Читать книгу "WIE RIECHT DIE SÜNDE" - Jaroslawa Sommerfeldt - Страница 8
Wonach riecht die Sünde? Prolog 1
ОглавлениеFür eine Frau ist es der Geruch von etwas Süßem, Verbotenem, Unbekanntem, von etwas sehr Interessantem, wozu sie nicht „nein“ sagen kann.
Oder will sie nur einfach nicht darauf verzichten?
Ja, auch das ist möglich.
Mit anderen Worten – eine kleine Laune der Damenwelt.
„Ich will sündigen! Wenigstens einmal in meinem Leben möchte ich dieses ungewöhnliche und verbotene Gefühl erleben. Ich will! Und ich werde sündigen! Und wenn es das Ende der Welt wäre. Wie auch immer. Was danach geschieht, spielt absolut keine Rolle.“
Gut, das kann man manchmal sogar verstehen. Manchmal.
Kann man diese weibliche Vorgehensweise entschuldigen? Darauf gibt es keine schnelle, offensichtliche Antwort.
Ich bin sicher, dass die Tatsache der Untreue in vielen Fällen durchaus gerechtfertigt ist.
Aber, und hier werde ich konkreter und das möchte ich betonen, in vielen Fällen, aber nicht in allen. Das macht einen ziemlich großen Unterschied.
Ich versuche, immer mit den Augen einer Frau, diese seltsame, sonderbare und ungewöhnliche Situation zu beurteilen. Und ich versuche, sie mit dem Hirn einer Frau zu verstehen.
Und was soll dieser Sarkasmus, diese hämische Ironie, dieses böse, spöttische Männerlächeln?
Jeder verheiratete Mann versteht doch ganz tief in seinem Innern sehr genau, dass es eine große Sünde ist, die eigene Frau zu betrügen, ihr untreu zu sein. Es ist einfach unehrlich, unfair der Frau gegenüber.
Wenn seine Frau ihn betrügt, so ist das durchaus verständlich:
„Eine Laune der Damenwelt“
Und es wäre in diesem Fall nicht einfach nur dumm, von den Damen irgendeine logische Erklärung dafür zu erwarten. Ja, sogar absolut sinnlos und ohne jeden Nutzen.
Wozu also?
Und männliche Untreue?
Es gibt schließlich keine männlichen Launen. Oder gibt es solch eine, wenn auch abnormale Ausnahme?
Warum kann ein verheirateter Mann diesen süßen und verbotenen Verlockungen, diesen sündigen und schwindel erregenden Versuchungen nicht widerstehen?
Will er nicht?
Kann er nicht?
Oder verlangt es ihn überhaupt nicht danach?
Ja, eine sonderbare, seltsame und interessante Frage. Vor allem für einen Mann. Weil er immer, überall und unter allen Umständen will.
Das ist übrigens nicht nur meine Meinung, nein. Viele Frauen denken so. Man muss ihm nur kokett zuzwinkern, auf dem Gesicht das göttliche und geheimnisvolle Lächeln der Mona Lisa, und schon beginnt er dahinzuschmelzen wie Schokolade in der glühend heißen, sengenden Sonne.
Noch ein paar solcher weiblicher Tricks und Kniffe, und der Mann ist ganz in Frauenhand. Aber hundert Prozent!
Denken Sie, ein Mann kennt diese einfachen Wahrheiten nicht?
Natürlich kennt er sie!
Aber er will sie hören, diese verlogene, süße Schmeichelei. Er träumt von diesen falschen, unwahren und geheuchelten Komplimenten. Er lechzt danach, von der verbotenen Frucht zu kosten. Offensichtlich schärft er sich genau in diesem Moment selbst ein, dass er ein Mann mit einem sehr starken Ego ist. Logisch!
Dennoch, wenn Liebende beschlossen haben, ihre Schicksale durch das Band der Ehe zu vereinen, kann im Prinzip von Untreue keine Rede sein.
Generell – das gilt aber nicht im normalen Leben.
Hier kommen andere Regeln und Gesetze ins Spiel, die nicht mit der roten Tinte der Liebe und der Leidenschaft geschrieben werden, sondern mit einer tiefschwarzen und noch dazu giftigen Tinte.
Ach ja, so ist die Welt gebaut!
Die Süße der Liebe und die Bitterkeit des Treuebruchs! Nun, wie soll es auch gehen ohne all diese widersprüchlichen Gefühle!?
Nach der „rosaroten Brille“ der Liebe folgt boshafte, gallebittere Vergeltung.
Es stimmt schon, das passiert manchmal, aber nicht immer und nicht allzu oft. Aber genau von diesem süßen Trank, diesem schmerzhaften Gift der Liebe wollen viele trinken. Übrigens, trotz der sehr unangenehmen und abscheulichen Folgen.
In diesem Fall stellt sich erneut eine banale Frage:
„Aber wozu dann überhaupt heiraten? Welchen Sinn macht das?“
Denn bis jetzt besaß jeder der beiden völlige Handlungsfreiheit und es gab keine besonderen gegenseitigen Verpflichtungen.
Ich meine, zum Beispiel, die traditionellen Liebesschwüre, bei denen sich die leidenschaftlich Liebenden versichern, einander bis zum Tod zu lieben und gemeinsam zu sterben, am selben Tag, in derselben Sekunde.
Ja, Liebe bis in den Tod – das ist verständlich und durchaus akzeptabel. Aber niemand will sofort, unverzüglich sterben, auch nicht auf Wunsch des geliebten Partners, nur weil dieser bereit ist, in den Himmel aufzusteigen, jetzt, genau in diesem Augenblick!?
Das ist doch absurd, völliger Unsinn!
Oder denkt nicht jeder so?
Vielleicht, kann schon sein ...
Außerdem erscheint uns diese berüchtigte Frage mitunter sehr seltsam, und in vielen Fällen bleibt sie unbeantwortet. Schon beim geringsten Streit verlässt der eine oder andere Partner sofort seine geliebte „zweite Hälfte“:
„Du sollst tot umfallen, Verfluchte (Verfluchter)! Ich hoffe, dass du in der Hölle schmorst! Wie ich dich hasse! Und wo bist du überhaupt hergekommen? Etwa vom Himmel gefallen?“
Ja, ja, richtig, das sind sehr grausame und hässliche Worte. Aber der geliebte Mensch fiel ja nicht vom Himmel – auch nicht in Form einer Torte als besondere Überraschung!
Etwa so, plumps:
„Hallo, hier bin ich, dein Schatz, dein Herzallerliebster, deine Sonne für den Rest deines Lebens!!!“
Letztendlich haben sie sich gegenseitig auserwählt aus Tausenden, ja Millionen von Erdenmenschen.
Und das ist eine Tatsache.
Ein ewiges Rätsel.
Und dieses Geheimnis wird man selbst mit außergewöhnlichem menschlichen Denken nicht lösen können, niemand kann das, niemals.
Aber vielleicht ist das auch gar nicht nötig?
Es ist gut möglich, dass keiner der beiden in solchen Momenten plötzlich aufsteigender sexueller Bewusstseinstrübung über die Folgen des Sündenfalls nachdenkt. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist es genau so.
Denn mitunter ist das Leben so fade, langweilig, eintönig und grau! Wie Wasser aus einem Süßwassersee, ohne jeden Geschmack und frei von Mineralstoffen. Und doch kann man es trinken. Um nicht zu verdursten.
Wie ungesalzenes Essen, ohne scharfe Gewürze und entsprechende Zutaten, an dem man sich ein wenig sättigen kann, um das aktuelle Hungergefühl loszuwerden. Um zu überleben und nicht vor Hunger zu sterben.
Aber lassen wir uns nicht von diesem vordringlichen und wichtigen Thema ablenken.
Also, es wird angenommen, dass eine Frau, die ihrem Mann untreu wird, vor allem mit dem Herzen denkt. Ihr verliebtes Herz singt und tanzt und schwebt in den Wolken.
In diesem Zustand kann die Frau nichts sehen, nichts und niemanden hören.
Sie ist taub, blind und stumm.
In diesem Moment funktioniert nur ihr Herz. Ihren Gefühlszustand kann man mit einer Sonnenfinsternis vergleichen.
Einer kurzen, sehr kurzen Sonnenfinsternis.
Ja, aber was passiert, wenn der Ehemann seine Frau betrügt?
Viele Frauen glauben, dass in diesem Moment das Geschlechtsteil des Mannes das Denken übernimmt. Übrigens, die meisten Männer sind ebenfalls dieser Meinung.
In diesem süßen, sündigen Moment ersetzt er – der Penis – dem Mann sowohl das Herz als auch den Verstand.
Warum?
Weil sich sein Gehirn sehr, sehr schnell, mit kosmischer Geschwindigkeit von oben nach unten bewegt. Von der Stelle, wo es eigentlich, theoretisch, sein sollte – im Kopf –, weiter abwärts, zu einem ebenfalls sehr lebenswichtigen Punkt, zum Köpfchen seines Gliedes.
Ja, aber dieser Teil des Männerkörpers tanzt auch, ist eifrig bemüht, den höchsten Punkt der Lust zu erreichen!
Während dieser Zeit, dieser Finsternis des Verstandes, ist auch der Mann taub, blind, stumm.
Und was dann?
Nichts.
Auch diese Verdunkelung war nur von kurzer Dauer. Und wenig später fliegen aus seinem unschuldigen Mund Worte voll bitterer Enttäuschung:
„Ach, was habe ich getan? Warum war ich so blind und so dumm?“
Ja, ziemlich sonderbare, komische Fragen.
Aber, leider, leider, die Zeit kann man nicht zurückdrehen. Es ist wahr, wir schätzen das, was uns lieb ist, nicht genug, bis wir es verloren haben.
Es ist offensichtlich, dass genau das der Unterschied ist zwischen weiblichem und männlichem Treuebruch.
Oder verhält es sich ganz anders?
Oder gibt es tatsächlich in Wahrheit keinen Unterschied zwischen weiblichem und männlichem Verrat?
Wie auch immer, in einem klugen Volkssprichwort heißt es:
„Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!“
Ich bin sicher, dieses Sprichwort ist immer aktuell, zu allen Zeiten und unter allen Umständen.
Teil 1
GOLDENER KÄFIG
MIT STACHLIGEN DORNEN
Teil 2
WER BRAUCHT SCHON EINEN HERRENLOSEN,
UNBEWEIBTEN MANN?
Teil 3
DIE BITTEREN TRÄNEN
SIND PERLEN DES GLÜCKS