Читать книгу Das Grab in der Ville-Close - Jean-Pierre Kermanchec - Страница 10

Kapitel 7

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Yannick Detru hatte sich das Skelett akribisch angesehen. Er konnte auf Grund des Knochengerüsts bereits definitiv sagen, dass es sich um einen Mann handelte. Das Opfer war erschlagen worden. Der Schädel zeigte zwei Öffnungen, die dem Toten mit einem scharfkantigen Gegenstand zugefügt worden waren. Das Os frontale, das Stirnbein, und das Os parietale, das Scheitelbein, waren zertrümmert worden. Jeder dieser Schläge war für sich bereits tödlich gewesen, hinter der Tat schien eine enorme Brutalität zu stecken.

Haar- und Nagelreste waren für eine DNA-Untersuchung ausreichend vorhanden. Vielleicht gelang es die Identität des Opfers zu bestimmen. Yannick machte sich sofort an die Arbeit. Die beiden Kommissarinnen warteten bestimmt auf die Antwort.

Yannick näherte sich langsam der Pensionierung. Noch wenige Jahre, dann würde er seinem Freund Ewen Kerber folgen. Wie viele Jahre hatte er mit Ewen zusammengearbeitet? Warum dachte er gerade jetzt an ihn? In den nächsten Tagen würde er seinen alten Freund einmal wieder anrufen und ein kleines Schwätzchen halten.

Yannick Detru liebte gutes Essen, was an seiner Statur abzulesen war. Er war noch ein attraktiver Mann, trotz seiner grauen Haare, mit dunklem Teint, mit einem ovalen Gesicht, großen hellblauen Augen, einer wohlgeformten Nase und ebensolchen Augenbrauen. Yannick erschien stets korrekt gekleidet im Kommissariat, obwohl er keine Frau hatte, die darauf achtete. Er war Single, daran würde sich auch in den nächsten Jahren nichts ändern.

Yannick arbeitete gewissenhaft und hoffte, dass er die Ergebnisse der DNA-Analyse bis zum nächsten Morgen vorliegen hatte. Er war selbst gespannt auf das Ergebnis. Vielleicht gab es die DNA ja bereits in einer Datenbank. Nachdem er alles für die Analyse in die Wege geleitet hatte ging er wieder zum Skelett zurück. Seiner Meinung nach handelte es sich um einen jüngeren Mann. Die Gelenke zeigten keinerlei Abnutzungsspuren oder Kalkeinlagerungen. Auch der Knorpel, soweit noch vorhanden, passte zu einem jüngeren Menschen. Die Knochen an einem Fuß waren deformiert, das war ihm nicht sofort aufgefallen. Der junge Mann hatte einen Klumpfuß, der nicht behandelt worden war. Er hatte bestimmt besonderes Schuhwerk getragen. Vielleicht hatte Dustin Überreste davon gefunden. Wenn sie Glück hatten, dann konnten sie feststellen, bei welchem orthopädischen Schumacher die Schuhe angefertigt worden waren. Am Ende seiner Untersuchung war er sicher, dass die menschlichen Überreste zu einem jungen Mann von 20 bis 30 Jahren gehörten. Eine wichtige Erkenntnis für die Kommissarinnen.

Yannick ging an seinen Schreibtisch und wählte Dustins Nummer.

„Na du Leichenfledderer, hast du keine Lust mehr an den Knochen herumzuspielen?“ Dustin zog Yannick auf. Und, obwohl sie sich schon seit mehr als zwanzig Jahren kannten, fiel Yannick immer noch auf Dustin herein.

„Was heißt hier Leichenfledderer? Ich gehe absolut wissenschaftlich vor.“

„Ja, ja, Yannick, nur keine Aufregung. Was kann ich für dich tun? Es ist äußerst selten, dass du mich anrufst.“

„Ich habe eine Frage, hast du Schuhe sichergestellt? Der Knochenmann hatte einen Klumpfuß, was spezielles Schuhwerk erfordert.“

„Ich bin noch nicht mit allen Fundstücken durch. Warte kurz, ich sehe nach.“

Es dauerte nur wenige Minuten, dann war Dustin wieder am Apparat.

„Yannick, der Mann hatte solche Schuhe. Die Schuhe scheinen speziell angefertigt worden zu sein.“

„Sehr gut, wenn du jetzt noch rausfindest wer die Schuhe gemacht hat, dann können sich unsere hübschen Frauen über die Arbeitserleichterung freuen.“

„Das sollen die selber machen, Yannick, warum soll ich das herausfinden?“

„Weil manche Schuhmacher an der Innenseite der Schuhe ihren Namen anbringen.“

„Okay, dann habe ich tatsächlich etwas von einem Pathologen gelernt. Ich werde mir die Schuhe sofort vornehmen. Hoffentlich hat der Aufenthalt im Erdreich dem Leder nicht zu stark zugesetzt.“

Yannick war zufrieden.

Das Grab in der Ville-Close

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