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Tag 4 bei GNTM

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Um 7.00 Uhr klingelte der Wecker (für Langschläfer ist der Beruf wirklich nicht zu empfehlen, denn eigentlich jeder Auftrag beginnt sehr früh!).

Die zweite Gruppe verließ uns recht schnell für ihr Unterwassershooting, während wir noch in Ruhe frühstückten. Dann fuhren wir los.

Es war heiß – so richtig heiß! – und das Auto hatte keine Klimaanlage … Deshalb waren wir alle erleichtert, als wir aussteigen konnten.

Wir waren auf einem Markt (Souks heißen die dort).

Kleine niedliche Läden, die alles Mögliche verkauften von Gold über Schmuck, Schuhe, Kleidung bis hin zu Gewürzen – alles auf einem riesigen bunten Haufen.

Es gab so viel zu sehen. Schon jetzt war es ziemlich voll und da wir nicht allzu viel Zeit hatten, stürmten wir gleich in den ersten Laden. In dem wir dann feststellten, dass wir ja noch gar keine Dirham (die Währung Dubais) hatten. Das Wechseln des Geldes stellte sich dann doch noch komplizierter heraus als erwartet, denn wir konnten ja nicht nachprüfen, ob der Wechsler uns richtig rausgab und mussten schnell überlegen, ob und wie viel wir umtauschen wollten – schließlich geht mit jedem Wechsel etwas Geld verloren, sodass es blöd wäre, zu viel umzutauschen.

Ich entschied mich für 25 €, was ungefähr 121 Dirham ergab (es ist schwer zu vergleichen, aber ich versuche euch eine Vergleichsmöglichkeit zu geben: Ich habe drei Postkarten, einen PEZ-Spender für meinen Bruder und vier Schlüsselanhänger gekauft und hatte noch 20 Dirham übrig).

Die anderen suchten ebenfalls kleine Geschenke und Souvenirs aus.

Anschließend kamen wir zum Gewürzmarkt und ich muss gestehen, dass ich nicht mal die Hälfte der Gewürze (die alle in großen Fässern ohne Beschriftung herumstanden) erkannt habe. Aber es roch unglaublich gut und wir bekamen ziemlichen Hunger.

Uns war allerdings davon abgeraten worden, auf diesen Märkten als Tourist etwas zu kaufen (wegen der Verträglichkeit) und so fuhren wir in ein schickes Restaurant. Wir bekamen dort viele kleine Bambusschalen und Schüsseln mit verschiedenen Leckereien darin.

Ich probierte all die Dinge, die keinen Fisch enthielten (denn ich mag keinen Fisch) und muss sagen, dass trotz des teilweise merkwürdigen Aussehens eigentlich alles gut essbar und sogar lecker war. Nicht alle Mädchen mochten das Essen und es war schwierig, weil wir ja nicht wussten, was worin enthalten war, aber irgendwie ist dann doch jede satt geworden und wir waren bereit für die nächste Station.

Nach dem Essen fuhren wir jedenfalls zu einem kleinen Bootsanleger, um eine kleine Tour auf dem Dubai Creek zu machen. Zum Glück war das Schiff überdacht, denn da wir Kleidung anziehen mussten, die bis zum Boden ging und mindestens die Schultern bedeckte, war uns natürlich mega-warm in der prallen Sonne (und in dem Auto ohne Klimaanlage …).

Der Fluss war schön, genauso wie die Aussicht – wir wussten natürlich nicht, was wir sahen, da der Fahrer nichts erklärte (sein Englisch war sehr schlecht), aber es machte Spaß und war unheimlich entspannend nach den letzten Tagen.

Viel zu schnell legten wir wieder an und mussten wieder ins überhitzte Auto steigen …

Seit dem Mittag fragten wir immer wieder, ob wir nicht an den Strand könnten – wir wollten baden und einfach herumliegen. Die ganze Zeit hatte es geheißen: „Nein, wir haben noch was vor, vielleicht später … “ Und jetzt – nach der Bootstour – ließen wir nicht mehr locker. Wir wollten an den Strand! Jetzt, sofort!

Unsere Quengelei hatte Erfolg, wir tuckerten zu einem schönen Sandstrand und beobachteten den wunderschönen Sonnenuntergang. Leider mussten wir schnell (nach etwa zehn Minuten) zum Hotel zurück, da die anderen bereits zurückgekehrt waren und nun erzählen sollten.

Den gesamten Rückweg rätselten wir darüber, wer wohl rausgeflogen war und überlegten, was wäre, wenn niemand von ihnen hatte gehen müssen. Wir alle fänden das Lisa gegenüber sehr ungerecht, einige regten sich schon während der Fahrt auf, dass diese Möglichkeit ungeheuerlich und unfair wäre.

Im Hotel trafen wir dann wieder zusammen und ich hielt Ausschau, ob ich jemanden vermisste. Wer fehlte in ihrer Gruppe?

Ich zählte immer wieder, kam aber jedes Mal auf 19 Mädchen. Das verwirrte mich zusehends, ich war mir so sicher gewesen, dass aus beiden Gruppen jemand gehen müsste und nun waren wir immer noch 19? Es müssten doch 18 sein?

Die Auflösung kam postwendend: Bei ihnen hatte niemand gehen müssen.

Das stieß einigen sauer auf und ein kleiner Zickenkrieg entbrannte. Ich hielt mich zurück, denn es war ja nun schon geschehen und sich darüber aufzuregen würde nichts mehr daran ändern.

Klar tat Lisa mir leid, aber es war die Entscheidung der Jury, und wenn die der Meinung war, dass in der Unterwassershooting-Gruppe alle gut genug waren, um weiterzukommen, dann war das eben so. Wir anderen waren nicht dabei gewesen und konnten uns kein eigenes Urteil bilden.

Nun ja, nach dem Essen, wir wollten gerade schlafen gehen, standen plötzlich Thomas und Enrique vor uns. Sie verrieten, dass wir morgen unser finales Fotoshooting haben würden und zwar in der Wüste. Enrique würde uns fotografieren und um uns schon richtig einzustimmen, hatten sie ein „Mood Board“ dabei.

Ein „Mood Board“ ist eine Art Plakat mit verschiedenen Bildern, die zum Thema passen, sodass man sich noch besser auf das Thema einstellen kann. Es dient als Arbeits- und Präsentationsmittel in Kommunikations- und Designberufen, wie eben dem Modeln.

Nachdem wir nun erfahren hatten, dass es schon sehr früh losgehen würde, beeilten wir uns mit dem Schlafengehen.

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