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Entscheidungen treffen

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Alle Untersuchungen sind abgeschlossen, die Diagnose ist gesichert, eventuell wurde eine Zweitmeinung eingeholt, die Klinik wurde ausgesucht: Nun geht es darum, dass Ihr Angehöriger Entscheidungen über die einzelnen Therapieoptionen treffen muss. Wenn er möchte, kann er als Patient vorbehaltlos den Vorschlägen der Ärzte folgen.

Es gibt aber auch Ärzte, die anbieten, gemeinsam in einem Gespräch zu einer Entscheidung zu kommen. Dann ist für den Arzt wichtig zu erfahren, wie die persönlichen Wünsche und Bedürfnisse Ihres Angehörigen aussehen; er kann – bzw. Sie zusammen können – die Vor- und Nachteile sowie die Risiken der Behandlung erfragen und verstehen. Ihr Angehöriger kann dann alle Informationen abwägen, mit seinen persönlichen Präferenzen abgleichen und auf dieser Basis zusammen und gleichberechtigt mit seinem Arzt entscheiden. Diese Kommunikation zwischen Arzt und Patient wird als partizipative Entscheidungsfindung (PEF) oder Englisch „Shared Decision Making“ (SDM) bezeichnet.

Was heißt „Compliance“?

Wenn Patienten sich in dieser Form beteiligen und Verantwortung für ihre Therapie mit übernehmen, sind sie in höherem Maße dazu bereit, an ihrer Behandlung aktiv mitzuwirken und durchzuhalten. Diese als „Compliance“ bezeichnete Therapietreue – Experten sprechen hier von Adhärenz – kann auch die Erfolgsaussichten einer Behandlung verbessern.

Vielleicht gehört Ihr Angehöriger zu denjenigen, die ganz auf die Empfehlungen des Arztes eingehen, nichts davon infrage stellen; oder er tendiert dazu, alles mit sich allein auszumachen, statt seine Gedanken mit Ihnen zu teilen. In beiden Fällen werden Sie sich mit seiner Einstellung möglicherweise schwertun. Sie können Ihrem Angehörigen behutsam signalisieren, dass Sie ihn bei seinen Überlegungen begleiten und unterstützen möchten: Bieten Sie ihm zum Beispiel an, mit ihm zusammen das Für und Wider einzelner Behandlungsoptionen gegenüberzustellen. Seien Sie jedoch vorsichtig, bedrängen Sie ihn nicht zu sehr und bevormunden Sie ihn nicht – denn er hat die Therapie vor sich und muss hinter seiner Entscheidung stehen. Wichtig: Auch wenn Sie die Entscheidung Ihres Angehörigen nicht teilen sollten, zeigen Sie ihm, dass Sie diese mittragen und dass er sich immer auf Sie verlassen kann.

Checkliste

Fragen für den Arztbesuch

Das Gespräch findet grundsätzlich zwischen Ihrem Angehörigen und seinem Arzt statt; Sie können ihn begleiten und unterstützen, mithören und mitdenken, aber beeinflussen Sie Ihren Angehörigen nicht. Schreiben Sie Ihre Fragen vorher auf, damit Sie nichts vergessen. Machen Sie sich Notizen über das, was Sie im Gespräch mit dem Arzt erfahren haben.

Können Sie mir/uns genau erklären, was ich habe/mein Angehöriger hat?

Welche Untersuchungen müssen jetzt gemacht werden?

Können die Untersuchungen ambulant gemacht werden?

Oder muss ich/er ins Krankenhaus?

Wie kann die Krankheit behandelt werden?

Gibt es andere Möglichkeiten?

Wie wirken die Behandlungen?

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Wann werden die Nebenwirkungen voraussichtlich auftreten?

Was kann man gegen die Nebenwirkungen machen?

Kann ich mich/sich mein Angehöriger auf die Therapie vorbereiten? Wenn ja, wie?

Haben Sie Informationsmaterial, das wir mitnehmen können?

Können wir nach der Behandlung (noch) Kinder bekommen?

Wenn nicht: Können wir etwas vorbereitend machen, damit wir später doch noch Eltern werden können?

Kann ich als Verwandter auf dem Krankenhausgelände wohnen? Ich habe eine weite Anreise?

Wird die Behandlung die Erkrankung voraussichtlich heilen?

Was passiert, wenn die Krankheit nicht behandelt wird?

Wie schnell muss die Behandlung beginnen?

Wer wird uns nach der ersten Behandlung weiter betreuen?

Wo können wir eine psychoonkologische Beratung bekommen?

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