Читать книгу Mein erster Stadionbesuch - Jannis Linkelmann - Страница 8
ОглавлениеUnsere Stadt Unser Verein Unsere Leidenschaft
Jürgen Pflanzer
geb.: 1971
Arzt für Innere Medizin
Fan von Hannover 96
Am liebsten würde ich, wie in jedem schönen Märchen, mit einem »Es war einmal ein schöner Tag …« beginnen, dabei muss ich aber schon am Anfang relativieren und philosophieren. Und das über etwas so scheinbar Einfaches wie den ersten Stadionbesuch …
Vielleicht hat schon mal einer die Erfahrung im Leben gemacht, dass manch gewaltiger Prozess einen Anfang hat, der gar nicht so klar definiert ist und auch nicht besonders weltbewegend erscheint. Manchmal kann man gar nicht sagen, wo genau der Anfang wirklich anfängt.
Dreijährige, wie mein Sohn, den ich jetzt schon in der Hoff nung auf eine gute rote Erziehung ins Stadion mitnehme, werden sich eh nicht an den ersten Besuch erinnern und wahrscheinlich nur Fetzen von jedem Spiel behalten. Doch der erste Fetzen wird zugegebenermaßen schon mal vom ersten Spiel sein. Mein Sohn bekam damals das Objektiv meiner Kamera gegen den Kopf, als ich beim ersten der drei Tore meiner Roten beim Sieg gegen Bayern München zum Jubeln hochschoss, ohne daran zu denken, dass ich meinen Sprössling auf meinem Schoß durchaus zwei bis drei Reihen nach unten hätte katapultieren können.
Ich selbst war nicht mal ein Kind bei meinem ersten Stadionbesuch, und eigentlich sollte man meinen, dass der erste Besuch nun mal der erste ist, daran lässt sich nichts ändern, drehen oder rütteln. Jedoch war bei mir erst der zweite Besuch der eigentlich erste richtige Stadionbesuch. Und vielleicht sinniert man dann über die Beziehung zwischen einem bewussten Stadionbesuch und Identitätsfindung. Da dies wahrscheinlich schwer nachzuvollziehen ist, hole ich mal aus, und darf vielleicht ausnahmsweise über zwei Erlebnisse berichten.
Hannover 96 hat den »Zusammenhalt« neu entdeckt. Hierzu gehört eine besonders innige Verbindung mit den Fans. Meine Familie, die jetzt mit dem »Roten Virus« angesteckt wurde, und unser geliebter Stürmer »Moa« Abdellaoue.
Der erste Besuch war an einem schönen Herbsttag. Es war der 5. September 1993 – den Internetrecherchen sei Dank kann ich das Datum des durch mein Gedächtnis eigentlich geächteten »Ersten« benennen. In Bukarest geboren, kam ich mit meiner Familie 1987 nach Deutschland. Nach etwa anderthalb Jahren Süddeutschland war ich 1989 in Norddeutschland mit fast 18 Jahren ein »Hinzugekommener« und in der Fußballlandschaft noch kein leidenschaft licher Fan. Nicht, dass mir Fußball fremd war. Ich feierte als 16-Jähriger – zwar nicht im Stadion, sondern vorm Fernseher – mit Steaua Bukarest schon den Gewinn des europäischen Meistercups, in dem ein gewisser deutschstämmiger Torwart Helmuth Duckadam vier Elfer hintereinander hielt und Steaua an die Spitze des europäischen Fußballs brachte. Und anstatt eines erneuten Elfers schnappte er sich logischerweise den Nimbus einer Fußballlegende.
Auch bis 1993 war ich noch kein leidenschaft licher Fan. Mir gefiel zeitweise der schöne Fußball der Dortmunder. Ob da die kurze Bekanntschaft mit einer Ruhrpott-Schönheit nur zufällig zeitlich zusammenpasste, mag jetzt unkommentiert bleiben. Doch damals stand schon fest, dass, zumindest was den Fußball anbelangt, mein Herz schließlich doch nicht so leicht zu vergeben war.
In den letzten Monaten meines Zivildienstes fieberte ich im September 1993 dem Anfang meines Medizinstudiums entgegen, das einen Monat später in Hannover beginnen sollte. Und mit ihm eine beispiellose und in ihrer Art besondere Liebe zur schönsten Stadt der Welt.
Freunde, die Bayern-Fans waren, nahmen mich mit zum Spiel des Traditions- HSV gegen den VfL Bochum. Für die Außenstehenden: Gemeint ist Hannover 96, nicht unsere Freunde des jüngeren Hamburger SV, mit denen wir 96er schon viele Jahre eine Fanfreundschaft unterhalten. Das eigentliche Gründungsjahr des Hamburger SV ist das Jahr 1919. Da der Verein jedoch angibt, die Tradition der Vorgängervereine fortzusetzen, steht in der Satzung als Gründungstag derjenige vom SC Germania, und zwar der 29. September 1887.
Zurück zum damaligen Spiel: Meine Freunde behaupteten also, Bayern hätte eine Fanfreundschaft mit Bochum. Seit dem damaligen »Aha« blieb es bis heute beim selben Kenntnisstand. Einerseits da mich Fanfreundschaften von Bayern nicht interessieren, andererseits will ich die Kenntnisse meines Freundes über seinen FCB nicht in Frage stellen, zumal ich meine eigene Meinung über bemitleidenswerte Fans vom FCB hier im hohen Norden habe …
Das Spiel war nicht sehr attraktiv. Nach der ersten Halbzeit zogen wir von den Stehplätzen der Nordtribüne, die wir damals nur aus finanziellem Grund wählten, zur Südtribüne, da die bedauernswerten »Fans auf Identitätssuche« näher am Fanblock der Bochumer sein wollten.
Komischerweise keimte neben den Bochum-Fans schon das erste Mal der Rote in mir auf. Ich fragte mich, was ich da sollte. In einem Monat würde Hannover meine Heimat sein. Ob nun die geringer gewordene Nähe zur historischen Ausstrahlung der Westkurve, die auf hannoverschen Tränen und Blut gebaut wurde (die Westtribüne steht auf den Ruinen Hannovers aus dem Zweiten Weltkrieg), dazu beitrug, dass ich ad hoc eine besondere Abneigung gegen die Bochum-Fans um mich herum entwickelte, oder doch eher die beleibte Dame aus Bochum, die beim »Bochum! Bochum!«-Rufen aussah wie eine Kröte beim Quaken – das lässt sich nicht mehr genau eruieren. Heute habe ich nichts mehr gegen die Bochumer Fans, mir taten sie sogar ein bisschen leid, als sie 2010 nach der 3:0-Niederlage im eigenen Stadion gegen Hannover den Weg in die zweite Liga antreten mussten. Zwar hätten wir ohne diesen Sieg für die zweite Liga planen können, doch seitdem gönne ich ihnen ein Wiedersehen in der ersten Liga.
Zu meinen außerfußballerischen Eindrücken, die man damals beim durchschnittlichen Spiel zuhauf hatte sammeln können, zählt die vage Erinnerung – die ich mir gerne heute von anderen Fans bestätigen lassen würde –, dass man von der Südtribüne des damaligen altehrwürdigen Niedersachsenstadions die Kuppel des wunderschönen Neuen Rathauses sehen konnte. Wie kann man da nicht durch und durch schwach, rot oder rotschwach werden! Das war das »eigentliche erste Mal«. Mehr konnte ich nicht mit nach Hause nehmen …
Zwischen dem eben beschriebenen und dem wahren ersten Mal liegen vier Jahre. In diesen Jahren ist nichts Wichtigeres passiert, als dass ich in dieser Zeit zu einem echten, stolzen Hannoveraner geworden bin.
Ja, mein Spruch ist immer: »Hannover is everywhere!«, denn ein Hannoveraner (Emil Berliner) – war es, der im Auftrag der Firma Bell Telephone das Telefon perfektionierte, nebenbei patentierte er das Mikrofon und entdeckte die LP sowie das Grammophon. Unser Leibniz erschuf die erste Rechenmaschine der Welt, die Basis und Urgroßmutter des Rechners, der Hannoveraner Werner von Siemens hat die elektrische Lokomotive und den Telegrafen erfunden, anschließend legte er mit dem elektrischen Aufzug und der Straßenbahn nach. Bei uns in Hannover erblickte das Pal-Fernsehen das Licht unserer schönen Stadt, sogar die CD wurde bei uns in Hannover entwickelt. Übrigens hat der Herr von Siemens uns Hannoveranern das beste Geschenk gemacht: Da 300.000 von den 526.000 Hannoveranern das Fahrrad benutzen, war es klar, dass der Dynamo von ihm erfunden wurde. Ich möchte jetzt wissen, was ein Braunschweiger beim Fahrradfahren denkt, wenn er wüsste, dass ihm eine hannoversche Erfindung seinen dunklen Weg erleuchtet.
Spaß beiseite: Was hat das alles mit Fußball zu tun? Da muss man uns Hannoveraner und unsere besondere Liebe verstehen. Der Spruch »Unsere Stadt – unser Verein – unsere Leidenschaft!« trifft bei uns ausnahmsweise voll zu!
Diese vergleichsweise kleine Großstadt, die unter den oben genannten Errungenschaften auch noch die größte Messe der Welt bietet, hat wirklich Großartiges geleistet und der ganzen Welt ihren so bescheidenen Stempel im Stillen aufgedrückt, dass man gar nicht weiß, wie hannoversch die Welt ist. Mal im Ernst, wäre Hannover ein Mensch, zugegebenermaßen stelle ich mir eine – dem Vergleich gebührend – schöne Frau vor, müsste man diese Person nicht lieben? Jemand, der so viel gibt, ohne eine Anerkennung zu verlangen – seit Mutter Teresa hat das nicht mal Frau Schreinemakers in ihren bewegenden Auftritten geschafft …
Ich verstand Hannover und die Hannoveraner und ich muss sagen, der Fußball hatte auch seinen Beitrag am Verstehensprozess dieser besonderen Liebe zu Hannover und der symbiotischen Liebe zwischen Stadt und Verein geleistet.
Schon die Vereinsfarben zeugen von der besonderen Verbindung zwischen dem Verein und der hannoverschen Seele. Während Schwarz und Weiß die Farben Preußens darstellten, wählten die Hannoveraner damals als dritte Farbe das Grün des Rasens. Eben diese Farbe, diese bescheidene Liebe zum Grün des Rasens ist heute das, was Hannover ausmacht. Die Hannoveraner schenkten ihrer besonderen Stadt ein schönes Gewand, so dass Hannover im Jahre 2010 zur grünsten Stadt Europas gewählt wurde. Und so leben sie bis heute mit dem Wäldchen vor der Haustür und dem grünen Gras der Roten im Herzen. Eine besondere Liebesverbindung …
Denn es gibt keine Liebe zum Verein ohne eine Liebe zur Stadt. Ich würde sogar so weit gehen, zu behaupten, dass für fast jeden Fan der Roten Hannover die schönste Stadt der Welt ist. Natürlich gibt es – objektiv gesehen – schönere, aber nicht »für uns«. Deswegen ist unsere Liebe zwar tief, unzerstörbar, leidenschaftlich, rein, aber doch sehr … regional!
Aber nun zum zweiten, bzw. zum eigentlichen ersten Stadionbesuch …
Normalerweise ist man beim zweiten Mal zwar nicht unbedingt erfahrener und routinierter, dafür aber irgendwie nüchterner. Bei mir hingegen war es fast bis zum Schluss einfach nur kalt! Zumindest gegen Abend. Und der wurde lang und länger! Nix mit: »Es war ein schöner Tag …«
Denn mein eigentlich erstes Mal war das Relegationsspiel zum Aufstieg in die 2. Bundesliga gegen Tennis Borussia Berlin an einem Tag im Mai 1998. Wir wählten die Stehplätze der Nordtribüne. Wahrscheinlich war wieder der finanzielle Anreiz ausschlaggebend, Studenten konnten damals für zehn Mark übrig gebliebene Plätze bekommen. Das Niedersachsenstadion füllte sich mit etwa 50.000 Zuschauern und ich muss sagen, man hat gemerkt, was uns Rote kennzeichnet: Wenn uns die Mannschaft braucht, dann schreien wir um unser Leben.
Volle Tribünen mit Menschen einer großartigen Stadt, Flutlicht und die Möglichkeit, seine Mannschaft zu pushen – wer denkt da schon an eine Niederlage? Besonders wenn man die Leidenschaft der Hannoveraner für ihre Stadt kennt. Betrunken von der »Alte(n) Liebe« (unsere Vereinshymne heißt »Alte Liebe«), durstig nach Sieg und verletzt in unserer roten Seele, da unsere großartige Stadt die ihr zustehende fußballerische Anerkennung immer noch nicht fand, waren wir in unseren Rufen und Siegeswillen ein geschlossenes Herz.
Auf dem Platz und in den Tribünen atmete man buchstäblich die hannoversche Seele. Man war da für diese Lebensaufgabe, die schönste und angenehmste, ein Hannoveraner, ein Roter zu sein. Wieder aus dem Verfügbaren das Maximale zu machen, für seine geliebte Stadt. Denn unsere Roten spielten gegen eine Millionentruppe, die in ihrer Liga über 80 Tore erzielte, nur insgesamt sieben kassierte und pro Spiel nie mehr als ein Tor reinließ. Das Hinspiel ging aus unserer Sicht mit 2:0 verloren und wir sollten diese »Stars« der »Göttinger Gruppe«, die selbst von Hannover 96 Spieler einkauften, zumindest mit 2:0 besiegen! Unsere Mannschaft war der klare Underdog.
Doch die Nummer 12 spielte alle in Grund und Boden und wir waren keine disperse Masse, sondern eben eine Nummer 12. Auf dem Platz waren die Hannoveraner verbissen. Man konnte die Dampfwolke von Kampf und Dramatik förmlich spüren, die vom Stadion ausging. Es war ein temporeiches Spiel. Bei Hannover musste schließlich ein Verteidiger zugunsten eines Stürmers den Platz verlassen, als es in der 70. Minute immer noch nur 1:0 stand. Erst in der 84. Minute fiel das erlösende Tor. Dass Jubel einem Pulverfass gleichen kann, habe ich schon bis dahin erahnen können. Doch das, was nach diesem Tor kam, war von den Bewohnern einer Stadt, die mit Hiroshima verbrüdert ist, politisch inkorrekt. Zum Schluss hieß es also wieder 2:0, diesmal allerdings für die Roten. In der Verlängerung spielte Hannover, nach einer Verletzung und ausgeschöpften Auswechselmöglichkeiten nur noch mit zehn Spielern. Als ein Tor der Berliner fiel, ist für alle im Stadion die Welt zusammengekracht, doch glücklicherweise wurde der Treffer aufgrund eines Fouls nicht gegeben. Auch die Verlängerung brachte keine Veränderung des Spielstands, also kam es zum Elfmeterschießen. Wir erinnerten uns daran, dass wir unseren Pokalhelden Sievers haben, der uns den Pokalgewinn 1992 im Elfmeterschießen sicherte, und ich dachte, dass bisher alle wirklich einschneidenden Fußballereignisse meines Lebens etwas mit Elfmetern zu tun haben. Damals mit Steaua auch. Also war ich des Sieges fast schon sicher, zumal einem die Rufe »Sievers, du Fußballgott!« ohnehin ein LSD-Feeling samt Punkerfrisur bescherten.
Doch die Pfiffe, als die Berliner dran waren, waren überwältigend. Ich war mir sicher, dass hier »gleich ein paar Glasaugen zerspringen«, mein Bier im Glas zeigte schon konzentrische Wellen. Die Pfiffe müssen auch in meiner Blase für Schwingungen gesorgt haben, was höchstwahrscheinlich auch der Grund dafür war, warum ich mir bei der Atmosphäre fast in die Hosen pinkelte. »Hier kann doch keiner treffen!«, prophezeite ich halb unprofessionell, denn soweit ich weiß, verfehlte nur ein Berliner sein Ziel, zwei hielt unser »Fußballgott«.
Das führte aber zum verdienten Sieg der Roten und zum Aufstieg in die 2. Bundesliga.
Momentan stehen wir, dem lieben Gott sei Dank, sehr gut da, in der Bundesliga fest etabliert, und die Spiele in der Europa League werden im TV übertragen, wodurch das Gefühl unserer besonderen roten Liebe in die Wohnzimmer der Republik gebracht wird. Bisher sieht man am Auftreten der Mannschaft, dass dies nichts mit Glück zu tun hat, und uns hat man weiß Gott nichts geschenkt.
Das ist das Ergebnis eines typisch hannoverschen Weges. Immer in Entwicklung bleiben, stets das Höchste vor den Augen – für unsere Stadt, für unsere Leidenschaft und eben für unseren Verein. Wir wissen sehr gut, wer Kind und Vater des Erfolgs ist. Viele wissen, dass es sich dabei um ein Wortspiel handelt: Der Vereinspräsident, der mit dem Sportmanager Jörg Schmadtke und dem Erfolgstrainer Mirko Slomka zwei für den Erfolg und Aufbruch von Hannover 96 verantwortliche Personen in die Leinestadt holte, heißt Martin Kind.
Ich bin schon etwas stolz, dass mein erster Besuch als bewusster Roter ein so schönes Erlebnis war. Mittlerweile bin ich stolzer Fan geworden, der seinen Terminkalender nach den Spielen der Roten bestimmt und selbst Riesenfahnen und Riesentrikots näht.
Man solle gar nicht damit anfangen, das Fandasein als Verrücktsein zu bezeichnen. Im Stadion zeige ich dem Schiri den Mittelfinger und bei der Arbeit rette ich Leben. Beides mache ich unter vollem Einsatz des Verstandes; besonders in der ersten Situation ist wirklich kühler Verstand zum Abwägen des Einsatzes einer äußerst brisanten Maßnahme verlangt. Es wäre nichts anderes als die Kritik der reinen Vernunft, wenn ich Leute, die uns Fans diffamieren wollen, die Wahrheit vor die Glotzen klatsche: »Wer Leidenschaft mit Fehlen des Verstandes gleichsetzt, dem fehlt sowohl Hirn als auch Herz!«
Im Prozess der Entwicklung zum wahren Fan hatte ich es gar nicht mehr nötig, zu schauen, wie hässlich die Fans der anderen Mannschaft waren. Ich weiß nicht, ob es schon wieder der Hauch der geschichtsträchtigen Westtribüne war oder ob so viel »Alte Liebe« in der Luft war, aber die 96er-Dame ein paar Plätze unter uns war verdammt hübsch!
Wie auch immer, man mag sich ja gar nicht vorstellen, wie viel man von den Erlebnissen im und um das Stadion lernen kann. In vollkommener Dankbarkeit zu meinem Kommilitonen und Freund Marco, der der Initiator des Stadionbesuchs war, konnte ich zum Abschluss dieses gelungenen Abends eine Moral mitnehmen:
»Nimm als Fan die Liebe mit nach Hause und die Liebsten mit ins Stadion!« Das begleitet mich noch heute … Als Familienvater habe ich meine Tochter und Ehefrau, zum Schluss immer wieder auch meinen inzwischen vierjährigen Sohn mit ins Stadion genommen. Denn wenn die Freude am Fußball und an unseren Roten alles andere wie Trauer, Ärger oder gar Hass überwiegt, fühlt man sich als besserer Mensch. Wir in Hannover haben jetzt das »ZUSAMMEN« entdeckt und wenn man das neben dem Fußballspiel in vollen Zügen genießt, dann hat man sehr viel mit nach Hause genommen. Schon deswegen ist es etwas ganz Wunderbares und Besonderes, ein Roter zu sein.
Ich bin stolz, dass meine rote Auffassung zum Fandasein ausschließlich mit Liebe und Leidenschaft und nichts mit Hass zu tun hat!
Meinen Beitrag widme ich keinem einzelnen Menschen, sondern all denen, die ihr Fandasein durch Liebe und Leidenschaft definieren. Fans bereichern den Fußball, so wie Liebe unsere Welt bereichert. Egal woher sie kommen. Ich denke, auch aus Braunschweig oder München. Übrigens aus München beziehen wir inzwischen auch eine Weisheit: Anstatt 69 auf der Weihnachtsfeier lieber 96 das ganze Leben lang! Nun gut, bei uns im kalten Norden beruhen unsere Leidenschaft und Energie auf Beständigkeit und Nachhaltigkeit.