Читать книгу Mehr als genug - Jack Alexander - Страница 17
Das Muster der Fürsorge Gottes:
Fünf Beispiele aus dem Neuen Testament
ОглавлениеEinige Zeit nachdem Jesus das Wunder mit den fünf Broten und zwei Fischen vollbracht hat, berichten das Matthäus- und das Markusevangelium von einer zweiten, seltsam ähnlichen Begebenheit. Wieder ist Jesus draußen in der Wildnis von einer Menschenmenge umgeben. Er lehrt sie, heilt sie und hilft ihnen. Nach Matthäus 15,32 sagt er dann zu seinen Jüngern: „Mir tun diese Menschen leid. Seit drei Tagen sind sie nun schon bei mir und haben nichts zu essen. Ich will sie nicht hungrig nach Hause gehen lassen, sonst könnten sie unterwegs vor Erschöpfung zusammenbrechen.“
Jesus stellt diese Frage seinen engsten Begleitern, nachdem diese kurz zuvor miterlebt haben, wie er fünfzehntausend Menschen mit nur einem Lunchpaket satt gemacht hat. Und trotzdem fragen sie ungläubig: „Wo sollen wir denn in dieser einsamen Gegend genug Brot hernehmen, um eine so große Menge satt zu machen?“ (Vers 33). Eine Frage, die uns auf unangenehme Weise bekannt vorkommt. Herr, warum bittest du uns schon wieder, das Unmögliche zu tun?
Manchmal sind unsere Zweifel größer als unser Gedächtnis.
Jesus reagiert natürlich mit Liebe und indem er die Menschen versorgt. Er nimmt das Essen, das verfügbar ist – in diesem Fall sind es sieben Brote und „ein paar kleine Fische“, er dankt dafür, zerteilt es und gibt es weiter. Wieder sind mehrere Körbe voll übrig.
Die dritte Geschichte, in der sich dieses Muster wiederfindet, ist die letzte Mahlzeit, die Jesus gemeinsam mit seinen Jüngern einnimmt: das Abendmahl (siehe Matthäus 26,26-28; Markus 14,22-24; Lukas 22,19-20). Als die Stunde seines Todes naht, nimmt Jesus das Brot und den Wein. Er dankt dafür und segnet das Mahl. Dann bricht er das Brot in Stücke und teilt es mit seinen engsten Freunden. Die Wunder, die er zuvor getan hat, stillten in reichem Maß die körperlichen Bedürfnisse der Menschen. Doch das Abendmahl und die damit verbundenen Handlungen sollten den geistlichen Bedürfnissen der Jünger begegnen und sie emotional auf die kommenden Belastungen vorbereiten. Und diese würde es reichlich geben: eine Verhaftung. Eine Kreuzigung. Ein Begräbnis. Und dann ein leeres Grab.
Die vierte Begebenheit nach diesem Muster wird in Lukas 24 geschildert. Am dritten Tag nach dem Tod von Jesus verlassen zwei seiner Jünger morgens in niedergeschlagener Stimmung Jerusalem. Jesus selbst kommt dazu und geht mit ihnen. Die beiden erkennen ihn nicht, nicht einmal, als er ihnen die Worte der Propheten auslegt und ihnen erklärt, warum der Messias leiden musste. Erst als sie sich zu einer gemeinsamen Mahlzeit niederlassen, geschieht das Wunder. „Als er dann mit ihnen am Tisch saß, nahm er das Brot, dankte Gott dafür, brach es in Stücke und gab es ihnen. Da wurden ihnen die Augen geöffnet und sie erkannten ihn. Doch im selben Augenblick verschwand er; sie sahen ihn nicht mehr“ (Verse 30-31).
Und als ob das noch nicht reichen würde, gibt uns Gott noch ein weiteres Beispiel, wie sich in zwei scheinbar ganz gewöhnlichen Handlungen seine überreiche Fürsorge widerspiegelt. In Apostelgeschichte 27 lesen wir, dass der Apostel Paulus als Gefangener der römischen Regierung auf ein Schiff gebracht wird, das ihn in einer gefährlichen Überfahrt zum Gerichtsprozess nach Rom bringen soll. Die Reise geht furchtbar schief und das Schiff gerät in einen Sturm, der mehr als zwei Wochen anhält. Die Crew fürchtet sich, doch Paulus versichert ihnen, dass sie überleben werden. Ein Engel ist ihm im Traum erschienen und hat es ihm so gesagt. Paulus ermutigt die Besatzung zu essen. Er selbst „nahm ein Brot, dankte Gott vor allen dafür, brach ein Stück davon ab und begann zu essen“ (Vers 35). Am nächsten Morgen läuft das Schiff an einem sandigen Ufer auf Grund und sie sind gerettet.
Bei einer so langen Tradition ist es kein Wunder, dass die christliche Kirche auch heute noch alle vier Handlungen wiederholt, die Jesus bei der letzten Mahlzeit mit seinen Jüngern vollzog. Auf diese Weise feiert die Kirche das Abendmahl und erinnert an den Tod und die Auferstehung von Jesus. Es ist ein Gnadenmittel und ein Vorgeschmack dessen, dass wir eines Tages tatsächlich am Festmahl im Himmel teilnehmen werden.
Wenn etwas in der Heiligen Schrift fünfmal wiederholt wird, dann verdient es sicherlich unsere Aufmerksamkeit. Das aus vier Schritten bestehende Muster der Fürsorge Gottes hat mich zu diesem Buch inspiriert. Jedes Mal wenn Gott für die körperlichen oder geistlichen Bedürfnisse der Menschen sorgte, verhalf er ihnen damit zu einer tieferen Erkenntnis über ihn oder er rettete jemanden. Jeder Schritt ist in Gottes Verheißungen verwurzelt.