterte Fiona. Lenny richtete die Kamera auf den Container und schoss das erste Foto. Julian schlich zum Container, duckte sich und linste durch das Fenster. Dann zeigte er seinen Freunden vier Finger. Das hieß: Die Luft ist rein, ihr könnt kommen!

„Keiner drin! Wir können rein!“ Lenny schoss ein Foto durchs Fenster.

„Max, wenn wer kommt, bellst du!“, erklärte Fiona ihrem Hund. Sie schauten sich noch einmal um, dann verschwanden die vier im Container. Max blieb draußen stehen. Dann legte er sich ins Gras. Es ärgerte ihn ein bisschen, dass er immer Wache halten musste und nicht mitdurfte.

Die Tür quietschte nicht, als Lenny sie öffnete. Dann traten die Freunde in den Container. Finn schloss die Tür. Fiona warf einen Blick in den Topf auf dem Herd. Lenny grinste: Der eine Arbeiter las Harry Potter. Sie schoss gleich ein Foto vom Inneren des Containers. Am Boden lag ein grasgrüner Schlafanzug. „Cool“, bemerkte Finn und strich über den Tisch, wobei er bei den dürren Tischbeinchen befürchtete, er würde zusammenfallen. Lenny begann zu filmen.

Alarmstufe rot: Max sah einen Arbeiter kommen und kläffte, knurrte und jaulte, so laut er konnte. „Ich höre Max“, rief Finn erschrocken. „In Deckung!“ Die Freunde zwängten sich hastig unter die vier Betten. Der Arbeiter öffnete die Tür. Er sah nicht gerade schlank aus. Und er ging genau auf das Bett zu, unter dem Lenny lag!

Lenny hielt den Atem an. „Bitte, bitte, nicht aufʼs Bett setzen“, betete sie. Der Lattenrost würde sie unter dem Gewicht des Mannes zerquetschen! Doch der Bauarbeiter ging zum Herd. Lenny atmete erleichtert auf. Dann ging er wieder nach draußen.

„Der Kerl hätte mich erdrücken können“, schnaufte Lenny.

Julian sah nach draußen. „Ich seh den Arbeiter nicht mehr!“

„Raus“, rief Finn und stürmte nach draußen.

Finn schaute auf seine Uhr. „Halb vier. Um sechs muss ich heim. Wir haben noch Zeit!“

„Wollen wir die Fahrzeuge ansehen?“, fragte Lenny.

„Ich will ja nix sagen, aber ... Da drüben stehen die Männer!“, bemerkte Julian. Die Freunde fuhren erschrocken herum und erblickten die Arbeiter, die gerade an einer kleinen Walze herumwerkelten.

„Hoffentlich haben die uns nicht aus dem Container rennen sehen“, erschrak Fiona. Max sprang erleichtert auf die Detektive zu.

„Ich muss aber noch mal rein!“, fiel Julian ein.

„Das geht heute nicht mehr“, bemerkte Finn. „Wir müssen noch einen Eintrag machen! Morgen treffen wir uns wieder!“ Max kläffte. Morgen würde er hoffentlich auch dabei sein!

Fiona setzte sich an ihren Schreibtisch und schlug das kleine rote Buch auf. Sie schwang den Füller und schrieb:

Heute Morgen haben wir alle gesehen, wie drei Fahrzeuge (zwei Bagger und ein Lastwagen) und ein kleiner weißer Container auf der Wiese standen. Jetzt ist aber klar, dass da was gebaut wird. Auf dem Schulweg haben wir alles besprochen.

Als die Schule aus war, ist der schlaue Max gekommen und hat uns das Detektivbuch gebracht. Aber als wir zur Wiese kamen, sprang er mir gegen die Hand, schnappte das Buch und legte es an das Containerfenster. Danach weigerte er sich, es zurückzubringen. Also pirschten wir zum Fenster und holten es selber und dabei konnten wir in den Container sehen!

Am Nachmittag sind wir sogar reingegangen! (4 Betten, Sofa, Herd, Tisch u. Stühle, Vorhänge waren drin.) Als Max uns durch Bellen warnte, schlüpften wir unter die Betten. Ein Arbeiter kam rein. Er hätte sich fast auf Lennys Bett gesetzt! Als er wieder rausging, war die Luft rein und wir sind geflüchtet. Und Lenny hat tolle Fotos gemacht!

Die Raubkatzenbande

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