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Kapitel 2Der Trip
ОглавлениеWanda war eine gute Fahrerin und wahrscheinlich machte sie alles im Leben gut bis blendend… Während der Fahrt durch die Innenstadt sprach er wenig, um sie nicht abzulenken, trotzdem blickte er sie immer wieder wie zufällig an. „Hast du dich endgültig für den Journalismus entschieden?“, fragte sie, denn ihr waren seine Blicke nicht entgangen. „Ich weiß noch nicht, denn es bringt nicht viel ein! … Außerdem weiß man nie, ob die Sachen auch wirklich genommen werden!“ „Schreibst du gern?“, fragte sie weiter. Er zögerte, doch dann entschloss er sich, mit der Wahrheit herauszurücken: „Ja, wenn ich das Gefühl habe, dass es gut wird! Dann bin ich high, weil ich etwas geschafft habe, was es vorher noch nicht gab … nicht so wie van Gogh, sondern etwas mit Worten!“ Er dachte, dass er zu weit gegangen war mit seinem kleinen Ausbruch. „Schreiben ist nicht sprechen…“ Sie schwieg. „Und du, weißt du schon, was du nach dem Studium machen wirst?“, fragte er. „Ich werde ein paar Jahre im Ausland sein. Für nächstes Jahr habe ich eine Stelle als, ja, als was eigentlich?“, und sie lachte herzlich, als bedeutete es ihr nicht all zuviel. „In Florenz! … Ich werde erst einmal meine Sprachkenntnisse aufbessern!“ Er lauschte ihrer Stimme und beneidete sie um die Gewissheit, die ihre Zukunft als eine Abfolge interessanter Stationen erscheinen ließ, an deren Ende sich wie absichtslos die Karriere ergeben würde, die Resultat ihrer Arbeit und ihrer großbürgerlichen Herkunft war. Letzteres wusste er von Patrick.Warum fuhr sie ihn hinaus aufs Land? Während sie sprach wünschte er sich, dass ihre Fahrt sie nicht nur zu einem gemeinsamen Ziel bringen würde, sondern dass er auch dort mit ihr zusammen bleiben konnte. Welche Abmachung hatte sie mit Patrick getroffen? Ihre Sicherheit, mit der sie von ihrer alleinigen Zukunft sprach, ließ ihn spüren, dass die Fahrt mit ihm für sie keine große Bedeutung hatte, außer dass es ein Spaß, eine Abwechslung war und dass sie ansonsten mit seinem Leben nicht viel zu tun haben würde. Oder hatte er sich getäuscht, und er bedeutete ihr doch etwas? Inzwischen hatten sie längst die Stadt verlassen und fuhren auf einer Landstraße durch ein Dorf, deren Häuser links und rechts die Straße säumten, als zögen sie einzig aus diesem Zusammenhalt ihre Existenzberechtigung. „Aufgereiht wie Perlen auf einer Schnur!“ Er lächelte über diese abgegriffene Metapher und war sich sicher, dass er sie für seine Story nicht brauchen konnte. Was hatte Karl Friedberg gesagt: „Mehr Power, mehr Action!“ Sie verließen das Dorf und fuhren an endlos scheinenden Feldern vorüber auf denen die Wintersaat ihr erstes Grün sehen ließ. Wanda rief mit kindlicher Begeisterung: „Wie schön!“ Er hätte sie gern geküsst. Für einen Moment war er glücklich. Er saß neben der Frau, deren Schönheit er bisher nur aus der Distanz bewundert hatte und fuhr mit ihr durch eine Frühlingslandschaft, die den kommenden Sommer ankündigte. Durch ihre Anwesenheit empfand er alles viel intensiver. Trotzdem erschien ihm Wanda noch immer unerreichbar. Dabei brauchte er nur die Hand auszustrecken und hätte ihren sanft geschwungenen Oberschenkel berühren können, der sich unter dem Stoff ihres Rockes abzeichnete. „Da vorn ist eine Kreuzung, weißt du, wo wir abbiegen müssen?“, fragte sie mit fröhlicher Stimme, als würden ihr seine heimlichen Gedanken Vergnügen bereiten. Und als sie die Kreuzung erreicht hatten, sagte er: „Rühmersdorf, das ist der Ort, da müssen wir hin!“ Wanda bog ab und nach wenigen Minuten erreichten sie das Dorf. „Und jetzt?“, fragte sie. Er zog das gefaltete Papier von Karl Friedberg aus der Tasche. „Zirka 400 Meter außerhalb des Dorfes findet sich der Brehmhof. Ein ehemaliger Gutshof, der zu DDR Zeiten als Kindererholungsheim diente!“ Er blickte sich suchend um. Als einziger Mensch auf der Dorfstraße war eine Frau mit einem Kinderwagen zu sehen. „Wenn du kurz anhältst, werde ich fragen!“ Wanda stoppte und er sprang aus dem Wagen. Er wartete bis die junge Frau heran war. „Entschuldigen Sie“, begann er, „wir wollen zum Hof von Bruno Karzinger, zum Brehmhof. Können Sie mir vielleicht sagen, wo wir ihn finden?“ Fragend blickte er die junge Frau an, die, noch winterfest gekleidet, stumm an ihm vorbei ging. Dabei hielt sie den Blick gesenkt, als würde sie ein Gesetz aus Kindertagen einlösen, das ihr bei Strafe verbot, mit fremden Menschen zu sprechen… „Hallo, können…“, er brach ab und starrte der Frau hinterher…„Was ist?“ Tillman war wieder in den Wagen gestiegen. „Ich fass’ es nicht, ich fass’ es nicht!“ … „Als wäre ich nicht da, als gäbe es mich nicht!“ Wanda war längst wieder losgefahren. „Da steht etwas … Brehmhof! …!“, sagte sie, während sie ihn prüfend ansah. Zögernd, als könnte er diese Begegnung, die keine war, noch immer nicht einordnen: „Ja, das ist es!“, bestätigte er. „Sie hat mich noch nicht einmal angesehen!“ „Andere Länder, andere Sitten!“, Wanda lachte und auch er ließ sich anstecken. Dicke Eichenbäume bildeten ein Spalier, als sie den Weg zum Brehmhof einschlugen. „Ist das nicht schön!“, Wanda lachte noch immer, doch freute sie sich nun über den Anblick der Allee, die sie entlang fuhren. Tillman war angespannt und wehmütig, denn dort vorne lag hinter einem offenen Torbogen ihr gemeinsames Ziel. Dort war ihre gemeinsame Fahrt zu Ende und er musste sich von Wanda trennen. Als sie auf den Hof fuhren, war er menschenleer. Gegenüber der Einfahrt befand sich ein eindrucksvolles Gutshaus mit einer geschwungenen Freitreppe. Links und rechts, den Hof begrenzend, gab es lang gezogene, einstöckige Wirtschaftsgebäude. Wanda parkte ihren Wagen. Sie stiegen aus und gleichzeitig öffnete sich die Tür des Gutshauses. Ein junger Mann kam auf sie zu, als hätte er bereits auf sie gewartet. „Hallo!“, begrüßte er sie. „Hallo, ich bin Tillman Graat, ich hatte angerufen!“ „Und das ist Wanda …“, er wusste nicht weiter. „Merin!“, fügte Wanda hinzu und reichte dem jungen Mann die Hand. „Ich bin Thomas! Was kann ich für Euch tun?“ „Ein Kaffee wäre nicht schlecht!“, Wanda lächelte ihm zu.„Dazu gehen wir am Besten rüber ins Büro, kommt ihr?“ „Natürlich!“ „An den Häusern muss dauernd etwas gemacht werden! Demnächst wollen wir die Fassade des alten Gesindehauses in Angriff nehmen! Es liegt hinter dem Gutshaus. Das zeige ich euch später!“ Thomas schien nur zu Wanda zu sprechen… „Trotzdem, es ist schön hier!“ Wanda ging weiter mit Thomas über den Hof und überließ sich seinen Erklärungen. Tillman folgte ihnen in einigem Abstand und alles erschien ihm gut und viel versprechend, denn er sah, wie leicht es Wanda fiel, die Menschen für sich zu gewinnen. Er musste sie fragen, ob sie nicht noch bleiben wollte. Sicherlich würde sie auch Bruno Karzinger beeindrucken und er, Tillman, konnte alle Fragen stellen, die er vorbereitet hatte… Thomas und Wanda erwarteten ihn im Flur des Hauses, das zu den Wirtschaftsgebäuden des Gutes gehörte. Auch hier war alles renoviert, wobei Altes und Neues einen stummen Dialog zu führen schienen. Thomas öffnete die Tür zu einem Raum, den er „unser Büro“ nannte. „Nehmt Platz!“, forderte er sie auf und zeigte dabei auf eine Sitzgruppe weißer Ledersessel, denen an der Oberfläche ihr Alter anzusehen war, und die die Behaglichkeit luxuriöser Lässigkeit ausstrahlten. „Ich werde Erfolg haben, ich muss Erfolg haben!“, dachte Tillman, als er sich in einen der Sessel fallen ließ. Er lächelte Wanda zu, denn sie war geblieben, und hatte ihn nicht einfach auf dem Hof abgesetzt. Er schnellte sofort wieder hoch, weil fauchend und die Armlehne zerkratzend hinter ihm eine Katze aus dem Sessel sprang. „Ooooh! Jups!“ Wanda lachte über sein Missgeschick. „Das ist „Signore“, unser Kater! Los, raus mit dir!“ Thomas öffnete die Tür und der Kater lief davon. „Ich werde mit Kraft an diesen Artikel gehen, alles wird kraftvoll sein!“ Er blickte Wanda an und auf wundersame Weise gewann er bei ihrem Anblick die Kräfte, die er für sich mobilisieren wollte. Thomas reichte erst Wanda und dann ihm einen Becher mit heißem Kaffee, als gehörte dies zu seinen ständigen Aufgaben. Dann setzte er sich zu ihnen, ohne aber selbst etwas zu trinken. „Könnte ich vielleicht etwas Milch haben?“ Wanda lächelte Thomas zu. „Aber natürlich!“ Thomas stand auf und blickte sich suchend um… Da muss ich dann wohl doch in die Küche!“ Dabei blickte er Wanda fragend an. „Das wäre sehr lieb!“ Sie schenkte ihm ein hinreißendes Lächeln. Tillman war beeindruckt, in wie kurzer Zeit sie es geschafft hatte, aus diesem gut aussehenden Landsekretär einen eifrigen Bewunderer gemacht zu haben, der ihr sicherlich keinen Wunsch abschlagen würde. Wenig später kam Thomas mit einem Kännchen Milch. „Die ist ganz frisch, Traude hat sie gerade vom Bauern geholt, sagt sie!“ „Danke! Oh, die ist ja warm!“, freute sich Wanda. Und es klang anerkennend. „Wenn ihr Lust habt, führe ich Euch später ein bisschen herum?! Oder soll ich Dir zuerst das Gästezimmer zeigen?“ Dabei wandte sich Thomas, der sich wieder gesetzt hatte, Tillman zu. „Eine Nacht würde ich auch gern bleiben, mir gefällt es hier und ich kann ja dann morgen früh wieder zurück fahren! Ich würde mir auch gern ein wenig die Umgebung anschauen!“, mischte sich Wanda ein. Tillman, der Thomas hatte antworten wollen blickte überrascht zu ihr. Thomas blickte ihn fragend an, wandte sich dann wieder Wanda zu, ohne aber gleich zu antworten. Er schien ein bisschen ratlos, hin und her gerissen in einem unerwarteten, plötzlichen Konflikt, der sich erst durch Wandas Entschluss aufgetan hatte. „Leider haben wir zurzeit nur ein Gästezimmer frei!“, begann er wenig überzeugend, doch dann schien er entschlossen, mit der Wahrheit herauszurücken. „Bruno mag es nicht, wenn Fremde unangemeldet hier bleiben wollen, bevor er sie gesehen hat!“ Und wie um diese merkwürdige Erklärung rechtfertigen zu wollen, fügte er hinzu: „Wir haben da auch schon schlechte Erfahrungen gemacht!“ Doch man sah ihm an, wie unglücklich er darüber war, dass er Wandas Wunsch nicht entsprechen konnte. „Doch im Ort gibt es ein kleines Hotel, wo wir schon des Öfteren Gäste einquartiert haben. Es ist nicht weit und bei unserem Rundgang kommen wir sowieso dort vorbei!“ Tillmans Plan, Wanda bei der ersten Begegnung mit Karzinger dabei zu haben, geriet in Gefahr: „Wann kann ich mit Bruno Karzinger sprechen?“ „Ich habe vorhin mit ihm gesprochen und er meinte, du solltest dich erst einmal hier einleben. Er selbst wird dann den Zeitpunkt für ein Treffen bestimmen.“ Tillman gefiel nicht, dass so über ihn verfügt wurde. Und es gefiel ihm auch nicht, dass Bruno Karzinger, obwohl er nicht anwesend war, alles zu reglementieren schien. „Vielleicht sollte ich für heute Nacht auch in das Hotel gehen!“ Er dachte an Karl Friedbergs Zusage, dass er die Kosten erstattet bekam. Wanda widersprach sofort: „Nein, nein, du bist doch gekommen, um hier zu arbeiten und ich, um einfach das Landleben zu genießen!“ Sie lachte ihr fröhliches Lachen und verdrängte damit die Spannung, die sich seit Thomas Ablehnung im Raum breit gemacht hatte. Und er schien dankbar für ihr Eingreifen: „Ich führe euch gern ein bisschen herum, denn landschaftlich ist es hier sehr, sehr schön. Hinter dem Gut gibt es einen Wald und mitten drin einen wunder- baren See, in dem wir im Sommer alle schwimmen gehen. Natürlich nur die, die auch wirklich schwimmen können!“, fügte er mit einem Lachen hinzu. Er schien seine anfängliche Unbefangenheit wieder gewonnen zu haben. „Also, worauf warten wir?!“ Wanda erhob sich und gemeinsam brachen sie zu ihrer Erkundungstour auf. Sie gingen über den Hof, vorbei an dem Gutshaus: „In den ehemaligen Stallungen und der Scheune dort drüben sind die Ateliers, in denen die Bilder von Bruno entstehen! Er hat einige Helfer, denn allein kann er die vielen Aufträge und Anfragen nicht mehr bewältigen Deshalb legt er Wert darauf, dass zu festen Zeiten gearbeitet wird. Nicht so, wie man sich das Künstlerleben sonst immer vorstellt!“ Tillman saß in seiner „Mönchskammer“, wie er sie nannte und tippte die Ereignisse des Tages in sein Notebook: Nachdem sie die Arbeitsräume gesehen hatten, ohne dass ihnen Bruno Karzinger begegnet wäre, hatte sie Thomas durch ein Stück Wald geführt, direkt hinunter zum See, der verborgen hinter einem mit Kiefern und Sträuchern bewachsenen Hügel lag. Der See war umgeben von Kiefernwäldern. An einigen Stellen fiel die Nachmittagssonne auf die Bäume und dort schienen die Stämme der Kiefern wie im Feuer zu glühen.„Können wir nicht eine Bootsfahrt machen?“ Wanda hatte zwei Kähne entdeckt, die am Wasser lagen. „Vielleicht ein anderes Mal!“, hatte Thomas diplomatisch auf ihre Bitte geantwortet. „Und warum nicht jetzt?“, ließ Wanda nicht locker. „Einfach, weil die Boote angekettet sind und ich keinen Schlüssel dabei habe!“ Doch sie schien Gefallen daran zu finden, Thomas mit immer neuen Fragen und Wünschen herauszufordern… „Ja, sie war enttäuscht!“, fügte er seinem Text hinzu. Und ich konnte nicht eingreifen, weil ich diesen Thomas bei Laune halten will. „Und wem gehört das schöne Holzhaus da?!“, fragte sie darauf mit übermütig klingendem Trotz. „Das ist das Sommerhaus von Bruno! Vorige Woche ist er gerade wieder eingezogen!“ Und er dämpfte seine Stimme, als befürchtete er, dass man ihn im Innern des Hauses hören konnte. „Er ist immer der erste hier am Wasser … und meistens auch der, der es hier am längsten aushält. Erst, wenn es richtig kalt wird, kommt er wieder zurück!“ „Superman!“. Auch das fügte Tillman seinem Text hinzu„Er scheint Besuch zu haben!“, rief Wanda lautstark, als hoffte sie, dass sich jemand zeigen würde. Das Gesicht von Thomas verzog sich und er sah Wanda vorwurfsvoll an, als erwartete er von ihr, dass sie sich in der Nähe des Hauses ruhig verhielt, um seinen Bewohner nicht zu stören. Im Haus blieb es ruhig und es zeigte sich niemand. Ihm gefiel Wandas Verhalten, denn anstatt der stummen Botschaft von Thomas nachzukommen, wurde sie immer fordernder: „Wenn wir schon nicht mit dem Boot fahren können, wenn wir auch nicht in das Haus gelassen werden, werden wir uns eben einen antrinken!“ Und übermütig wie ein kleines Mädchen hüpfte sie auf dem Weg an der Zufahrt des Hauses vorbei. Erst jetzt entdeckte Tillman das Auto, das dort stand, und er dachte an Miriam Blankenstein. Dies Auto dort konnte ihr gehören, nur fehlte im Rückfenster die Aufschrift mit dem Abitursjahrgang! War es möglich, dass sie hier draußen war, während ihre Eltern sie von der Polizei suchen ließ? Er versuchte sich an weitere Einzelheiten ihrer gemeinsamen Autofahrt zu erinnern, als es an der Tür klopfte…Es ist offen!“, rief er. Thomas kam herein…Es ist Zeit für das gemeinsame Essen!“„Ja, natürlich, ich komme!“ Er beendete seine Aufzeichnungen. „Muss ich abschließen?“, wandte er sich an Thomas, als sie das Zimmer verließen. „Nein, hier draußen kommt nichts weg!“ Trotzdem zögerte Tillman, als er die Tür hinter sich schloss. Er dachte an den Überfall der Polizei in seiner Wohnung und lächelte bei dem Gedanken, wie einfach es hier war, in sein Zimmer zu gelangen, um alles durchzuwühlen! Thomas führte ihn hinaus auf den Hof, der nun im Dunkel lag. Nur über der Eingangstür zum Gutshaus hing eine Lampe, in deren Licht sich die ersten Insekten tummelten. Vielleicht gefiel ihnen die Wärme, denn es war ziemlich kalt…Von irgendwoher war leise Musik zu hören. Sie gingen an der linken Seite um das Gutshaus herum. „Was Wanda jetzt wohl macht?“, dachte er. Sie hatten mit ihr zusammen das Hotel besichtigt und Wanda fand es romantisch und einladend, dabei hatte sie gelacht, als wäre ihr alles gerade recht, unabhängig davon, wie sie es wirklich fand. Sie hatten in der Gaststube des Hotels zusammen gesessen und ein paar „ländliche Cocktails“ getrunken. Nur Thomas hatte Kaffee und Mineralwasser genommen und als sie zum Brehmhof zurückkehren wollten, hatte er Wanda aufgefordert, doch mitzukommen, er würde sie später in ihrem eigenen Auto zum Hotel zurück bringen. Zu seiner Überraschung hatte sie angenommen. Er war auf dem Hof geblieben und hatte sich in seinem Gästezimmer, eingerichtet. Es lag im linken Seitenflügel vor dem Gutshaus und er schien der einzige Gast zu sein, obwohl es auf dem Flur noch mehrere Zimmer gab, die aber abgeschlossen waren. „Wanda könnte jetzt hier sein!“, dachte er, doch fiel ihm der Erlass von Bruno Karzinger ein, den Thomas strikt zu befolgen schien, auch wenn er das Befremden gespürt hatte, das er bei Wanda und ihm damit ausgelöst hatte.