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Die Geburt der Athene
ОглавлениеMetis, die Göttin der Klugheit, hatte Zeus geholfen, seine Geschwister aus dem Bauch seines Vaters Kronos zu befreien. Sie war sehr hübsch und Zeus verliebte sich in sie.
Metis hatte jedoch nicht dieselben Gefühle für Zeus. Sie versuchte ihm auszuweichen, indem sie sich in Tiere verwandelte – in einen Vogel, einen Löwen, ein Reh und noch einige andere. Schließlich erwischte Zeus sie aber doch in ihrer menschlichen Form.
Bald war Metis schwanger. Allerdings hatte die Erdgöttin Gaia vorhergesagt, dass der Sohn von Metis und Zeus eines Tages seinen Vater vom Thron stürzen werde. Das beunruhigte Zeus.
Zeus wollte kein Risiko eingehen und verschluckte Metis zusammen mit ihrem ungeborenen Kind.
„Jetzt kann Gaias Weissagung nicht mehr wahr werden“, dachte Zeus zufrieden.
Neun Monate später bekam Zeus starke Kopfschmerzen. Er hatte das Gefühl, die Kyklopen würden gegen seinen Schädel hämmern. Zeus wusste nicht, was er tun sollte.
Deshalb ging er zu dem Titanen Prometheus, der für guten Rat bekannt war. „Hilf mir, Prometheus“, flehte Zeus, „ich halte die Schmerzen nicht mehr aus.“ Prometheus erkannte das Problem und holte eine schwere Axt.
Ohne Vorwarnung schlug Prometheus Zeus mit der Axt auf den Kopf.
Der Schlag tötete Zeus nicht, denn er war ja unsterblich, aber sein Kopf öffnete sich und heraus sprang die Göttin Athene. Sie war schon erwachsen und trug eine Rüstung.
Athene sprang aus dem Kopf ihres Vaters.
Athene war das Kind, mit dem Metis schwanger gewesen war. Zeus war sehr erleichtert, dass es kein Junge war, der Gaias Weissagung hätte erfüllen können. So wurde Athene sogar Zeus’ Lieblingskind. Stolz erzählte er überall, wie er sie selbst geboren hatte.
Dass er aber vorher ihre Mutter verschluckt hatte, kam in seiner Geschichte nicht vor.