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Die richtige Klinik finden

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Der Haus- oder Facharzt Ihres Angehörigen hat ihn vermutlich bereits für die weiterführenden Untersuchungen zur endgültigen Diagnosestellung an Spezialisten überwiesen. Für die Behandlung der Krebserkrankung wird Ihr Angehöriger nun ein geeignetes Krankenhaus finden müssen – am besten mit angeschlossener Ambulanz – oder einen niedergelassenen Facharzt, der sich in der Onkologie spezialisiert hat. In Deutschland hat er dabei in der Regel die freie Wahl von Ärzten und Kliniken.

Sicher werden ihm seine behandelnden Ärzte Empfehlungen geben können; dennoch ist es sinnvoll, dass er sich ein eigenes Urteil über die zur Wahl stehenden Krankenhäuser bildet. Dabei mag die räumliche Nähe zu Ihrem Wohnort zwar durchaus ein Argument sein; für eine hochqualifizierte Behandlung, für die Lebensqualität und Prognose des Patienten sind aber zusätzliche Aspekte außerordentlich bedeutsam, die Sie berücksichtigen sollten.

Kosten bei freier Klinikwahl

Wird ein Krankenhaus gewählt, das vom Wohnort weiter entfernt ist, und gibt es dafür keinen wichtigen medizinischen Grund, müssen die Fahrtkosten dorthin meist selbst übernommen werden. Eventuell muss auch dazubezahlt werden, wenn die Behandlung dort teurer ist.

Grundsätzlich ist es wichtig, dass die Klinik Erfahrung mit der Krebserkrankung Ihres Angehörigen hat. Krebstherapien sind anspruchsvoll und erfordern die interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedenster Spezialisten. In Deutschland existieren viele sogenannte Krebszentren oder Tumorzentren, ein nicht geschützter Begriff, der nicht automatisch mit bestimmten Anforderungen an die Qualität verbunden ist.

Anders verhält es sich mit zertifizierten Krebszentren, wie etwa von der Deutschen Krebsgesellschaft, die sowohl stationäre als auch ambulante Einrichtungen umfassen. Sie müssen strenge Qualitätskriterien nach dem Nationalen Zertifizierungsprogramm Krebs erfüllen und werden regelmäßig überprüft. Fachärzte aller beteiligten Fachrichtungen arbeiten eng zusammen, in sogenannten Tumorboards wird für jeden Patienten individuell abgestimmt, wie die Therapie verlaufen soll. Andere Berufsgruppen wie Psychoonkologen oder Ernährungswissenschaftler und onkologisch ausgebildete Pflegekräfte ergänzen das Behandlungsteam. Die Behandlung erfolgt nach wissenschaftlich gesicherten Empfehlungen und Leitlinien.

Solche zertifizierten Krebszentren können als Organkrebszentrum auf jeweils eine bestimmte Tumorart wie zum Beispiel Brust-, Darm-, Prostata- oder Lungenkrebs spezialisiert sein. Darüber hinaus gibt es Zentren, die sich schwerpunktmäßig auf gynäkologische, urologische oder viszerale Krebsarten konzentrieren, sowie onkologische Zentren, in denen mehrere Krebsarten unter einem Dach behandelt werden.

Bekommt Ihr Angehöriger eine ambulante Therapie, sollte auch diese in einer an ein Zentrum angeschlossenen Ambulanz oder in einer dafür qualifizierten Praxis erfolgen, der Patienten auch nach der Primärtherapie in der Nachsorge betreut.

Eine aktuelle Liste der zertifizierten onkologischen Zentren steht auf www.oncomap.de/centers. Sie lässt sich unter anderem nach Ländern, Orten und Organen durchsuchen.

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