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DIE RÜSTUNG

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Svenja hatte sich bereit erklärt bei Paul wache zu halten, das wenn er aufwachte, sich nicht gleich auf die Suche nach dem Schuldigen machen würde. Doch Svenja schlief bald, auf dem Stuhl, neben Pauls Bett ein. Am frühen Morgen, viel war inzwischen passiert, rutschte sie vom Stuhl und unsanft auf die Erde. Erschrocken, mit schmerzerfülltem Gesicht, rappelte sie sich auf und starrte in das leere Bett. „Hier bin ich“, sagte Paul, der sich hinter ihr befand und mit dem Schwert trainierte. „Was machst Du da?“, fragte Svenja verwirrt. „Nach was sieht es denn aus?“ „Warum bist Du aufgestanden?“ „Weil es mir im Bett zu langweilig wurde.“ Paul grinste in sich hinein. „Du solltest doch auf mich aufpassen, dass ich keine Dummheiten mache.“ „Ja richtig“, brummte Svenja schlecht gelaunt und rieb sich ihren Hintern. „Nun dann schätze ich mal, hast Du einiges verpasst.“ „Was habe ich verpasst?“ Paul stieß sein Schwert in den Boden bevor er antwortete. „Hier, schau Dir mal das Schwert an.“ Er deutete mit einer Geste hin-über, wo es immer noch im Boden steckte. Svenja ging an ihm vorbei und nahm es in Augenschein. ''Es hat sich verändert, richtig?“ „Richtig“, bestätigte er. „Und was macht Dein Arm?“ „Hier sieh selbst. Er ist wie neu, keine Spur mehr von einem Fleck.“ Svenja betrachtete seinen Arm, als das Zelt auf ging und Erbse herein geschneit kam. „Darf ich eintreten?“ „Das bist Du ja schon“, sagte Svenja mürrisch. „Ähm – ja.“ Der kleine Kobold räusperte sich und wandte sich an Paul. „Sumaro erwartet Dich schon auf dem Platz.“ „Na dann wollen wir ihn mal nicht warten lassen“, entgegnete Paul und zog sein Schwert aus dem Boden. „Einen Moment“, sagte Svenja und stellte sich ihm in den Weg. „Willst Du etwa hinausgehen und weiter trainieren nach dem was alles passiert ist?“ „Ja richtig, hatte ich fast vergessen“, sagte Paul. Sumaro war vorhin auch kurz hier und meinte, wir sollten so tun als wäre überhaupt nichts gesche-hen.“ „Nichts geschehen?“, wiederholte Svenja. „Genau, das ist unser Plan“, sagte Paul. Denn so würden wir die oder demjenigen eine neue Möglichkeit geben es noch einmal zu versuchen.“ „WAS?“ Svenja holte tief Luft und starrte ihn an. „Nur keine Angst“, bemerkte Erbse, „es sind genügend Vorkehrungen getroffen.“ Svenja warf dem Kobold einen wütenden Blick zu. „Und das habt ihr alles beschlossen wäh-rend ich schlief?“ „Wir wollten Dich nicht wecken“, sagte Paul. „Du hast so tief geschlafen wie ein klei-nes Baby.“ „Soll das ein Witz sein, auf so einem unbequemen Stuhl?“ Paul hob die Augenbrauen. „Kön-nen wir jetzt los?“, fragte er, „damit ich mit meinem Training fort fahren kann?“ Von diesem Tag an lernte er alles was Sumaro ihm beibrachte. Verteidigung, Angriff und Rückzug wenn es unvermeidbar war. Unermüdlich trainierte er jeden Kampfstil. Bald führte er die Klinge so leicht wie es der Elf tat. Jede freie Minute opferte er für den Schwert Kampf. Oft war er so müde das er fast im Stehen einschlief. Während dieser Zeit gab es keinen weiteren Zwischenfall das ihm jemand nach dem Leben trachtete. „Jetzt sehe Dir das Schwert an“, sagte Sumaro, als sich zum wiederholten Male ihre Klingen kreuzten. „Ja“, sagte Paul, ohne seinen Trainer aus den Augen zulassen. „Ich und das Schwert haben uns zusam-men gerauft.“ Pauls Haltung war gut, er parierte jeden Angriff des Elfen und trieb ihn schließlich in die Enge. „Du bist gut“, sagte Sumaro. „Nein nicht gut – sehr gut“, verbesserte ihn Paul. Der Elf wich zurück und konnte nur mit viel Mühe seinem Angriff abwehren. „Gibst Du jetzt auf? Ist Dein Schüler nun end-lich soweit, dass er den Meister besiegt?“ Mit Wucht krachten ihre Schwerter auf einander und es sah tatsächlich so aus, als würde Paul den Kampf für sich entscheiden. „Glaubst Du im ernst“, keuchte Sumaro, das Du schon Deine letzte Lektion gelernt hast?“ „Natürlich“, sagte Paul, „Du hast mir doch alles beigebracht.“ Plötzlich tauchte ein Schatten neben Paul auf, als er gerade dem Elfen das Schwert aus der Hand schlagen wollte. Aus dem Augenwinkel heraus bemerkte er eine Person. Es war Celina. Nur für einen kurzen Wimpernschlag war er Unachtsam. Doch das reichte um sich von Sumaro das Schwert aus der Hand schlagen zulassen. „Du bist Tod!“, rief der Elf triumphierend und hielt ihm die Klinge an die Kehle. Paul erstarrte und war sich seines Fehlers sofort bewusst. Enttäuscht sah ihn der Elf an. „Wa-rum interessierte es Dich, wer neben Dir steht?“ „Wenn es ein Feind gewesen wäre und ich es mit zwei oder drei Gegnern zu tun gehabt hätte?“ „Was dann?“, sagte Sumaro und hielt ihm weiter die Klinge an den Hals. Doch Paul schwieg. „Selbst wenn es so gewesen wäre“, fuhr der Elf fort, „so wärst Du jetzt trotzdem Tod oder etwa nicht?“ Langsam senkte er sein Schwert und grinste. „Du hättest mich viel-leicht besiegt aber so werden wir es wohl nie erfahren.“ Paul trat einen Schritt zurück und deutete eine Verbeugung an. Dann warf er der Elfe einen flüchtigen Blick zu. Ausgerechnet vor ihr musste er sich blamieren. Wut schnaufend über sich selbst verließ er schließlich, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, den Platz. „Das ist seine größte Schwäche“, sagte Sumaro und schüttelte den Kopf. Die Elfe sah ihn über-rascht an. „Oh ja“, sagte Sumaro, „mit so etwas hatte ich gerechnet, war mir aber nicht sicher. Er war so nah dran mich zu besiegen. Seine Ausdauer und Kraft, selbst sein schnelles Handeln war mir weit über-legen.“ Er schwieg kurz und lächelte ihr zu. „Jetzt verstehe ich“, sagte Celina, „deshalb hast Du mich ge-beten in genau dem Moment Aufzutauchen.“ „Es war absolut im richtigen Augenblick, sonst wäre der Kampf anders ausgegangen.“ „Aber wie kann ein Mensch besser sein als Du?“ „Vielleicht bin ich schon zu alt für …!“ „Nein, das bist Du noch lange nicht“, unterbrach ihn die Elfe. Sie schwiegen kurz. Dann ver-neigte sich die Elfe vor ihm und verließ ebenfalls den Platz. Wütend stieß Paul den Stuhl in seinem Zelt um und schlug mit der Faust auf den Tisch. „Immer hin kennst Du nun Deine Schwäche“, sagte eine Stimme hinter ihm. Paul schloss die Augen, als er die Worte hörte. „Svenja, Du hast es also auch mit an-gesehen.“ Er wandte sich zu ihr um. „Was glaubst Du wohl“, sagte sie, „dass alle, außer Dir, ohne Schwä-che sind? Und jetzt nehme mir endlich das Schwert ab das Du wieder mal zurückgelassen hast.“ Paul tat es und schwieg. Svenja lächelte ihn an. „Weißt Du was, ich bewundere Dich.“ „Du machst Dich nur über mich lustig“, sagte Paul und rammte das Schwert in den Boden. „Glaubst Du das etwa wirklich?“ Paul räusperte sich verlegen. „Nein natürlich nicht. Es ist nur …“ „Hör auf an Dir zu zweifeln“, sagte Svenja sanft. „Ich habe Dich die ganze Zeit beobachtet und noch nie einen mutigeren Menschen getrof-fen.“ „Meinst Du das ehrlich?“ „Na hör mal so langsam solltest Du mich wohl kennen.“ Paul zögerte ei-nen Moment lang. „Über was grübelst Du?“, fragte sie. „Über nichts“, log Paul, denn er hatte über das nachgedacht was sie eben gesagt hatte. Wie gut kannte er sie eigentlich? „Vielleicht hast Du recht, aber ich fühle mich der Aufgabe einfach nicht gewachsen. Fast alle hier denken, ich sei ein Held und …“ Er brach ab, holte tief Luft und sah sie an. „Rede ruhig weiter, ich höre Dir zu.“ „Was ich damit sagen will“, fuhr er fort, „ich kann die Anforderungen und dem Druck einfach nicht länger standhalten.“ „Verstehe“, sagte Svenja ruhig. „Aber Du bist nicht allein. Und Helden werden nicht geboren, sie …“ „Werden ge-macht“, ergänzte Paul seufzend. Svenja lächelte. „Genauso ist es. Also noch einmal auch wenn ich mich wiederhole und Du es nicht mehr hören willst. Dein Ruf ist Dir vorausgeeilt. All die Abenteuer, die Du …“ „Wir“, verbesserte Paul. „Meinetwegen auch wir“, sagte sie. „Aber Du hast all die wichtigen Ent-scheidungen getroffen, als Du allein warst.“ Sie hielt kurz inne und suchte seinen Blick. „Jetzt sieh mich an.“ Ihre Blicke trafen sich. „Wenn Du nicht gewesen wärst, würden wir jetzt nicht hier stehen und mit einander reden.“ „Ja, Du hast Recht.“ „Ich habe recht?“, fragte Svenja, als habe sie sich verhört. „Du hast mich genau verstanden.“ Paul wandte sich seinem Schwert zu. „Ist es nicht wunderschön und perfekt im Gegensatz zu mir.“ „Nun.“ Svenja räusperte sich. „Ob Du wunderschön bist mag ich nicht zu beurtei-len aber ihr zwei gehört zusammen und keiner ist ohne dem anderen perfekt.“ Unwillkürlich musste Paul lachen. „Ich habe gehofft, dass Du lachen würdest.“ „Schau einer an“, grinste Paul, „Du scheinst also doch Humor zu haben.“ Dann lachten sie beide gelöst. „Ich bewundere Dich eben falls“, sagte Paul. „Wie das?“ „Weil Du so weise und verständnisvoll bist und …“ „Jetzt hör aber auf“, winkte Svenja ab. „Oh nein, jetzt hörst Du Dir an was ich zusagen habe“, bestand Paul darauf. „Wo war ich noch eben?“ „Weise und verständnisvoll“, half Svenja aus. „Ganz genau. Aber nicht nur das. Du verstehst es auch einem Mut und Hoffnung zu machen. Es ist mir wirklich eine Ehre, Dich als Freundin zu haben.“ „Was hast Du vor, mich etwa zum Heulen zubringen?“, schniefte Svenja. Paul lächelte. „Komm her und lass Dich drücken“, sagte Paul und nahm sie in den Arm. Die nächsten Wochen vergingen ohne dass irgendetwas aufregendes passierte. Paul trainierte eisern mit Sumaro. Und dann eines Morgens, es war der zweite Tag der fünften Woche. „Ich werde Dich nie mehr Fragen“, sagte Sumaro, „ob Du bereit bist.“ Paul sah ihn überrascht an. „Nur keine falsche Bescheidenheit, mein Lieber. Ich hätte nicht gedacht, dass Du jemals so schnell das Schwert führen würdest. Alles was ich Dir beibringen konnte, hast Du mit Bravur gemeistert und …“ „Aber das kann doch noch nicht alles sein weil …“ unterbrach ihn Paul. „Richtig“, sagte der Elf mit strenger Miene und Paul sah ihn gebannt an. „Du solltest lernen andere aussprechen zulassen.“ Der Elf lächelte. Paul wollte etwas darauf erwidern. „Ich bin noch nicht fertig.“ Paul nickte geduldig. „Du solltest Dein Schwert nicht immer wieder vergessen.“ „Oh ja ich weiß“, bedauerte es Paul, „aber das war schon immer so eine Schwäche von mir, genauso wie das zu spät kommen.“ „Dann solltest Du es schleunigst ändern“, sagte der Elf. „Und das war´s jetzt?“, fragte Paul. Sein Gegenüber sah ihn tief in die Augen bevor er antwortete. „Nicht ganz“, sagte er, „Morgen werden wir uns ein letztes Mal treffen. Al-lerdings in voller Rüstung.“ „In voller Rüstung“, wiederholte Paul und sah ihn überrascht an. Der Elf legte ihn seine Hand auf die Schulter. „Ich bin sehr stolz darauf so einen Schüler und Freund wie Dich an meiner Seite zu haben.“ Paul verschlug es die Sprache. „Also ich …“, setzte er an. „Unser bescheidener Held“, sagte plötzlich eine Stimme hinter ihm. Es war Torak. „Ganz genau“, sagte Paul ohne sich nach ihm umzudrehen. „Habe ich richtig gehört“, sagte Torak und ging um ihn herum, „dass dieser Held eine Rüstung bekommen soll?“ Sumaro nahm seine Hand von Pauls Schulter. „Hast Du etwa was dagegen?“, fragte Sumaro. „Aber nein“, lächelte Torak gekünstelt. „Ich dachte nur, das sei den Elfen die in den Kampf ziehen vorbehalten?“ „Bis jetzt“, sagte Sumaro ruhig und gelassen. „Aber ab morgen wird er eben falls eine Rüstung tragen.“ Torak sah Paul abfällig an. „Meinst Du, du bist bereit mit uns, Seite an Seite, gegen unseren Feind zu Kämpfen?“ „Wie wäre es mit einem kleinen Test?“, forderte Paul ihn auf wäh-rend sich seine Hand fest um sein Schwert legte. „Von mir aus sofort“, zischte Torak und zog sein Schwert. „Nur werde ich es euch verbieten“, sagte Sumaro mit ernster Stimme. „Schade“, sagte Torak und schob das Schwert wieder zurück. „Dann vielleicht ein andermal?“ „Jeder Zeit“, entgegnete Paul. Ihre Blicke trafen sich und Spannung lag in der Luft. „Was ist los Torak?“, entschärfte Sumaro die Lage. „Gibt es irgendetwas Neues von unserem Feind zu berichten?“ Doch dieser schüttelte nur den Kopf ohne den Blick von Paul zu nehmen. „Na wunderbar“, sagte Sumaro. „Dann entschuldigst Du uns wohl, denn ich und Paul haben noch etwas zu erledigen.“ „Was sollte das?“, fragte Paul, als sie ein Stück gegangen waren, „wir haben doch gar nichts zu erledigen.“ „Oh doch das haben wir, etwa schon wieder verges-sen?“ „Die Rüstung.“ „Ganz genau.“ Sumaro führte Paul bis ans Ende des Lagers, als Paul plötzlich stehen blieb. „Was ist?“, sah ihn Sumaro an. „Ich ...“ Paul zögerte kurz. „Ich habe da mal eine Frage.“ „Nur eine? Na dann raus damit.“ „Wer war diese Elfe, die uns auf dem Platz gestört hat?“ „Du meinst Dich, mich hat sie nicht gestört.“ „Wer war sie?“, wiederholte Paul noch einmal, ohne auf seine Bemerkung einzugehen. Doch der Elf schwieg und schien zu überlegen. „Sie ist die einzige Elfe hier, richtig?“, sagte Paul. „So, ist es Dir aufgefallen?“, sagte Sumaro. „Es sei denn, die anderen haben sich irgendwo in den Zelten ver-steckt.“ Der Elf lächelte. „Nein Du hast Recht, sie ist die einzige hier, was aber nicht heißen soll das es wo anders keine mehr gibt.“ Paul nickte und sah ihn weiter fragend an. „Sie heißt Celina“, sagte Sumaro. „Und sie ist mit jemanden zusammen.“ „Schon gut, so genau wollte ich das gar nicht wissen“, winkte Paul ab. „Ach ja? Und ich dachte …“ „Überhaupt nicht, nein“, schüttelte Paul den Kopf. „Wo wollen wir eigentlich hin?“, fragte er um von dem Thema weg zukommen. Sumaro drehte sich zur Seite, weil er sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte. „Also?“, fragte Paul mit nach druck. Der Elf räusperte sich und deutete schließlich auf ein Zelt das etwas abseits von den anderen lag. „Das Rüstung und Schmiede Zelt“, sagte er und ging voraus. Sie waren nur noch wenige Schritte von dem Zelt entfernt, als es plötzlich auf-gerissen wurde. Ein kleiner dicker Kobold, in Lederkutte und Schmiedehammer, baute sich vor ihnen auf. Nervös blickte er von einem zum anderen. „Ich bin noch nicht soweit“, sagte er mit einer tiefen geheimnisvollen Stimme und wuselte sofort um Paul herum. „Und, soll er das etwa sein?“, fragte er mit einem enttäuschten Gesicht während er ihn von oben bis unten Musterte. „Jetzt hör aber auf“, sagte Sumaro, „Du kennst ihn doch.“ Paul und der Kobold blickten sich einander in die Augen. „Nein, hab ihn noch nie gesehen“, sagte der Kobold und fing plötzlich höllisch an zu lachen. „Natürlich kenne ich unse-ren Paul. Kommt schon rein und lungert nicht so vor meinem Zelt herum.“ „Ein Kobold mit Humor!“, lachte Paul, als sie eingetreten waren. „Humor, was ist das?“, fragte der Kobold wieder mit ernster Stimme und schwang seinen Hammer. Paul zögerte kurz konnte sich dann aber ein weiteres Lachen nicht unterdrücken. „Was ist los?“ sah der Kobold den Elfen an, „kann er nicht mal ernst sein?“ Paul blickte ihn erschrocken an. „Ha, reingelegt!“, lachte der Kobold und grinste breit. „Du hast mich vor hin Paul genannt“, sagte Paul. „Oh, war das etwa ein Fehler?“ „Nein, ganz im Gegenteil, ich bin froh dar-über.“ „Na da bin ich aber froh, dass du froh bist.“ Paul und der Kobold mussten erneut lachen, nur Sumaro stand neben ihnen und schüttelte übertrieben den Kopf. „Können wir dann endlich anfangen?“, fragte der Elf. „Womit?“, grinste der Kobold und zog ein langes Holzlineal aus seiner Westentasche. „Jetzt wunderst Du Dich wohl, wie ein so langes Holzlineal in meine Westentasche passt, wie?“, sagte er zu Paul gewandt. „Nein“, antwortete Paul trocken und zog die Augenbrauen hoch. „Was denn, kein biss-chen?“, sah ihn der Kobold enttäuscht an während er maß nahm. „Nein, wundern tue ich mich schon lange nicht mehr“, lachte Paul, weil der Kobold ihn unterm Arm kitzelte. „Aber ich weiß ja auch“, fügte er hinzu, „in was für einer Welt ich bin.“ Es dauerte eine Weile bis der Kobold alle Maße von Paul aufge-nommen hatte. „So, das wäre alles“, sagte er schließlich und fuhr sich mit der Hand über die Stirn. „Was ist?“, fragte Sumaro, „bist Du etwa ins Schwitzen gekommen?“ Der Kobold sah ihn strafend an. „Was glaubst Du wohl, das ich jeden Tag eine Rüstung für einen Menschen mache?“ Er brummte irgendetwas Unverständliches in sich hinein. „Das schaffst Du schon“, ermunterte ihn Paul. „Ja genau“, stimmte ihm der Elf zu, ,,denn schließlich bist Du der beste Schmied den wir haben.“ „Wirklich sehr Witzig“, knurrte der Kobold. „Ich bin nicht nur der Beste, sondern auch der einzige den ihr habt.“ „Dann hast Du wenigs-tens keine Konkurrenz'', sagte Paul. „Also dann“, sagte Sumaro. „Ich verlass mich darauf dass die Rüs-tung morgen früh fertig ist.“ „WAS!“ Der Kobold starrte ihn an, „warum denn schon morgen?“ Der Elf fasste sich an den Kopf und blickte Paul an. „Ich habe es ja ganz vergessen.“ Paul und der Kobold sahen erst sich dann Sumaro erstaunt an. „Was denn vergessen?“, fragte Paul. „Das Duell“, sagte Sumaro. „Ein Duell?“ Der Elf nickte. „Das wird Deine Abschlussprüfung zum Schwertkämpfer sein.“ „Abschlussprü-fung“, wiederholte Paul langsam. „Ja“, seufzte der Elf, „wie konnte ich das nur vergessen Dir zu sa-gen?“ Paul atmete schwer. „Das ist meine Schuld“, sagte er, „ich bin nach dem Fehler, den ich gestern gemacht habe mal wieder einfach abgehauen.“ „Ich weiß“, sagte der Elf, „aber das ist keine Entschuldi-gung dafür, dass ich es Dir nicht gesagt habe.“ „Nun, jetzt hast Du es mir ja gesagt“, sagte Paul, der merk-te dass sein Meister Hilfe brauchte. „Ich bin bereit für das Duell“, fügte er rasch und fest entschlossen hinzu. „Bist Du sicher?“ Paul nickte. „Moment mal“, mischte sich der Kobold ein, „soll ich mir etwa we-gen eines Menschen die ganze Nacht um die Ohren schlagen?“ „Es wäre mir eine große Ehre“, sagte Paul, „wenn Du das für mich tun würdest.“ „Natürlich werde ich es tun“, sagte der Kobold und ein Grinsen huschte über sein Gesicht. „Besonders für einen Menschen, wie Du einer bist.“ Dann packte er wieder seinen Hammer und wandte sich seinem Amboss zu. Paul und der Elf sahen ihm zu. „Ist noch was?“, fragte der Kobold und ließ den Hammer auf den Amboss Tanzen. „Na dann raus mit euch“, sagte er, als die beiden keine Antwort gaben. „Habt ihr nicht gehört?“ Der Kobold schüttelte den Kopf. „Wenn ihr nicht gleich verschwindet, werde ich wohl nie fertig werden.“ „Wir sind schon weg“, sagte Sumaro, packte Paul und zog ihn mit sich nach draußen. „Halt“, sagte Paul, als sie vor dem Zelt standen. „Ich weiß noch nicht mal seinen Namen.“ „Firlefanz!“, rief der Kobold ihm nach und hämmerte wie wild auf seinem Amboss herum. Paul musste sich sofort die Hand vor den Mund Halten, damit er nicht laut los lachen musste. „Das war nett von Dir“, sagte der Elf, „dass Du mir da heraus geholfen hast.“ Paul räus-perte sich und war auf der Stelle wieder ernst. „Kein Problem“, sagte er und blieb plötzlich stehen. „Was ist?“, fragte Sumaro. „Nun, ich habe da eine Frage und weiß nicht … „ Schon wieder?“, sagte der Elf. „Aber nur raus damit, ich werde sie Dir beantworten soweit es möglich ist.“ Paul zögerte kurz. „Es ist wegen dem Duell“, begann er langsam. „Verstehe“, sagte der Elf, „Du willst noch ein bisschen mehr Zeit haben um Dich vorzubereiten. Wie viel Tage, meinst Du, brauchst Du noch?“ „Nein, das ist es nicht, ich bin bereit für das Duell.“ „Was dann?“ „Ich hätte nur gern gewusst, wer mein Gegner sein ist?“ Er blickte den Elf erwartungsvoll an. Sumaro schwieg einen Moment.

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