Читать книгу Online mit mir selbst - Jacqueline Draheim-Frank - Страница 9

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Name: Sarah

Ich mache Yoga seit: 3,5 Jahren.

Lieblingsasana: Kind.

Warum? Weil sich in dieser Position der Körper (besonders der Rücken) kurzzeitig erholen kann und mich das zwischen den anderen Yogaübungen entspannt.

Weitere Hobbys: Ich mache neben Yoga außerdem Zumba und treffe mich in meiner Freizeit viel mit Freunden. Wir hören oft Musik, lachen und erleben viel zusammen. Ab und zu male oder singe ich außerdem gerne.



Name: Emily

Ich mache Yoga seit ungefähr zwei Jahren.

Es hilft mir, zur Ruhe zu kommen und ausgeglichener zu werden. Es macht Spaß, sich einmal ganz auf sich selbst konzentrieren zu können und endlich mal abzuschalten. Mir persönlich hilft es sehr, um in bestimmten Situationen keine Panik zu bekommen und erst mal optimistisch zu sein.

Meine Lieblingsasana ist der Bird of Paradise, weil es immer eine Herausforderung ist, diese Asana richtig zu machen, und man sich sehr konzentrieren muss, stabil zu stehen. Stehe ich dann aber, ist es für mich immer ein Erfolgserlebnis, und deswegen liebe ich diese Asana.

Neben dem Yoga spiele ich auch viermal die Woche Tennis. Und auch da hilft mir Yoga oft, nicht durchzudrehen, wenn ich mal nicht so gut spiele. Das ist auch einer der Gründe, warum ich mit Yoga angefangen habe.

Name: Charlotte

Wie lange machst du schon Yoga? Seit 2,5 Jahren.

Warum? Wenn man in einen Flow kommt wie beim Yoga, dann ist das ein unglaublich schönes und bestärkendes Gefühl, das sich auch auf den Alltag übertragen lässt.

Lieblingsasana: Der Pfau, weil er ein schönes, fliegendes Gefühl schenkt. Er hilft bei Verdauungs-problemen, macht durch die Körperspannung schnell wach und gibt Energie.

Weitere Hobbys: Orientierungslauf, Tanzen, Zeichnen, Snowboarden und Surfen.

Was magst du noch erzählen? Ich habe das Bild von Felicys Mum im Buch gezeichnet.



Name: Marie

Lieblingsasana: Der Krieger 1. Ich mag diese Asana, weil man sich in dieser Position stark und gut fühlt.

Hobbys: Sport, shoppen und mich mit meinen Freunden treffen.

Was noch? Meine Message: Akzeptiere dich so, wie du bist, denn so lieben dich deine Mitmenschen! Die richtigen Freunde tragen so viel dazu bei, weil sie immer ehrlich sind und ihre Meinung sagen. Man braucht nicht viele Freunde, man braucht echte Freunde, und das ist es, was zählt! Freunde, auf die man sich in jeder Lebenslage verlassen kann und die dich so lieben, wie du bist, sind unersetzlich. Echte Freunde hat man ein Leben lang!

Name: Helena (rechts im Bild)

Lieblingsasana: Mir gefällt besonders der Krieger 2 – eine sehr powervolle Asana. Man schaut aufrecht und stolz nach vorn und nicht zurück. Den Blick in die Zukunft gerichtet, schaut man an seinen Armen entlang und kann trotzdem die Power der Gegenwart spüren (vor allem in den Beinen) und bleibt nicht an der Vergangenheit hängen. So interpretiere ich zumindest diese Asana.

Hobbys: Gitarre spielen, Filme schneiden, schwimmen.

Was noch? Sei umweltbewusst! Mit meinen Freunden aus der Schule (unter anderem mit Leoni, einer anderen Yogaschülerin) war ich im letzten Jahr auf der internationalen Klimakonferenz in Bonn. Dieses Ereignis prägte uns alle sehr. Wir lernten viel darüber, wie schlecht es wirklich um unsere Erde steht. Wir erfuhren, wie wir unserer Umwelt unbewusst ständig schaden. Vor allem aber lernten wir, wie gravierend unsere Ernährung dem Planeten schadet. Wir erkannten, dass wir generell unser Verhalten ändern mussten. So haben wir von da an unsere Essensgewohnheiten umgestellt. Seit Bonn sind wir fast alle Vegetarier und achten viel mehr auf die Produkte, die wir kaufen (zum Beispiel darauf, ob sie regional erzeugt worden sind). Außerdem bewegen wir uns fast nur mit dem Fahrrad fort, selbst im tiefsten Winter. Und auch beim Müll wird bei uns nun mehr auf Mülltrennung geachtet. Wenn wir unseren Planeten retten möchten, müssen wir allerspätestens jetzt damit anfangen, sonst ist alles zu spät. Wir müssen einfach unser Verhalten ändern, sonst gehen wir alle an unserer eigenen Faulheit und Bequemlichkeit zugrunde.


Name: Lilly

Wie lange machst du schon Yoga? Drei Jahre.

Hobbys: Unter anderem tanze ich noch, mache Fitness und spiele Tennis. Ich tanze so ziemlich aus demselben Grund gerne, aus dem ich auch Yoga mag, denn beides macht mir nicht nur Spaß, sondern ich bin meistens danach glücklicher und freier im Kopf als davor. Ich liebe Musik und schreibe gerne.

Lieblingsasana: Meine Lieblingsasana ist deshalb auch der Tänzer.

Was noch? Ich schreibe gerne, hier ein Gedicht über Social Media:


Sein

Du bist Gold,

ich bin Stein.

Du bist hell,

ich bin dunkel.

Bis ich Gold bin,

bin ich nichts.

Bis ich hell bin,

bin ich nichts.

Er vergleicht.

Sie vergleicht.

Ich vergleiche,

bis der Vergleich nicht mehr möglich ist.

Du bist.

Ich bin nun du.

Doch bin ich noch?

Name: Liselotte

Wie lange machst du schon Yoga? Seit anderthalb Jahren.

Weitere Hobbys: Hip-Hop tanzen, lesen, zeichnen.

Lieblingsasana: Haltung des Kindes, da ich mich in der Asana ganz auf mich konzentrieren und mich mit mir verbinden kann.



Name: Anna Sophie

Wie ich zum Yoga gekommen bin: Wir Jugendlichen stehen die meiste Zeit unter Strom und müssen dem ständigen Druck des Alltags standhalten. Mir ist es wichtig, dies auch einmal vergessen zu können. Dies ist in Jacquelines Kurs durch die Kombination von Entspannung und schweißtreibenden Body-Work-outs gegeben.

Lieblingsasana: Der Drehsitz. Es ist eine Position, die deinen Körper entspannt und entlastet.

Hobbys: Rudern und Zeichnen.

Name: Johanna

Lieblingsasana: Die Krähe.

Warum ist dies deine Lieblingsübung? Die Krähe ist leicht kniffelig und das mag ich an ihr, weil ich generell Herausforderungen mag.

Warum magst du Yoga? Ich lerne, mich auf mich selbst zu konzentrieren und in mich hineinzuspüren. Ich lerne auch, meine Gedanken beziehungsweise meine Gefühle zu beherrschen. Aber gleichzeitig bleibe ich auch fit.

Hobbys: Yoga, Gitarrespielen, Kickboxen und Schwimmen.


Name: Lene

Wie lange machst du schon Yoga? Fast drei Jahre. :)

Und warum? Ich liebe es einfach!

Ich tue etwas Gutes für meinen Körper und mich, entspanne und habe sehr viel Spaß dabei!

Ich fühle mich danach einfach etwas besser und bin auch stolz auf mich, schließlich bedeutet Yoga nicht nur ein- und auszuatmen. Es wird oft ziemlich anstrengend und ich komme dabei auch an meine Grenzen, doch muss ich diese nie überschreiten, um stolz auf das zu sein, was ich geschafft habe. Jeder achtet auf sich und es wird nicht verglichen, so vergleiche ich mich nicht mit anderen, sondern konzentriere mich auf mich und kann es ganz genießen. Und obwohl jeder auf sich achtet, ist man trotzdem nicht allein. Ich finde es sehr angenehm, in unserer Gruppe Yoga zu machen. Ich kann mich so besser motivieren, es macht mir mehr Spaß und ich bin nichl die Einzige, die eine bestimmte Übung gerade besonders anstrengend findet … Ich bin nicht allein, wenn ich Yoga mache, und trotzdem tue ich in diesem Moment einmal nur etwas für mich und achte auf mich!

Lieblingsasana: Der Krieger 1. Bei dieser Übung benutze ich meinen ganzen Körper. Dabei kann es schon ganz schön anstrengend werden, aber genau das mag ich auch so sehr. Ich strecke meinen ganzen Körper, mache mich groß und stark! Außerdem kann man diese Übung schön ausarbeiten und sie noch anstrengender gestalten, mit Gewichten zum Beispiel. Hobbys: Ich tanze seit meinem dritten Lebensjahr und liebe es über alles! Wie beim Yoga fühle ich mich beim Tanzen frei und kann den stressigen Alltag vergessen.

Ich konzentriere mich auf mich, meine Bewegungen, die Musik. Wenn ich tanze, fühle ich mich frei und manchmal sogar selbstbewusst und schön. Für mich ist das Tanzen sehr persönlich und emotional.

Beim Tanzen lasse ich meinen Gefühlen freien Lauf und versuche, diese in Kraft und Energie umzusetzen, egal ob ich traurig bin oder fröhlich. Ich bin gerne kreativ und entwickle selbst kleine Choreografien, gerne gemeinsam mit einem Partner oder meiner ganzen Tanzgruppe. Ich habe generell gerne Menschen um mich herum. Natürlich brauche ich auch mal nur Zeit für mich und doch fällt es mir oft schwer, mir diese Zeit zu nehmen. Deshalb ist Yoga auch so wichtig für mich, denn dann nehme ich mir Zeit für mich selbst.


Name: Annalu

Lieblingsasana: Der Baum, auch Vrikshasana genannt, ist eine meiner Lieblingsübungen. Er ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die bekannteste Asana und kann von jedem überall praktiziert werden. Nicht nur deshalb mag ich den Baum, sondern auch, weil er so gut wie fast keine andere Asana Gleichgewicht und Spannung trainiert und mir die Möglichkeit gibt, mich kurz zu hundert Prozent auf mich und meinen Körper zu konzentrieren.

Hobbys: Seit einigen Jahren fotografiere ich sehr gerne. Das hat ungefähr in der achten Klasse mit „Fotosmachen“ mit der Drei-Megapixel-Handykamera angefangen, wofür einige meiner Freundinnen oft posieren durften. Mittlerweile dient mir zum Fotografieren eine etwas professionellere Spiegelreflexkamera, aber Porträts meiner Freunde sind trotzdem immer noch meine liebsten Motive. Wenn man fotografiert wird, ist man ziemlich verletzlich, und dadurch können sich Fotograf und Model noch einmal von einer ganz anderen Seite kennenlernen. Es geht mir beim Fotografieren also nicht nur um das ästhetische Bild am Ende, sondern auch um den menschlichen Aspekt, also wie sich jemand selbst sieht oder gesehen werden will und wie ich diese Person sehe. Dies alles, in ein Bild verpackt, ist jedes Mal total magisch. Außerdem zeichne und designe ich sehr gerne, koche, höre Musik und verbringe Zeit mit Freunden und Familie.

Ich bekomme immer wieder das Gefühl, dass unser Aussehen heutzutage total wichtig ist, besonders unter uns Jugendlichen. Auch weil wir uns so oft auf Social-Media-Plattformen wie Instagram oder Tumblr rumtreiben und uns dadurch ständig selbst präsentieren müssen und vergleichen, geraten unsere Persönlichkeit und die Werte, für die wir stehen, schnell in den Hintergrund. Viel zu oft vergessen wir – und nicht nur wir Jugendlichen –, wie viel wir der Welt bieten können, wenn wir bedingungslos wir selbst sind.

Ich las einen Spruch, in dessen Message ich mich sofort verliebt habe. Es ist die paradoxe Aussage, dass Freundlichkeit – ein Persönlichkeitsmerkmal – unser Aussehen beeinflussen kann. Das ergibt auf eine gewisse Weise unglaublich viel Sinn. Ich denke nämlich auch, dass ein Lächeln auf den Lippen, ja sogar nur eine gute Tat oder ein offenes Ohr einen Menschen in einer besonderen Art unglaublich schön macht. Egal, wie er aussieht.

Was noch? Ich habe in diesem Buch den Text über vegetarische Ernährung geschrieben, zusammen mit Eva.


Name: Mathilda (Friederike Wilhelmine)


Lieblingsasanas: Die Kobra – die Kobra ist für mich eine der entspannendsten und befreiendsten Asanas für den Rücken, die nicht nur die Muskeln dort beansprucht und entspannt, sondern auch die Möglichkeit bietet, den Brustkorb mal so richtig „aufzumachen“, um tief ein- und auszuatmen.

Der Halbmond – der Halbmond ist eine Asana für mich, bei der es ganz viel um Balance und Konzentration geht. Sobald meine Gedanken abschweifen und der Fokus nicht mehr vollständig auf meinem Körper und meiner Balance liegt, gelingt der Halbmond bei mir definitiv nicht. Nur wenn meine Konzentration zu hundertzehn Prozent bei mir und meinem Körper liegt, gelingt mir diese Asana.

Der Paradiesvogel – der Paradiesvogel ist mit Abstand meine Lieblingsasana. Wie oft habe ich bei den ersten Versuchen das Gleichgewicht verloren oder bin umgekippt, weil meine Mattennachbarin und ich von Herzen über unsere misslungenen Anläufe lachen mussten. Doch nach und nach hatte ich den Dreh raus und wusste genau, an welcher Stelle ich mich wie „verrenken“ muss, damit die Asana am Ende auch wirklich aussieht wie ein Paradiesvogel und nicht wie eine verbogene Taube. Gerade diese Herausforderung mag ich sehr und für mich ist diese Asana das beste Beispiel für das Sprichwort „Übung macht den Meister“. Weitere Hobbys: In meiner Freizeit tanze ich klassisches Ballett, reite ich ab und zu und lese ich für mein Leben gerne. Und sonntags gehe ich zum Yoga! Bei all diesen Dingen bin ich mit Freude und Ehrgeiz dabei und es ist mir wichtig, dass diese Hobbys keine Verpflichtungen sind, sondern mir guttun und ich mit Leidenschaft an die Dinge herangehe.

Warum machst du Yoga? Seit fast dreieinhalb Jahren gehe ich nun schon zum Yoga und ich hätte am Anfang nicht gedacht, dass eine Stunde Yoga pro Woche so viel Auswirkung auf meinen Alltag und meinen Körper haben kann, im positivsten Sinne.

Vor Jahren habe ich für eine kurze Zeit schon einmal Yoga gemacht, damals war es ein Art Yogakurs extra für Kinder. Doch schon nach kurzer Zeit hat es mir keinen Spaß mehr gemacht und so habe ich das Yoga damals an den Nagel gehängt. Doch in der neunten Klasse kam meine Deutschlehrerin auf uns Mädchen in der Klasse zu und fragte uns, ob wir Lust hätten, mal in den Jugendyogakurs bei Jacqueline reinzuschauen und mitzumachen. Und so ging ich zusammen mit meiner besten Freundin zu einer Probestunde am Sonntagabend und seitdem ist Yoga ein fester Bestandteil meines Wochenendes. Yoga ist für mich meine Verabredung mit mir selbst, wie Jacqueline es immer liebevoll nennt. Es ist die eine Stunde in der Woche, in der ich all die Dinge tue, die mir guttun, ohne nach links und rechts zu gucken und mich mit anderen zu vergleichen, aber vor allem ohne Druck und Stress. Im Yogaraum kann ich sein, wie ich bin, so sein, wie ich mich gerade fühle, und ich muss auch keine Höchstleistung abliefern, wie es in der Schule meistens gefordert ist. Beim Yoga reicht es, einfach nur zu sein und zu versuchen, die Asanas umzusetzen, am besten natürlich mit einem Lächeln auf den Lippen, wenn etwas mal nicht klappt. Ich tue etwas für meinen Körper, wofür mir unter der Woche die Zeit fehlt, ich höre in mich hinein, was ich brauche und was mir fehlt. Die negativen und fordernden Dinge der letzten Zeit fallen von mir ab und ich sammle Kraft und Ruhe für die Woche, die ansteht, und die nächsten Herausforderungen des Alltags. Durch Yoga habe ich gelernt, mehr auf meinen Körper zu hören. Darauf, was ich brauche und was nicht. Auch die Art, wie ich mit mir selbst rede und mich selbst beurteile, hat sich zum Positiven geändert. Ich gehe anders durch den Alltag, offener und ausgeglichener.

Für mich verändert eine Stunde Yoga am Sonntagabend viel. Ich finde es wirklich beeindruckend und ich bin froh und dankbar, dass ich das alles genießen und erleben

Und was noch?

Einfach nur sein

Text von Mathilda (Friederike Wilhelmine)

Sonntagabend, 18: 30 Uhr, draußen regnet es. Ich löse mich nur schwer von meinem unvollständigen Englischprojekt, bis morgen muss es fertig sein. Schon beim Anziehen meiner Yogasachen merke ich, wie ich gerade eigentlich gar keine Lust auf Bewegung oder andere Menschen habe. Aber das schlechte Gewissen, diese Woche gar keinen Sport gemacht zu haben, und die leise Hoffnung, dass das Yoga vielleicht gerade genau das ist, was ich jetzt brauche, lassen mich losgehen in Richtung Yogastudio. Fünfundzwanzig Minuten später sitze ich auf der Yogamatte. Zum Glück sind heute nur drei andere Jugendliche da. Während Jacqueline noch die letzten Namen in die Anwesenheitsliste einträgt und alles vorbereitet, versuche ich, im Raum anzukommen. Zu Beginn wird herumgefragt, ob es bestimmte Wünsche für diese Stunde gibt. Neben High-Intensity-Training und „normalem“ Yoga ist mein Wunsch Zentrierung. Meine innere Mitte habe ich in den letzten zwei Wochen verloren. Bereits während der kurzen Meditation zum Ankommen laufen mir die ersten Tränen über das Gesicht. Zuordnen kann ich sie in diesem Augenblick nicht. Dass es mich in diesem Augenblick so überkommt, verwirrt mich. Ich versuche meinen Atem so gleichmäßig wie möglich fließen zu lassen. Nach den ersten Sonnengrüßen geht es mir schon besser, mein Fokus liegt auf mir, auf meinem Zentrum im Bauch und auf meiner Mittelachse. Mit jedem Atemzug versuche ich meine Gedanken, die mich überfallen wollen, wegzuschicken. Obwohl ich nicht motiviert bin, mich großartig zu bewegen, freue ich mich auf die zehn Minuten High-Intensity-Training. Bereits nach den ersten drei Durchgängen bin ich richtig am Schwitzen und höre in der kurzen Pause mein eigenes Herz ziemlich deutlich schlagen.

Ich lege die Hände in Anjali-Mudra-Form an meinen Brustkorb und muss unwillkürlich breit lächeln. Meine Gedanken hatten während der Anstrengung gerade keinen Platz in meinem Kopf. Das ruhigere Vinyasa-Yoga nach zehn Minuten Cardio-Training tut gut. Mein Fokus legt sich wieder mehr auf meine Mitte und meinen Atem. Mit jedem Einatmen nehme ich das auf, was ich gerade brauche: Ruhe, Kraft und Zuversicht. Mit jedem Ausatmen schiebe ich alles weg, was mich belastet und mich vom Jetzt gerade trennt: das Englischprojekt, Liebeskummer, die Aufgaben der nächsten Woche. Nach fünfundfünfzig Minuten Yoga und Cardio- und Krafttraining kündigt Jacqueline das Shavasana an. Mir geht es nicht gut. Sobald Ruhe in den Raum eingekehrt ist, laufen bei mir wieder die Tränen. Mein erster Impuls ist, mich gegen sie zu wehren, sie einfach zu ignorieren. Doch die Gedanken, die mich nicht loslassen, verlangen in der Stille des Yogaraumes meine Aufmerksamkeit. Es fällt mir schwer, im Hier und Jetzt zu sein. Meinen einzigen Vorsatz, im Shavasana heute richtig zur Ruhe zu kommen, werfe ich missmutig über Bord. Es ärgert mich, dass meine Gedanken und Gefühle mich gerade jetzt nicht zur Ruhe kommen lassen, obwohl ich mich so auf die Ruhe und Besinnlichkeit des Shavasanas gefreut habe. Doch diese Gedanken bringen mich nicht weiter. Ich denke daran, was Jacqueline so oft zu uns sagt: Nicht beurteilen, nur beobachten. Genau das versuche ich jetzt. Von unten nach oben beobachte ich: Meine Füße sind kalt. Meine Knie und Oberschenkel erinnern mich daran, welche Körperpartien beim High-Intensity-Cardio-Training heute besonders gefordert wurden. Mein Magen verrät mich und meine Abendessenspläne leise. Mein Brustkorb fühlt sich immer noch eng an, aber atmen kann ich besser als vor der Yogastunde. Die Verspannung zwischen meinem Nacken und meinen Schultern tut weniger weh. Ich spüre genau, wo die Tränen über meine Wangen laufen. Die Spuren auf meinem Gesicht empfinde ich als kühl. Aber wenn ich ehrlich bin, fühlt es sich in diesem Moment erleichternd an, keinen Kummer ignorieren zu müssen und keine Träne aufhalten zu wollen. Auch wenn mein Kopf mich daran erinnert, warum es mir nicht gut geht. Ich beurteile es nicht, ich beobachte es. Unser Shavasana wird langsam aufgelöst. Eine letzte Atemwelle überspült mich mit leichter, innerer Ruhe, Ausgeglichenheit und angenehmer Schwere. Bevor ich gleich wieder auf den Boden der Realität außerhalb meiner Yogamatte ankomme, brauche ich einen kurzen Moment, um mich zu sammeln. Die Tränenspuren von gerade eben wische ich mir mit dem Handrücken vom Gesicht. Unwillkürlich stelle ich mir die Frage, wieso mich mein Kummer gerade jetzt, gerade hier überkam. Denn eigentlich schließe ich die Tür zu ihm in meinem Kopf immer ab, wenn ich in der Schule oder mit anderen Menschen unterwegs bin. Während Jacqueline unsere Yogastunde beendet, habe ich eine Antwort gefunden. Es ist der Raum und die Zeit, die mir in dieser einen Stunde hier im Yogaraum gegeben wurden. Ich beurteile nicht, ich werde nicht beurteilt. Ich beobachte, ich sehe und ich fühle. Je länger ich das tue, desto mehr akzeptiere ich, desto mehr verstehe ich. Hier und jetzt muss ich nur sein, einfach nur sein.


Name: Eva Luise

Lieblingsasana: Adlerarme, Krieger 2.

Warum? Weil ich immer verspannt bin und weil ich mich in diesen Asanas kraftvoll fühle.

Weitere Hobbys: Tanzen, Kochen, Schreiben.

Meine Message: Das Beste an jeder Yogastunde ist das Atmen. In unserer heutigen Gesellschaft ist alles so hektisch und oberflächlich, dass man kaum mehr Zeit zum Innehalten findet. Deshalb genieße ich jede Yogastunde, denn dort kann ich runterkommen und wenigstens sechzig Minuten bei mir sein. Hinzu kommt, dass das Gefühl nach dem Yoga unschlagbar ist – ausgepowert und kraftvoll zugleich. Ich würde jedem empfehlen, Yoga zu seinem Hobby zu machen, da es nicht nur dem Körper, sondern auch dem Geist guttut.

Name: Carlotta

Wie lange machst du schon Yoga? Ich mache Yoga seit Dezember 2019.

Hobbys: Neben Yoga tanze ich Ballett.

Lieblingsasana: Meine Lieblingsasana ist der Krieger, weil sich meine Beine danach immer stark und gut anfühlen. Ich kann jedes Mal spüren, wie ich die Position etwas länger halten kann und sich mein Durchhaltevermögen verbessert. Was mir am Yoga so gut gefällt, ist, dass man mal abschalten und sich auf sich selbst konzentrieren kann. Es fühlt sich oft an, als könnte ich einfach loslassen und die Last, welche ich mit mir trage, abschütteln.


Name: Tamara

Wie lange machst du schon Yoga? Drei Jahre.

Weitere Hobbys: Tanzen.

Meine beiden Hobbys dienen mir zur Abwechslung von meinem Alltagsleben. Hier möchte ich einfach ein bisschen abschalten und Spaß haben. Yoga ist mir besonders ans Herz gewachsen, ich habe mir versprochen, dieses Hobby so gut es geht mein ganzes Leben lang beizubehalten. Meine Gründe dafür:

der spürbare Vorher-nachher-Effekt (ein ziemlicher Unterschied). Ich habe gemerkt, wie viel besser, ausgeglichener, zufriedener ich mich abends im Bett nach der Yogastunde fühle

der Umgang mit dem Atem. Ich habe schon viel zum Thema Atemtechniken gelernt und kann dies auch in meinem Alltag nutzen. Es ist wichtig, einfach mal tief ein- und auszuatmen (das Motto: Gutes ein- und Negatives ausatmen)

Kraft und Ruhe zugleich. Es gibt Stärke im Inneren sowie auch meine Muskulatur betreffend und gleichzeitig irgendwie eine innere Ruhe und Ausgeglichenheit

freier Umgang mit den Gedanken. Die Gedanken loslassen, schlechte und nervende Gedanken, die einen zum Beispiel runtermachen oder nicht voranbringen, von einem lösen oder einfach mal gar nichts denken. Das gibt mir ein komplett neues Gefühl.

Meine Lieblingsasana: Der Halbmond. Bei dieser Asana kann ich die Kraft wirklich spüren; meine Gedanken sind frei, weil ich mich voll und ganz auf diese Übung konzentrieren kann, auf meinen Körper und meine Atmung. Es ist ein tolles Gefühl, dann zu spüren, wie mein Körper spannungs- und kraftvoll in dieser Position verharren kann.

Magst du noch etwas erzählen? Eine weitere, andere Erfahrung, die ich im letzten Jahr gemacht habe, betrifft das Hospiz. Ich habe angefangen, mich freiwillig mit meiner Freundin im Hospiz zu engagieren. Hospiz – damit verbindet jeder normalerweise erst mal nur den Tod und eher negative und traurige Gedanken. Doch wir haben eine andere Seite kennengelernt. Positive Gefühle wie Freude und Dankbarkeit konnten wir spüren. Die Freude an Musik, an einem Spaziergang in der Sonne oder nur an einer Tasse Tee mit Keksen. Es ist ein schönes Gefühl, Dankbarkeit für die kleinen Dinge und Handlungen zu erhalten, mit denen man Menschen am Ende ihres Weges eventuell ein Lächeln auf das Gesicht zaubern konnte.



Name: Lisianne

Wie lange machst du schon Yoga? Drei Jahre.

Lieblingsasana: Die Kobra, weil sie sich anfühlt, als würde man „auftauchen“ …

Weitere Hobbys: Viel Musik! Ich spiele Kontrabass und bin in einem Jugendorchester. Außerdem singe ich im Chor. Ich gehe zur Jungen Gemeinde und treffe mich allgemein gern mit Freunden. Wir kochen zusammen und machen viel Quatsch. Wenn ich Ruhe habe, nähe ich meine eigenen Sachen.

Name: Anna Dorothea (rechts im Bild)

Meine Lieblingsasanas sind: Der Baum und der Krieger, denn sie geben mir Kraft und spenden mir Mut.

Weitere Hobbys: Ich singe in einer Band, spiele Gitarre, nehme Gesangsunterricht und lese und schreibe gerne.


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